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Als Kühlvorrichtung wirkender Wärmeaustauscher für frisch gemolkene
Milch.
Frisch gemolkene Milch muß bekanntlich möglichst schnell auf |
eine niedere Temperatur, etwa auf 1500 gebraght werden, denn |
nur bei dieser relativ niedrigen Temperatur kann frisch gemol- |
kene Milch beispielsweise bis zum nächsten Morgen, wenn sie
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Molkerei gefahren wird, aufbewahrt werden, ohne ein Ansteigen |
des Säuregrades befürchtenzu müssen.
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Es ist bekannt, zur Abkühlung der Milch die mit der gemolkenen Milch
gefüllten Kannen mittels Leitungswasser abzukühlen, indem außen auf den Milchkannenhals
ein Kopf aufgesetzt wird, der mit einer in das Innere der Kanne reichenden starren
Leitung versehen ist, die, während sie mit Leitungswasser gespeist wird, in Umdrehung
versetzt wird, und der außerdem mit einer Sprühvorrichtung versehen ist, durch welche
die Kanne zusätzlich an der Außenseite mit Wasser berieselt wird.
Unerfreulich ist, daß bei dieser Kühlweise die Senkung der
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peratur der Milch verhältnismäßig lange Zeit erfordert, besonders |
dann, wenn die Kaneüllung unmittelbar über die Schlauchleitung |
von einer mechanisch wirkenden Melkeinrichtung aus erfolgt,
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der die Milch über an das Euter angesetzte Zitzenbecher abgenom- |
men wird. Der Wirkungsgrad dieser Kühlvorrichtung ist dann nämlich von der Füllung
der Kanne abhängige zu Anfang bei noch schwac : gefüllter Kanne wird die Temperatur
zwar schnell gesenkt, aber je mehr sich die Kanne füllt, um so mehr Zeit wird für
das Erreichen der gewünschten tiefen Temperatur für den gesamten Kanneninhalt benötigt,
und nach vollständiger Füllung der Kanne muß die Kühlung noch eine Zeitlang weiter
erfolgen, bis der gesamte Kanneninhalt die gewünschte Temperatur erreicht hat. Vor
allem diese nach vollständiger Füllung der Kanne für die Temperatursenkung noch
notwendige
Zeit ist verloren und stelllt für das Abmelken eines
vielstü-ckig besetzten Kuhstalles einen zusätzlichen Zeit-und entsprechenden Arbeitsaufwand
dar. Diesen Mehraufwand auf das unbedingt erforderliche Maß zu senken, hat sich
die Neuerung zur Aufgabe gemacht.
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Die Neuerung geht von der Erkenntnis aus, daß sich dieser Mehraufwand
vermeiden läßt, wenn das Sammelgefäß mit der schon auf die erforderliche relativ
tiefe Temperatur abgekühltenMilch gefüllt wird und die nicht zu umgehende Kühlung
der Milch an einer Stelle erfolgt, bei der sich dies ohne zusätzlichen Zeit-und
Arbeitsaufwand erreichen läßt, wonach sich dann eine besondere Kühlung der Kanne
oder eines sonstigen Auffanggefäßes für die gemolkene Milch erübrigt.
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Zu diesem Zweck wird von einem an sich bekannten als Milchkühlvorrichtung
wirksamen Wärmeaustauscher Gebrauch gemacht. Es könnte dieser Wärmeaustauscher aus
einer in einem Zylinder spiralförmig angeordneten Schlange bestehe, wobei dann durch
die Schlange die Milch und durch den umgebenden Zylinder im Gegenstrom das Kühlwasser
geleitet wird. Abgesehen von der dann nur schwierig durchzuführenden Reinigung dieser
Schlange ist der Wirkungsgrad nicht gut ; es müßten dann Milch und Kühlwasser auf
verhältnismäßig großer Länge aneinander vorbeigeführt werden. Deshalb ist ein Wärmeaustauscher
vorzuziehen, der in an sich bekannter Ausführung aus außenseitig mit leicht vorstehenden
Rippen versehenen, auf kleinen Abstand über eine Randdichtung aneinandergelegten,
in benachbarten Räumen Durchlässe für die Milch und das dazu im Gegenstrom geführte
Kühlwasser ergebenden gleichgeformten Begrenzungswãnden etwa rechteckiger Form besteht.
Gemäß der Neuerung ist nun dieser Wärmeaustauscher, der mit Ein-und Auslaß für die
frisch gemolkene Milch und für die Ein-und Abfahr des Kühlwassers versehen ist,
in die von den Zitzenbechern zum Milchauffanggefäß führende Leitung lösbar einfügbar.
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Um aber auch in diesem Falle die Baulänge zu verkürzen, ist der Wärmeaustauscher
mit Vorteil mit einer Mehrzahl hin-und rücklau fender, nacheinander zu durchströmender
Leitungsdurchlässe zwischen den Begrenzungswänden für Milch und Kühlwasser versehen
und dann dadurch gekennzeichnet, daß für den Übergang eines Mediums von einem Durchlaß
zum übernächsten Durchlaß die jeweils benachbart
liegenden Begrenzungswände
an der gleichen Ecke am Ende des Durchlasses in der Durchflußrichtung mit in Flucht
liegenden Löchern versehen und zur Überbrückung des zwischenliegenden Durchlasses
für das andere Medium außenseitig auf diese Löcher aufgelegte rohrförmige Dichtungen
vorgesehen sind, gegen welche der Durchflußraum des überbrückten Durchlasses mittels
der Randdichtung abgeschirmt ist.
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Die außenliegenden Begrenzungswände können aus kastenförmigen, in
der Längsmittelebene aufeinanderzulegenden Deckelhälften mit vorzugsweise verstärkter
Wandung zweckmäßig aus Kunststoff bestehen, welche mit den Ein-und Auslaßstutzen
für die Milch und das Kühlwasser versehen sind.
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Um die in Mehrzahl nebeneinander befindlichen Begrenzungswände nach
einer Reinigung schnell und einfach in die Betriebsstellung zu bringen, sind diese
Begrenzungswände durch einen seitlich an der einen Deckelhälfte schwenkbar angebracht
und sind über die angelegte andere Deckelhälfte überlegbar, wonach dieser Schwenkbügel
in dieser Verschlußstellung mittels Flügelschrauben festschraubbar ist.
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Die Neuerung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt
; hierin zeigt Fig. 1 die den Wärmeaustauscher ergebenden Begrenzungswände in schaubildlicher
Ansicht unter Fortlassung der Verschlußvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine
einzelne Begrenzungswand, Fig. 3 einen Querschnitt mit zweiteiligen Deckelhälften
als äußere Begrenzungswände, die mittels einer Verschlußvorrichtung zusammengehalten
werden.
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Der in Fig. 1 dargestellte Wärmeaustauscher besteht aus den Begrenzungswänden
1-7, die beidseitig mit gegeneinander versetzten, etwas vorstehenden Rippen 8 versehen
sind und die über gleichfalls auf beiden Seiten vorgesehenen Randdichtungen 9 so
zur Aneinanderlage zu bringen sind, daß zwischen ihnen schmale, wenige Millimeter
starke Durchlässe entstehen.
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Die von den Zitzenbechern durch die übliche Vakuumleitung anströmende
Milch gelangt über einen Einlaßstutzen 16 in den ersten Durchlaß 10, strömt weiter
in entgegengesetzter Richtung durch den Durchlaß 12 und dann wieder in der ersterwähnten
Richtung durch den Durchlaß 14, um diesen am Ende über den Auslaßstutzen 17 zu verlassen
und durch die an diesen Stutzen angeschlossene Leitung zu einem nichtdargestellten
Auffanggefäß weiterzuströmen.
Der Stromverlauf ergibt sich aus den in dieser Figur vermerken, |
ausgezogen dargestellten Pfeilen.
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In entgegengesetzter Richtung wird von einem Wasserleitungshahn entnommenes
Kühlwasser gemäß den gestrichelt eingezeichneten Pfeilen geführt. Es gelangt über
einen Einlaßstutzen 18 durch den Durchlaß 15, strömt weiter durch den Durchlaß 13
in entgegengesetzter Richtung und dann wieder in der ersterwähnten Richtung durch
den Durchlaß 11 und wird über einen Auslaßstutzen 19 abgeführt.
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Es muß, wie die eingezeichnete Pfeilrichtung zeigt, jedes der hier
in Gegenstrom zueinander geführten Medien also immer von einem Durchlaß zum übernächsten
Durchlaß geführt werden, um letzteren dann in entgegengesetzter Pfeilrichtung zum
ersten Durchlaß zu durchströmen. Zur Überbrückung des jeweils zwischenliegenden
Durchlasses sind jeweils benachbart liegende Begrenzungswände an der gleichen Ecke
am Ende des Durchlasses in der Durchflußrichtung mit in Flucht liegenden Löchern
20 versehen, und außenseitig zu diesen Löchern sind rohrförmige Dichtungen 21 vorgesehen,
welche den zwischenliegenden Durchflußraum überbrücken. Der so überbrückte Durchlaß
ist gegenüber den Dichtungen mittels der erwähnten Randdichtung 9 abgeschirmt, so
daß also diese Dichtung außerhalb des eigentlichen Durchflußraumes liegt.
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Zumindest die inneren Begrenzungswände 2-6 bestehen vorzugsweise aus
leicht zu reinigendem Werkstoff, wie etwa Aluminium oder Nirosta-Stahl. Die außenliegenden
Begrenzungswände 1 und 7 können zweckmäßig aus kastenförmigen, in der Längsmittelebene
aufeinanderzulegenden Deckelhälften mit vorzugsweise verstärkter Wandung aus Kunststoff
bestehen, und diese äußeren Deckelhälften sind dann jeweils mit den Ein-und Auslaßstutzen
16 und 19 bzw. 17 und 18 versehen. Diese Deckelhälften sind dann auch, wie die anderen
Begrenzungswände, mit innenseitig vorstehenden Rippen versehen.
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Sämtliche Begrenzungswände haben den gleichen Schnitt mit an gleicher
Stelle liegenden Durchflußlöchern, wie in Fig. 2 dargestellt.
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Besonders dann, wenn die außenliegenden Begrenzungswände als aneinanderzulegende
Deckelhälften ausgebildet sind, wird zweckmäßig von einer Verschlußvorrichtung Gebrauch
gemacht. Diese kann in bevorzugter Ausführung aus einem seitlich an der einen Deckelhälfte
gelenkig angebrachten Schwenkbügel 22 bestehen, der über die andere Deckelhälfte
herumlegbar und mittels einer etwa in seiner Mitte angebrachten Flügelschraube 23
gegen die Außenseite dieser anderen Deckelhälfte anschraubbar ist, so daß die beiden
Deckelhälften und alle zwischen ihnen angeordneten Begrenzungswände mit ihren Dichtungen
21 eine feste Aneinanderlage erhalten. Es könnte diese Verschlußvorrichtung nach
bekannten Vorschlägen auch anders ausgebildet werden ; so können beispielsweise
auch zwei seitlich gelenkig angebrachte Schwenkbügel vorgesehen sein, die über die
Schmalseite des Wärmeaustauschers überlegbar sind.
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Schutzansprüche :