DE1812025C3 - Leiter aus supraleitendem Material - Google Patents
Leiter aus supraleitendem MaterialInfo
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Description
i 812025
Die Erfindung betrifft einen Leiter aus einer auf einem Träger angeordneten Schicht aus supraleitfähigen!
Material, vorzugsweise für die Verwendung in tiefstgekühlten Kabeln mit einem oder mehreren
elektrischen Leitern.
Zur Übertragung elektrischer Energie sind sogenannte
üefstgekühlte Kabel bekanntgeworden, bei denen die Leitungsstränge im Innern eines beispielsweise
mit flüssigem Helium gefüllten Rohres angeordnet sind. Der Wärmeschutz nach außen wird durch
weitere, dieses Rohr konzentrisch umgebende und Zwischenräume bildende Rohre jeweils größeren
Durchmessers gebildet. Im Raum zwischen dem innersten und dem nächstfolgenden Rohr wird beispielsweise
ein Vakuum aufrechterhalten, während der Raum zwischen dem zweiten und dritten Rohr
zur Verteilung des von innen nach außen gerichteten Temperaturgefälles mit flüssigem Stickstoff gefüllt ist.
Der Zwischenraum vom dritten zum letzten, auf Raumtemperatur stehendem Rohr ist wiederum
evakuiert. Bei diesen Kabeln besteht der Leiter aus zwei konzentrischen Trägern,'von denen der innere
Träger an seiner Außenfläche und der äußere Träger an seiner Innenfläche mit einer supraleitenden Schicht
versehen ist.
Auch ist es bereits bekannt, statt eines einzigen Leiteistranges mit Leitern großen Querschnitts
mehrere elektrisch parallel geschaltete Leitungsstränge mit Leitern geringeren Querschnitts zu verwenden.
Die Leiter bestehen bei diesen Kabeln aus einem Material, das sich in den supraleitenden
Zustand überführen laßt, oder aus Trägern, die mit
einer Schicht aus supraleitend' m Material beschichtet sind. Als. supraleitende Materialien sind beispielsweise
Blei. Niobium und einige Niobium-Legierungen bekanntgeworden. Die Leiter können aus einem
dieser Materialien bestehen oder, da die Energieübertragung durch Stromverdrängung nur in einer
dünnen Schicht an der Oberfläche erfolgt, auch aus anderen Materialien, die mit einer dünnen Schicht
von supraleitendem Material überzogen sind. Diese Schicht wird durch Elektrolyse oder durch Aufdampfen
aufgebracht. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leiter insbesondere für die
Verwendung in sogenannten supraleitenden Kabeln zu schaffen, der sich auf einfache Weise kontinuierlich
herstellen läßt, ohne daß die Haftfestigkeit der supraleitfähigen Schicht auf dem Träger bei der
Verlegung, beim Transport oder dem Betrieb eines solchen Leiters vermindert wird. jo
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schicht aus supraleitfähigen! Material
aus einem längs einlaufenden, zu einem Rohr geformten und an den Bandkanten verschweißten
Blech mil: einer Wandstärke von 0,03 bis 0,5, vorfcugsweise
0,05 bis 0,2 mm, besteht, das auf einem oder mehreren Trägerkörpern angeordnet ist. Ein
solcher Leiter ist kontinuierlich herzustellen und kann durch Wahl geeigneter Trägerkörper leicht
flexibel gemacht werden. Der aus einem dünnen Blech hergestellte Überzug ist mechanisch stabiler
und abriebfester als eine elektrolytisch oder durch Aufdampfen aufgebrachte Schicht. Es ist bekannt,
daß zur Energieübertragung jeweils nur die äußersten Randschichten eines Leiters herangezogen werden.
Aus diesen Gründen wird ein Blech dünner Wandstärke von 0,03 bis 0,5, vorzugsweise 0,05 bis
0,2 mm Eticke, verwendet. Niobium und seine Legierungen hoben höhere Sprungtemperaturen als beispielsweise
Blei, so daß gegenüber Blei mit -267° C Abkühlungen auf -259 bis -265° C ausreichend
sind.
Der verhältnismäßig hohe Preis des Niobiums und seiner Legierungen läßt es vorteilhaft erscheinen, die
Leiter nur aus einem dünnen, supraleitenden Blech herzustellen, das zu einem Rohr geformt und an den
Bandkanten verschweißt wird. Ein solches dünnwandiges Rohr ist jedoch mechanisch wenig stabil
und würde sich nur auf sehr großen Trommeln aufwickeln lassen, ohne sich zu verformen. Es hat sich
deshalb als zweckmäßig erwiesen, im Innern dieses Rohres einen Trägerkörper anzuordnen, auf dem das
Rohr fest aufsitzt. Dtr Trägerkörper kann jedoch auch außerhalb des Rohres angeordnet sein.
Als Material für den Trägerkörper läßt sich Metalldraht,
vorzugsweise aus Kupfer, vi.rwr,-»den. Das hat
den Vorteil, daß im Falle des Umspringens Jer Supraleitfähigkeit in die Normalleitung, etwa infolge
einer Betriebsstörung bei der Aufrechterhaltung der Kühlung, automatisch ein Parallelweg für den
Betriebsstrom vorhanden ist.
Oft kann es aber auch, insbesondere wenn Gewicht eingespart werden soll, vorteilhaft sein, eine Seele
aus Kunststoff zu verwenden. Die Verbindung des supraleitenden Bleches mit einem Kunststoff geschieht
zweckmäßig auf folgende Weise: nach dem Aufbringen des Rohres auf den Trägerkörper wird
das Rohr erwärmt, wobei sich der Kunststoff ausdehnt, etwas erweicht und mit dem Rohr verklebt.
Die Trägerkörper, die sich im Innern des supraleitenden Rohres befinden, haben vorzugsweise einen
Durchmesser von etwa 1 bis 4 mm. Eine andere Möglichkeit, das supraleitende Rohr mit dem Trägerkörper
zu verbinden, besteht darin, daß man auf das Rohr flüssigen Kunststoff in Form eines Mantels
aufextrudiert. Hierbei ist es \jrteilhait, zur Erhöhung
der Kühlwirkung das Kühlmittel, etwa flüssiges Helium, innen durch den rohrförmigen Leiter zu
schicken.
Die Erfindung sei an Hand der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Supraleiter, bei dem um einen Trägerkörper 1 ein Band 2 aus einem supraleitenden
Material zu einem Rohr geformt wurde, dessen Bandkanten an der Stelle 3 verschweißt sind. Der Trägerkörper
1 kann aus einem Metalldraht, beispielsweise aus Kupfer, bestehen. Er kann aber auch aus einer
Seele aus Kunststoff, beispielsweise aus Polymethacrylsäureester oder Polyacrylsäureester, bestehen.
Die Blechkanten des supraleitenden Bandes 2 werden vorzugsweise stumpf geschweißt. Das zu einem
Rohr geformte Band 2 wird nach dem Verschweißen der Rohrnaht auf den Trägerkörper heruntergezogen.
Nach dem Herunterziehen wird, falls es sich um einen Kunststoffträger handelt, der Leiter erwärmt,
so daß Kunststoff und Leiter miteinander verkleben. Statt der Polymethacrylsäureester können auch andere
Kunststoffe zur Anewndung gelangen, beispielsweise Polypropylen oder ein Polyäthylen-Copolymer.
Die F i g. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Supraleiters. Der ebenfalls
aus einem längs einlaufenden, zu einem Rohr mit überlappenden Kanten verformten Band bestehende
Leiter 4 wird von einer Kunststoffschicht umhüllt, die als Trägerkörper fungiert. Als Kunststoff ver-
wendet man hierbei vorteilhnft ein Copolymer des Polyäthylens, das mit Monomeren modifiziert ist.
Dadurch wird eine gute Verklebung des Metallrohres mit dem Trägerkörper erreicht. Die Aufgabe des
Kunststoffes geschieht in flüssiger Form auf das Rohr mit Hilfe eines Extruders. Da in diesem Fall die
Kunststoffschicht 5 eine Kühlung des Leiters erschwert, kann man das Kühlmittel durch das Innere
des rohrförmigen Leiters 4 schicken.
Claims (9)
1. Leiter aus einer auf einem Träger angeordneten Schicht aus supraleitfähigen! Material, vorzugsweise
für die Verwendung in tieftsgekühlten Kabeln mit einem oder mehreren elektrischen
Leitern, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schicht aus supraleitfähigen! Material aus einem längs einlaufenden, zu einem Rohr geformten
und an den Bandkanten verschweißten Blech mit einer Wandstärke von 0,03 bis 0,5, Vorzugsweise
0,05 bis 0,2 mm, besteht, das auf einem oder mehreren Trägerkörpern angeordnet ist.
2. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bandkanten stumpf miteinander verschweißt sind.
3. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr auf einen Träperkörper heruntergezogen ist.
4. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch I oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägerkörper cm Metalldraht, vorzugsweise ein Kupferdraht, verwendet
ist,
5. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Trägerkörper eine Kunststoffseele, vorzugsweise aus Polymethacrylsäureester,
verwendet ist.
6. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
supraleitende Rohr mit dem Trägerkörper aus Kunststoff verklebt ist.
7. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trägerkörper einen Durchmesser von 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise
1 bis 4 mm, aufweist.
8. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß als Tragerkörper ein Kunststoff verwendet ist.
9. Leiter aus supraleitendem Material nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trägerkörper aus Kunststoff von außen auf das supraleitende Rohr aufextrudiert
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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