CH380179A - Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre - Google Patents

Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre

Info

Publication number
CH380179A
CH380179A CH1137760A CH1137760A CH380179A CH 380179 A CH380179 A CH 380179A CH 1137760 A CH1137760 A CH 1137760A CH 1137760 A CH1137760 A CH 1137760A CH 380179 A CH380179 A CH 380179A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
vacuum
container
melt
head part
furnace
Prior art date
Application number
CH1137760A
Other languages
English (en)
Inventor
Otto Winkler
Original Assignee
Balzers Hochvakuum
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Balzers Hochvakuum filed Critical Balzers Hochvakuum
Publication of CH380179A publication Critical patent/CH380179A/de

Links

Classifications

    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F27FURNACES; KILNS; OVENS; RETORTS
    • F27BFURNACES, KILNS, OVENS, OR RETORTS IN GENERAL; OPEN SINTERING OR LIKE APPARATUS
    • F27B5/00Muffle furnaces; Retort furnaces; Other furnaces in which the charge is held completely isolated
    • F27B5/04Muffle furnaces; Retort furnaces; Other furnaces in which the charge is held completely isolated adapted for treating the charge in vacuum or special atmosphere
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/10Handling in a vacuum
    • HELECTRICITY
    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H05BELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
    • H05B7/00Heating by electric discharge
    • H05B7/18Heating by arc discharge

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Plasma & Fusion (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description


  Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in     Vakuum    oder. in     Schutzgasatmosphäre       Die Vakuum- bzw. Schutz     gasbehandlung    von  Metallschmelzen wird einerseits zur Vermeidung der  Reaktion chemisch aktiver Legierungskomponenten  mit der Ofenatmosphäre, anderseits zur Verschie  bung der     physikalisch-chemischen    Gleichgewichte  zwischen den im Einsatz homogen gelösten Gasen,  den eventuell heterogen beigemischten     Gas-Metall-          Verbindungen    und der Ofenatmosphäre und unter  Umständen auch zur     Abdestillation    metallischer     Ver-          unreinigungen    angewendet.

   Einer breiteren     Anwen-          dunz    der Vakuumschmelz- und     Entgasungsverfahren          Standen    bis jetzt hauptsächlich zwei Hindernisse ent  gegen: Diejenigen bekannten Vakuumschmelzöfen,  mit denen eine sehr weitgehende     Raffination    der  Schmelze durchgeführt werden konnte, wie zum Bei  spiel     Vakuuminduktionsschmelzöfen    oder     Elektro-          nenstrahlöfen,    hatten zu hohe Anlage- und Betriebs  kosten, als dass sie für weniger hochwertige Metalle  und Legierungen, wie zum Beispiel     Kugellagerstähle,          Transformatorenstähle,    rostfreie Stähle,

   Buntmetalle  und     Buntmetalleaierungen,    hätten eingesetzt werden  können. Billigere     Entgasungsverfahren    dagegen, z. B.  dasjenige nach dem Prinzip der     Giessstrahlentgasung,     ermöglichen nur eine Teilentgasung, die im wesent  lichen auf leichter     entfernbare    Gase, wie zum Bei  spiel Wasserstoff. beschränkt ist. Dies ist aber nicht  ausreichend, um bei den erwähnten Legierungen eine  dem Aufwand entsprechende Qualitätsverbesserung  zu erzielen.

   Die wesentliche Ursache dafür ist, dass  bei der     Strahlentgasung    die für die Entgasung zur       Verfügung    stehende Zeit zu kurz ist bzw. eine     Ver-          längeruna    der     Entgasungszeit        zwangläufig    mit so  hohen Temperaturverlusten verknüpft wäre, dass ge  eignete     Beheizungsvorrichtungen    notwendig würden,  für die jedoch bis jetzt noch keine befriedigende Lö  sung bekanntgeworden ist.

      Davon ausgehend, hat sich die Erfindung zum  Ziel gesetzt, einen Ofen zu entwickeln. bei dem die  Vakuum- bzw.     Schutzgasbehandlung    mit möglichst  geringen Energieverlusten verknüpft ist, auf einfache  Weise eine Energiezufuhr möglich ist und die Be  handlungszeit nahezu beliebig variiert werden kann.  wodurch eine so weitgehende Annäherung an die  möglichen     physikalisch-chemischen    Gleichgewichte  erreicht werden kann, als es für den betreffenden  Fall notwendig erscheint. Der neue Ofen soll weiter  hin die Möglichkeit bieten, die Geschwindigkeit der  Entgasung gegenüber dem bisherigen zu erhöhen, so  dass kurze Behandlungszeiten erreicht werden und  durch die damit verbundene Erhöhung der Durch  satzgeschwindigkeit sich eine wesentliche Senkung  der Schmelzkosten ergibt.  



  Der     erfindnungsgemässe    Ofen zur Behandlung  von Metallschmelzen im Vakuum oder in Schutz  gasatmosphäre ist,insbesondere zum Entgasen oder  Destillieren von Metallschmelzen geeignet. Er ist da  durch gekennzeichnet,     dass    der die Schmelze auf  nehmende Behälter um eine gegenüber der Verti  kalen geneigte Achse drehbar ausgebildet ist.  



  Inwiefern ein solcher Ofen die -stellten Ziele  erreichen lässt, wird aus der nachfolgenden Beschrei  bung ersichtlich werden.  



  Die     Fig.    1 und 2 der Zeichnung zeigen eine ein  fache Ausführungsform eines Ofens nach der Erfin  dung. Darin bedeutet 1 einen die Schmelze aufneh  menden, birnenförmigen Behälter, der um eine gegen  über der Vertikalen geneigte Achse 2 drehbar ist.  Zu diesem Zweck ist der Behälter an seinem unteren  Ende mittels einer Welle 3 und eines Lagers 4 dreh  bar gelagert und mit einem Antrieb, bestehend aus  einem Motor 5 und einem Kettentrieb 6, versehen.      Der Behälter 1 ist an seinem oberen Ende bei 7  verjüngt und mittels eines     Wälzlagers    8 und einer  vakuumdichten Drehdurchführung 9 drehbar und  vakuumdicht an ein zylindrisches Kopfteil 10 ange  schlossen.

   Dieses Kopfteil 10, das auf einem Sockel  11 aufgebaut ist. besitzt einen     Vakuumanschluss    12  und trägt weitere Hilfseinrichtungen, z. B. einen Stut  zen 13, an den eine     Materialzugabevorrichtung    an  geschlossen werden kann, und die elektrischen Licht  bogenelektroden 14 und 15. welche in den Schmelz  behälter 1 hineinragen. Den Elektroden 14 und 15  wird der Strom durch vakuumdichte Stromzuführun  gen 16 und 17 zugeleitet.  



  Die Flansche 18 und 19 ermöglichen, eine rasche  Verbindung der Trennung zwischen dem feststehen  den Kopfteil 10 und dem drehbaren Behälter 1 her  zustellen. Nach Lösung der     Flanschverbindung    18,  19 kann der Behälter 1, der zusammen mit dem An  trieb 5, 6 auf einem fahrbaren Gestell 20 aufgebaut  ist, weggefahren und an beliebiger Stelle unter Nor  maldruck abgegossen bzw. neu chargiert werden.  Ein solches Verfahren ist insbesondere bei der Be  handlung von Massenstählen oder     Ferrolegierungen     zweckmässig.  



  Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung  zeigen die     Fig.    3 und     4..    Der Aufbau des Schmelz  behälters, die Antriebsvorrichtung und die drehbare  Lagerung sind im wesentlichen gleich wie bei der       vorbeschriebenen    Anlage; entsprechende Teile sind  mit     _gestrichenen    Bezugszeichen (1'-9') versehen. Der  Unterschied gegenüber der erstbeschriebenen     An-          Jage    besteht im wesentlichen darin, dass das Kopf  teil 10' zusammen mit dem drehbar an dieses Kopf  teil angeschlossenen Behälter 1' nunmehr um eine  horizontale Achse 30 gekippt werden kann.

   Dazu  dienen die hohlen     Achsstümpfe    31 und 32 des ge  nannten Kopfteils, die in den     Lagern    33 und 34  ruhen und an die über vakuumdichte Drehdurchfüh  rungen 35 und 36 feststehende Vakuumkammern 37  und 38 (im Beispielsfalle als Rohrstutzen ausgebil  det) angeschlossen sind. In den     Fig.    3 und 4 ist der  Schmelzbehälter gerade in Giessstellung gezeichnet.  Normalerweise befindet er sich in der Stellung, wie  sie in der     Fig.    3 mit<B>l".</B> 2" angedeutet ist. Zum Kip  pen des Schmelzbehälters können an sich bekannte  Hebezeuge dienen, die in der     Fig.    3 nicht dargestellt  sind.

   Die Kammer 37 nimmt eine     Gussform    auf, und'  eine Giessrinne 39 dient dazu, die beim Kippen des  Schmelzbehälters 1' über dessen Giessschnauze 40  entleerte Schmelze 41 aufzufangen und dem Giess  trichter 42 zuzuleiten.  



  Der     Hohlwellenstumpf    32 und die an ihn ange  schlossene Kammer 38 bietet Raum für die Anord  nung einer Förderrinne 43, mittels deren der Schmelz  behälter I' auch unter Vakuum beschickt werden  kann. Dazu wird auf die Förderrinne 43 das Be  schickungsgut über eine Schleuse 44 aufgegeben. Der       Achsstumpf    32 dient     gleichzeitig    als     Evakuierungs-          leitung.    Für diesen Zweck weist die Kammer 38  einen Anschluss 45 an eine Vakuumpumpe auf.

      Für die Öfen nach der     Erfindung-    wird vorzugs  weise flüssiger Einsatz     verwendet.    Vor allem die  weniger reaktionsfähigen Komponenten einer Le  gierung können mit klassischen     Methoden    ausserhalb  des     Vakuums        vorgeschmolzen    und dann in den vor  geheizten Behälter 1, t' unter     Nortnaldruck    einge  bracht werden.

   Nach     E%al;uierun2-    und     eventueller     Füllung mit Schutzas wird dann zunächst mit oder  ohne     Ni'ä        rmezufuhr    entgast oder raffiniert, und erst  dann werden eventuell reaktionsfähigere     Le-iertmgs-          komponenten    zugesetzt.     Nlan    erzielt auf diese Weise  auch bei     :Massenstählen        Oualitäten,    die bisher nur  nach dem     Induktionsschmelzverfahren    hergestellt  werden konnten.

   Der Aufbau von Legierungen ist  aber auch dadurch     mö;lich,    dass man. vom festen  Zustand ausgehend, im Behälter 1 bzw. 1' auf  schmilzt. Der Abguss kann darauf entweder unter  Vakuum, unter     Schutzgasatmosphäre    oder auch an  freier Atmosphäre erfolgen.  



  Die     Beheizung    des Behälters erfolgt in dem Aus  führungsbeispiel durch einen Vakuumlichtbogen, des  sen Elektroden 14, 15 bzw. 14', 15' verschiebbar  durch die Öffnung des birnenförmigen Schmelzbehäl  ters eingeführt werden können. Zur     Stabilisierun-          des    Lichtbogens bei     niedri_en    Drucken ist es zweck  mässig. durchbohrte Elektroden zu verwenden, durch  die kontinuierlich ein schwacher Strom     inerten    Gases,  z. B. Argon, in die Entladungsstrecke eingeführt  werden kann.

   Anstelle eines Lichtbogens können  auch andere     Beheizunasarten    gewählt werden, wo  bei die Ofenkonstruktion, bei welcher die     Heizvor-          richtungen    stets im Innern des Schmelzbehälters ohne  Berührung mit der Schmelze angeordnet werden kön  nen, erlaubt, auch solche Heizkörper bzw.     Heizvor-          richtungen    zu     verwenden.    die einer direkten Berüh  rung mit der Schmelze nicht standhalten würden.  Zum Beispiel können anstelle der     Lichtbogenelektro-          den    Widerstandsheizkörper in den Schmelzbehälter  hineinragen.

   Besonders in Verbindung mit einer       Schutzaasatmosphäre    zur     Beheizung    der Schmelz  badoberfläche gut geeignet ist auch das Plasma  strahlverfahren insbesondere mit Hochfrequenz. Der  Plasmastrahl, mit dem man Temperaturen bis zu  4000  C erreichen kann, wird hierbei durch die Öff  nung des Schmelzbehälters 1, 1' hindurch gegen die       Schmelzbadoberfläche        Gerichtet.    Die     Plasmastrahl-          kanone    wird am Kopfteil befestigt und darf, da  keine direkte Berührung mit der Schmelze stattfin  det, auch in den Behälter hineinragen.

   Das für den  Plasmastrahl verwendete     inerte    Gas wird aus dem  Behälter laufend abgesaugt und kann so, eventuell  nach Reinigung, wieder der Plasmakanone zuführt  werden, wodurch sich ein sehr sparsamer Betrieb  ergibt.  



  Auch Heizung durch     Elektronenbeschuss    ist bei  Öfen nach der Erfindung leicht durchführbar, wobei  anstelle der gezeichneten     Lichtbogenelektroden    elek  tronenemittierende Kathoden verwendet werden.  während die Schmelze die Anode der Entladungs  strecke bildet. Nach Einführung des Schmelzgutes      und     Evakuierun,    wird der Schmelzbehälter in schräg  gestellter Lage um seine Achse gedreht. Die Schmelze  bildet     dabeiCeine    relativ grosse Oberfläche aus, die       zudem        durch        die        Mitnahme        der     infolge  der Wandreibung dauernd erneuert wird. Durch ge  eignete Massnahmen, z.

   B. durch Rührbewegungen  über einen eingeführten     Rührer    oder durch Durch  leitung eines neutralen Gases, kann noch eine zusätz  liche     Bewegung    erzeugt werden, wodurch die Ent  gasung beschleunigt und eine rasche     Durchmischung     erreicht wird.

   Diese     Durchmischung    kann noch da  durch gefördert werden,     dass    man dem Schmelzbehäl  ter 1, 1' einen ovalen Querschnitt senkrecht zur  Drehachse gibt oder an der Innenwand feste Rippen  einbaut, die sich mit dem Behälter     mitdrehen.    Durch  die dauernde Überspülung der der     Beheizung    aus  gesetzten freien Innenoberfläche des Schmelzbehäl  ters wird dafür gesorgt, dass auch bei hoher     Heiz-          leistung    keine thermische Überbeanspruchung der  Auskleidung eintreten kann und eine wirkungsvolle  Energieübertragung auch dann noch möglich ist,

   wenn  die     Lichtbogenelektroden    oder die sonstige     Heizvor-          richtung    zur Vermeidung einer Erosion durch Sprit  zer in grossem Abstand von der     Badoberfläche    an  geordnet werden müssen.  



  Das einzige bekannte     Vakuumschmelzverfahren,     das eine gleich weitgehende     Raffinationsmöglichkeit     wie der     erfindungsgemässe    Ofen bietet, ist, wie er  wähnt, das     Vakuuminduktionsschmelzverfahren.    Im  Vergleich zu diesem besitzt der neue Ofen jedoch  zusätzlich eine ganze Reihe entscheidender Vorteile:  Ein erheblicher Unterschied besteht zunächst in den  Investitionskosten. Zur Verringerung der Streufeld  verluste und der Rostbildung durch Kondenswasser  bildung ist es nämlich notwendig, den wassergekühl  ten Kessel in der Regel aus hochwertigem, rostfreiem  Stahl herzustellen.

   Da auch bei Verwendung magne  tischer     Abschirmjoche    zwischen Spule und Kessel  noch ein gewisser Abstand zwischen Spule und Kes  selwand vorhanden sein muss, ergibt sich ein im  Vergleich zu erfindungsgemässen Öfen wesentlich  grösseres Kesselvolumen mit entsprechend vergrösser  tem Materialaufwand und langer     Pumpzeit.    Die In  duktionsbeheizung durch Mittelfrequenz erfordert  ausserdem umfangreichere und kostspieligere elek  trische Einrichtungen als Lichtbogen- und Wider  standsheizung, die bei dem Ofen nach der Erfindung  möglich sind.

   Wenn man ausserdem das     Induktions-          schmelzverfahren    so ausbauen will, dass die Heizung  und Rührung der Schmelze zugleich und unabhängig  voneinander möglich sind, was wesentliche Vorteile  bei der Schmelzführung     bringt,    ist eine zusätzliche       Niederfreauenzspeisung    der Ofenspule erforderlich,  die ebenfalls erheblichen Aufwand mit sich bringt.  Bei dem erfindungsgemässen Ofen dagegen ist die  Möglichkeit     gleichzeitigen        Rührens    und     Heizens    ohne  weiteres gegeben.  



  Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Va  kuumschmelz- und     Entgasungsanlagen    ist es, dass der  die Schmelze aufnehmende Raum einen gut wärme-    isolierten und nahezu allseits geschlossenen, weit  gehend rotationssymmetrischen Behälter bilden kann,  dessen Mantel die Abgrenzung gegenüber der Aussen  atmosphäre darstellt. Daraus ergibt sich, dass die  Beschränkung in der     Tiegellebensdauer    und das  Risiko, das mit einem     Tiegeldurchbruch    beim In  duktionsofen verbunden ist, beim Ofen nach der Er  findung überwunden wurde. Beim Induktionsofen  müssen relativ geringe     Tiegelwandstärken    verwendet  werden, um einen befriedigenden Wirkungsgrad zu  erzielen.

   Die Folge sind hohe Temperaturgradien  ten und starke Wärmespannungen im Tiegel, die  besonders bei den meistens zur Verwendung gelan  genden basischen     Tiegelmaterialien    mit relativ hohem  Ausdehnungskoeffizienten zu den gefürchteten     Tie-          gelddurchbrüchen    führen, die nicht nur zu einer Be  schädigung der Anlage, sondern auch zum Verlust  der Schmelze führen können. Bei dem neuen Ofen  können dagegen wesentlich dickere Ofenfutter ver  wendet werden, die viel niedrigere Wärmeverluste  ergeben und auch grösseren thermischen Beanspru  chungen gewachsen sind.  



  Auch wegen der günstigeren Geometrie (Annähe  rung an die Kugelform) und der     gleichmässigeren     Erosion ist die Haltbarkeit und Stabilität des neuen  Ofens grösser. Während man beim Induktionsofen  aus     Sicherheitsgründen    gezwungen ist, das Ofenfut  ter schon vor Ablauf der wirklichen Lebensdauer zu  erneuern, kann man bei dem erfindungsgemässen  Ofen abwarten, bis eine unzulässige     Erwärmung    der  Aussenhaut eintritt und so die wahre Lebensdauer des  wertvollen Futters voll ausnützen. Selbst wenn ein  Riss im Futter auftritt, bedeutet das, im Gegensatz  zum Induktionsofen, noch keine     Gefährdung    des  Ofens oder der Charge.

   Alle diese Gründe     führen     dazu, dass sowohl der Ausnützungsgrad des Ofen  futters als auch der     Ausnützungsgrad    der Schmelz  anlage als Ganzes infolge der geringeren Stillstands  zeiten günstiger     wird.     



  Die grössere     thermische    Widerstandsfähigkeit des  Ofenfutters, die grössere Wandstärke und mechani  sche Stabilität     ermöglichen    - auch erstmals die Be  grenzung der     Chargengrösse,    die dem Induktionsofen  eigen ist, zu überwinden. Der grösste     Vakuum-Induk-          tionsofen,    der bis heute gebaut wurde, besitzt ein  Einsatzgewicht von etwa 2 t Stahl. Eine weitere Ver  grösserung wäre mit grossen Risiken verbunden ge  wesen. Beim erfindungsgemässen Ofen besteht diese  Begrenzung dagegen nicht, da die mechanische Sta  bilität des die Schmelze aufnehmenden Futters so  gut gewählt werden kann wie diejenige von Roh  eisenmischern, die bekanntlich für Einsätze von meh  reren 100 Tonnen gebaut werden.

   Dabei ist diese.  Erweiterung ohne Einbusse an     Raffiqations-    oder  Legierungsmöglichkeiten möglich. Damit wird auch  erstmalig die Möglichkeit geschaffen, Massenstähle  und andere Legierungen der Technik, die in grossen  Gewichtsmengen verarbeitet werden müssen, in den  erforderlichen Einsatzgewichten unter Bedingungen  im Vakuum zu behandeln, die eine weitgehendere      Annäherung an die     physikalisch-chemischen    Gleich  gewichte ermöglichen, als es bei den seither bekann  ten     Massenstahlentgasungsverfahren    der Fall war.  



  Zur Unterstützung der Entgasung kann man von  der an sich bekannten     Entgasungswirkung    eines durch  die Schmelze geleiteten, neutralen Gasstromes Ge  brauch machen. der durch die Vergrösserung der  Austauschoberfläche zwischen Schmelze und Gas  atmosphäre eine zusätzliche Beschleunigung des     Ent-          aasungsvorganges    bewirkt.

   Während bei den bekann  ten Schmelz- und     Entgasungsanlagen    die Einleitung  eines möglichst feinverteilten Gasstromes im prak  tischen Betrieb zu erheblichen Komplikationen und  Schwierigkeiten führt, da die verwendeten kerami  schen Formteile grossen thermischen und chemischen  Beanspruchungen ausgesetzt sind, lässt sich dieses       Gasspülverfahren    in Verbindung mit dem Ofen nach  der Erfindung in sehr betriebssicherer und einfacher  Weise verwirklichen.

   Es     genügt,    an einer Stelle des  Ofenfutters, die im Verlauf der Drehbewegung des  Schmelzbehälters an die tiefste Stelle des Bades ge  langen kann, einen einfachen Formstein aus Kera  mik, die zahlreiche feine Bohrungen enthält oder  porös gesintert ist, so einzubauen. dass die Rückseite  mit einer durch den Aussenmantel geführten Gas  zuleitung in Verbindung steht.     Bevor    man mit der  Gasspülung beginnt, bringt man zunächst die poröse  Stelle im Ofenfutter an den obersten Punkt ihrer  Kreisbewegung. Man öffnet dann die Zufuhr und  dreht den Kessel um 90'. bis diese Stelle ihren tief  sten Punkt erreicht hat und der Gasstrom eine mög  lichst grosse     Badtiefe    durchspülen kann.

   Auf diese  Weise wird das etwaige vorherige Eindringen der  Schmelze in die Öffnungen der Poren vermieden und  das Problem der Einführung einer nicht     genügend     vorgewärmten keramischen Gaszuleitung umgangen.  



  Durch die gute Wärmeisolation des Ofens ist der  Energieaufwand. der zur Aufrechterhaltung der Tem  peratur der Schmelze nötig ist, ausserordentlich nied  rig. Dadurch ergibt sich eine geringe Heizleistung  und damit     eiri    sehr geringer     Abbrand    bzw.     Verdamp-          fungsverlust    der Heizelektroden. besonders wenn mit       flüssigem    Einsatz gearbeitet -wird.

   Trotz des gerin  gen Energieaufwandes erhält man eine bessere     Raf-          finationswirkung    als beim Induktionsofen, da die  Wärmeentwicklung vorwiegend auf die     Badober-          fläche    konzentriert ist und die Zersetzung von     Schlak-          ken,    die sich durch Flotation auf der     Badoberfläche     ansammeln,     begünstigt    wird.  



  Die beschriebenen Anlagen eignen sich nicht nur  zur Entgasung von Schmelzen, sondern sie können  auch für die     Abdestillation    von Legierungskomponen  ten. wie sie zum Beispiel bei der Aufarbeitung von  Leichtmetall-. und     Buntmetallabfällen    erforderlich ist,  eingesetzt werden. Es ist dann nur nötig, einen ge  eigneten Kondensator am Kopfteil 10, 10' der An  lage anzuordnen. Das Einfüllen des flüssigen Ein  satzes und das Ablassen des Rückstandes kann in    diesem Falle zweckmässig über ein und dieselbe, mit  einem gekühlten Schieber versehenen Öffnung 21 im  Boden des Behälters 1 erfolgen, die sich beim Ein  füllen an der Oberseite und beim Ablassen an der  Unterseite befindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Ofen zur Behandlung von Metallschmelzen im Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre, insbesondere zum Entgasen oder Destillieren von Metallschmelzen, dadurch gekennzeichnet, dass der die Schmelze auf nehmende Behälter um eine gegenüber der Verti kalen geneigte Achse drehbar ausgebildet ist. UNTERANSPRÜCHE 1. Ofen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass ein um eine horizontale Achse kipp- bares Kopfteil vorgesehen ist, welches den Va kuumanschluss und etwaige Hilfseinrichtungen trägt, und an welches der die. Schmelze aufnehmende Behälter drehbar und vakuumdicht an,eschlossen ist. 2.
    Ofen nach Patentanspruch oder Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet. dass der die Schmelze aufnehmende Behälter an seinem oberen Ende ver jüngt ist und das verjüngte Ende mit dem Kopfteil drehbar vakuumdicht verbunden ist. 3. Ofen nach Patentanspruch oder einem der Unteransprüche 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil eine oder mehrere Lichthogen- elektroden trägt, welche in den die Schmelze auf nehmenden Behälter hineinragt. 4.
    Ofen nach Unteransprüchen 1 oder 2. da durch gekennzeichnet, dass die Kippachse des Kopf teiles hohl ausgebildet ist und in der hohlen Achse eine Giessrinne feststehend angeordnet ist, die zu einer feststehenden Gussform überleitet. wobei der Gussformbehälter und das kippbare Kopfteil drehbar vakuumdicht miteinander verbunden sind. 5.
    Ofen nach Unteranspruch 1, dadurch gekenn zeichnet. dass die Kippachse hohl ausgebildet ist und an die hohle Achse "diz- Evakuierungsleitung mittels eines drehbaren vakuumdichten Anschlusses ange schlossen ist. 6. Öfen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass der die Schmelze aufnehmende Behäl ter einen Innenraum ovalen Querschnittes senkrecht zur Drehachse aufweist. 7. Ofen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass an einer Stelle der Wand des die Schmelze aufnehmenden Behälters ein poröser oder mit Bohrungen versehener Körper eingesetzt ist, des sen Aussenseite mit einer Gasquelle verbindbar ist. B.
    Ofen nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass der drehbare Behälter leicht lösbar mit einem feststehenden Kopfteil verbunden ist.
CH1137760A 1959-10-13 1960-10-11 Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre CH380179A (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT740359A AT222377B (de) 1959-10-13 1959-10-13 Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH380179A true CH380179A (de) 1964-07-31

Family

ID=3595704

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH1137760A CH380179A (de) 1959-10-13 1960-10-11 Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre

Country Status (2)

Country Link
AT (1) AT222377B (de)
CH (1) CH380179A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3796421A (en) * 1970-02-18 1974-03-12 Maximilianshuette Eisenwerk Process for producing chrome steels and a converter for carrying out the process

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3325160A (en) * 1963-03-06 1967-06-13 Asea Ab Vacuum-enclosed tiltable furnace

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3796421A (en) * 1970-02-18 1974-03-12 Maximilianshuette Eisenwerk Process for producing chrome steels and a converter for carrying out the process

Also Published As

Publication number Publication date
AT222377B (de) 1962-07-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19607805C1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Schmelzen und Gießen von Metallen in Formen
DE1928256A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Metallveredelung
DE69130008T2 (de) Verfahren und Anlage zum Laden von eisenhaltigen Gütern in metallurgischen Öfen
DE2403426A1 (de) Verfahren und einrichtung zur herstellung von gussteilen
EP1152854B1 (de) Verwendung eines induktionstiegelofens für das niederdruckgiessen von gussstücken aus aluminium- und magnesiumlegierungen
AT396836B (de) Verfahren zum einschmelzen und entgasen von stückigem einsatzmaterial
DD142491A3 (de) Plasmaschmelzofen
DE3445534C2 (de) Schmelzanlage für metallisches Rohmaterial
EP0756911A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Partikeln aus gerichtet erstarrten Gusskörpern
CH380179A (de) Ofen zum Behandeln von Metallschmelzen in Vakuum oder in Schutzgasatmosphäre
DE1458812A1 (de) Vorrichtung zum Vakuumbehandeln von Schmelzen,insbesondere Stahlschmelzen,und Verfahren zu ihrem Betrieb
DE69810256T2 (de) Metallurgie ofen für die Verarbeitung eines Flüssigmetalls bei Unterdruck
DE69409749T2 (de) Elektroofen zum schmelzen von schrott
DE19526704C1 (de) Einschmelzaggregat
DE1960283A1 (de) Vakuumentgasungsvorrichtung fuer die Verwendung beim Stranggiessen von Metallen und Verfahren zum Stranggiessen von schmelzfluessigem Metall,waehrend es einer Vakuumentgasung unterworfen ist
DE1846365U (de) Ofen zum behandeln von metallschmelzen in vakuum oder in schutzgasatmosphaere.
EP0102479A2 (de) Durchlauferhitzer für schmelzflüssige Metalle
AT204711B (de) Ofen zum Schmelzen und Gießen unter Vakuum oder Schutzgasatmosphäre
DE1207554B (de) Wahlweise um zwei verschiedene Kippachsen kippbarer rinnenloser Induktions-Tiegelofen
DE2452611A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum raffinieren und/oder zum frischen einer metallschmelze
DE69125347T2 (de) Verfahren zur Pfannenstandentgasung mit einer die Pfanne umgebenden Induktionszusatzheizung
DE2427751A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur metallurgischen behandlung von metallschmelzen
DE2501603C3 (de)
EP0280765A2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Gusskörpern aus druckbehandelten Schmelzen aus Stahllegierungen
DE1143606B (de) Anlage zum Schmelzen und Giessen von Metallen oder Legierungen unter Vakuum oder Schutzgas