DE181618C

DE181618C - Vorrichtung zur Erzeugung eines Gasgemisches

Info

Publication number: DE181618C
Application number: DE1905181618D
Authority: DE
Inventors: F Kühne
Priority date: 1905-01-29
Filing date: 1905-01-29
Publication date: 1907-03-26

Description

KAISERLICHES

^ PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 181618 -KLASSE 46 d. GRUPPE

FRANZ KÜHNE in CHARLOTTENBURG.

Vorrichtung zur Erzeugung eines Gasgemisches.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1905 ab.

Bisher konnten hochgespannte Gase wegen der sehr hohen Temperatur in geschlossenen Gefäßen nicht erzeugt werden, da die Festigkeit der Baustoffe nicht genügend widerstandsfähig ist; so darf für Dampfkessel die Temperatur nicht über 5OO^C C. steigen, weil bei dieser Temperatur die metallischen Kesselwände bereits dunkelrot werden und die Festigkeit der Wände dem betreffenden Dampfdruck nicht mehr entspricht.

Bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden Vorrichtung zur Erzeugung eines Gasgemisches von hoher Temperatur und hoher Spannung ist eine Berücksichtigung des Baustoffes nicht notwendig, da eine wesentliche Festigkeitsbeanspruchung des Baustoffes durch die eigenartige Anordnung des Verbrennungsraumes nicht auftritt. Bei der in der Zeichnung dargestellten Vor-.

richtung, welche übrigens auch zur Erzeugung von Gasgemischen für Heizanlagen verwendet werden kann, ist eine vollständig gegen Wärmeverluste isolierte Verbrennungskammer ι vorgesehen; außerdem wird die in den Abgasen noch enthaltene Wärme dadurch nutzbar gemacht, daß durch eine an die Verbrennungskammer sich anschließende Strahlpumpe der größte Teil der Abgase angesaugt, wieder verdichtet und mit den Verbrennungsprodukten derart gemischt wird, daß sie die für die Verwendung in Wärmekraftmaschinen zulässige Temperatur und Spannung erhalten.

Die Verbrennungskammer 1, deren Mantel 2

die höchsten Temperaturen annehmen kann, ist ringförmig von dem Luftraum 3 umschlossen, in welchem fast dieselbe Spannung herrscht wie in der Verbrennungskammer ι. Die Verbrennungsluft im Mantel 3 sowie auch das der Vorrichtung zugeführte Gas im Mantel 7 werden durch besondere Kompressoren auf den erforderlichen Druck gebracht.

Hierdurch ist also die Wand 2 entlastet bezw. erhält nur eine geringe äußere Druckbelastung.

Der zweite Mantel 4, der den Luftraum 3 umgibt, wird keine höhere Temperatur annehmen, als für die zur Verwendung kommenden Baustoffe zulässig ist.

Durch den äußersten Mantel 5 und die Querwand 6 zwischen Mantel 5 und Mantel 4 wird ein ringförmiger Raum in zwei Kammern geteilt, von denen die Kammer 7 zur Zuführung und gleichzeitigen Vorwärmung des Brennstoffes (Gases), die ringförmige Kammer 8 zur Zuführung der Abgase aus der Wärmekraftmaschine dient. Der Brennstoff bezw. das Gas wird durch die Öffnung 9 in den Raum 7 geleitet und hierauf, vorgewärmt, durch die Düse 10 der Verbrennungskammer 1 zugeführt. Die Verbrennungsluft tritt durch die Öffnung 11 in den Luftmantel 3 ein, wird in diesem vorgewärmt und durch eine düsenartige Öffnung der yerbrennungskammer 1 zugeleitet.

Die Räume 3 und 7 dienen gleichzeitig zur Isolierung gegen Ausstrahlung der Wärme.

Die Verbrennungsprodukte treten aus der Verbrennungskammer i, nach Vermischung mit den durch den Stutzen 12 in den Ringraum 8 eingeführten Abgasen mittels des Gebläses (Strahlpumpe) 13 in den Kühlraum 14, um durch das Ventil 15 und durch die Leitung 16

der Wärmekraftmaschine zugeführt bezw. vor dem Anlassen des Motors durch die Leitung IJ ins Freie geleitet zu werden. Die Ventile 18 und 19 dienen zur Regelung der Gasbezw. Verbrennungsluftzuführung, während das Ventil 20 zur Abführung bezw. Regelung der überschüssigen Abgase vorgesehen ist.

Auch dient das Ventil 20 vor der Inbetriebsetzung des Motors zum Ansaugen von Luft zwecks Kühlung der Verbrennungsprodukte, wobei dann die angesaugte Luft mit den Verbrennungsprodukten durch die Leitung 17 ins Freie geführt wird.

Durch diese Vorrichtung zur Erzeugung eines Gasgemisches von hoher Temperatur und hoher Spannung zum Betriebe von Wärmekraftmaschinen, die nicht mit eigenen, besonderen Kühlvorrichtungen versehen sind, wird der Vorteil erzielt, daß der Druck des zuzuführenden Gases sowie der der Verbrennungsluft bei der Zuführung in den Verbrennungsraum ι geregelt werden kann, wodurch auch das verbrannte Gemisch verändert wird.

Die Wärmeverluste sind gering, da die Ver- ■ brennungskammer 1 durch den sie umgebenden Luftmantel 3 gut isoliert wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung zur Erzeugung eines Gasgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß einem von einer Luft- und einer Gaskammer (3, 7) umgebenen Verbrennungsraum (1) Luft und Gas unter Druck in regelbarer Menge zugeführt wird, so daß infolge des geringen Druckunterschiedes inner- und außerhalb der Wandung (2) letztere sehr dünn gehalten werden und hohe Temperaturen annehmen kann, worauf die Verbrennungsprodukte nach Art einer Strahlpumpe einen Teil der Abgase des Motors aus der Leitung (12) in die Misch- und Kühlkammer (14) saugen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.