DE1803103A1 - Mittel zum Bodenschutz,zur Bodenverbesserung sowie gaertnerische Erden und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Mittel zum Bodenschutz,zur Bodenverbesserung sowie gaertnerische Erden und Verfahren zu deren Herstellung

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DE1803103A1 DE19681803103 DE1803103A DE1803103A1 DE 1803103 A1 DE1803103 A1 DE 1803103A1 DE 19681803103 DE19681803103 DE 19681803103 DE 1803103 A DE1803103 A DE 1803103A DE 1803103 A1 DE1803103 A1 DE 1803103A1
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    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Mittel zum Bodenschutz, zur Bodenverbesserung sowie gärtnerische Erden und Verfahren zu deren Herstellung.
  • Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Bodenschutz, zur Bodenverbesserung und gärtnerische Erden auf der Basis von in wesentlichen durch Gärung aufgeschlossener natürlicher organischer Stoffe und/oder bei der Pulverkaffeeherstellung anfallender Abfallstoffe (Extraktionsrückstände) sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
  • Es ist bekannt, den Ertrag von Nutzpflanzen durch mineralische Düngung zu steigern, indem den Pflanzen direkt Nährstoffe, wie Naturdünger oder mineralische Düngemittel, z.fl. alisalze, Stickstoffverbindungen und Phosphate, zugeführt werden. Hierdurch wird zwar eine zeitlich begrenzte Ertragssteigerung, jedoch im allgemeinen keine direkte und ausreichende Bodenverbesserung erreicht, da diese Mineralsalze in der jeweils jährlichen Wachstumsperiode verbraucht werden.
  • Es besteht nun schon seit langem das Problem, den Pflanzen neben den direkten Nährstoffen auch den Mutterboden, der durch klimatische Einflüsse infolge Erosion durch Regen, Sturm u.s.w; weitgehend verlorengehen kann, zu liefern bzw. zu erhalten und insbesondere diese Bodenerosion, Humusabschwemmung und Bodenverwehung, zu verhindern, indem durch Untermischung mit z.B. Torf die Feuchtigkeit und damit die Erdteilchen festgehalten werden. Ferner wird durch Zusammenballung der Bodenteilchen zu Krümeln eine Bodenverfestigung erreicht, wie dies in den V.St.A. bereits durch aus Polyacrylaten bestehende odenverbes,crungsmittel geschieht. Bei grösserer Anwendung in der Landwirtschaft sind diese Mittel jedoch verhältnismässig teuer und deshalb vorwiegend in Gartenbaubetrieben zur Anwendung gelangt.
  • Um Bodenverbesserungsmittel auf der Basis organischer Stoffe herzustellen, hat man schon vorgeschlagen, Celluloseabfallprodukte, insbesondere Holzmehl, mit stickstoff- oder schwefelhaltigen Verbindungen zu vermischen und das Gemisch zur Verbesserung landwirtschaftlicher Kulturböden zu verwenden; jedoch haben diese Produkte den Nachteil, dass sie keine krümelbildende Beschaffenheit haben und bei ihrer relativ laniarnon Zersetzung nur Trägerstoffe der zugefügten düngend wirkenden Pflanzennährstoffe dienen. Es wurde ferner auch vorgeschlagen, Kakaoschalen durch Behandlung mit Kalk und anschliessende monatelange Fermentation (Heissvergärung) als Düngemittel aufzubereiten. Dieses Verfahren ist jedoch umständlich und langwierig und benötigt - bedingt durch die geringe Dicke der Schalen - enorm grosse Mengen an Kakaoschalen, wie sie in der Praxis kaum'anfallen.
  • Aus der deutschen Patentschrift 1 o82 6o3 sind Mittel zur Bodenverbesserung und gärtnerische Erden sowie Verfahren zu deren Herstellung bekannt, welche auf d' derBasis org. Naturstoffe beruhen und mittels welchen bereits wesentliche Nachteile vorgenannter Verfahren vermieden werden konnte. Die aus den bei der Pulverkaffeeherstellung (Bohnenkaffee- und Surrogatkaffeepulver-Herst.) durch Heissextraktion von gerösteten KafSeebonnen o4e: gerösteten Gerstenkörnern, Feigen und Ziehorien und Trocknung des Extraktes zu wasserlöslichem Pulver im Sprühtrockenturm anfallenden Abfälle (Kaffeesatz) werden hiernach durch Vermischung mit stickstoff- und schwefelhaltigen anorganischen und organischen Verbindungen, insbesondere Ammoniumsulfat, wässrige Ammoniaklösung, Thioharnstoff, Guanidin oder harnstoffhaltigen organischen Stoffen, unter Zusatz von verdünnter Essigsäurelösung bzw. Azetaten aufbereitet.
  • Diese Aufbereitung geschieht derart, dass man die Masse in einem geschlossenem Behälter, z.B. einem Silo, einer Gärung unterzieht und diese unterbricht. Dann wird die Masse getrocknet und möglichst dunkel gelagert, wobei sie nach der Aufbereitung den charakteristischen Geruch von Walderde annimmt.
  • Der Kaffeesatz, der bei der Kaffeepulverherstellung anfällt und meistens verbrannt oder in &Ialden gelagert wird, enthält gegenüber z.B. Iiolzmehl oder Kakaoschalen neben 23 bis 24 % Holzfaser immer noch etwas Coffein, ferner Fett, Öl, Zucker, Gerbsäuren, Pentosane und Mineralstoffe. Die Kakaoschalen, die mit dem Kaffeesatz lediglich darin übereinstimmen, dass sie auch ein Abfallprodukt sind, bestehen - wie auch Ilolzmehl - vorwiegend aus Cellulose und bedürfen zur Verrottung eines lange andauernden Prozesses einer IIeissvergärung, während Kaffeebohnen - und somit auch der Kaffeesatz - als ausgesprochene Pflanzensamen nur zum geringsten Teil aus Zellstoff bestehen, und infolge des bereits bei der Extraktion erfolgten Teilaufschlusses in kürzerer Zeit vergoren werden können.
  • Die bei der Öl gewinnung anfallenden Ölkuchen oder auch die Samen einiger Leguminosen, z.B. der Lupine, können zu ausgezeichneten Bodenverbesserungsmitteln bzw. gärtnerischen Erden oder Zusatzstoffen zu denselben verarbeitet werden, indem man sie eine Darre oder Röstung unterzieht und anschliessend in der zuvor beschriebenen Aufbereitung einer unterbrochenen Gärung weiterverarbeitet. Diese Umsetzung gelingt in vereinfachter Weise auch dann, wenn die Zusätze an stickstoff-und schwefelhaltigen anorganischen oder organischen Verbindungen durch ca. 1 - lo % frischer Erde' oder durch eine Zugabe des bereits vorliegenden umgesetzten Produktes gemäss der Verfahrensweise nach der zuvor genannten deutschen Patentschrift 1 o82 603 ersetzt werden.
  • weiterhin ist es möglich, Buchenlaub, Eichenlaub, ferner allg.
  • verrotende org. Stoffe und sogar die schwer verrottbaren Tannennadeln zu gärtnerischen Erden umzusetzen, wenn sie mit einem Zusatz einer bereits umgesetzten Erde aus z.B. Bohnenkaffeesatz oder sonstigen aufbereiteten Samenabfällen (Ölkuchen etc.) im Verhältnis von 1 : lo vermischt werden und sonst in gleicher leise einer sog. abgestoppten Gärung unterzogen werden.
  • In Weiterentwicklung des vorgenannten Verfahrens können auch fossile organische Stoffe, z.B. Braunkohle oder die bei der Braunkohlengewinnung anfallenden Abfallprodukte sowie andere organische Abfallstoffe, vorzugsweise zusammen mit den bei der Pulverkaffee- oder -tee oder kakaoherstellung anfallenden Abfallstoffen umgesetzt und zu Erden verarbeitet.
  • Diese Möglichkeit der Aufbereitung zu Erden und Diingernitteln war ijberraschend, da sowohl die fossilen org. Stoffe als auch die aus industriellen Aufbereitungsverfahren in grossen Mengen z.B. als Kaffeesatz anfallenden Abfallstoffe in grösseren Sti1ckchen vorliegen und bei ihrer Lagerung in Abraumhalden keine sichtbare Veränderung und Umsetzung im Sinne einer Kompostierung zeigen, so dass bisher an eine Weiterverwendung dieser Stoffe als Düngemittel oder als Baumaterialien (wie schon versucht wurde) infolge ihres Ölgehaltes nicht gedacht werden konnte.
  • Die bei der Bohnenkaf fe e -Extrakti on verbleibenden Rückstände bestehen aus mehr oder weniger grossen, zerteilten Kaffeebohnen, wobei die kleinsten Teilstücke bereits die Grösse einer halben Kaffeebohne aufweisen können. Nach der Extraktion erhalten diese Bruchstücke innerhalb des Rohfasergefiiges, welches bei diesem industriellen Verfahren zur Extraktgewinnung nicht so weitgehend zerstört ist wie bei der Vermahlung der Kaffeebohnen im Itestaurationsbetrieb oder Haushalt, noch erhebliche Mengen an Zucker, in Zucker iiberfiihrbare Kohlehydrate, Öl, Proteine, Gerbsäure und sogar Coffein. Bei den Rjtckständen der Surrogat-Kaffeepulvergewinnung handelt es sich um Getreidekorner, welche einer Darre unterzogen und geröstet wurden, sowie um geröstete Feigen und Zichorien. Auch diese aus einer iieissdampfextraktion angefallenen Substanzen en-thalten noch wertvolle Amino- und Zuckerverbindungen neben Gerüstsubstanzcn. Die Grösse der einzelnen Bestandteile dieser Abfallstoffe ist ebenfalls durch die. Grobvermahlung bedingt, so dass die Zellverbände nicht wesentlich zerstört sind.
  • Auch bei den zuvor genannten Verfahren bestanden insofern gewisse Schwierigkeiten, als die Korngrösse dieser Rückstände bisher einer schnellen Aufbereitung entgegenstand, so dass eine Umsetzzeit von einem halben Monat kaum unterschritten werden konnte.
  • Der Zeitfaktor spielt jedoch eine wesentliche Rolle bei der Kompostierung dieser Abfallprodukte, da bei den täglich in grossen engen anfallenden Abfallstoffen ein möglichst kurzfristiger Durchsatz gefordert wird.
  • Auch allen anderen bisher bekannten Verfahren, wie z.B. der Umsetzung von Stroh, Laub, Holzmehl u.s.w. und ebenfalls auch der Umsetzung von Müll, haftet daher die noch wesentlich längere Umsetzungsdauer von sogar mehreren Jahren noch als wesentlicher Nachteil an, wodurch eine industrielle Kompostierung der in immer grösseren Mengen anfallenden Abfallstoffe kaum möglich war.
  • Zahlreiche Abfallstoffe enthalten darüberhinaus neben hochwertigen Bestandteilen auch noch Giftstoffe, welche eine Ausnutzung für die erstellung von z.B. gärtnerischen Erden bisher ausschloss.
  • Nach einem neueren Vorschlag ist es nun möglich, Abfallstoffe sowohl in möglichst reproduzierbarer Zeit, als auch möglichst weitgehend umzusetzen, wodurch auch an sich nicht für gärtnerische Zwecke geeignete Abfallstoffe einer Verwendung zugeführt werden können, indem Stickstoff- und/oder kohlehydrathaltige organische und anorganische Stoffe, insbesondere industrielle Abfallprodukte zusammen mit den bereits nach der Lehre der deutschen Patentschrift 1 o32 895 umgesetzten oder auch frisch aus der Pulverkaffeeherstellung anfallenden Abfallstoffen einer Aufschlussgärung unterzogen werden, wobei zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der Gärtemperatur den umzusetzenden Stoffen wärmeerzeugende und/oder wärmespeichernde Mittel zugegeben werden. Als geeignete wärmespeichernde Stoffe können Kunststoffe, wie z.B. Phenyläthylen-Polymerisationsprodukte, als Pulver oder in eingeschäumter Form beigemischt werden, welche auch später bei der Herstellung der Erdmischung dem Boden eine andauernde und krilmelige, jedoch feste Beschaffenheit verleihen. Durch die erzielte wärmespeichernde Wirkung wird gegebenenfalls auch eine Umsetzung bzw. Vernichtung vorhandener Giftstoffe bewirkt. Ferner eignen sich auch Urethanpolymerisationsprodukte- als Pulver oder in Schaumform- als Zusatzstoffe zur Wärmespeicherung und zur Erhöhung der krümeligen Beschaffenheit. Letztere zersetzen sich im Laufe der Zeit und geben Stickstoff und Stickstoffverbindungen an die Erde bzw. Pflanzen ab. Die Polymerisationsprodukte können auch der halbfertigen oder fertigen Erde zugeschäumt werden, wobei eine wesentliche Auflockerung der Erde erzielt wird. Im Stadium der Umsetzung wird dadurch auch eine Beschleunigung der Umsetzung erreicht.
  • Als wärmeerzeugendes Mittel ist z.B. eine Mischung von Molzkohlepulver, Kalziumhydroxyd und Natronsalpeter geeignet, wobei das Holzkohlepulver gegebenenfalls auch fortgelassen werden kann, da dieses durch'die starkgerösteten Anteile an Kaffeesatz ersetzt ist. Diese Zusätze nehmen während ihrer pyrogenen Wirkung an der Umsetzung der Abfallstoffe bei Wasser zugabe teil und bilden zusätzliche wertvolle Bestandteile des Umsetzungsproduktes. Durch Zugabe von Diammoniumphosphat als Gärsalz oder durch Beimengung von Zymase enthaltenden Hefezellen ist auch eine Beschleunigung des Gärvorganges erreichbar. Zur Überführung der Stärkeanteile, Glykogenanteile, Zellstoff etc. in leicht vergärbare Zucker sind als Zusätze Fermente, insbes. Amylase (Ptyalin, Diastase) oder org. und/ oder anorg. Säuren geeignet. Ferner können die Rohmassen mit den die Umsetzung fördernden Bakterienkulturen geimpft werden.
  • Eine Zugabe von Ammoniumbicarbonat zum Rohprodukt vor der Umsetzung bewirkt ein Erweichen der noch harten pflanzlichen Bestandteile (z.B. der halben Kaffeebohnen) und e-ine Auflockerung der gesamten Masse bei Anwesenheit von Säuren.
  • Für den Fall einer beabsichtigten Anreicherung des Umsetzungsproduktes mit Phosphor empfiehlt es sich, ein Phosphorsalz, z .13. Natrium-Ammonium-Phosphat zuzugeben.
  • Durch die Beimengung des aus der Pulverkageeherstellung anfallenden Satzes können vor oder nach der Umsetzung die Produkte als Filtermaterial industrieller Abfallstoffe, welche in fliissiger, fester oder gasförmiger Form anfallen, infolge der vorzüglichen Sorptionseigenschaft des Kaffeesatzes verwendet werden. Bei der Verwendung von Kaffeesatz als aufzubereitendes Produkt, wurde nämlich festgestellt, dass sowohl das Rohprodukt als auch in noch höherem Masse das zu Erde umgesetzte Produkt einen hervorragenden Filter für Abwässer darstellt, wobei das Filtermaterial nach Sättigung als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden kann. Ferner lässt sich auch eine Beladung mit Insektiziden, lierbiziden oder auch Diingemitteln vornehmen, welche dann langsam an die Pflanzen oder an die Umgebung abgegeben werden. Die im ersten Abschnitt der anaeroben Gärung anfallenden Nebentprodukte, wie Alkohol, bzw. Faulgas etc. können isoliert und anderen Zwecken, z.B.
  • der Energieversorgung, zugeführt werden. Ebenso kann im zweiten Abschnitt, der aeroben Gärung mit der anfallenden Essigsäure verfahren werden.
  • Neben den bereite genannten Abfallstoffen kommen bei den zuvor besprochenen Umsetzungen auch Extraktionsrückstände in Betracht, welche in der pharmazeutischen Industrie durch Ausziehen der pharmakologisch wirksamen Bestandteile aus lseilleräutern etc. erhalten werden.
  • 5 hat nicht an Vorschlägen gefehlt, alle möglichen Stoffe und Abfälle einer Bodenverbesserung zugänglich zu machen, um der ständig zunehmenden Verarmung der Böden an Nährstoffen zu begegnen und um sandige und unfruchtbare Böden aufzubessern.
  • So ist es auch bereits bekannt, zur Verbesserung von Ton, Schlamm und Sand enthaltenden Böden diesen Dextrane (Polysaccharide) und andere wasserlösliche organische Polymere oder auch wasserunlösliche Polymere zuzusetzen, wobei Böden krümeliger oder strukturbeständiger Beschaffenheit erhalten werden. Eine Verbesserung der Böden im Sinne einer Humusanreicherung konnte damit jedoch nicht erreicht werden.
  • Nach einem anderen bekannten Verfahren wurde auch schon vorgeschlagen, organischen Abfallstoffen, wie z.B. Stallmist, Schlachthofabfälle und Klärschlamm während oder nach dem Humifizierungsprozess Tonmineralien und/oder amorphe Kieselsäure zur Humusstabilisierung zuzusetzen, wobei infolge des starken Sorptionsvermögens der mineralischen Zusatzstoffe gegenüber den l@@@@@ Huminsäuren, welche im Boden leich ausgewaschen und verlorengehen, eine erhöhte Stabilisierung des Kompostes erreicht wird. Jedoch geht der Abbau der zu kompostierenden Abfallstoffe so langsam vor sich, d.h. über Jahre, da die Aktivität der sorptionsfähigen Zusatzstoffe bei Anwendung während der Kompostierung nachlässt und nicht voll @. Wirkung gelangt Bei nachträglicher Zugabe der Minera stoffe wird zwar eine weitgehende Stabilisierung erre cht, jedoch bedarf es hierzu erheblicher Mengen Zusatzstoffe, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
  • Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Mittel zum Bodenschutz und zur Bodenverbesserung sowie gärtnerische Erden auf der Basis von gegebenenfalls durch ein @@rung aufgeschlossenen, natürlichen organischen Ab@aliprodukten und mineralischen Zusatzstoffen anangeben,welches hohe Mengen an F@ue@tigkeit aufzunhmen vermag und diese und lang @ 2 @@ ung abga@t, und zwar @örzug@ @@ nur so @@ @@@ und/oder abge@@@ Wirk @@ T @@@@@@riere, u@ @@ gl@ @ @@@@@ @@@@@ @@ @@@ stoffen au @@ * /oder mineralische und/oder vegetabiiische reine oder ve.braX hte Öte * natürlich vorkommende oder Daa Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Mittel Extraktionsrückstände aus der Pulverkaffeeherstellungj wasserlösliche organische Polymere und*feinteilige,**synthetisch gewonnen, Siliciumdioxyd enthaltende Füllstoffe, sowie gegebenenfallls Russe oder Holzkohlenpulver enthält.
  • Durch die erfindungsgemässe Kombination der aus der Pulverkaffeeherstellung anfallenden Abfallstoffe, welche sich bereits durch ein gutes Sorptionsvermögen auszeichnen, mit aktiven, feinteiligen Füllstoffen und wasserlöslichen organischen Polymeren wird eine weitgehende bis optimale Stabilisierung des MitteLs gegenüber Einflüssen innerhalb des Bodens und von aussen aus der Atmosphäre während der Wachstumsperiode und der Ruheperiode erreicht. Ferner zeichnet sich das Mittel durch seine bodenauflockernde Wirkung, welche auch gegenüber stärkeren atmosphärischen Einflüssen, wie starker Regen und Wind, über längere Zeiträume erhalten bleibt, und durch sein Wasserfesthaltevermögen aus.
  • Als wasserlösliche organische Polymere können z.13. Polyvinylalkohol, Polyäthylenimin, Polyacrolein, Polymethacrylsäure, Polyäthylenoxid, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinyl-3-methylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-vinylacetat-Misch-Polymerisate, Polyacrylamid und andere wasserlösliche Polymerisate, Polyadditionsprodukte sowie ihre Homologen und wasserlösliche Reaktionsprodukte Verwendung finden.
  • Als miner@@@sche oder @egetabilische Öle la@sen sich sowohl reine @@@ @@ @@@@ Al@öle, die z.B. @@@rbrauchte Motorenöle, B@@@@@ Rösterreien und Großkücher anfallende, nicht meh@@@ @@@@ @@fähige,pflanzliche öle bzw. tierische Fatte verwende@ Als besonders geeigne @@@@ sich die aus der Au@@@@leitung von Metallbearbeitung @@@@sionen anfallenden Filter@@hen, welche aus ei@@ @@@ @@tionsmittel und Ol bes@@@en, e@@@@@ Diese hochölhaltiges Filterkuchen bilden den festen Rückstand nach Drechung einer Met@@@@ @@eitungsölemulsion und Adsorption der @@phase @@@@ B@@@@ @@ @@ en mit einem Gemisch, bestehend @@ einem organi organischen Adsorptionsmitt@@, wie z.B. @rkmehl @@@@@ @@esatz oder Diatom@@nerde, Bleiche @@ Perlite @@@@ em als Emulsion@@@ @tte wirke dem @@@@@ Elektrod @@@@@. Formiate @@@@@ werti@@@ ennung @@@ @@-Ad@@@@-mitt@ @@@@ der wässrige @@@ durch Filt@@@tier.
  • D@@ @@@@@ @ihaltige Fil@@@@schen kann direkt mit bereits umg@@ @@@@tzerde verri@@@ und einer Gä@@@ unterzogen @@@@ @ @@@@@@@@@ @@@@ptionsmitt@@ kann der Fig. @ unter Zu@@@ geringer Mengen Kieselsäure @@@ekt auf @@rden.
  • Das bei der Pulverkaffeextrakt-Herstellung anfallende Abfallprodukt, welches aus mit Wasserdampf extrahierten, gerösteten und zermahlenen Kaffeebohnen bzw. gerösteten Getreidekörnern, Feigen und Zichorie, mit einem Wassergehalt bis zu 90 % besteht, wurde bisher in einigen Betrieben nacg Abpressen des Wassers bis zu einem Feuchtgehalt von etwa 50 % direkt zur Dampfgewinnung für die Extraktion verfeuert.
  • Infolge des fortschreitenden Konsums fallen jedoch immer grössere Mengen Kaffeerückstände an, welche einerseits nicht mehr allein durch die Verfeuerung beseitigt werden können und andererseits derartige Mengen an ölhaltigen Presswasser ergeben, dass dessen Beseitigung durch Einfluten in die Abwässeranlagen infolge des Öl- und Gerbsäuren gehaltes aufgrund der Bestimmungen zur Reinhaltung der Gewässer nicht mehr möglich ist. Das anfallende Presswasser, welches noch eine erhebliche Menge an Kaffeeöl und Gerbsäuen ,,n emulgi@rter Form erhält, kann nach Brechung de@ Emulsion und Abstrennun in eine wässrige und ölhaltig@ Phase aufbe@@@@et werden.
  • Diese Aufbereitung erfolgt mit einem üblichen kombinierten Brech- und Adsorptionsmittel, welches beispielsweise aus Calciumformiat und einer natürlichen oder synthetischen Kieselsäure in hydrophiler oder hydrophober Form besteht.
  • Der nach der Filtration anfallende ölhaltige Filterkuchen kann nun ebenfalls wie der aus Metallbearbeitungsemulsionen aanfallende Filter uchen in der erfindungsgemässen Weise zu Erde weiterverarbeitet werden.
  • Es ist daher erforderlich, entweder das Presswasser aufzubereiten oder den wasserhaltigen Rückstand in der erfindungsgemässen Weise aufzubereiten.
  • Zur direkten Verarbeitung des wasserhaltigen Kaffeesatzes e@@@@ehlt es sich, der in flüssigem Zustande anfallenden Masse zuerst das Adsorptionsmittel, insbesondere eine nassgefällte Kieselsäure,zuzusetzen, da durch diese Massnahme infolge der wasserbindenden @igenschaften der Kieselsäure der flüssige wird Brei in eine rei, förmige Masse gebracht, wodurch sich ein Abpressen des Wassers erübrigt und die weitere Verarbeitung Si@o erleichtert wird.
  • Umsetzung im Silo erfolgt erfahrungsgemäss wesentlich @@eller, wenn die Masse in teigförmiger Kornmischung vorgt, als wenn von einem flüssigen Brei ausgegangen wird.
  • @@ter den Begriff Füllstoffe fallen feinteilige, gefällte, @uf nassem Wege hergestellten Kieselsäuren und Silikate, welche entsprechend der gewünschten Einstellung des Bodens als Alkali- und/oder Erdalkali- und/oder Alamosilikate verwendet werden können, oder pyrogen gewonnene, aktive @d@ des Aluminums und Siliciums, einzeln oder als Misch-@@@@, als Oxidgemische oder Mischungen der einzelnen Oxide.
  • Zur Einstellung eines neutralen oder schwach sauren Bodens empfiehlt sich die Anwendung einer reinen vorzugsweise durch Nassfällung gewonnen Kieselsäure in feinteiliger Form.
  • Bei solchen Böden, welche durch einmalige oder laufende Einflüsse mit organischen, pflanzenschädlichen Stoffen (ohlenwasserstoffen, Fetten etc.) beladen sind, empfiehlt sich die Anwendung hydrophobierter Füllstoffe, welche in mannigfaltiger Form handelsüblich vorliegen.
  • Die pyrogenen Füllstoffe werden aus ihren flüchtigen Verbindungen durch Oxydation oder hydrolyse in einer Flamme gewonnen.
  • Bei der Flammen-Ilydrolyse wird ein homogenes Gemisch aus z.B. einem verflüchtigbaren Metallhalogenid in der Dampfphase mit einem bei der Verbrennung Wasser bildenden Gas, Sauerstoff oder Luft und gegebenenfalls einem Inertgas in einer Flamme zu dem Oxyd und Salzsäure umgesetzt. Durch Mischung verschiedener Metallhalogenide und Zuführung des homogenen Gemisches in der Dampfphase zu einem Brenner können sogenannte "Mischoxyde" hergestellt werden, bei welchen jedes einzelne Primärteilchen bereits aus je einem der gebildeten Oxyde besteht, welche weder durch chemische noch physikalische Methoden voneinander getrennt werden können. Die gemeinsame Koagulation getrennt hergestellter Oxydaerosole ergibt untrennbare "Oxydgemische" vom Typ der Ko-Koagulate, bei welchen je ein Oxyd-Primärteilchen sich mit je einem aus dem anderen Oxyd bestehenden Primärteilchen zu Sekundäragglomeraten vereinigt. Es können aber auch die getrennt gewonnenen Oxydaerogele mechanisch miteinander gemischt werden, so dass voneinander trennbare mischungen von Oxyden" erhalten werden. Die Verwendung der einzelnen Oxyd type richtet sich nach der Beschaffenheit der Ausgangsmaterialien des erfindungsgemässen Mittels.
  • Die Verwendung des erfindungsgemäss vorgeschlagenen röntgenamorphen-Siliziumdioxyds ist seit langem schon für verschiedene Zwecke bekannt: So wurde es als Verdickungsstoff in der Kunststoffindustrie, in der Farben- und Druckfarbenindustrie als Dispergierungsmittel und Emulsionsstabilisator, in der Leuchtröhrenindustrie als Mattierungsmittel für Leuchtstoffe, in der Papierindustrie als Sedimentationsverzögerer, in verschiedenen Zweigen der chemischen Industrie zum Streufähigmachen von Pulvern, z.B. in der Nahrungsmittelindustrie gegen Zusamnenbacken und Erhaltung der Streufähigkeit von an sich fliessfähigen Substanzen, als Verdickungsmittel für Flüssigkeiten und als Tablettierhilfe in der pharmazeutischkosmetischen Industrie, ferner als Füllstoff in der Kautschukverarbeitung, in der Ölindustrie zum Herstellen von Starrschmieren, in der Bodenpflegemittelindustrie zum Erhöhen der Rutschfestigkeit, für Kälteisolation u.s.w. verwendet.
  • Die vielseitige Anwendbarkeit der feinteiligen Kieselsäure hatte zur Folge, dass auch die Gründe der besonderen Eigenschaften dieses Stoffes vielfach untersucht und mehrere Erklärungen für die erhaltenen Befunde erarbeitet wurden, welche hauptsächlich im Auftreten von physikalischen, physikalischchemischen und chemischen Wechselwirkungen bzw. deren Kombinationen bestanden.
  • Diese Erkenntnisse bezogen sich jedoch hauptsächlich nur auf die zuvor beschriebenen Anwendungszwecke in technischen und chemischen Produkten, während die Verwendung von synthetisch gewonnenem Siliziumdioxyd oder dieses enthaltenden Produkten in seiner Wirkung auf das Pflanzenwachstum kaum berücksichtigt wurde. Man ging vielmehr von der Annahme aus, dass infolge der geringen Löslichkeit keine oder nur sehr geringe Aufnahnoe von SiO2 durch die Pflanzen erfolgt.
  • Es musste daher sehr iiberraschen, dass der pflanzliche Organisr;ius durchaus in der Lage ist, auch SiO2 in noch nicht im Einzelnen bekannter Wechselwirkung mit dem durch Gärung aufgeschlossenen organischen Abfallprodukten aufzunehmen und als Gerüstsubstanz in seinem Zellverband aufzubauen, wie durch die weiter unten beschriebenen Vergleichsversuche belegt werden konnte.
  • Gemäss der Erfindung werden im allgemeinen etwa 1 bis lo %, vorzugsweise 2 bis 8 % des feinteiligen Füllstoffessberechnet auf die Gesamtmenge des umzusetzenden Abfallstoffes/verwendet.
  • In Abhängigkeit der Quantität der Endprodukte, ihrer zu erzielenden physikochemischen sowie biologischen Eigenschaften kann man ,jedoch auch eine kleinere oder grössere enge an Füllstoffen verwenden. In besonderen Fällen liegt die Menge daher im Bereich zwischen o,5 - 30 .
  • Die Qualität des als Füllstoff zu verwendenden Siliziumdioxyds ist nicht von wesentlicher Bedeutung. Für das Verfahren nach der Erfindung-kann sowohl ein unreines als auch ein Silizimndioxyd verwendet werden, welches praktisch chemisch rein ist.
  • Wesentlich ist jedoch, dass es ein Pulver darstellt, welches eine Teilchengrösse von weniger als 500 mµ, vorzugsweise von 3 - 40 mµ und eine Oberfläche von 100 bis 800 m²/g, vorzugsweise von 150 - 200 m²/g (gemessen nach der BET-Methode) aufweist. Chemisch reines SiO2 bzw. dessen Mischoxyd mit Al 2031 verwendet man in den Fällen, in welchen exakte Messungen des Wachstums vorgenommen werden.
  • Unter 'praktisch chemisch rein" sind solche Produkte zu verstehen, deren Gehalt an lIC1 weniger als 0,03 % und an Fe2O3 weniger als o,oo3 % beträgt, während der Gehalt an Al 203 oder TiO2 weniger als o,o5 bzw. o,o3 % und im Falle von zu verwendenden Mischoxyden, bei welchen jedes einzelne Primärteilchen aus Si02 plus A1203 bzw. TiO2 besteht, oder Oxydgemischen, welche durch gemeinsame Koagulation von jeweils einzelnen Primärteilchen aus SiO2 und A1203 bzw.
  • TiO2 ä,ls sogenannte Ko-Koagulate dieser Oxyde erhalten werden1 etwa 0,3 - 1,5 % betragen kann. Ein Siliziurndioxyd bzw. Mischoxyd dieser hochreinen Qualität kann aus Siliziumtetrachlorid oder Silizium tetrafluorid durch Flammenhydrolyse hergestellt werden. Es sind aber auch andere Kieselsäuren verwendbar, z.B. solche, die durch andere thermische Prozesse, etwa im Lichtbogen oder im Plasmabrenner, oder nasschemisch, insbesondere durch Fällung, gewonnen werden.
  • Im Falle der Anwendung hydrophobierter Produkte wird zum Beispiel reines pyrogenes SiO2, welches durch chemisch veraiikerte Methylgruppen hydrophobe Eigenschaften hat, eine BET-Oberfläche von etwa loo bis 200 m und eine mittlere Prilnärteilchengrösse von ca. 20 mµ aufweist, sowie einen Ikohlenstoffgehalt von 1,2 bis 1,6 % (entspricht ca. o,8 m Mol (CII3-) pro loo m ) besitzt, mit Wasser intensiv vermischt, wobei eine trockene Emulsion entsteht, in welcher die Wasserteilchen von SiO2-Teilchen derart umhüllt sind, dass dcr pulverartige Charakter der SiO2-Teilchen erhalten bleibt.
  • Dieser "Wasserträger" eignet sich in hervorragender Weise zur Einmischung in das durch Gärung aufgeschlossene Produkt und gibt seine Feuchtigkeit nur sehr langsam wieder ab. Auch die preiswerteren hydrophobierten gefällten Kieselsäuren lassen sich zu diesem Zwecke verwenden.
  • Durch Zumischung von Aktiv-Russ kann die bisweilen auftretende Wurzelfäule verhindert werden. Ferner erhält das Endprodukt sowohl durch die Anwesenheit von Russ oder den übrigen genannten Füllstoffen fungizide und bakterizide Eigenschaften.
  • Zur beschleunigten Umsetzung können vor, während oder nach der Zugabe der Füllstoffe dem Rohprodukt Spuren von Eisen oder dessen sauerstoffenthaltenden Verbindungen zugegeben werden. Ferner ist es möglich, den Gärungsprozess bereits in Gegenwart der Füllstoffe durchzuführen.
  • Die physiologische und physikalische Wirkung der erfindungsgemässen fertigen Masse auf das Pflanzenwachstuln (Keimung, Bewurzelung, Bodenhaftung) ist sehr beachtlich und kann durch die bisher bekannten Humusdüngemittel nicht erreicht werden.
  • Vergleichsversuche von Kakteensämlingsaufzuchten in a) handelsüblicher Kakteenerde und b) einem gemäss der DP-Schrift 1 o32 895 hergestellten Mittel sowie c) dem erfindungsgemäss hergestellten Bodenverbesserungsmittel ergaben, dass in einem Zeitraum von einem Jahr das Wachstum der in b) gesetzten Sämlinge das der in a) gesetzten um das Doppelte und das der in c) gesetzten Sämlinge das der in b) gesetzten nochmals um die Hälfte übertraf.
  • Zur Erläuterung der in den Zeichnungen wiedergegebenen Ergebnisse werden im Folgenden die Versuchspflanzen (Sämlinge) mit grossen Buchstaben bezeichnet.
  • Die Vergleichsversuche wurden über einen Zeitraum von 28 Monaten durchgefiihrt, und zwar mit Kakteensämlingen (Cereus-Arten), die aus im Februar in eine Keimschale gesetzten Samen stammen und im März als Jungpflanzen (Sämlinge) von 2 mm höhe und 1 mm Dicke in kleine Töpfe gleicher Grösse umgesetzt wurden. Es wurden zu diesen Versuchen vier Sämlinge gleicher Grösse (A,B,C und D) ausgesucht, von denen je zwei (A und B) und (C und D der gleichen Art angehörten.
  • Die Sämlinge A und C wurden in je einen Topf in gute humose Kakteenerde, die Sämlinge B und D in eine gemäss der DP-Schrift 1 032 895 hergestellteg Mischerde gesetzt.
  • Alle vier Pflanzen erhielten den gleichen Standort (Südfenster) und die gleiche Pflege (abgestandenes Wasser und Regenwasser als Giesswasser). Monatlich wurden Längen-und Dickenwachstum gemessen und in Tabellen eingetragen (vgl. Abb. 4 und 5).
  • II. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde je eine Pflanze aus dem Versuch I einmal in das Mittel nach der DP-Schrift 1 032 895 und einmal in das erfindungsgemässe Mittel in Mischung mit Sand unter den gleichen Zuchtbedingungen vergleichen. Auch hierbei wurden monatlich Längen- und Dickenwachstum gemessen und in einer Tabelle eingetragen.
  • (vgl. Abb. 6 und 7).
  • Die Auswertung der ersten Tabelle ergab die in den Abb. 1 und 2 wiedergegebenen Kurven.
  • Die Abb. 1 veranschaulicht das Höhenwachstum (Ha = IIöhenwachstumsfaktor; der Sämling hat bei 1 die Höhe a, bei lo die Höhe lo a)u.s.w.) in Abhängigkeit von der Zeit (Monaten), beginnend mit Februar.
  • Die Abb. 2 zeigt das Dickenwachstum (Db = Dickenwachstumsfaktor) mit der gleichen Zeitabhängigkeit. Die Kurven geben Aufschlussin welchem Massedie Veränderung der Grössen a und b von den Böden abhängig ist. Diese Versuchsanordnung lässt sich für alle Pflanzen in gut kontrollierbaren Zeiträumen durchführen; bei Blattpflanzen ist es zweckmässig, die Stammdicke, -höhe und eventuelle Blattgrösse zu messen, um gute statistisch verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Die Auswertung der zweiten Tabelle ergab die in der Abb. 3 wiedergegebene Kurve des Längenwachstums in dem angegebenen Zeitintervall.
  • Gleiche Versuche wurden mit Geranien, die ein besonders überraschendes Wachstum zeigten, Araceen (Philodendron, Scindapsus, Calla) und Bromeliaceen; ferner mit Mais, Gras und Getreide einer einen Zeitraum von einem Jahr durchgefiihrt. Auch die Blattfarbe, der Blattwuchs und die Blüten zeichneten sich durch ein besonders kräftiges Aussehen aus. Anscheinend findet auch die für das Wachstum und. die Chlorophyllbildung notwendige Chelatbildung in verstärktem Masse durch noch nicht bekannte Umsetzungen statt.
  • Nach einem Jahr hatte der Boden, in welchem Pflanzen auRgezogen werden, immer noch eine feste, jedoch in sich poröse und hartkrümelige Beschaffenheit. Selbst das dauernde Giessen mit nicht enthärtetem Wasser führt keine Wurzelknollenverkalkung herbei, sondern der abgeschiedene Kalk wird bereits in den Hohlräumen und an den nicht verdaulichen Zellstoffteilchen des Kaffeesatzes angelagert und stört somit auch nicht das Wachstum der Pflanze.
  • Die erfindungsgemäss unter Zugabe von den genannten Füllstoffen-erhaltenen Bodenverbesserungsmittel zeigen eine langanháltende krümelige Beschaffenheit und können in beliebigem Verhältnis mit Sand, Ton, Lehm, Erde u.s.w.
  • vermischt werden oder sogar auf nährstoffarme Böden aufgestreut und untergemischt werden, wobei sie in jedem Falle wachstumsfördernde und allgemein bodenverbessernde Eigenschaften aufweisen. Besondere Wachstumserfolge konnten erzielt werden durch Vermischen der umgesetzten Produkte mit Tonmineralien, insbesondere Montmorilloniten. Die krbmelige und humöse Beschaffenheit der Erde bestand selbst noch nach mehreren Jahren bei gleichbleibendem Wachstum der eingesetzten Pflanzen. Eine besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemässen~Mittels ergibt sich bei der Bepflanzung von nährstoffarmen Aufschuttungen, z.B. Autobahnböschungen, ferner bei der Kultivierung von wdstenartigen Regionen, welche sogar salzhaltigen Sand, wie im Bereich des toten Meeres, enthalten können, da diese Bodenverbesserungsmittel in aufgeschlämmter Form mit dem Sand eine harte Kruste biiden, ohne jedoch ihre das Wachstum fördernden Eigenschaften zu verlieren.
  • In den folgenden Beispielen werden vorteilhafte 11erstellungsmethoden beschrieben, welche im Wesentlichen auf dem in nachstehender Tabelle erläuterten Umsetzungsablauf beruhen.
    Umsetzungs- Verfahrensmassnahmen und Zusatzstoffe:
    stufen:
    Vorstufe a) Fermentation von Kaffebohnen,
    El. Fermentation (Aufschluss der Gerbstoffe z. lösl. Gerbstoff-
    produkten),
    b) Trocknung,
    | | c) Röstung bei lio - 1400,
    td) Mahlen,
    | e) Extrahieren,
    gf Abtrennung des Kaffeesatz-Rohproduktes* vom
    Extrakt (voraufgeschlossenes angeliefertes Roh-
    | abfallprodukt)
    EI. Stufe | Aufschluss durch Einweichen in Soda- oder Natron-
    lösung, 1,5 - 2 kg Pottasche in 20 - 30 l H2O,
    Aufschluss
    von 100 kg Satz aufsaugen lassen
    a) Verzuckerung der Stärke,
    Umsetzung der Gerbstoffe,
    | | c) Hydrolyse der Proteine,
    d) Verseifung freier Fettsäuren
    (dadurch Verminderung der Oberflächenspannung
    und Benetzung der Teilchen).
    II. Stufe | Zusatz von Chemikalien gemäss der deutschen
    | Patentschrift 1 032 895 oder:
    2. Fermentation
    | a) Urease ( 1 g = 6.-), pro Tonne 1 g oder Soja-
    bohnenmehl oder Jackbohnenmehl und/oder
    b) Amylase ( 1 g - Am. = 5.50, 1 g - Am. = 42,50),
    pro Tonne 1 g oder Tiefe (Bierbrauereiabfälle),
    Jauche, Bacillus subtilis, Aspergillus oxycae,
    Sojabohnen, Kleinpilze; Rhizopus Mucor-Arten
    c) Erde, Humusboden, verrottende Pflanzenteile,
    id) fossile org. Stoffe: (Braunkohle, Öle u.s.w.
    essigsäurehaltig) 1 : loo Erwärmen auf 400
    5 - 12 Stunden
    III . Stufe
    Trocknen bis auf ca. 50 % H2O Gehalt
    Abstoppen
    Gärung
    IV. Stufe: Anfeuchten auf ca. 70 % H2O Gehalt
    Reifung bei a) Kühl und luftig lagern (Massenprodukt)
    Lagerung und b) in teilweise geschlossenen Behältern lagern
    Abpackung (Blumenerde)
    Anmerkung: * Kaffee geröstet und extrahiert enthält in der Trockenmasse: 20 - 30 % Rohfaser, o - o.5 % Zucker, Ca. 20 % in Zucker überführbare Kohlehydrate, lo - 12 % Fett, 12-15 % Proteine, 2 - 5 % Kaffeegerbsäure, 4 - 5 % Asche, o,5 % Coffein und 20 - 30 % Wasser im Zellverband eingeschlossen.
  • Beispiel 1 1000 kg feuchter Kaffeesatz (Bohnenkaffee- oder Kornkaffeesatz), wie er z.B. bei der Pulverkaffeeherstellung anfällt, werden mit lo kg gewöhnlicher Erde vermischt. Hiernach wird bis zur Schimmelbildung in einem Behälter aus V2A-Stahl stehengelassen. Dann wird diese Masse nochmals gut durchgemischt und mit 1 %, berechnet auf die eingesetzte Menge Rohprodukt, einer gefällten Kieselsäure gemischt. In diese Masse trägt man durch einfaches Übergiessen bis zur gleichmässigen Durchfeutung Essigwasser (d.h. etwa 2o g reine Essigsäure auf 1 1 lI20) ein. Anschliessend werden noch etwa 2 % Acroleingel zugesetzt. Nach etwa 4 Wochen Lagerzeit im Freien beigelegentlichem Giessen oder in nicht zu trocknen Räumen ist.das Produkt, welches mit Sand oder Gartenerde gemischt eine gute Blumenerde abgibt, gebrauchsfertig.
  • Beispiel 2 lo kg getrockneter Kaffeesatz werden mit o,5 kg eines durch Nassfällung erhaltenen Calciumsilikates gemischt und mit Wasser zu einem zähen Brei verrührt, dem anschliessend loo ccm Ammoniakwasser, lo g Thioharnstoff und lo g Eìsenspäne oder - Pulver zugegeben werden.
  • Dieses Gemisch wird in einem geschlossenen Behälter einer Temperatur von 250 C ausgesetzt und etwa 10 Tage stehengelassen. Nach Öffnen des Behälters stellt man fest, dass die Masse den typischen Geruch von Entenfäkalien angenommen hat.
  • Zu dieser Masse gibt man jetzt lo g Ammoniumacetat oder eine sonstige aus einem Acetat bestehende oder dieses enthaltende, nicht pflanzenschädliche Substanz, mischt gut durch und lässt an der Lu?t trocknen. Nachdem die Masse lufttrocken ist, werden 2 kg Lehm oder auch Ton sowie 1 % Acroleingel zugegeben, gut vermengt und nochmals angefeuchtet. Die fertige Erde wird in leicht feuchtem zustand bei Dunkelheit gelagert. Man erhält ein vorzügLiche9 Substrat für die Champignonzucht, das den bisher üblichen Pferdedung zu ersetzen vermag.
  • Beispiel 3 looo kg frisch angefallener Kaffeesatz werden mit 100 kg einer direkt aus der SiO2-Herstellung anfallenden Fällsuspension mit einem Zusatz von 2 dp einer 50 % igen Pxolyäthyleniminpaste vermengt und mit Abwässern (z.B. Suifitablaugen und bzw. oder Abwässern der Essigherstellung) in einem offenen Rührwerk vermischt und anschliessend in ein Klärbecken einfliessen gelassen, wo die Masse 5 Tage unter Luftzutritt stehenbleibt. Iliernach wird die noch über der Masse stehende Flüssigkeit ablaufen gelassen und der Bodensatz an der Luft getrocknet.
  • Der gut getrocknete Schlamm wird dann in entsprechend grosse Ballen gepresst und kann wie Torf zur Düngung und Bodenverbesserung verwendet werden. Der Trockenprozess soll sich nach eventueller Wasserzugabe oder auch nach natürlicher Beregnung möglichst über einen Zeitraum von etwa 30 Tagen erstrecken.
  • Beispiel 4 100 kg Ölkuchen (Pressrückstand bei der Gewinnung von Sonnenblumen-, Raps-, Lein- und Bucheckernöl und sonstigen Pflanzenölen) wird auf Blechen oder Pfannen oder in irgend einer geeigneten Weise auf mindestens loo C und höchstens 2fo C erhitzt - sofern eine Erhitzung bei der Ölgewinnung noch nicht stattgefunden hatte - dann zerkleinert und mit 1 kg einer zu gleichen Teilen bestehenden Mischung aus Kieselsäure und Aktiv-Russ gemischt Hierzu gibt man lo kg,Ammoniakwasser oder die gleiche Menge Harnstoff enthaltende Abwässer, wie sie bei einer Kläranlage einlaufen. Hierzu werden noch lo kg Ackererde und gegebenenfalls .1 kg des nach den Beispielen 1,2 oder 3 erhaltenen Produktes gegeben und gut durchmischt.
  • Dieses Gemisch wird in einen Betonsilo entsprechender Grösse locker eingefüllt, dann mit einem Eisenblech abgedeckt und der Silo verschlossen. Nach ca. 1 Monat, sobald ein charakteristicher süsslicher, unangenehmer an Fakalien erinnernder Geruch auftritt wird die Gärung unterbrochen und das Gemisch getrocknet und nach anschliessender schwacher Durchfeuchtung möglichst im Dunkeln gelagert.
  • Man erhält ein Konzentrat, welches nach Mischung mit nährstoffarmen Böden oder bei der Müllverbrennung anfallenden Aschen eine gute Blumenerde ergibt.
  • I3eispiel 5 looo kg Laub und bzw. oder Koniferennadeln und bzw. oder Ölkuchen und bzw. oder Kaffeesatz werden mit ca. lo - loo kg des gemäss Beispiel 1 gewonnenen Produktes vermischt und einer Silobehandlung gemäss Beispiel 1 unterworfen.
  • Anschliessend wird dem Aufschlussprodukt eine pulverförmige Mischung von hydrophober Kieselsäure mit Wasser im Verhältnis SiO2 : 1120 von 20 : 80 in einer Menge von etwa 10 %, berechnet auf die Menge des Aufschlussproduktes, zugemischt.
  • Man erhält ein, die Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum haltendes, Konzentrat.
  • Beispiel 6 .,oookg Kaffeesatz werden mit loooo kg zerkleinertem Braunkohlen-@bnaum oder 5000 kg Braunkohle gemischt. Anschliessend gibt man m chargenweise in eine Mischmaschine eingefüllten Rohmassen als wärmestauendes Mittel zerkleinerte Schaumkunststoffe, vorzugsweise Styroporabfälle, und als wärmeerzeugende Mittel Calzium-I-ydroxyd und Natronsalpeter zu. Dann mischt man mit 10 kg Ammoniakwasser oder die gleichen Mengen Harnstoff enthaltender Abwässer, ie sie bei einer Kläranlage einlaufen, gut durch. Dieses Gemisch wird in einen Betonsilo entsprechender Grösse eingei;illt und der Silo nach überstreuen der Masse mit Eisenpulver verschlossen.
  • Die Masse erwärmt sich innerhalb kurzer Zeit auf ca. 40 - 60 Nach ca. 5 Tagen, sobald ein charakteristischer süsslicher an Fäkalien erinnernder Geruch auftritt, wird die Gärung unterbrochen und das feuchte Gemisch nach kurzer Trocknung möglichst im Dunkeln oder abgedeckt gelagert.
  • Die Anfeuchtung der Rohmassen Dann zur Beschleunigung der Umsetzung auch unter Zugabe von z.B. Methylalkohol oder alkoholhaltigen Abwässern vorgenommen werden.
  • Die Zugabe der Füllstoffe kann in jeder der in der Tabelle genannten Stufen I bis IV erfolgt jedoch ist im Allgemeinen eine Zugabe in der IV Stufe vorzuziehen.
  • Beispiel 7: lo kg eines bei der Aufbereitung von Metallbearbeitungsölemulsionen angefallenen ölhaltigen und adsorptionsmittelhaltigen, z.B. kieselsäurehaltigen Filterkuchens werden in einem Rührgefäss mit 10 kg frisch aus der Produktion von Pulverkaffee anfallenden Extraktionsrückstand und 5 kg eines gemäss Beispiel 1 erhaltenen Produktes intensiv gemischt. Anschliessend werden loo gr Methylalkohol zugefügt
    und~)misch
    unter Zugabe von 10 - 50 gr Eisenpulver gut durchge Dieses Gemisch wird in einen Bentonsilo entsprechender Grösse eingefüllt und der Silo anschliessend abgedeckt.
  • Nach ca. 8 Tagen wird der Silo geöffnet, die Masse abgefüllt, bis zu einem Wassergehalt von 4o bis 7e ffi getrocknet und zur Erhaltung der Feuchtigkeit in Mieten gelagert, Nach einer Lagerzeit von etwa 1 Monat wird der Konzentratdünger vollends getrocknet, vermahlen und in Behälter abgefüllt und kann als Streudünger verwendet werden, Nach Vermischen mit Sand oder Erde im Verhältnis 1 : lo bis 5 t lo erhält man eine gebrauchsfertige gärtnerische Erde.
  • Die Beispiele schliessen andere Verarbeitungsweisen zur Herstellung der Endprodukte im Sinne der Erfindung nicht aus ttnd können in geeigneter Weiee variiert werden, um zu Böden und Bodenzusatzmitteln fir Jeden gewünschten gärtnerischen, land- und forstwirtschaftlichen Zweck zu gelangen.

Claims (1)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e
    1.) Mittel zum Bodenschutz und zur Bodenverbesserung sowie gärtnerische Erden auf der Basis won durch Gärung au'fgeschlossenen, organische Stoffe enthaltenden industriellen Abfallprodukten und mineralischen Zusatzstoffen sowie g organischen Polymeren9 dadurch gekennzeichnet, dass es die durch Gärung umgesetzung,bei der Pulverkaffeeherstellung anfallenden Extraktionsrückstände und feinteilige, natürlich vorkommende oder aktive,synthetisch der aus diesem bestehende gewonnene, Siliziumdioxid enthaltende Fullstoffe und gegebenenfalls wasserlösliche organische Polymmere und/oder mineralische und/oder vegetabilische reine oder verbrauchte Öle und gegebenenfalls Russ oder Holzkohle enthält.
    2.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Füllstoff feinteilige, durch Nassfällung gewonnene Metalloxide und/oder Siliziumdioxid enthält.
    3.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Füllstoff feinteilige, durch Fällung oder hydrothermalen Aufschluss gewonnene Silikate enthält.
    4.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es als Füllstoff durch pyrogene Umsetzung gewonnene Metalloxide und/oder Siliziumdioxid in Form der einheitlichen Oxide, als Mischoxide, Oxidgemische oder Mischungen der Oxide enthält 5.) Mittel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,, dass es hydrophobierte Füllstoffe enthält.
    6.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch ekennzeichnet, dass es als wasserlösliche organische Polymere Polyäthylenimin oder Polyacrolein enthält.
    7.) Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es an ein Adsorptionsmittel, insbesondere an aktive feinteilige Kieselsäure gebundene mineralische und/oder vegetabilische reine oder verbrauchte Öle enthält 8.) te, nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ddr Füllstoffanteil 0*5 bis 30 Gew. %, vorzugsweise 1 bis lo Gew % berechnet auf die Menge des aufgeschlosse-Extraktionsrückstandes, beträgt.
    9.) Mittel nach den Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Polymeranteil 0,5 bis 5 Gew. %, vorzugsweise 1 bis 3 Gew. %, berechnet auf die Gesatmischung, beträgt.
    10 Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Russ- oder Holzkohlenanteil 0,01 bis 10 Gew. %, vorzugsweise 1 bis 3 Gew. %, berechnet auf die Gesamtmischung, beträgt.
    11.) Verfahren zur Herstellung des Mittels nach den Ansprüchen bis 10 durch eine Aufschlussgärung unter Luftausschluss der aus der Pulverkaffeeherstellung anfallenden Extraktionrückstände, Unterbrechung des Gärungsprozesses und anschliessende Reifung unter Luftzutritt, dadurch gekennzeichnet, dass der Extraktionrückstand mit feinteiliger Kieselsäure oder einom kieselsäurehaltigen einteiligen Füllstoff intensiv vermischt und anschliessend dem Umsetzungsprozess unterzogen und danach mit den wasserlöslichen organischen Polymeren versetzt wird.
    12«) Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Extraktionsrückstand mit feinteiliter Kieselsäure oder einem kieselsäurehaltigen feinteiligen Füllstoff unter Zufügung von Altölen oder ölhaltigen Rückständen intensiv vermischt und dem Umsetzungsprozess unterzogen und danach mit den wasserlöslichen organischen Polymeren versetzt wird.
    13.) Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, dass der Extraktionsrückstand mit feinteiliger Kieselsäure oder einem kieselsäurehaltigen feinteiligen Füllstoff, welcher mineralisches oder vegetabilisches Öl adsorbiert enthält, intensiv vermischt und dem Umsetzungsprozess unterworfen und dann gegebenenfalls mit den wasserlöslicher organischen Polymeren versetzt wird* 14.) Verfahren nach den Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zumischung der aktiven Kieselsäure oder Kieselsäure enthaltenden Füllstoffe direkt zum frisch aus der Extraktion anfailendem wasserhaltigen Extraktionsrückstand vorgenommen wird und die übrigen Füllstoffe und gegebenenfalls Russ oder holzkohle sowie freien oder an ein Adsorptionsmittel gebundenen Öle nach dem Aufschlussprozess,aber vor dem Reifungsprozess, und die Zumischung der was,sarlö'slichen organis-chen Polymeren vor oder nach dem Reifungsprozess erfolgt.
    15.) Verfahren nach den Ansprüchen 11 bis 14, dadurch gekenn zeichnet, dass dem Extraktionsrückstand zerkleinerte organische undXoder anorganische industrielle Abfallprodukte im Mischungsverhältnis von Extraktionsrückstand zum Abfallprodukt wie 100 : 1 bis 100 : 20 zugefügt werden.
    16. ) Verfahren nach den Anspruchen 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Gegenwart von metallischem Eisen oder einer Sauerstoff enthaltenden Eisenverbindung vorgenommen wird.
    Vergleichsversuche I Die e Vorteile und Wirkung eines Produktes gemäss der DP-Schrift 1 o32 895 (X) gegenüber handelsüblicher Kakteenerde und dio damit erzielten Wachtstumserfolge wordon anhand zweier Fotografien deutlich gemacht. Die Erdprobe ( X t Sand = 1 s 1) wurde nach den Anweisungen der DP-Schrift 1 032 895 hergestellt.
    Die Pflanzen A und Be C und D wurden als gleichgrösse Sämlinge aus der gleichen Zucht an demselben tage aus der Sämlingsschale in unfas gleichgrosse Töpf umgesetzt unu' am gleichen Standort bei gleicher Pflege (abgestandenes Wasser als Giesswasser) grossgezogen und über einen Zeitraum von etwa 24 Monaten beobachtet.
    In den Töpfen B und D befindet sich diese Mischung X + Sand, in den Töpfen A und C gute humose Kakteenerde, Die Pflanzen B und D mussten später in grössere Töpfe umgesetzt werden, da die Bewurzelung für die kleinen Töpfe zu umfangreich geworden war.
    Aus den Abb. 4 und 5 ist das schnellere Wachstum der Pflanzen B und D gegenüber den Pflanzen A und C deutlich ersichtlich.
    Vergleichsversuche II Das erhöhte Wachstum eines Produktes (Y), welches gemäss der Erfindung durch Zugabe von Füllstoffen, in vorliegendem Falle einer gefällten Kieselsäure und Polyäthylenimin erhalten wurde, gegenüber einem gemäss der DP-Schrift 1 032 895 hergestellten produktes (X) wird durch die Abb. 6 und 7 deutlich. Beide Produkte (X) und (Y) wurden mit Sand im Verhältnis 1 : 1 gemischt.
    Von der Pflanze B der Abb. 4 wurden 2 Ableger (F) abgetrennt und in die Erdmischung Y + Sand eingepflanzt, während ein.
    Ableger (E) dieser Stammpflanze in die Erdmischung X + Sand eingetopft wurde, In ähnlicher Weise wurde mit den Pflanzen der Abb. 5 verfahren, indem die Pflanze C in die Erdmischung X + Sand und die Pflanze D in die Erdmischung Y + Sand umgetopft wurden. Unter den gleichen Pflegebedingungen wurde das Wachstum über einen Zeitraum von etwa 24 Monat beachtet, Auch in diesem Falle musten die Pflanzen F und .D nach einom Jahr Wngetopft werden, während sich die Pflanzen E und C normal weiter entwickelten und ein Umtopfen nicht erforderlich, wurde.
    L e e r s e i t e
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