DE1845150U

DE1845150U - Gegen druckwellen, insbesondere explosionsdruckwellen schuetzende glasscheibenanordnung.

Info

Publication number: DE1845150U
Application number: DED22825U
Authority: DE
Original assignee: DETAG; Flachglas Wernberg GmbH
Current assignee: DETAG; Flachglas Wernberg GmbH
Priority date: 1961-06-21
Filing date: 1961-06-21
Publication date: 1962-01-18

Description

Gegen Druckwellen, insbesondere xplosionsdruckwellen

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Die Erfindung betrifft eine gegen Druckwellen, insbesonde-

re Explosionsdruckwellen schützende Verglasung.
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen sind insbesondere in den großen Zentren der Industrie Explosionen nicht gänzlich zu vermeiden. Die Folgen sind meist verheerend. Durch das enge Nebeneinander von Verwaltungsgebäuden und Forschungslaboratorien einerseits und Fabrikationsstätten andererseits sind beim Auftreten einer Explosion nicht nur die in dem betreffenden Betriebe beschäftigten Menschen gefährdet, sondern es tritt als Folge der Explosion in den oft eng benachbarten fabrikation-, Verwaltungs und Forschungsgebäuden ein erheblicher Ulasschaden auf. Dabei werden nicht nur die Glasscheiben der Gebäude restlos zerstört, sondern es werden durch die in Arbeitsräume hineingeschleuderten gefährlichen Glassplitter Menschenleben gefährdet, Laboreinrichtungen zerstört und oft das Ergebnis langjähriger Versuche vernichtet.
Obgleich diese als Folge einer Explosion auftretenden Schäden seit langem bekannt sind, hat sich eine Verglasung industrieller Gebäude, insbesondere von Forschungs-und Verwaltungsgebäuden mit Sicherheitsglas bisher nicht durchsetzen können.
Gegenüber einer Verglasung mit inscheiben-Sicherheitsglas (vorgespanntem Glas) wurde eingewandt, daß dieses vorgespannte Glas beim Bruch in eine außerordentlich große Zahl von Glassplittern zerfällt, die dann als Geschoßgarbe mit großer Kraft und hoher Geschwindigkeit in die häume geschleudert werden und zu ernsthaften Verletzungen der getroffenen Menschen und zu haterialzerstörungen führen. Die Treffwahrscheinlichkeit ist dabei wegen der Vielzahl von Glassplittern sehr hoch.
Dieser Nachteil tritt zwar bei Verbundsicherheitsglas nicht auf, jedoch neigen diese Scheiben infolge der verhältnismäßig geringen Dicke der mit der klebfähigen Zwischenschicht verbundenen Einzelscheiben leicht zum Anbruch. Deshalb hat sich auch diese Art von Sicherheitsglas als Explosionsschutzverglasung nicht eingeführt. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die bei einer Explosion auftretenden Glasschäden und die dadurch bedingten Sekundärschäden dadurch zu einem sehr erheblichen Teil vermieden werden können, daß die Fenster usw. auf ihrer Außenseite mit einer Hartglasscheibe und auf ihrer Innenseite mit einer im Abstand von der Hartglasscheibe angeordneten Verbundsicherheitsglasscheibe verglast werden.
Bei dieser Anordnung hält die äußere Hartglasscheibe auf Grund ihrer gegenüber Normalglas mehrfach größeren Biegefestigkeit leichten Druckwellen oder ähnlichen Beanspruchungen ohne Beschädigung stand und verhindert, daß die in ihrem Schutz angeordnete Verbundglasscheibe schon bei geringem Anlaß anbricht. Auf diese Weise werden in vielen Fällen nicht nur die im Gebäude befindlichen Menschen und heinrichtungen vollständig geschützt, sondern es wird jeder Glasschaden verhindert. Wenn aber bei einer schwereren oder in der Nähe stattfindenden Explosion die Hartglasscheibe der Beanspruchung nicht mehr standhalten kann und zersplittert, so werden die Glassplitter von der Verbundsicherheitsglasscheibe angefangen und fallen herab. Zwar kann die Verbundsicherheitsglasscheibe je nach der Stärke der Explosion auch noch anbrechen, sie hat aber eine bis zu zehnmal höhere - Durchbruchfestigkeit als die Hartglasscheibe und kann deshalb auf Grund ihres nach dem Anbruch in Erscheinung tretenden gummiartigen Charaters der nach Durchschlagen der Hartglasscheibe bereits geschwächten Druckwelle im allgemeinen standhalten. Selbst in ungünstigen Fällen, bei denen auch die Verbundsicherheitsglasscheibe anreißt oder je nach Explosionsdruck am Halterahmen teilweise oder ganz abgeschert wird, besteht nur eine sehr geringe Gefahr für die in dem betreffenden Raum befindlichen menschen und Einrichtungen, weil es sich bei der abgescherten und herausgerissenen Verbundsicherheitsg'laaBcheibe immer nur um ein einzelnes Teil handelt, das wegen der elastischen Eigenschaften der Zwischenschicnt praktisch aus einem nachgiebiben, gummiartigen Lappen besteht, der nicht einmal dann, wenn er einen Menschen trifft, eine ernstliche Verletzung durch Glassplitter hervorrufen oder einen Einrichtungsgegenstand ernstlich gefährden kann. Auch die Splitter der Hartglasscheibe liegen (wenn sie nicht mehr herabfallen und bereits dadurch unschädlich werden) auf der Verbundsicherheitsglasscheibe gepreßt an und können somit in keinem Fall frei in den Raum hereinfliegen. Die Wahrscheinlichkeit, daß überhaupt jemand getroffen wird, ist wegen des einen in den Raum geschleuderten Teils (nämlich der Verbundsicherheitsglasscheibe) nur gering, und schließlich ist die Kraft der Druckwelle erheblich vermindert.
Die erfindungsgemäße Verglasung kann derart ausgeführt werden, daß die beiden Glasscheiben unabhängig voneinander, zweckmäßig erst am Ort des Einbaues in einen Fensterrahmen oder in zwei hintereinander angeordnete Fensterrahmen eingesetzt werden. Dabei empfiehlt es sich, die einzelnen Scheiben nicht direkt am Fensterrahmen aufliegen zu lassen, sondern zwischen Scheibenrand und Rahmenleiste eine elastische Auflage anzuordnen.
Die Scheiben können aber auch als Doppelscheibe mit einem zwischen den Scheiben liegenden starren oder elastischen Steg als Abstandshalter ausgebildet sein und mit diesem Steg elastisch unlösbar verbunden sein. Auch im vorliegenden Falle kann es von Vorteil sein, zwischen dem Rand der Doppelscheibe und der Rahmenleiste eine elastische Auflage anzuordnen.
Selbstverstädnlich kann die erfindungsgemäße Verglasung auch für solche Trennwände verwendet werden, die beispielsweise in'Werkehallen angeordnete Kontrollräume, Laboratorien und dergleichen abteilen.
Die neue Verglasung kann auch für Luftschutzzwecke bei lebenswichtigen Betrieben Verwendung finden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt : Fig. l einen Schnitt einer erfindungsgemäßen Verglasung, bei der die beiden Scheiben unabhängig voneinander in den Rahmen eingesetzt sind ; und Fig. 2 einen Schnitt einer anderen Ausführungsform der Verglasung, bei der die beiden Scheiben in einer Doppelscheibe zusammengefaßt und diese in den Rahmen eingesetzt ist.
Die Hartglasscheibe 1 und die Verbundsicherheitsglasscheibe 2, die aus den einzelscheiben 3 und der elastischen Zwischenschicht 4 besteht, sind in den Rahmen 5 derart eingesetzt, daß die Hartglasscheibe 1 der Gebäudeaußenseite 6 und die Verbundsicherheitsglasscheibe 2 der Innenraumseite 7 zugekehrt ist.
Dabei ist in Fig. 1 die Verbundsicherheitsglasscheibe 2 in

den Falz 8 des Rahmens 5 und die Rartglasscheibe 1 unabhängig

davon in den Falz 9 des Rahmens 5 eingesetzt. Anstelle zweier Falze 8 und 9 im gleichen Rahmen 5 können selbstverständlich auch zwei getrennte, nebeneinander angeordnete Rahmen verwendet werden. Zwischen den Anlageflächen der Falze 8 und 9 sind elastische Auflagen 10 vorgesehen. Beide Scheiben sind mittels Klemmleisten 11 oder gleichartige Verkitung im Rahmen befestigt.
In Fig. 2 sind die Hartglasscheibe 1 und die Verbundsicherheitsglasscheibe 2 mit einem Dichtungsprofil 12, das einen zwischen den Scheiben liegenden, abstandshaltenden Steg 13 aufeist, elastisch und unlösbar zu einer Doppelscheibe verbunden. Die Doppelscheibe ist als Ganzes in den Falz 8 des Rahmens 5 eingesetzt und durch eine Klemmleiste oder Verkittung 11 gehalten. Zwischen der Doppelscheibe bzw. dem Dichtungsprofil und der Anschlagfläche des Rahmens 5 bzw. des Falzes 8 ist eine elastische Auflage 10 angeordnet.

Claims

X e u e S c h u t z a n s p r ü c h e Neue Schutzansprüche

1. Gegen Druckwellen, insbesondere Explosionsdruckwellen schützende Glasscheibenanordnung für Fenster, gekennzeichnet durch die Anordnung einer an sich bekannten, aus einer Hartglasscheibe (1) und einer mit Abstand hiervon eingesetzten Verbundsicherheitsglasscheibe (2) bestehenden Verglasung in der Weise, daß sich die Hartglasscheibe (1) an der Außenseite (6) und die Verbundsicherheitsglasscheibe an der Innenseite (7) befindet.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartglasscheibe (1) und die Verbundsicherheitsglasscheibe (2) unabhängig voneinander in einem Rahmen (5) oder in zwei hintereinander angeordneten Rahmen eingesetzt sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtglasseheibe (1) und die Verbundsicherheitsglasscheibe (2) in Form einer Doppelscheibe in den Rahmen (5) eingesetzt sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwischen der Hartglasscheibe (1) und der Verbundsicherheitsglasscheibe (2) einerseits und dem Rahmen (5) andererseits eine elastische Auflage (10) angeordnet ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelscheiben (1,2) der Doppelscheibe mit einem umlaufenden, zwischen den Einzelscheiben angeordneten abstandshaltenden Steg (13) mittels elastischen Materials unlösbar verbunden sind.
6. Anordnung nach Anspruch 1,3 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Doppelscheibe und dem Rahmen (5) eine elastische Auflage (10) angeordnet ist.