DE1809367A1 - Diaphragma fuer elektrokinetische Geraete - Google Patents
Diaphragma fuer elektrokinetische GeraeteInfo
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Classifications
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Description
Neue Unterlagen Afc*.: P 18 09 367.9
Die Erfindung befaSt sich nit der Ausbildung von Diaphragmen»
die in Geräten zur Durchführung elektrokinetischer Prozesse verwendet
werden.
Bekanntlich beruhen elektrokinetische Vorgänge darauf, daß an
der Grenze zwischen eine« festen Dielektrikum und einer Flüssig- ^J
keit oder einem Gas Ladungstrennung eintritt, d.h., eine elektrische
Doppelschicht entsteht. Während die int nichtleitenden. Festkörper gebildeten Ladungsträger unbeweglich sind, können die
im Gas oder in der Flüssigkeit gebildeten Ladungsträger (Ionen) durch ein elektrisches Feld in Bewegung gesetzt werden. Liegt
zum Beispiel das feste Dielektrikum in Fora eines porösen, die Flüssigkeit durchlassenden Körpers, eines sogenannten Kapillarsystems,
vor, so setzt sich die Flüssigkeit in Bewegung (Elektroosmose) , oder wenn das feste Dielektrikum zu« Beispiel kolloidal
in der Flüssigkeit verteilt ist, so wandern diese Teilchen zu den das elektrische Feld erzeugenden Elektroden (Elektrophorese)
. Die Richtung der Wanderung wird dabei von der Art M der elektrischen Ladung der Teilchen bestimmt.
Umgekehrt kann durch eine mechanisch erzwungene Bewegung von Ladungsträgern
ein Ladungstransport erreicht werden. Dabei tritt beim Durchpressen einer Flüssigkeit durch ein Kapillarsystem eine
elektrische Potentialdifferenz (Strömungspotential) auf. Entsprechend erhält man bei der Bewegung suspendierter Teilchen in eimer
Flüssigkeit ein elektrophoretisches Potential. Im folgenden sollen im engeren Sinne diejenigen elektrokinetischen Vorgänge betrachtet werden, bei denen das fest· Dielektrikum als fester poröser Körper vorliegt und die Flüssigkeit durch die Kapillaren
des porösen Körper» hindurchtreten kann. In der praktischen An-
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wendung erhält Mm somit einen elektrokinetischen Generator, bei
dem echaische Energie der Strömungsbewegung direkt in elektrisch« Energie umgewandelt wird, wenn durch eine» hydromeehmni«
scheu Drucktinterechlitd zwischen dem b@id«i& Seitest dos Kapillar»
systems die Flüssigkeit durch die Kapillar«! gedrückt wird und die geladenen Flüssigkeitsteilchen mittraitsporfiert werten. Im
anderen Fall der praktischen Anwendung wirkt' die Einrichtung als
elektrokinetisch« Ptaspe oder Druckerzeuger 9 wobei Ute über ei©
Elektroden-System zugeführte elektrisch® Energie in mechanische Strömungsenergie umgewandelt wird.
Für die Realisierung dieser elektrokinetisch«». Generatoren oder
Pumpen benutzt mim, wie erwähnt, «ine Vielzahl parallel geschaltetes*
Kapillaren, wie sie in Diaphragmen vorlioigon. Solcfa« Diaphragmen
sind nicht nur für elektrokinetisch®, sondern auch für andere Prozesse bekannt, zum Bnispiel bei der Elektrolyse. Hierbei
waä man aber ύαη Verwendungszweck der Bi&p&ragaeia aad ihre
Aufgabe geiiau
Di© Dlaphragwen für Slektro-Lysierxellen haben andere Aufgaben
zu erfüllen, als etwa <di· Diaphragma tei der Elektroosmose. Bei
der Elektrolyse werden unter Bcwutamtg dlsaioziiert9r Flüssigkeiten Ionen, bum Beispiel H+ und Ci"* durch ein äußeres elektrisches
Feld getrennt. An den Elektroden entladen sich die Ionen und es bildet sich aav -Pol Wainierstof fgas mau sta 4-PoI Qnlorgas. Das DIsphragaa
soll dabei den Icmeadwrchgang zu dta Elektroden ©naögli·» chen,
aber aoglichst keine Durchlässigkeit für neutrale molekül®
oder AtOBMB aufweisen,, And·» liegt umr Fall aber bei den hier Im
Rahaen der Erfindung zu betrachtenden elektrokiraetIschen-Vorgftmpia,
Bei eine» elektrokinetischen Generator oder einer Pump® handelt
es sich wie bei der Elektroosmose damm, am Diaphragma selbst
eine Ladungstreimuisg disrchzufuhren und lonmn su produzieren, ohn®
dabei eine Trennung der Moleküle hervorzurufen. Die Flüssigkeit bei der Slektroklnese enthält nur Ionen eines Yorzeichen» und 1st
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um 0 0982 4/.QiIfI "
insgesamt elektrisch geladen, während ein Elektrolyt Ionen beider
Vorzeichen eathält und elektrisch neutral ist.
Für elektrokinetisch© Zwecke braucht die Flüssigkeit nicht notwendigerweise
dissoziiert oder ionisiert zu sein, wesentlich ist nur, daß die Flüssigkeit durch das Diaphragm, hindurchtransportiert
wird und daß an der Grenzfläche eine maximale Ladungstrennung erfolgt, d.h., daß die eingangs erwähnte*elektrische Doppelschicht
gebildet wird. Entsprechend ihrer unterschiedlichen Aufgabe werden auch unterschiedliche Diaphragmen verwendet. Ein für
Zwecke der Elektrolyse eingesetztes Diaphragaa ist für elektrokinetische Vorgänge nicht brauchbar, denn es besteht keinerlei Zusammenhang
zwischen der Verwendung eines Diaphragmas bei elektrolytischen Verfahren und seiner Verwendbarkeit bei elektrokinetischen
Vorgängen.
Vie in der deutschen Patentschrift 1 073 601 für den Fall eines
elektrokinetisch«! Generators angegeben ist, hat man bislang als
Werkstoff für Diaphragmen poröse Isolierstoffe verwendet, wie etwa Keramik, Aluminiumoxid, Schamotte-Steine, Sinterglas oder mikroporösen
Gummi. Auch Diaphragmen aus gesintertem Quarzpulver sind hierfür bekannt. Als Flüssigkeit wird in der genannten Patentschrift
Wasser, und zwar vorzugsweise destilliertes Wasser, vorgeschlagen.
Hach den bisherigen Veröffentlichungen - wie zum Beispiel auch
der deutschen Patentschrift 1 073 6Ol - ist der elektroosmotische
Druck proportional der Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit. Heuere Erkenntnisse brachten eise Abwandlung der Coehn*sehen Segel,
wonach der elektroosmotische Druck proportional der Differenz
der Dielektrizitätskonstante der Flüssigkeit und der Dielektrizitätskonstante des Festkörpers, also P»efl - € feet "«in soll. Man
hat daher stets versucht» die Differenz der Dielektrizitätskonstante
von Flüssigkeit und der Dlelektrlziätskonstante des Fest-
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körpermaterials für das Diaphragma möglichst groß zu wählen, also
eine Flüssigkeit mit hoher Dielektrizitätskonstante zu verwenden. Daher kam man auf die Verwendung von Wasser mit einer Dielektrizitätskonstante
£ - 81. Die Coehn'sche Regel hat sich dabei insoweit bestätigt, als bei einem angenommenen Werkstoff für das
Diaphragma Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Dielektrizitätskonstante entsprechend unterschiedliche osmotische Drücke ergaben.
In der Praxis sind bei Pumpenbetrieb mit einer angelegten Elektrodenspannung und einer Glasfritte als Diaphragma wenige
1/1000 attt/Volt erreicht worden.
£ Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, bessere Diaphragmen zu
schaffen, mit deren Hilfe bei elektrokinetischen Pumpen höhere
Drücke erzielt werden können bzw. die erreichbaren Spannungen beim Generatorbetrieb wesentlich erhöht werden können. Das Ziel
wird erfindungsgemäß in Umkehrung der.oben gemäß der Coehn*sehen
Regel genannten Differenz der Dielektrizitätskonstanten dadurch erreicht, daß als Werkstoff für das Diaphragma Stoffe mit gegenüber
der verwendeten Flüssigkeit höherer Dielektrizitätskonstanten verwendet werden. Vorzugsweise werden Stoffe mit ferroelektrischen
Eigenschaften verwendet. Hier sind zu nennen die Stoffe vom Typ AB O3, zum Beispiel Stoffe vom Perovskit-Typ. Gute Ergebnisse
bringen Bariumtltanat (Ba Ti O3) und Strontiumtitanat
(Sr Tl O3). Ebenso wären zu nennen Stoffe vom Typ A« B2 O3, sum
si Beispiel Bleinlobat (Pb2 Hb2 O3). Durch Wahl dieser Stoffe für
das Diaphragma sind gegenüber den bisher verwendeten porösen Isolierstoffen zum Beispiel Drücke erreichbar, die um weit mehr
als eine Größenordnung höher sind. Dabei ergibt sich der Vorteil, daß man in der Auswahl der ssu benutzenden Flüssigkeiten große
Freizügigkeit besitzt. Es lassen sich nicht nur polare Flüssigkeiten, wie etwa Wasser, verwenden, sondern es sind auch nichtpolar·
Flüssigkeiten, zum Beispiel Tetrachlortoois lernst off, verwendbar,
wenn Ihnen eise polare Flüssigkeit sugenlscht wird. Eier*»
bei ergibt sieh eine lineare Abhängigkeit vom Hi«ea«at«w»rBsltniau
Von dem material Strontiumtitftaat (Sr Ti O3) sei sech aerwrgeaeben,
daß bei ihm Drücke vom etwa 2/10 aWVolt angelegter Klektrodepepsaewng
erreicht wurden.
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8ADORJGiNAl.
Weitere brauchbare Stoffe für Diaphragmen sind Selgnettesalz
(Na K C4 H4 O6 4H2O), Kaliuadihydrogenphoephat (KH2 PO4) sowie
Triglycinesulfat /(N H3 CH2 COOH)3 H2 SO4J und isoaorphe Kristalle.
Ergänzend ist noch festzuhalten, daft nicht nur die genannten
Stoffe der Typen AB O3 und A2 B2 O3 allein, sondern auch ihre
Mischungen für die Zwecke elektrokinetischer Diaphragmen brauchbar
sind.
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Claims (5)
1. Diaphragm für β lektroklnet lache Ger ftf β, insbesondere für
elektroklnetlsehe Ptnpen, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Stoffen nit gegenüber der verwendeten Flüssigkeit
höherer Dielektrizitätskonstanten.
2. Diaphragma nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Stoffen alt ferroelektrisch» Eigenschaften.
3» Diaphragaa nach Anspruch 1 und 2V gekennzeichnet durch die
Verwendung ve» Stoffen wo» Typ ABO», asu« Beispiel voa
Perovekit-Typ.
4. Diaphragsta nach Ansprach 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von BariuMtit&aat (Ba Tl O3).
5. DiaphragBA nach Aoeprvsch 3, gekrasis&eiehnet durch die Verwendung ¥<» Stroßtlumfit&aat (Sr Ti O3) β
G9 üi&poragBa neish Äiispru«a i und 26 gg«kennselcSiaet durch Verwendung
το© Stoffen wem fyp Ä«* B«, Ql8 sub B#iispi«l Bleiniobat
a 4 9
M&piirapea sy&eä Äaspraels t und S9 §^stoi£&&»i<gtiB@f dur^li dl®
S@igs«tt»salji (la 1 C^ I^ O^
Ir ist« 11«.
9824/0818 SAD OHIGiNAL
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