DE1812041B2 - Saure zur stromlosen beschichtung verwendete loesung - Google Patents
Saure zur stromlosen beschichtung verwendete loesungInfo
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Description
45
2 g/l pro g/l Nickelion
15 bis 30 g/l
15 bis 30 g/l
7 bis 21 g/l
10 bis 25 g/l
10 bis 25 g/l
2 bis 10 g/l
0.2 bis 0,8 Teile/Million
Die Erfindung betrifft eine saure, zur stromlosen Beschichtung verwendete Lösung.
Die Lösung dient zum Vernickeln durch chemische Reduktion — im Gegensatz zum elektrolytischen
Vernickeln — insbesondere katalytischer und nichtkatalytischer Unterlagen.
Vernickeln durch chemische Reduktion ist bekannt. Das Beschichten besteht im wesentlichen darin, daß eine
Unterlage mit katalytisch wirksamer Oberfläche in ein Vernickelungsbad, das Nickelionen in reduzierbarer
ionischer Form und ein Reduktionsmittel wie Natriumhypophosphit enthält, eingetaucht wird. Dabei wird das
Nickel an der katalytisch wirksamen Oberfläche unter Bildung des gewünschten Nickelüberzugs zu freiem
Metall reduziert und das Hypophosphit zu Orthophosphit oxidiert.
Theoretisch ist der Mechanismus des stromlosen Beschichtens zwar relativ unkompliziert, doch erwiesen
sich weitgehende Modifikationen der zum stromlosen Beschichten verwendeten Grundlösung als notwendig,
um ein solches stromloses Beschichtungsverfahren für die kommerzielle Nutzung einsetzen zu können. Die
Beständigkeit von Beschichtungslösungen, die lediglich Nickelsalze (Nickelionen) und Natriumhypophosphit
enthalten, ist insofern problematisch, als solche Lösungen nach geringem Gebrauch zur autokata.ytischen
Zersetzung neigen. Des weiteren sind die Beschichtungsgeschwindigkeiten zu niedrig, um mit anderen
Metallisierungsverfahren in kommerziellen Wettbewerb treten zu können. Auch ist das Aussehen (der
Glanz) des Überzugs minderwertig und seine Haftung auf dem Grundstoff im allgemeinen gering.
Durch die erfindungsgemäß verbesserte, zum stromlosen
Beschichten verwendete saure Lösung vom Hypophosphit-Typ werden diese Nachteile ausgeschaltet.
Die vorliegende Lösung weist große Mengen an reduzierbaren Nickelionen auf, bleibt auch nach
ausgedehnten Gebrauchszeiten beständig, ermöglicht zweckmäßige Beschichtungsgeschwindigkeiten bei
niedrigen Temperaturen und ergibt Nickelüberzüge mit guter Haftfestigkeit auf dem Grundstoff.
Die erfindungsgemäße Lösung zur stromlosen Beschichtung zum Vernickeln durch chemische Reduktion
ist dadurch gekennzeichnet, daß sie Nickelionen, Hypophosphitionen und Fluoroborat- und/oder Sulfamationen
enthält.
Ihr pH-Wert beträgt etwa 4,0 bis 7,0.
Es wurde gefunden, daß durch die Anwesenheit der Fluoroborat- und/oder Sulfamationen in der Lösung die
Entstehung eines Überzugs mit festerer Haftung auf dem Untergrund gefördert wird. Des weiteren wurde
gefunden, daß eine Lösung mit hohen Konzentrationen an Nickelionen durch Zusatz von Glycolat- und
Acetationen zur Beschichtungslösung bei pH-Werten von sogar über 5,5 formuliert werden kann. Zur
Erzielung besserer Beschichtungsgeschwindigkeiten wird der pH-Wert der Lösung durch Verwendung eines
Borat-Puffers vorzugsweise über 5,5 gehalten. Die Gesamtleistung der Lösung wird dadurch erhöht, daß
man dieser Beschichtungslösung als Akzeleratoren der Beschichtungsgeschwindigkeit Ammoniumfluorid und
Thioharnstoff zusetzt. Weiterhin wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße, zum stromlosen Beschichten
verwendete Lösung bei einem stromlosen/elektrolytischen Beschichtungsverfahren eingesetzt werden kann,
bei dem stromlos ein erster Nickelüberzug und nach Anlegen eines elektrischen Stromes ein zweiter
Überzug elektrolytisch abgeschieden wird.
Bei dem chemischen Vernickelungsverfahren handeil es sich um eine katalytisch eingeleitete Oxidations-Reduktion,
bei der die zu überziehende Oberfläche dei Oxidations-Reduktions-Reaktion gegenüber katalytisch
sein muß.
Die zu beschichtende Unterlage muß vor Beginn des Beschichtungsvorganges noch in anderer Weise vorbe
handelt werden. Hierzu gehören die übliche Reinigung und Entfettung der Oberfläche, um jegliche Fremdstoff
zu entfernen, die die Haftfähigkeit des Metallüberzug: auf der Unterlage beeinträchtigen könnten. Auch kam
die Unterlage abgeschliffen, aufgerauht oder entspre chend behandelt werden, so daß eine leicht angerauhti
oder poröse Oberfläche vorliegt, auf der der Metall
überzug zu haften vermag. Gemäß einer Theorie ist die Haftfestigkeit des Metallüberzugs auf der Unterlage
naturgemäß mechanischer Art und wird durch Füllung gekrümmt ausgebildeter Löcher auf der oberfläche der
Unterlage erreicht. Andere mit diesem Ziel anzuwendende Verfahren sind der Einschluß eines katalytischen
Stoffes in der Unterlage selbst (wie in der US-PS 26 90401 beschrieben), und zwar durch Ätzung oder
chemische Behandlung der Oberfläche, was bei Unterlagen wie Glas erforderlich ist, und die Extraktion
einer in Unterlagen wie Plastik eingeschlossenen Füllsubstanz vor dem Beschichten.
Die Herstellung eines haftfesten Nickelüberzuges hängt nicht ausschließlich von der Präparation der
Unterlage ab. So wurde gefunden, daß die Gegenwart von Sulfamat- und/oder Fluoroborationen in der
Beschichtungslösung zu Nickelüberzügen führt, deren Haftfestigkeit größer ist als diejenige von Überzügen,
die aus Chlorid- und Sulfationen enthaltenden Beschichtungslösungen hergestellt wurden. Im allgemeinen
wurden Chlorid- und Sulfationen als anionischer Teil des Nickelsalzes, z. B. Nickelchlorid oder Nickelsulfat, in die
Beschichtungslösung eingeführt. Die Sulfamat- und/ oder Fluoroborationen können der Lösung mittels
Salzen der Fluoroborsäure zugeführt werden, oder man kann die Fluoroborationen in situ in der Lösung unter
Verwendung von Borsäure und Fluorwasserstoffsäure in Gegenwart eines Nickelsalzes, wie Nickelcarbonat,
herstellen. Vorzugsweise werden die Fluoroborat- und/oder Sulfamationen als anionischer Teil des
Nickelsalzes zugesetzt. Dadurch wird der Zusatz von fremden Sulfat und Chloridionen in Form von
Nickelchlorid und Nickelsulfat vermieden, die als die in zum stromlosen Beschichten verwendeten Lösungen
allgemein verwendeten Nickelsalze gelten. Wenn auch in der Beschichtungslösung kleine Mengen der Nickelsulfat-
und Nickelchloridsalze verwendet werden können, so sollen doch vorzugsweise diese Salze
praktisch nicht zugegen sein, damit der Vorteil, den die Nickelfluoroborat- und/oder -sulfamatsalze bewirken,
voll erhalten bleibt.
Ferner wurde gefunden, daß Fluoroborationen, Sulfamationen und Gemische davon die Löslichkeit des
Nickelsalzes in der Lösung erhöhen und daß ihre Gegenwart die Herstellung von zum stromlosen
Beschichten verwendeten Bädern mit erhöhten Mengen an in Lösung befindlichen Nickelsalzen ermöglicht.
Damit wird die Herstellung einer zum stromlosen Beschichten verwendeten Lösung, die sich durch
verbesserte Beständigkeit während ausgedehnter Zeit- und Gebrauchsperioden auszeichnet, möglich. Wenn es
sich hierbei auch um die bevorzugte Grundform der vorliegenden Erfindung handelt, so ist diese doch
selbstverständlich nicht auf die Abwesenheit anderer Ionen, wie Chlorid und Sulfat, beschränkt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Nickelionen können durch Verwendung von Nickelsalzen, wie Nickelchlorid,
Nickelsulfat, Nickelcarbonat, Nickelsulfamat, Nickelfluoroborat und Gemischen davon, erzeugt
werden. Vorzugsweise werden Nickelfluoroborat, Nikkelsulfamat und Kombinationen derselben als Quellen
für die Nickelionen in der Lösung verwendet. Als Alternative und falls in der Lösung keine Chlorid- und
Sulfationen vorliegen sollen, können Nickelcarbonat oder Nickelacetat als Quelle für Nickelionen und
Fluoroborsäure oder Sulfamidsäure als Quelle der Fluoroborationen oder der Sulfamationen verwendet
Die Menge an Nickelionen kann innerhalb eines Bereiches von 1 bis 40 g/l, vorzugsweise von 4,0 bis
40 g/L am zweckmäßigsten jedoch von etwa 7,5 bis etwa
20 g/l, liegen. Im Gegensatz hierzu sind vorbeschriebene
(bekannte), zum stromlosen Beschichten verwendete Lösungen mit Nickelchlorid im allgemeinen auf ein
Maximum von etwa 7,5 g/l Nickelionen beschränkt
Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße
Lösung in einem stromlosen elektrolytischen Beschichtungssystem verwendet werden. Wirksames elektrolytisches
Beschichten erfordert hohe Konzentrationen an Nickelionen, um gute Beschichtungsgeschwindigkeiten
und gute Nickelüberzüge zu erhalten. Zum stromlosen Beschichten verwendete Lösungen mit einem Gehalt an
Nickelionen von weniger als 10 g/l sind im allgemeinen für ein zweckentsprechendes stromloses/elektrolytisches
Beschichten ungeeignet In der erfindungsgemäßen Lösung für stromloses/elektrolytisches Beschichten
liegt die Konzentration der Nickelionen vorzugsweise im Bereich von 7,5 bis 40, insbesondere von 15 bis 40 g/l.
Die zum stromlosen Beschichten verwendete Lösung
enthält Hypophosphitanionen, die als Reduktionsmittel wirken. Diese Hypophosphitanionen können von
Natriumhypophosphit, Kalium-, Ammonium- und anderen Hypophosphiten oder von verschiedenartigen
Kombinationen derselben abgeleitet werden. Die Verwendung von Ammoniumhypophosphit an Stelle
des Natriumhypophosphits wird bevorzugt und auch deshalb empfohlen, weil damit eine Einführung von
Natriumionen in die Lösung, die auch die Haftfähigkeit des Nickelüberzugs zu beeinflussen scheinen, vermieden
wird.
Die Hypophosphitionen sind in der Lösung in der Menge zugegen, die für eine wirksame Reduktion des
Nickels erforderlich ist. Diese Menge steht im allgemeinen in Beziehung zu der in Lösung befindlichen
Nickelkonzentration. Vorzugsweise liegt die Menge an Hypophosphitionen zwischen etwa 50 und 150 g/l
Anfangslösung. Eine Erhöhung des Hypophosphitgehaites über etwa 150 g/l senkt die Beschichtungsgeschwindigkeit
und beeinträchtigt außerdem die Qualität des Nickelüberzugs. Besonders bevorzugt ist eine Konzentration
an Hypophosphitionen in der Anfangslösung von etwa 50 bis 100 g/l.
Die Anwendung leicht saurer Bedingungen erwies sich ebenfalls als vorteilhaft. So wird die Lösung
innerhalb eines pH-Bereiches von etwa 4 bis 7, vorzugsweise von etwa 5,3 bis 7,0 und insbesondere von
etwa 53 bis 6,5, gehalten. Der pH-Bereich zwischen etwa 53 und 7 erleichtert das Beschichten und
verbessert die Haftfestigkeit insbesondere auf Glassubstraten.
Bekanntlich wird ein saures, zum stromlosen Beschichten verwendetes Bad während des Gebrauchs
saurer, was insofern nachteilig ist, als Änderungen des pH-Wertes Änderungen der Beschichtungsgeschwindigkeit
bewirken. Um nun das Bad auf dem gewünschten pH-Wert zu halten, ist es angebracht, der Beschichtungslösung
eine Puffersubstanz zuzusetzen. Hierfür kann jedes Puffermittel, das den pH-Wert innerhalb des
angestrebten pH-Bereiches zu halten vermag, eingesetzt werden, sofern der Puffer nicht in den Beschichtungsvorgang
eingreift. Dem Fachmann auf dem Gebiet des stromlosen Beschichtens sind viele derartige Puffer
bekannt. Für die erfindungsgemäße Lösung bevorzugte Puffermittel sind Borsäure oder Borationen, die für eine
Aufrechterhaltung des pH-Wertes innerhalb des gewünschten pH-Bereiches von 5,3 bis 6,5 wirksam
eingesetzt werden können. Im vorliegenden gelten die Bezeichnungen Borsäure und Borationen als synonym.
Borsäure und Borationen eignen sich nicht nur als Puffermittel, sondern ergeben als zweiten Vorteil einen
glänzenderen, stromlos aufgebrachten Nickelüberzug.
So ergab eine Lösung mit Borsäuregehalt einen glänzenderen Oberzug als eine Lösung mit einem
anderen Puffer. Stromlos hergestellte Beschiditungen
aus Lösungen ohne Borsäure laufen leicht an und verlieren ihren Glanz. Dieses Anlaufen wird durch die
Borsäure vermieden. In der Theorie wird angenommen, daß dieses Anlaufen durch ein oxidiertes Nickelsalz
hervorgerufen wird; Borsäure verhindert nun eine solche Oxidation.
Gegenüber borsäurefreien Lösungen hat die Borsäure im stromlos/elektrolytischen Verfahren den weiteren
Vorteil, daß sie gute elektrolytische Nickelüberzüge zustande bringt
Die zu verwendende Borsäuremenge hängt von der Menge an Nickelsalz in der Lösung ab. Um zweckmäßige
Ergebnisse zu erzieltn, muß die Borsäure-Konzentration mit steigender Konzentration der Nickelsalze
zunehmen. Etwa 15 bis etwa 50 g/l Borsäure erwiesen sich als notwendig für Nickellösungen mit einem Gehalt
an 1 bis 40 g Nickelionen pro Liter.
Wenn auch die Gesamtlösung, die Fluoroborat- und/oder Sulfamationen enthält, von größerer Beständigkeit
ist als eine Lösung ohne derartige Ionen, so ist doch die Verwendung solcher Ionen für sämtliche
Stabilitätsprobleme kein Universalmittel als solches. Um eine im wesentlichen beständige Lösung zu
erhalten, wird ein nickelchelatbildendes Mittel verwendet. Dadurch wird die Anzahl der freien Nickelionen in
der Lösung verringert und damit die Möglichkeit einer Bildung von Nickelorthophosphit herabgesetzt. Wiederum
ist das chelatbildende Mittel kein Universalmittel für Stabilitätsprobleme, sondern es ist lediglich als
beisteuernder Faktor zu betrachten.
Die Verwendung chelatbildender Mittel in zum stromlosen Vernickeln verwendeten Bädern ist bekannt,
und viele solcher Mittel sind vorbeschrieben, so z. B. Essigsäure oder Acetationen. Die Menge der zu
verwendenden Essigsäure hängt von der Nickelionenkonzentration ab, wobei ein Grenzwert einzuhalten ist,
ab dem die Essigsäure zu einer Herabsetzung der Beschichtungsgeschwindigkeit führt. Mit steigender
Nickelionenkonzentration muß auch die Konzentration der Essigsäure erhöht werden. Der Grenzwert erscheint
bei etwa 25 g Essigsäure je Liter Beschichtungslösung. Wird die Essigsäure in richtigen Mengen eingesetzt, so
bewirkt sie eine Steigerung der Beschichtungsgeschwindtgkeit.
Sie wird in Mengen von 10 bis etwa 25 g, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa 20 g, Essigsäure pro 1
Beschichtungslösung (das Gewicht ist auf Acetationen bezogen) verwendet. Vorliegend werden die Bezeichnungen
Essigsäure und Acetationen synonym gebraucht. Die Acetationen können der Lösung als reine
Säure oder als davon abgeleitete Salze, wie Natriumacetat, zugesetzt werden. Die Verwendung der reinen
Säure wird bevorzugt, da somit die Einführung fremder Ionen in die Lösung vermieden wird.
Das Stabilitätsproblem steht in Bezug zur Bildung
von Nickelorthophosphit durch Kombination von Nickelionen mit Orthophosphitionen, die als Nebenprodukt
der Oxidations-Reduktions-Reaktion anfallen. Die Chelatbildung oder Abtrennung von Nickelionen wirkt
insofern stabilitätsfördernd, als — z. B. durch Verwendung der Acetationen - eines der Ionen, die für die
Bildung des Produktes erforderlich sind, entfernt wird.
Es erwies sich ferner als besonders wirksam, in Kombination mit der zum stromlosen Beschichten
verwendeten Lösung, die Fluoroborat- und/oclef Sulfa-S
mationen enthält, Glycolationen als Chelatbildner oder
Trennmittel einzusetzen. Dies gilt insbesondere für stromlose Beschichtungslösungen mit einem pH-Wert
zwischen 53 und 7. Die Glycclationen können der Lösung in Form von Glycolsäure oder von deren Salzen,
ίο wie Natriumglycolat oder Kaliumglycolat, zugesetzt
werden. Vorzugsweise wird reine Glycolsäure verwendet und damit die Einführung von Fremdionen, die —
wie Natriumionen — die Qualität des Nickelüiberzuges
beeinträchtigen könnten, vermieden. Die Glycolationen werden in der Menge verwendet, die zur Aufrechterhaltung
der Stabilität der Lösung erforderlich ist Es zeigte sich, daß sich die erfindungsgemäßen Lösungen mit
etwa 7 bis 21 g Glycolsäure/Liter wirksam stabilisieren
lassen.
ίο Eine zum stromlosen Beschichten verwendete Lösung
kann, nachdem sie gebraucht worden ist und Nickelorthophosphit abzuscheiden beginnt, durch den
Zusatz von Glycolsäure regeneriert werden. Die zusätzliche Glycolsäure scheint eine Wechselwirkung
mit Komponenten der Lösung in der Weise einzugehen, daß eine Änderung des Löslichkeitsgrades des gebildeten
Nickelorthophosphits eintritt, wodurch dieses wieder in Lösung gehen kann. Diese Verfahrensweise
bietet eine wirksame Möglichkeit für eine auf einfache Weise durchzuführende Reinigung einer zum stromlosen
Beschichten verwendeten Lösung, die in ihrem Nickelionengehalt nicht völlig erschöpft worden ist, so
daß sie bis zum vollsten Ausmaß des darin befindlichen Nickelsalzes ausgenutzt werden kann. Dieses Regenerationsverfahren
läßt sich auf alle sauren, zum stromlosen Beschichten verwendeten Lösungen anwenden, erweist
sich aber für die Regeneration der erfindungsgemäßen Lösung als besonders wirksam.
Der vorliegenden erfindungsgemäßen Lösung können auch Akzeleratoren für die Beschichtungsgeschwindigkeiten
zugesetzt werden. Bei Verwendung in kleinen Mengen führen Sulfide und Mercaptan-Verbindungen
wie Thioharnstoff zu einer merklichen Erhöhung der Beschichtungsgeschwindigkeit. In größeren Mengen
4S wirkt eine Verbindung wie Thioharnstoff als katalytisches Gift und unterbricht die Beschichtungsreaktion.
Thioharnstoff wird in einer Menge zwischen 0,2 und 0,8 ppm, vorzugsweise in einer Menge von etwa
03 ppm, der Lösung eingesetzt. In Mengen von über 0,8 ppm der Lösung wirkt Thioharnstoff senkend auf die
Beschichtungsgeschwindigkeit. Thioharnstoff wird als bevorzugtes Beispiel für schwefelhaltige Beschichtungs-Akzeleratoren
genannt. Es können jedoch auch andere Beschichtungs-Akzeleratoren, z. B. solche, die freie
Fluoridionen liefern, verwendet werden. Alis Beispiele werden Verbindungen wie Ammoniumfluorid genannt,
das in einer Menge von etwa 2 bis etwa 10 g/l eingesetzt wird. Vorzugsweise wird das Ammoniumfluorid in einer
Menge von etwa 4 g/I in einer Lösung verwendet, die etwa 10 g/l Nickelionen und 75 g/l Hypophosphitionen
aufweist. Auch andere Fluorid-Akzeleratoren, wie z. B. Natrium-, Kalium- und Ammoniumbifluorid, können
angewendet werden, doch wird AmmoniumFiuorid
bevorzugt.
In der bevorzugten Beschichtungslösung sollten beide
Arten der vorgenannten Akzeleratoren zugegen sein. Zweckmäßigerweise besteht also der Beschichtungs-Akzelerator
aus einer Kombination von 0.3 ppm
Thioharnstoff und 4 g/l Ammoniumfluorid. Für eine stromlose/elektrolytische Verfahrensweise können fixierte
Anoden entweder des inerten Typs oder des Lösetyps verwendet werden. Um eine Erschöpfung der
Nickelionen in der Lösung zu vermeiden, setzt man vorzugsweise auflösbare Nickelanoden ein. Doch lösen
sich Nickelanoden nicht leicht in sauren Bädern, und hier nun bieten die Fluoridionen in dem zum
stromlosen/elektrolytischen Beschichten verwendeten Bad den weiteren Vorteil, daß sie den Lösungsprozeß
der Nickelanode unterstützen.
Um sicherzustellen, daß die Unterlage von der Beschichtungslösung vollkommen benetzt wird, setzt
man der Beschichtungslösung vorzugsweise ein Netzmittel zu. Hierfür ist jedes bekannte kationische,
anionische und nichtionische Netzmittel, das diese Wirkung ausübt, verwendbar, doch wird der nichtionische
Typ bevorzugt. Beispiele solcher Mittel sind:
Anionisch
1. Natriumlaurylsulfat;
2. N atriumtridecylbenzolsulfonat.
Kationisch
1. Trimethyllauryl-ammoniumchlorid;
2. Dimethyl-distearyl-ammoniumchlorid.
Nichtion:· ^h
1. Laur^ipolyäthoxy-äthanol;
2. p-Octylphenoxy-polyäthoxy-äthanol;
3. Polyoxyäthylen-2-äthylhexyl-phosphat der Formel:
O (OC2HJnOH
II/
C4H11CHCH2OP
C2H5
(OC2H4),, .„ — OH
Das nichtionische Netzmittel Nr. 3, nämlich Polyoxyäthylen-2-äthylhexylphosphat,
wird für die erfindungsgemäßen Lösungen bevorzugt, da Lösungen mit diesem Netzmittel zu besseren Ergebnissen führen als Lösungen
mit anderen Netzmitteln.
Im allgemeinen wird das Netzmittel in einer zur Erzielung der gewünschten Netzwirkung ausreichenden
Menge zugesetzt. Diese hängt ab von seinen oberflächenaktiven Eigenschaften und seinem Molekulargewicht.
Der Fachmann kann diese Menge leicht bestimmen.
Die Beschichtungszeit richtet sich nach der Temperatur des Beschichtungsbades, der Beschichtungsgeschwindigkeit
der Lösung und der gewünschten Beschichtungsstärke. Im allgemeinen beträgt die Beschichtungsgeschwindigkeit
bei Raumtemperatur, z. B.
bei 250C, 0,000381 mm Nickel/Stunde. Bei 40°C erhöht
sich die Geschwindigkeit auf 0,00254 mm, bei 6O0C auf 0,01016 mm und bei 65°C auf 0,011938 mm/Stunde.
Bekannte, handelsübliche, saure Lösungen benötigen eine Temperatur von 60 bis 8O0C für eine Beschichtungsgeschwindigkeit
von 0,00254 mm/Stunde. Zeit- und Temperaturwahl liegen im Ermessen des Fachmanns.
Fertige Beschichtungslösungen müssen vor Gebrauch im allgemeinen auf den entsprechenden pH-Wert
eingestellt werden. Da Natriumionen die Haftfestigkeit des Überzugs zu beeinträchtigen scheinen, verwendet
man für die Einstellung des pH-Wertes vorzugsweise Ammoniumhydroxid an Stelle von Natriumhydroxid.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Platten aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) der füi
das stromlose Beschichten vorgesehenen Güteklasse die auf einer Seite eine glatte Oberfläche und auf de
anderen Seite verschiedene Indizien und Rauhstellei aufwiesen, wurden folgenden Vorbehandlungen unter
zogen:
Milder, nichtverkieselter, alkalischer
Reiniger
Reiniger
Neutralisation mit 15%iger H2SO4
Ätzung mit CrO3-H2SO4
Ätzung mit CrO3-H2SO4-H3POt
Neutralisation mit 15%iger HCl
Sensibilisation mit SnCb
Aktivierung mit PdCb
Ätzung mit CrO3-H2SO4
Ätzung mit CrO3-H2SO4-H3POt
Neutralisation mit 15%iger HCl
Sensibilisation mit SnCb
Aktivierung mit PdCb
') Ganze Zahl = Anzahl der Spülungen.
Temperatur | Zeit | Kaltwasser |
in 0C | in Min. | spülungen1) |
65 | 5 | 1 |
Raumtemperatur | 1/2 | 1 |
65 | 10 | 2 |
Raumtemperatur | 2 | 2 |
Raumtemperatur | 2 | 2 |
Raumtemperatur | 1,25(1-1/4) | 2 |
Raumtemperatur | 3/4 | 2 |
2) Ein nichtionisches,
meinen Formel:
meinen Formel:
Nach der Vorbehandlung wurden die Platten in eine Lösung zum stromlosen Beschichten folgender Zusammensetzung
eingetaucht: Lösung A
Nickelfluoroborat 42 g/l
N atriumhypophosphit— 100 g/l
Borsäure 20 g/l 65 QR,CHC„;:or
Essigsäure 16g/l CH
Glycolsäure 14 g/l
Ammoniumfluorid 4 g/l ivict,\\vet-i:i
Thioharnstoff 03 ppm Teile Lösi
Netzmittel*) 0,4 g/l
oberflächenaktives Mittel der al
O i()C,H4i„OH
509 58
Der pH-Wert der Lösung wurde mittels Ammoniak auf einen Bereich von 5,3 bis 6,0 eingestellt. Die
Beschichtungszeiten lagen zwischen 3 und 8 Minuten, die Temperatur der Beschichtungslösung variierte
zwischen 30 und 45°C. Die Ergebnisse sind in der Tabelle II zusammengestellt; diese Tabelle enthält
außerdem die Resultate, die mit zwei handelsüblich erhältlichen sauren und zwei handelsüblich erhältlichen
alkalischen Lösungen zum stromlosen Beschichten erzielt wurden. Alle Platten hatten zum Schluß to
glänzendes Aussehen.
Zeit
Temperatur
pH-Wert
1-A | 8 | 30° C | 5,6 | 20 |
1-B | 8 | 35° C | 5,3 | |
1-C | 10 | 35° C | 5,3 | |
1-D | 12 | 35° C | 5,3 | |
1-E | 14 | 35° C | 5,3 | |
1-F | 16 | 35° C | 5,3 | 25 |
IG | 3 | 40° C | 5,5 | |
1-H | 6 | 450C | 5,5 | |
1-1 | 8 | 450C | 5,4 | |
M | 6 | 55° C | 5,35 | |
1-K | 2 | 60° C | 5,5 | 30 |
1-L | 4 | 6O0C | 5,5 | |
Handelsübliche | ||||
Lösung 1 | 8 | 65° C | 4,6 | |
Handelsübliche | ||||
Lösung 2 | 8 | 8O0C | 5,35 | 35 |
Handelsübliche | ||||
Lösung 3 | 5 | 43° C | 7,2 | |
Handelsübliche | ||||
Lösung 4 | 6 | 30° C | 8,8 | |
Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, erhält man mit der erfindungsgemäßen Lösung gute Überzüge auf stromlosem
Wege bei Temperaturen, die erheblich niedriger sind als diejenigen, die die handelsüblichen sauren
Lösungen 1 und 2 erforderlich machen.
Der stromlos abgeschiedene Nickelüberzug auf Kunststoffen wird im allgemeinen nicht als endgültige
Deckfläche verwendet, sondern er dient als elektrischleitende Zwischenschicht für die weitere Abscheidung
von Metall durch normale elektrolytische Verfahren. Gewöhnlich wird auf elektrolytischem Wege eine
glänzende Kupferschicht auf dem stromlos aufgebrachten Nickel, eine Nickel-Glanzschicht auf das Kupfer und
ein Chromüberzug auf der Nickel-Glanzschicht abgeschieden. Vor jedem Auftrag werden die normalen
Oberflächenaktivierungsstufen, wie sie bei der elektrolytischen Beschichtung angewendet werden, so z. B.
Säurebehandlungen, durchgeführt. Der Nickel-Glanzschicht kann eine Nickel-Halbglanzschicht vorangehen,
so daß also eine sogenannte Duplexvernickelung vorliegt. Erfindungsgemäß kann der stromlos beschichtete
Artikel sofort einer elektrolytischen Vernickelung durch Anwendung eines ausreichenden elektrischen
Stromes auf das zum stromlosen Beschichten verwendete Bad unterzogen werden. Der überzogene Gegenstand
kann anschließend elektrolytisch verchromt werden. Bei dieser Verfahrensweise kann die Verkupferungsstufe
sowie die dazugehörige Vor- und Nachbehandlungsstufe weggelassen werden, wodurch das
Verfahren zur Herstellung eines verchromten Kunststoffgegenstandes vereinfacht und wirtschaftlicher
gestaltet wird.
Stromlos beschichtete und dann elektrolytisch nachbeschichtete Kunststoffartikel werden gewöhnlich zwei
Standardtests unterworfen, um Qualität und Haftfestigkeit des fertigen Verbundüberzugs auf der Unterlage zu
ermitteln. Bei ersterem handelt es sich um den thermozyklischen Test, durch den der maximale
Temperaturbereich bestimmt werden soll, innerhalb welchem die metallbeschichtete Kunststoff-Testplatte
abwechselnd erhitzt und gekühlt werden kann, ohne daß sie — z, B. durch Blasenbildung oder Verkrümmung —
sichtbaren Schaden erleidet oder an Haftfestigkeit zwischen Metall und Kunststoff (Aufspaltung) verliert
Im allgemeinen wird wie folgt verfahren:
Eine metallbeschichtete Probe wird drei Zyklen von abwechselnd hohen und niedrigen Temperaturen
ausgesetzt und dann auf sichtbaren Schaden und aul Haftfestigkeitsverlust untersucht. Dabei beträgt die
obere Versuchstemperatur 93°C und die untere - 28,9°C. Dieses Verfahren wird für drei Zyklen oder so
lange, bis ein Schaden oder Kohäsionsverlust zwischen Metall und Kunststoff beobachtet wird, wiederholt.
Die Verfahrensweise und die vorstehend genannte Methode werden in Trans. Journal Plastic Institute.
England, S. 542 in der Ausgabe vom Juni 1967, allgemein beschrieben. Der zweite Test dient der Messung der
Festigkeit und Haftverbindung zwischen Metallüberzug und Kunststoffsubstrat. Zur Messung der Zugkraft wird
hauptsächlich ein Tensometer verwendet, der im Winkel von etwa 90° zur Kunststoffoberfläche eingreift und mit
konstanter Geschwindigkeit arbeitet, wobei ein 25,4 mm breiter Streifen des Metallüberzuges von der Kunststoffunterlage
abgehoben wird. Einzelheiten dieses Tests sind auf S. 541 des vorstehend genannten Journals
angegeben.
Für die vorstehend aufgeführten Tests wurden stromlos vernickelte Proben mit Kupfer, Glanznickel
und Chrom nachbeschichtet, wobei wie folgt verfahren wurde:
Tem peratur in°C |
Zeit in Minuten |
Kaltwasser spülungen1) |
45 | 1,5 | 2 |
25 | 40 | 2 |
45 | 1,5 | 2 |
50 | 10 | 2 |
45 | 1.5 | 2 |
45 | 3 | 2 |
Aktivierung mit 10%iger
H2SO4 + l%iger HCl
Elektrolytisches Kupfer;
581,25 A/m*
H2SO4 + l%iger HCl
Elektrolytisches Kupfer;
581,25 A/m*
Aktivierung mit 1O°/oiger
H2SO4 + 1%iger HCl
Elektrolytischer Glanznickel; 645,83 A/m?
Aktivierung mit 10%iger
H2SO4 + l%iger HCl
Elektrolytisches Chrom;
2432,64 A/m?
(Bad mit niedriger
Konzentration — 325 g/l
CrOs + H2SO4 Kat.)
H2SO4 + 1%iger HCl
Elektrolytischer Glanznickel; 645,83 A/m?
Aktivierung mit 10%iger
H2SO4 + l%iger HCl
Elektrolytisches Chrom;
2432,64 A/m?
(Bad mit niedriger
Konzentration — 325 g/l
CrOs + H2SO4 Kat.)
') Ganze Zahl = Anzahl der Kaltwasserspülungen.
Der thermozyklische Test und die Haftfestigkeitsuntersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen:
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Tabelle IV | 18 | 12 | Tempe | 041 7 | (Zyklus) | Abhebefestigkeit | kg/cm | 0,1607 | |
11 | ratur | ' 12 | bestanden | Thermischer | Ther | 0,1071 | |||
Probe | bestanden | Zyklus | mischer | ||||||
Beschichtungsbedingungen | °C | versagt | Zyklus | ||||||
Zeit | 45 | pH-Wert Thermischer Zyklus | (Trennung zwischen | (vorher) | (nachher) | ||||
65 | stromlos abgeschiedenem | _ | 1,3751 | ||||||
1-1 | 80 | Ni und Cu) | — | 1,5715 | |||||
Handelsübliche Lösung 1 | bestanden | — | — | ||||||
Handelsübliche Lösung 2 | 8 | 5,5 | versagt | ||||||
8 | 4,6 | bestanden | |||||||
8 | 43 | 5,35 | bestanden | ||||||
30 | bestanden | — | 1,3036 | ||||||
Handelsübliche Lösung 3 | 35 | versagt | — | — | |||||
Handelsübliche Lösung 4 | 45 | 1,5715 | 1,7679 | ||||||
1-B | 5 | 65 | 7,2 | 1,1072 | 1,5001 | ||||
1-1 | 6 | 80 | 8,8 | versagt | 1,6965 | 1,4465 | |||
Handelsübliche Lösung 1 | 8 | 5,3 | bestanden | keine Haftung | von Cu | ||||
Handelsübliche Lösung 2 | 8 | 5,4 | auf stromlos abge | ||||||
8 | 43 | 4,62 | schiedenem Ni | ||||||
8 | 30 | 5,00 | 0,0 | ||||||
Handelsübliche Lösung 3 | 0,0536 | ||||||||
Handelsübliche Lösung 4 | |||||||||
5 | 8,45 | ||||||||
6 | 8,7 | ||||||||
Wie aus der Tabelle IV zu ersehen ist, führt die erfindungsgemäße Lösung gegenüber den handelsüblichen
alkalischen Lösungen und gegenüber der sauren Handelslösung Nr. 2 zu merklich verbesserten Haftfestigkeitsergebnissen.
Darüber hinaus ist die mit der vorliegenden erfindungsgemäßen Lösung erzielte Haftfestigkeit
derjenigen der handelsüblichen sauren Lösung Nr. 1 gleichwertig, obwohl die Beschichtung bei
Temperaturen erfolgte, die 20 bis 25°C unter jenen Werten lagen, die für die handelsübliche Lösung Nr. 1
erforderlich sind.
Glasplatten mit den Abmessungen von etwa 25,4 χ 76,2 χ 1,587 mm wurden unter nachstehenden
Bedingungen vorbehandelt:
Temperatur 0C Zeit
Kaltwasserspülungen
Milder, nichtverkieselter alkalischer Reiniger
Ätzung mit 5%iger H F-Lösung
Ätzung mit 5%iger HF-Lösung
Sensibilisation mit SnCb
Aktivierung mit PdCb
Ätzung mit 5%iger H F-Lösung
Ätzung mit 5%iger HF-Lösung
Sensibilisation mit SnCb
Aktivierung mit PdCb
65 | 5 Min. | 2 |
Raumtemperatur | 15 Sek. | 1 |
Raumtemperatur | 15 Sek. | 2 |
Raumtemperatur | 45 Sek. | 2 |
Raumtemperatur | 30 Sek. | 2 |
Nach erfolgter Vorbehandlung wurden die Glasplatten in eine der nachstehend aufgeführten, zum
stromlosen Beschichten verwendeten Lösungen einge-
taucht. Der pH-Wert jeder Lösung wurde mittels Ammoniak auf einen pH-Bereich von 5,3 bis 6,f
eingestellt Jede Lösung ergab gute Nickelüberzüge.
Bestandteile
Lösung
B
B
N ickelf luoroborat
Nickelsulfamat
Natriumhypophosphit
Borsäure
Essigsäure (Eisessig)
Glycolsäure
Ammoniumfluorid
Thioharnstoff
Netzmittel3)
3) VICTAWET 12.
Glasplatten mit den Abmessungen von etwa 25,4 χ 76,2 χ 1,587 mm wurden nach dem Verfahren
— | 22 g/l | 63 g/l | — | 0,6 g/l | 84 g/l |
52 g/l | 26 g/l | — | — | ||
100 g/l | 100 g/l | 150 g/l | 100 g/l | ||
20 g/1 | 20 g/I | 30 g/l | 40 g/l | ||
16 g/l | 16 g/l | 16,8 g/l | — | ||
14 g/l | 14 g/l | 31,5 g/l | 35 g/l | ||
4 g/l | 4 g/l | 9 g/l | 6 g/l | ||
0,3 ppm | 0,3 ppm | 03 ppm | |||
0,4 g/l | 0,4 g/l | 0,2 g/l |
der Tabelle V vorbehandelt Anschließend wurden di Platten in eine zum stromlosen Beschichten verwendet
Lösung eingetaucht Es wurden verschiedene Zeiten un
lö 1ZU41
Beschichtungstemperaturen angewendet. Der Zustand des stromlos abgeschiedenen Nickelüberzugs während
des Beschichtungsvorganges wurde notiert. Nach der Beschichtung wurde ein Haftfestigkeitsversuch durchgeführt,
wobei die überzogenen Glasproben der Kraft fließenden Leitungswassers (3,5 bis 4,9 kg/cm2) ausge-14
setzt wurden, um zu ermitteln, ob der Nickelüberzug ausreichende Haftung auf dem Glas besitzt. Der
Haftfestigkeitsversuch gilt als bestanden, wenn sich der Überzug unter dem Druck des fließenden Wassers nicht
abspaltet. Die Ergebnisse sind in der Tabelle VI! zusammengestellt.
Beschichtung bei 25°C
30 Sekunden
1 Minute Minuten
Haftfestigkeitstest
Lösung A | geringfügig | leicht | normal | bestanden |
Lösung B | keine Beschichtung | geringfügig | normal | bestanden |
Lösung C | geringfügig | leicht | normal | bestanden |
Handelslösung 1 | keine Beschichtung | keine Beschichtung | keine Beschichtung | — |
Handelslösung 2 | keine Beschichtung | keine Beschichtung | keine Beschichtung | — |
Beschichtung bei 500C
30 Sekunden
1 Minute Minuten
Haftgestigkeitstest
Lösung A
Lösung B
Lösung C
Handelslösung 1
Handelslösung 2
Handelslosung 3
Lösung B
Lösung C
Handelslösung 1
Handelslösung 2
Handelslosung 3
normal
keine Beschichtung
normal normal
geringfügige Beschichtung gefleckte Beschichtung
keine Beschichtung keine Beschichtung
Beschichtungen Beschichtungen
blättern ab blättern ab
normal normal
geringfügige Beschichtung normal
normal
abblätternd bei 3,5'
keine Beschichtung
Beschichtungen
keine Beschichtung
Beschichtungen
bestanden bestanden bestanden
blättern ab
Beschichtung bei 80° C
30 Sekunden | 1 Minute | 5 Minuten | Haftfestig keitstest |
|
Lösung A | normal | normal | normal | bestanden |
Lösung B | normal | normal | leichtes Abblättern | bestanden |
Lösung C | normal | normal | — | — |
Handelslösung 1 | normal | schuppig | schuppig | — |
Handelslösung 2 | normal | normal | normal | versagt |
Handelslösung 3 | schuppig | — | — | — |
Beschichtung bei 84° C
30 Sekunden
1 Minute Minuten
Haftfestigkeitstest
Lösung A | normal |
Lösung B | normal |
Lösung C | normal |
Handelslösung 2 | normal |
normal normal normal normal leichte Blasenbildung
normal
normal
normal
bestanden bestanden
versagt
Wie die vorstehend aufgeführten Ergebnisse zeigen, wird bei Raumtemperatur eine wirksame Beschichtung
des Glases erzielt, während die handelsüblichen Lösungen keinen Überzug bildeten.
Bei 50° C erhielt man gute schuppenlose Überzüge mit guter Haftfestigkeit und bei 80 und 84° C ergabei
die Lösungen A und B gute Überzüge mit guten Haftvermögen.
15 /16
Aluminiumbleche wurdtn wie folgt vorbereitet und stromlos vernickelt:
Vorbehandlung
Vorbehandlung
Temperatur Zeit Kaltwasser-
0C Spülungen
Eintauchen in 2%ige NaOH-Lösung mit einem
Gehalt an Natriumgluconat von 4 g/l
Wiederholung der Stufe 1
Eintauchen in 5%ige HF-Lösung
Aktivierung - PdCb (0,05 g/l)
Gehalt an Natriumgluconat von 4 g/l
Wiederholung der Stufe 1
Eintauchen in 5%ige HF-Lösung
Aktivierung - PdCb (0,05 g/l)
Nach erfolgter Vorbehandlung wurde das Aluminium i5 gleichmäßigen und haftfesten Nickelüberzug beschich-
dadurch stromlos beschichtet, daß man dieses 10 Minu- tet.
ten bei 600C in die stromlose Nickel-Lösung A des Ebenso gute Überzüge erhielt man, wenn bei der
Beispiels I tauchte. Die Aluminiumlegierungen 3003, Vorbehandlung des Aluminiums die Aktivierungsstufe
5052,5357,5457 und 6063 wurden erfolgreich mit einem (Nr. 4) weggelassen wurde.
Nach ausgedehntem Gebrauch wurde eine zum Glycolationen in Form von Glycolsäure, bis die Trübung
stromlosen Beschichten verwendete Lösung der als wieder verschwand. Der pH-Wert der Lösung wurde
Lösung A in Beispiel 1 bezeichneten Art trüb. Wie 25 mittels Ammoniak wieder auf einen Bereich von 5,3 bis
ermittelt wurde, entstand die Trübung durch Ausschei- 6,5 eingestellt; die Lösung konnte erfolgreich zur
dung von Nickelorthophosphit aus der Lösung. Unter weiteren stromlosen Vernickelung verwendet werden.
Rühren versetzte man diese Lösung zunehmend mit
Rühren versetzte man diese Lösung zunehmend mit
60 | 30 Sek. | 1 |
60 | 30 Sek. | 2 |
Raumtemperatur | 1 Min. | 2 |
Raumtemperatur | 2 Min. | 2 |
Claims (13)
1. Saure, zur stromlosen Beschichtung verwendete Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Nickelionen, Hypophosphitionen und Fluoroborat- und/oder Sulfamationen enthält
2. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nickelionen und die Fluoroborat-
und/oder Sulfamationen aus Nickelsalzen in Form von Nickelfluoroborat, Nickelsulfamat oder deren
Gemischen herrühren.
3. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner Glycolationen enthält.
4. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner Acetationen enthält
5. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner Borationen enthält.
6. Lösung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß der pH-Wert etwa 5,3 bis 7,0 beträgt.
7. Lösung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert der Lösung zwischen etwa 5,5
und 6,5 liegt.
8. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner ein nichtionisches Netzmittel
enthält.
9. Lösung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet daß das Netzmittel Polyoxyäthylen-2-äthylhexylphosphat
ist.
10. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner Thioharnstoff in einer
Menge von etwa 0,2 bis 0,8 ppm Teile Lösung enthält.
11. Lösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ferner Fluoridionen in einer Menge
von 1 bis 5 g/l enthält
12. Lösung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Ammoniumfluorid enthält.
13. Lösung nach den vorhergehenden Ansprüchen, gekennzeichnet durch den Gehalt an
Nickelionen
Hypophosphitionen
Fkioroborationcn,
Sulfamationen oder
Gemische davon
Borationen
Glycolationen
Acelationen
Ammoniumfluorid
Thioharnstoff
1 bis 40 g/l
50 bis 150 g/l
50 bis 150 g/l
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US68747067A | 1967-12-04 | 1967-12-04 | |
US68747067 | 1967-12-04 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1812041A1 DE1812041A1 (de) | 1969-08-07 |
DE1812041B2 true DE1812041B2 (de) | 1976-01-15 |
DE1812041C3 DE1812041C3 (de) | 1976-09-02 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BR6804575D0 (pt) | 1973-04-05 |
IL31031A (en) | 1972-08-30 |
BE724910A (de) | 1969-06-04 |
FR1595899A (de) | 1970-06-15 |
GB1253224A (de) | 1971-11-10 |
SE348232B (de) | 1972-08-28 |
IL31031A0 (en) | 1969-01-29 |
DE1812041A1 (de) | 1969-08-07 |
CH520783A (de) | 1972-03-31 |
NL157949B (nl) | 1978-09-15 |
NL6817275A (de) | 1969-06-06 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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