DE1804503C3 - Vulkanisierbare Kautschukmasse - Google Patents
Vulkanisierbare KautschukmasseInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
2. Vulkanisierbare Kautschukmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komponente B chlorierten Butylkautschuk mit 1,1 bis 1,3 Gew.-% Chlor enthält
3. Vulkanisierbare Kautschukmasse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komponente C ein Terpolymerisat enthält, das als Dienkomponente 5-Methylen-2-norbornen, Dicyclopentadien,
1,4-Hexadien, 4,7,8,9,-Tetrahydroinden oder 5-Äthylidennorbornen in einer Menge von 0,1
bis 5 MoL-W) enthält
Die Erfindung betrifft eine vulkanisierbare Kautschukmasse, die ein Dreikomponentengemisch aus
einem Äthylen-Propylen-Terpolymeren, einem halogenierten
Butylkautschuk und einem Dienkautschuk darstellt und nach der Vulkanisation überraschend gute
physikalische Eigenschaften aufweist
Terpolymerisate auf Basis von Äthylen und eines höheren a-Olefins sind heute allgemein bekannt.
Ebensogut bekannt sind halogenierte Butylkautschuke sowie Gemische von Terpolymerisaten oder halogeniertem
Butylkautschuk mit stark ungesättigten Kautschuken.
Ein wesentlicher Grund für die Verwendung dieser Gemische in Erzeugnissen, wie Reifen, besteht darin,
daß das Terpolymerisat oder der halogenierte Butylkautschuk als makromolekulares Ozonschutzmittel und
Antioxydans dient. Da die Kautschuke mit niedriger Funktionalität mit stark ungesättigten Kautschuken bei
der Vulkanisation nicht verträglich sind, ist es im allgemeinen notwendig, möglichst wenig Terpolymerisat
oder halogenierten Butylkautschuk in Gemischen zu verwenden, um die physikalischen Eigenschaften nicht
zu verschlechtern und Problem? in bezug auf Adhäsion weitgehend auszuschalten. Bei höheren Anteilen des
Chlorbutylkautschuks oder von Terpolymerisaten ergeben sich auch wirtschaftliche Nachteile.
Aus der US-PS 33 87 063 sind schwefelvulkanisierbare binäre Mischungen bekannt, von denen ein
Bestandteil ein Äthylen-Butadien-Copolymerisat und der andere Bestandteil ein Äthylen-Propylen-Dien-Terpolymerisat
oder ein Isobutylen-Isopren-Copolymerisat, d.h. ein Butylkautschuk, ist Aus der GB-PS
11 27 102 sind ebenfalls binäre Mischungen bekannt, die aus einem hochungesättigten Polymer wie Naturkautschuk
oder Styrol-Butadien-Mischpolymerisat zusammen mit gering ungesättigten Polymerisaten, z. B.
Butylkautschuk oder einem Äthylen-Propylen-Terpolymerisat
bestehen.
Die Zumischung von Terpolymerisaten zu stark ungesättigten Kautschuken erhöht bekanntlich ihre
statische Ozonbeständigkeit, jedoch sind diese Mischungen wegen der grundlegenden Unverträglichkeit der
Polymeren auf niedrige Konzentrationen des Terpolymerisats (unter 30%) beschränkt Diese Unverträglichkeit
begrenzt auch selbst innerhalb der Grenze bis 30% die Einsatzfähigkeit und Gebrauchstüchtigkeit
dieser Mischungen unter dynamischen Bedingungen unter der Einwirkung von Ozon und unter Bedingungen,
bei denen eine Dauerbiegung unter Wärmeeinwirkung erfolgt
Mischungen, die halogenierte Butylkautschuke enthalten,
sind zwar sehr wirksam unter Einsatzbedingungen, bei denen sie einer Dauerbiegung unter Wärmeeinwirkung
unterworfen sind (vorausgesetzt, daß der Anteil an hologeniertem Butylkautschuk 50% oder
mehr beträgt), jedoch haben sie bei praktisch in Frage kommenden Konzentrationen Begrenzungen hinsichtlich
der Einsatzmöglichkeit und Gebrauchstüchtigkeit bei Ozoneinwirkung unter statischen und dynamischen
Bedingungen.
Angesichts des Standes der Technik ist es daher sehr überraschend, daß durch Zumischung verhältnismäßig
geringer Mengen eines halogenierten Butylkautschuks (etwa 25% Kautschuk) zu einem Gemisch aus einem
Terpolymerisat und einem stark ungesättigten Kautschuk ausgezeichnete dynamische Ozonbeständigkeit
und Dauerbiegebeständigkeit unter Wärmeeinwirkung erzielt wird. Diese Gemische erfahren keine Verschlechterung
der physikalischen Eigenschaften und der statischen Ozonbeständigkeit und zeigen nur eine
minimale Einbuße in bezug aud Adhäsionsverträglichkeit.
Gegenstand der Erfindung ist eine vulkanisierbare Kautschukmasse, bestehend aus
A: 70 bis 40 Gew.-% eines Dienkautschuks,
B: 15 bis30Gew.-% eines halogenierten Butylkautschuks,
C: 15bis30Gew.-% eines Terpolymerisats aus Äthylen,
einem O3- bis Cio-«-01efiri
und einem nichtkonjugiertem Dien und
D: üblichen Vulkanisationsmitteln Zusätzen.
Bevorzugte Mengen für die Komponente A sind 5C bis 65 Gew.-%, für die Komponente B 25 bis 30 Gew.-°A
und für die Komponente C 15 bis 20 Gew.-%. Die verwendete Menge des Dienkautschuks hängt davon ab
wie hoch die Anteile der beiden anderen Komponenter im Gemisch sind. Verwendet wird die Menge, die
notwendig ist um das Gemisch auf 100% Gesamtkau tschuk zu ergänzen. Diese Mischungen haben nach dei
Vulkanisation eine überraschend verbesserte dynami sehe Ozonbeständigkeit und Dauerbiegefestigkeit untei
Wärmeeinwirkung, insbesondere im Vergleich zi Mischungen aus dem Terpolymerisat und dem start
ungesättigten Kautschuk. Außerdem behalten dies« Mischungen die hohe statische Ozonbeständigkeit unc
die guten physikalischen Eigenschaften, die für binär« Mischungen aus Terpolymerisat und stark ungesättig
tem Kautschuk charakteristisch sind.
Die für diese Zwecke der Erfindung verwendetet Terpolymerisate sind Copolymerisate von Äthylen mi
einem C3-CiO-Ot-OIeHn und einer geringen Meng«
eines unkonjugierten Diolefins, die zur Erleichterunj der Vulkanisation des Produkts zugemischt wird. Wem
diese Terpolymerisate aus Äthylen, Propylen und einen Dien bestehen, werden sie in der Technik al
»EPDM«-Polymere bezeichnet (K. Biederbick
Als C3—Cio-«-01efin wird vorzugsweise ein C3—Ce-a-Olefin verwendet Repräsentative Beispiele sind Propylen, 1-Buten, 4-Methyl-l-penten, 1-Penten. 1-Octen,
5-Methyl-l-nonen, 1-Decen und 5,6,6,-Trimethyl-l-hepten. Besonders bevorzugt wird Propylen.
Als nichtkonjugierte Diolefine kommen geradkettige oder cyclische Kohlenwasserstoffdiolefine mit 6 bis 15
Kohlenstoffatomen in Frage, z. B. Dicyclopentadien, Tetrahydroinden einschließlich der alkylsubstituierten
Tetrahydroindene, 5-Methylen-2-norbornen, 5-VinyI-2-norbornen, 2-Methyl-norbornadien, 2,4-Dimethyl-2,7-octadien, 1,4-Hexadien, 5-Äthylidennorbornen und
3-Methallylcyclopenten. Bevorzugt werden 5-Methylen-2-norbornen, Dicyclopentadien, 1,4-Hexadien, 5-Äthyl-
indennorbornen und 4,7,8,9-Tetrahydroinden. Besonders geeignet ist 5-Methylen-2-norbornen.
In diesen Terpolymerisaten liegt die Konzentration
der monomeren Äthyleneinheiten im allgemeinen im Bereich von etwa 20 bis 80 Gew.-%. Die Konzentration
der Einheiten des monomeren C3—Cjo-Ä-Olefins liegt
im Bereich von etwa 75 bis 15 Gew.-%. Das monomere nichtkonjugierte Diolefin ist im allgemeinen in einer
solchen Menge vorhanden, daß sine Schwefelvulkanisation möglich ist, d. h. in einer Menge von wenigstens
etwa 0,01 g-Mol/100g Terpolymerisat, während die maximal anwesende Gewichtsmenge so gewählt werden sollte, da3 der elastische Charakter des Produkts
nicht ernstlich beeinträchtigt wird, d. h, sie sollte nicht mehr als etwa 20 Gew.-% betragen. In den meisten -,<,
Fällen ist der Diolefingehalt nicht höher als 10% des Gesamtgewichts des Terpolymerisats. Besonders bevorzugt wird ein Anteil von etwa 0,1 bis 5 Mol.-%. Wenn
sehr geringe Mengen des Terpolynrsrisats verwendet werden, liegt die Menge des Äthylens oder höheren
a-Olefins etwas über den obengenannten Bereichen.
Die gemäß der Erfindung verwendeten halogenierten Butylkatuschuke werden durch Halogenieren von
Butylkautschuk hergestellt Butylkautschuk ist ein Copolymerisat aus einem größeren Anteil von Vorzugsweise 85 bis 99,5% eines Isoolefins und eines geringeren
Anteils von vorzugsweise 15 bis 0,5 Gew.-% eines mehrfach ungesättigten Olefins. Das Isoolefin ist im
allgemeinen ein C4—Cg-Olefin, z. B. Isobutylen oder
3-Methylbuten-l.
Bevorzugt wird Isobutylen. Das mehrfach ungesättigte Olefin hat im allgemeinen etwa 4 bis 14 Kohlenstoffatome. Repräsentative Beispiele sind Myrcen, Isopren
und Butadien. Bevorzugt werden Isopren und Butadien. Besonders bevorzugt wird Isopren. Die Eigenschaften
und die Herstellung von Butylkautschuk werden in der Literatur ausführlich beschrieben, beispielsweise in der
US-PS 23 56 128.
Halogenierter Butylkautschuk wird hergestellt durch Halogenieren dieser Copolymerisate in einer Weise,
durch die sein Molekulargewicht nicht wesentlich verringert wird, bei der jedoch ein kautschukartiges
Produkt erhalten wird, das in seinen Eigenschaften vom nichthalogenierten Material stark verschieden ist.
Butylkautschuk kann bei Temperaturen von -50 bis 2000C, vorzugsweise 0 bis 1000C, und Drücken von
0,035 bis 63 kg/cm2 mit einem geeigneten Halogenierungsmittel, z. B. gasförmigem Chlor, flüssigem Brom
oder Jodmonochlorid halogeniert werden. Die Halogenierung kann in verschiedener Weise erfolgen. Bei-
spielsweise kann das Halogenierungsmittel, z. B. Chlor, einer Lösung des Copolymeren in einem geeigneten
inerten flüssigen organischen Lösungsmittel zugesetzt
werden. Das erhaltene halogenierte Polymerisat kann
durch Ausfällen mit einem Nichtlöser, Zerstäubungstrocknung oder durch Abdampfen des als Lösungsmittel
verwendeten Kohlenwasserstoffs isoliert werden.
Der Halogenierungsgrad wird vorzugsweise sorgfältig so geregelt, daß das halogenierte Copolymerisat
wenigstens 0,5 Gew.-% gebundenes Halogen, aber nicht
mehr als etwa 1 Atom gebundenes Fluor oder Chlor pro Doppelbindung im Polymeren oder nicht mehr als 3
Atome gebundenes Brom oder Jod pro Doppelbindung enthält Eine ausführlichere Beschreibung der Herstellung von halogeniertem Butylkautschuk ist in der US-PS
29 44 578 zu finden. Bevorzugt als Halogene werden Chlor und Brom. Für die Zwecke der Erfindung wird
Chlor als Halogen besonders bevorzugt Der im Rahmen der Erfindung bevorzugte chlorierte Kautschuk hat einen Chlorgehalt von 1,1 bis 1,3 Gew.-%.
Als Dienkautschuk, d.h. stark ungesättigter Kautschuk kommen im Rahmen der Erfindung Naturkautschuk, Polybutadien, Styrol-Butadien-Mischpolymerisat, Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisat, Polychloropren (ein Homopolymerisat von 2-ChIorbutadien-13)
und synthetisches Polyisopren in Frage. Bevorzugt als Dienkautschuke werden die Kohlenwasserstoffkautschuke. Besonders bevorzugt wird Naturkautschuk.
Verschiedene Füllstoffe können in den Mischungen gemäß der Erfindung verwendet werden. Geeignet sind
die verschiedensten Ofen- und Gas-Ruße, Tone, Siliciumdioxide, Carbonate, öle, Harze und Wachse. Bei
Verwendung von Ruß wird dieser im allgemeinen in einer Menge von etwa 20 bis 200 Teilen, vorzugsweise
von 30 bis 150 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile des Polymeren zugesetzt Geeignet ist beispielsweise eine
Mischung, die 80 Teile Ruß pro 100 Teile Kautschuk und 10 Teile öl pro 100 Teile Kautschuk enthält
Die Mischungen werden mit üblichen Vulkanisationsmilteln für stark ungesättigte Kautschuke oder Chlorbutylkautschuke vulkanisiert Zu diesen Vulkanisationsmitteln gehören Schwefel, Alkylphenolbisulfid, Zinkoxid,
Sulfenamiddenvate, Guanidine und Benzothiazyldisulfid.
Die Herstellung der Mischungen erfolgt mit üblichen Kautschukmischern, z. B. einem Walzenmischer oder
einem Banbury-Mischer.
In den folgenden Beispielen sind alle Teile Gewichtsteile.
Binäre Geische von »EPDM« (Äthylen-Propylen-Dien-Mischpolymerisat) mit Naturkautschuk werden
hergestellt, vulkanisiert und geprüft, wie in Tabelle I angegeben.
Thermal-Ruß | und C | C) | 60 |
Ofenruß | 20 | ||
Paraffinöl | B | hatten | 10 |
5 | 3 | ||
1,25 | C | 1 | |
0,75 | 5 | folgende | |
Wachsgemisch (Schmelzpunkt 65C | 0,5 | — | |
Stearinsäure | — | 1,5 | |
Die Vulkanisationssysteme B | |||
Zusammensetzung: | |||
Zinkoxyd | verschieden | ||
Alkylphenoldisulfid | 0,2 | ||
2,2'-Dibenzothiazyldisulfid | |||
Schwefel | |||
Tetramethylthiuramdisulfid | |||
Verbindung
1 2 3
G rundmischung
AAA
5 A
70 30
1,05
C
0,98
0,98
85
15
C
C
1,28
20
C
UO
C
UO
61 81 1\)8 400
0,5 62
74
82
350
74
82
350
61
84
124
450
84
124
450
62
85
129
460
85
129
460
80 20
80
20 B
60 86,5 136 460
Naturkautschuk
Terpolymerisat Ia)
Terpolymerisat IIb)
Vulkanisa'ionsystem
Schwefel·}
Terpolymerisat Ia)
Terpolymerisat IIb)
Vulkanisa'ionsystem
Schwefel·}
30 Minuten bei 153°C vulkanisiert
Shore-»A«-Härtü
Modul bei 300% Dehnung, kg/cm2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Dehnung, %
Modul bei 300% Dehnung, kg/cm2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Dehnung, %
Statische Ozonbeständigkeit bei 50 pphrp
20% Dehnung, 24 Std., Entspannung, 37,8°C
Zeit bis zur beginnenden R'ßbildung, Std.
Dynamische Ozonbeständigkeit bei lOOpphm
20% Dehnung, 24 Std., Entspannung, 37,8°C
Zeit bis zur beginnenden R'ßbildung, Std.
Dynamische Ozonbeständigkeit bei lOOpphm
25-50% Dehnung. 30 Zyklen/Min, 37,8°C
Zeit bis zur sichtbaren Rißbildung, Std.
Dauerknickversuch mit DeMattia-Flexometer ASTM D-430 Zeit b. z. Rißbildung, Std.
Zeit bis zur sichtbaren Rißbildung, Std.
Dauerknickversuch mit DeMattia-Flexometer ASTM D-430 Zeit b. z. Rißbildung, Std.
Mitte
Bruch
') Terpolymerisat von 60 Gew.-% Äthylen, 37 Gew.-% Propylen und 3 Gcw.-°/o S-Methylcn-^-norbornen.
b) Äthylen-Propylen-Terpolymerisat mit 2 bis 5 Gew.-% Dicyclopentadien als drittem Monomeren!. 70±10 Gew.-°/o Äthylen.
Rest Propylen.
c) Der Schwefelgehalt wurde direkt proportional zum Gehall an Naturkautschuk verändert, um die physikalischen Eigenschaften
mit verändertem »EPDM«-Gehalt soweit wie möglich unverändert zu halten.
>200 120
>200 1
0,5
0,5
0,5
60 83,7 134,4 470
>200
0.5
0,75 | 0,75 | 0,75 | 0,75 | 24 | 24 |
4 | 1 | 4 | 3 | 72 | 72 |
Wie die Werte in der Tabelle zeigen, ist die statische Ozonbeständigkeit dieser Mischungen hoch, vorausgesetzt,
daß genügend »EPDM« (20-35%) verwendet wird. Keine der Mischungen hat jedoch eine gute
dynamische Ozonbeständigkeit oder eine gute Dauerknickfestigkeit. Eine Mischung mit hoher Ozonbeständigkeit
und hoher Dauerbiegefestigkeit würde beim dynamischen Ozontest langer als 10 Stunden und beim
Dauerknickversuch mit dem DeMattia-Flexometer nach, mehr als )00 Stunden keine Rißbildung zeigen (im
Vergleich zu 0,5 bzw. 24 Stunden bei den besten Mischungen in Tabelle I). Ferner variieren die
physikalischen Eigenschaften, insbesondere die Zugfestigkeit, dieser Mischungen (von 129 bis 82 kg/cm2) im
umgekehrten Verhältnis zur verwendeten »EPDM«- Menge. Diese Veränderung der Eigenschafgen mit
»EPDM«-Gehalt sowie die geringe Ozonbeständigkeit unter dynamischen Bedingungen und die geringe
Festigkeit beim Dauerknickversuch sind ein Beweis für die grundsätzliche Unverträglichkeit der Polymeren in
diesen Vulkanisaten.
Binäre Mischungen von chloriertem Butylkautschuk und Naturkautschuk wurden untersucht Die Ergebnisse
sind in Tabelle II angegeben. Die Werte für die Mischung 2 zeigen, daß die statische Ozonbeständigkeit
und die Festigkeit im Dauerknickversuch bei Chlorbutylkautschuk-Naturkautschuk-Mischungen,
die 50% Chlorbutylkautschuk enthalten, gut sind Die Chlorbeständigkeit unter dynanmischen Bedingungen ist jedoch
nur mäßig (5,5 Stunden bis zur Rißbildung). Insbesondere bei 25% Chlorbutylkautschuk (Mischung 1) werden
bei diesen Versuchen keine gute Ozonbeständigkeit unter statischen und dynamischen Bedingungen und
keine gute Festigkeit im Dauerknickversuch erzielt.
Mischung
1 2
1 2
Grundmischung A A
Naturkautschuk
Chlorbutylkautschuk mi' 1,2 Gew.-% Chlor, etwas mehr als
97 Gew.-% Isobutylen und 1,4 Gew.-% Isopren; 75 50
l-'orlxet/uiii:
Mis, !v
Mooney-Viskosität 55 (127'C) Vulkanisationssysiem
30 Minuten bei I53"C vulkanisiert
Shore-A-Häric
Modul bei 300% Dehnung, kg/cm2 Zugfestigkeit, kg/cm2
Dehnung, %
Dehnung, %
.Statische Ozunbcstündigkcil bei 50 pphm
20% Dehnung, 24 Std. Entspannung, 37,8"C Zeit bis zur beginnenden Rißbildung, Std.
25 | 50 |
B | I! |
50 | 54 |
64 | 81 |
149 | 125 |
510 | 440 |
25
312
Dynamische Ozonbeständigkeil bei 100 pphm
25-50% Dehnung, 30 Zyklen/Minute. 37.8'C
Zeit bis zur sichtbaren Rißbildung. Std. 1.5 5,5
25-50% Dehnung, 30 Zyklen/Minute. 37.8'C
Zeit bis zur sichtbaren Rißbildung. Std. 1.5 5,5
Dauerknickversueh mit DeMattia-Hcxometcr ASIM D-430,
eingeschlossener Winkel 180 —60', 300 Zyklen/Min., 70'C
Zeit b. z. Rißbildung, Stunden 24 168
Ternäre Mischung aus »EPDM«, chloriertem Butylkautschuk und Naturkautschuk wurden hergestellt, vull·
siert und geprüft, wie in Tabelle III angegeben.
Versuch Nr.
2
2
(irundniischimj;
A A
A A
Chlorbutylkautschuk mit 1.2 Gcw.-% Chlor, etwas mehr als
97 Gew. % Isobutylen und Ϊ.4 Gew.-% Isopren:
Mooney Viskosität 55 (127"C) 15
Terpolymcrisat von 60 Gew.-% Äthylen, 37 Gew.-% Propylen
und 3 Gcw.% S-Methylcn^-norbornen 20
Naturkautschuk
Vulkanisationssystem
Vulkanisationssystem
Shore-A-Härte
Modul bei 300% Dehnung, kg/cm-Zugfestigkeit. kg/cm-1
Dehnung. %
Dehnung. %
Statische Ozonbeständigkeil bei 50 pphm
20% Dehnung. 24 Std. Entspannung, 37.8°C
20% Dehnung. 24 Std. Entspannung, 37.8°C
Zeit bis zur beginnenden Rißbildung. Std.
Dynamische Ozonbeständigkeit bei 100 pphm 25-50% Dehnung. 30 Zyklen/Min, 37,8°C
Zeit bis zur sichtbaren Rißbildung. Std. 1
Daucrknickvcrsuch mit DeMauia-l-'lcxometer ASTM D-430
Zeit bis zur Rißbildung, Std.
Mitte —
Bruch 46
20
20
25
20
65 | 60 | 55 | 50 |
B | B | B | B |
53 | 54 | 54 | 57 |
67 | 67 | 67,5 | 70 |
122 | 114.6 | 107,6 | 114.6 |
490 | 490 | 450 | 470 |
>500
141
>500
16
>I68
>168
> 168
> 168
Die Werte zeigen deutlich, daß diese Mischungen ausgezeichnete Ozonbeständigkeit unter statischen und
dynamischen Bedingungen und ausgezeichnete Festigkeit im Dauerknickversuch haben, besonders wenn 2
oder mehr Chlorbutylkautschuk und 20% »EPD verwendet werden. Ein Vergleich mit den Werten in ι
Tabellen 1 und Il zeigt, daß diese ternären Mischungen eine viel höhere Ozonbeständigkeit unter dynamischen
Bedingungen hauen als mischungen aus »C"Dm« und
Naturkautschuk (16 bis 30 Stunden gegenüber 0,5 Stunden bis zur Rißbildung) oder Mischungen von
Chlorbutylkautschuk und Naturkautschuk (Ib bis 30 Stunden im Vergleich zu 5,5 Stunden bis /ur Rißbildung),
und daß die Festigkeit der ternären Mischungen im Dauerknickversuch gegenüber binären Mischungen von
»EPDM« und Naturkautschuk stark verbessert ist (168 Stunden gegenüber 0,75 bis 24 Stunden bis zur
Rißbildung). Ferner sind die physikalischen Eigenschaften der ternären Mischungen gut und über den Bereich
von 15 bis 30% Chlorbutylkautschuk verhältnismäßig konstant. Dies steht im Gegensatz zu den Werten für
Mischungen von »EPDM« und Naturkautschuk (Tabelle 1), bei denen die physikalischen Eigenschaften über den
Bereich von 15 bis 35% »EPDM«, der zur Erzielung guter statischer Ozonbeständigkeit erforderlich ist,
variieren.
Bemerkenswert ist ferner, daß ternäre Mischungen hohe Gebrauchstüchtigkeit haben, wenn nur insgesamt
45% schwach ungesättigtes Polymerisat (Chlorbutylkautschuk -t-»EPDM«-Gehalt) verwendet werden.
ist erwünscht, wie bereits erwähnt, den Gehalt an s schwach ungesättigtem Polymerisat so gering wie
möglich zu halten, um Probleme in Zusammenhang mit Verträglichkeit, Adhäsion und wirtschaftlichen Nachteilen,
die bei Verwendung dieser makromolekularen Ozonschutzmittel und Antioxydantien auftreten, weitin
gehend auszuschalten.
Binäre Mischungen aus Terpolymerisat und halogeniertem
Butylkautschuk können zwar gute Ozonbeständigkeit und Biegefestigkeit haben, jedoch können sie zur
Herstellung von Reifen nicht verwendet werden, weil sie schlechte Adhäsionsverträglichkeit und schlechte
Klebrigkeit im unvulkanisierten Zustand haben. Ferner sind die Materialkosten für solche Mischungen hoch, so
daß sie für die meisten Anwendungszwecke wirtschaftlich nicht in Frage kommen.
Claims (1)
1. Vulkanisierbare Kautschukmasse, bestehend aus: S
A: 70 bis 40 Gew.-% eines Dienkautschuks,
B: 15 bis 30 Gew.-% eines halogenierten Butylkautschuks,
C: 15 bis 30 Gew.-% eines Terpolymerisats aus
Äthylen, einem Cr bis Ci0-*- '
Olefin und einem nichtkonjugierten Dien und
D: üblichen Vulkanisationsmitteln und Zusätzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681804503 DE1804503C3 (de) | 1968-10-23 | 1968-10-23 | Vulkanisierbare Kautschukmasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681804503 DE1804503C3 (de) | 1968-10-23 | 1968-10-23 | Vulkanisierbare Kautschukmasse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1804503A1 DE1804503A1 (de) | 1970-05-21 |
DE1804503B2 DE1804503B2 (de) | 1977-10-27 |
DE1804503C3 true DE1804503C3 (de) | 1978-06-15 |
Family
ID=5711184
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681804503 Expired DE1804503C3 (de) | 1968-10-23 | 1968-10-23 | Vulkanisierbare Kautschukmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1804503C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2361553C3 (de) * | 1973-12-11 | 1985-07-11 | Continental Gummi-Werke Ag, 3000 Hannover | Verfahren zur Herstellung von weichen Moosgummi-Hohlprofilen auf der Grundlage von Äthylen-Propylen-Co- und Terpolymeren |
-
1968
- 1968-10-23 DE DE19681804503 patent/DE1804503C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1804503B2 (de) | 1977-10-27 |
DE1804503A1 (de) | 1970-05-21 |
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