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Mittel zum Bodenschutz, zur Bodenverbesserung sowie gärtnerische
Erden und Verfahren zu deren Herstellung.
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Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Bodenschutz, zur Bodenverbesserung
und gärtnerische Erden auf der Basis von in wesentlichen durch Gärung aufgeschlossener
natürlicher organischer Stoffe und/oder bei der Pulverkaffeeherstellung anfallender
Abfallstoffe (Extraktionsrückstände) sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Es ist bekannt, den Ertrag von Nutzpflanzen durch mineralische Düngung
zu steigern, indem den Pflanzen direkt Nährstoffe, wie Naturdünger oder mineralische
Düngemittel, z.fl. alisalze, Stickstoffverbindungen und Phosphate, zugeführt werden.
Hierdurch wird zwar eine zeitlich begrenzte Ertragssteigerung, jedoch im allgemeinen
keine direkte und ausreichende Bodenverbesserung erreicht, da diese Mineralsalze
in der jeweils jährlichen Wachstumsperiode verbraucht werden.
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Es besteht nun schon seit langem das Problem, den Pflanzen neben den
direkten Nährstoffen auch den Mutterboden, der durch klimatische Einflüsse infolge
Erosion durch Regen, Sturm u.s.w; weitgehend verlorengehen kann, zu liefern bzw.
zu erhalten und insbesondere diese Bodenerosion, Humusabschwemmung und Bodenverwehung,
zu verhindern, indem durch Untermischung mit z.B. Torf die Feuchtigkeit und damit
die Erdteilchen festgehalten werden. Ferner wird durch Zusammenballung der Bodenteilchen
zu Krümeln eine Bodenverfestigung erreicht, wie dies in den V.St.A. bereits durch
aus Polyacrylaten bestehende odenverbes,crungsmittel geschieht. Bei grösserer Anwendung
in der Landwirtschaft sind diese Mittel jedoch verhältnismässig teuer und deshalb
vorwiegend in Gartenbaubetrieben zur Anwendung gelangt.
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Um Bodenverbesserungsmittel auf der Basis organischer Stoffe herzustellen,
hat man schon vorgeschlagen, Celluloseabfallprodukte,
insbesondere
Holzmehl, mit stickstoff- oder schwefelhaltigen Verbindungen zu vermischen und das
Gemisch zur Verbesserung landwirtschaftlicher Kulturböden zu verwenden; jedoch haben
diese Produkte den Nachteil, dass sie keine krümelbildende Beschaffenheit haben
und bei ihrer relativ laniarnon Zersetzung nur Trägerstoffe der zugefügten düngend
wirkenden Pflanzennährstoffe dienen. Es wurde ferner auch vorgeschlagen, Kakaoschalen
durch Behandlung mit Kalk und anschliessende monatelange Fermentation (Heissvergärung)
als Düngemittel aufzubereiten. Dieses Verfahren ist jedoch umständlich und langwierig
und benötigt - bedingt durch die geringe Dicke der Schalen - enorm grosse Mengen
an Kakaoschalen, wie sie in der Praxis kaum'anfallen.
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Aus der deutschen Patentschrift 1 o82 6o3 sind Mittel zur Bodenverbesserung
und gärtnerische Erden sowie Verfahren zu deren Herstellung bekannt, welche auf
d' derBasis org. Naturstoffe beruhen und mittels welchen bereits wesentliche Nachteile
vorgenannter Verfahren vermieden werden konnte. Die aus den bei der Pulverkaffeeherstellung
(Bohnenkaffee- und Surrogatkaffeepulver-Herst.) durch Heissextraktion von gerösteten
KafSeebonnen o4e: gerösteten Gerstenkörnern, Feigen und Ziehorien und Trocknung
des Extraktes zu wasserlöslichem Pulver im Sprühtrockenturm anfallenden Abfälle
(Kaffeesatz) werden hiernach durch Vermischung mit stickstoff- und schwefelhaltigen
anorganischen und organischen Verbindungen, insbesondere Ammoniumsulfat, wässrige
Ammoniaklösung, Thioharnstoff, Guanidin oder harnstoffhaltigen organischen Stoffen,
unter Zusatz von verdünnter Essigsäurelösung bzw. Azetaten aufbereitet.
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Diese Aufbereitung geschieht derart, dass man die Masse in einem geschlossenem
Behälter, z.B. einem Silo, einer Gärung unterzieht und diese unterbricht. Dann wird
die Masse getrocknet und möglichst dunkel gelagert, wobei sie nach der Aufbereitung
den charakteristischen Geruch von Walderde annimmt.
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Der Kaffeesatz, der bei der Kaffeepulverherstellung anfällt und meistens
verbrannt oder in &Ialden gelagert wird, enthält gegenüber z.B. Iiolzmehl oder
Kakaoschalen neben 23 bis 24 % Holzfaser immer noch etwas Coffein, ferner Fett,
Öl, Zucker, Gerbsäuren, Pentosane und Mineralstoffe. Die Kakaoschalen, die mit dem
Kaffeesatz lediglich darin übereinstimmen, dass sie auch ein Abfallprodukt sind,
bestehen - wie auch Ilolzmehl - vorwiegend aus Cellulose und bedürfen zur Verrottung
eines lange andauernden Prozesses einer IIeissvergärung, während Kaffeebohnen -
und somit auch der Kaffeesatz - als ausgesprochene Pflanzensamen nur zum geringsten
Teil aus Zellstoff bestehen, und infolge des bereits bei der Extraktion erfolgten
Teilaufschlusses in kürzerer Zeit vergoren werden können.
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Die bei der Öl gewinnung anfallenden Ölkuchen oder auch die Samen
einiger Leguminosen, z.B. der Lupine, können zu ausgezeichneten Bodenverbesserungsmitteln
bzw. gärtnerischen Erden oder Zusatzstoffen zu denselben verarbeitet werden, indem
man sie eine Darre oder Röstung unterzieht und anschliessend in der zuvor beschriebenen
Aufbereitung einer unterbrochenen Gärung weiterverarbeitet. Diese Umsetzung gelingt
in vereinfachter Weise auch dann, wenn die Zusätze an stickstoff-und schwefelhaltigen
anorganischen oder organischen Verbindungen durch ca. 1 - lo % frischer Erde' oder
durch eine Zugabe des bereits vorliegenden umgesetzten Produktes gemäss der Verfahrensweise
nach der zuvor genannten deutschen Patentschrift 1 o82 603 ersetzt werden.
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weiterhin ist es möglich, Buchenlaub, Eichenlaub, ferner allg.
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verrotende org. Stoffe und sogar die schwer verrottbaren Tannennadeln
zu gärtnerischen Erden umzusetzen, wenn sie mit einem Zusatz einer bereits umgesetzten
Erde aus z.B. Bohnenkaffeesatz oder sonstigen aufbereiteten Samenabfällen (Ölkuchen
etc.) im Verhältnis von 1 : lo vermischt werden und sonst in gleicher leise einer
sog. abgestoppten Gärung unterzogen werden.
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In Weiterentwicklung des vorgenannten Verfahrens können auch fossile
organische Stoffe, z.B. Braunkohle oder die bei der Braunkohlengewinnung anfallenden
Abfallprodukte sowie andere organische Abfallstoffe, vorzugsweise zusammen mit den
bei der Pulverkaffee- oder -tee oder kakaoherstellung anfallenden Abfallstoffen
umgesetzt und zu Erden verarbeitet.
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Diese Möglichkeit der Aufbereitung zu Erden und Diingernitteln war
ijberraschend, da sowohl die fossilen org. Stoffe als auch die aus industriellen
Aufbereitungsverfahren in grossen Mengen z.B. als Kaffeesatz anfallenden Abfallstoffe
in grösseren Sti1ckchen vorliegen und bei ihrer Lagerung in Abraumhalden keine sichtbare
Veränderung und Umsetzung im Sinne einer Kompostierung zeigen, so dass bisher an
eine Weiterverwendung dieser Stoffe als Düngemittel oder als Baumaterialien (wie
schon versucht wurde) infolge ihres Ölgehaltes nicht gedacht werden konnte.
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Die bei der Bohnenkaf fe e -Extrakti on verbleibenden Rückstände bestehen
aus mehr oder weniger grossen, zerteilten Kaffeebohnen, wobei die kleinsten Teilstücke
bereits die Grösse einer halben Kaffeebohne aufweisen können. Nach der Extraktion
erhalten diese Bruchstücke innerhalb des Rohfasergefiiges, welches bei diesem industriellen
Verfahren zur Extraktgewinnung nicht so weitgehend zerstört ist wie bei der Vermahlung
der Kaffeebohnen im Itestaurationsbetrieb oder Haushalt, noch erhebliche Mengen
an Zucker, in Zucker iiberfiihrbare Kohlehydrate, Öl, Proteine, Gerbsäure und sogar
Coffein. Bei den Rjtckständen der Surrogat-Kaffeepulvergewinnung handelt es sich
um Getreidekorner, welche einer Darre unterzogen und geröstet wurden, sowie um geröstete
Feigen und Zichorien. Auch diese aus einer iieissdampfextraktion angefallenen Substanzen
en-thalten noch wertvolle Amino- und Zuckerverbindungen neben Gerüstsubstanzcn.
Die Grösse der einzelnen Bestandteile dieser Abfallstoffe ist ebenfalls durch
die.
Grobvermahlung bedingt, so dass die Zellverbände nicht wesentlich zerstört sind.
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Auch bei den zuvor genannten Verfahren bestanden insofern gewisse
Schwierigkeiten, als die Korngrösse dieser Rückstände bisher einer schnellen Aufbereitung
entgegenstand, so dass eine Umsetzzeit von einem halben Monat kaum unterschritten
werden konnte.
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Der Zeitfaktor spielt jedoch eine wesentliche Rolle bei der Kompostierung
dieser Abfallprodukte, da bei den täglich in grossen engen anfallenden Abfallstoffen
ein möglichst kurzfristiger Durchsatz gefordert wird.
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Auch allen anderen bisher bekannten Verfahren, wie z.B. der Umsetzung
von Stroh, Laub, Holzmehl u.s.w. und ebenfalls auch der Umsetzung von Müll, haftet
daher die noch wesentlich längere Umsetzungsdauer von sogar mehreren Jahren noch
als wesentlicher Nachteil an, wodurch eine industrielle Kompostierung der in immer
grösseren Mengen anfallenden Abfallstoffe kaum möglich war.
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Zahlreiche Abfallstoffe enthalten darüberhinaus neben hochwertigen
Bestandteilen auch noch Giftstoffe, welche eine Ausnutzung für die erstellung von
z.B. gärtnerischen Erden bisher ausschloss.
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Nach einem neueren Vorschlag ist es nun möglich, Abfallstoffe sowohl
in möglichst reproduzierbarer Zeit, als auch möglichst weitgehend umzusetzen, wodurch
auch an sich nicht für gärtnerische Zwecke geeignete Abfallstoffe einer Verwendung
zugeführt werden können, indem Stickstoff- und/oder kohlehydrathaltige organische
und anorganische Stoffe, insbesondere industrielle Abfallprodukte zusammen mit den
bereits nach der Lehre der deutschen Patentschrift 1 o32 895 umgesetzten oder auch
frisch aus der Pulverkaffeeherstellung anfallenden Abfallstoffen einer Aufschlussgärung
unterzogen werden, wobei zur Erzeugung und Aufrechterhaltung der Gärtemperatur den
umzusetzenden Stoffen wärmeerzeugende und/oder wärmespeichernde Mittel zugegeben
werden.
Als geeignete wärmespeichernde Stoffe können Kunststoffe, wie z.B. Phenyläthylen-Polymerisationsprodukte,
als Pulver oder in eingeschäumter Form beigemischt werden, welche auch später bei
der Herstellung der Erdmischung dem Boden eine andauernde und krilmelige, jedoch
feste Beschaffenheit verleihen. Durch die erzielte wärmespeichernde Wirkung wird
gegebenenfalls auch eine Umsetzung bzw. Vernichtung vorhandener Giftstoffe bewirkt.
Ferner eignen sich auch Urethanpolymerisationsprodukte- als Pulver oder in Schaumform-
als Zusatzstoffe zur Wärmespeicherung und zur Erhöhung der krümeligen Beschaffenheit.
Letztere zersetzen sich im Laufe der Zeit und geben Stickstoff und Stickstoffverbindungen
an die Erde bzw. Pflanzen ab. Die Polymerisationsprodukte können auch der halbfertigen
oder fertigen Erde zugeschäumt werden, wobei eine wesentliche Auflockerung der Erde
erzielt wird. Im Stadium der Umsetzung wird dadurch auch eine Beschleunigung der
Umsetzung erreicht.
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Als wärmeerzeugendes Mittel ist z.B. eine Mischung von Molzkohlepulver,
Kalziumhydroxyd und Natronsalpeter geeignet, wobei das Holzkohlepulver gegebenenfalls
auch fortgelassen werden kann, da dieses durch'die starkgerösteten Anteile an Kaffeesatz
ersetzt ist. Diese Zusätze nehmen während ihrer pyrogenen Wirkung an der Umsetzung
der Abfallstoffe bei Wasser zugabe teil und bilden zusätzliche wertvolle Bestandteile
des Umsetzungsproduktes. Durch Zugabe von Diammoniumphosphat als Gärsalz oder durch
Beimengung von Zymase enthaltenden Hefezellen ist auch eine Beschleunigung des Gärvorganges
erreichbar. Zur Überführung der Stärkeanteile, Glykogenanteile, Zellstoff etc. in
leicht vergärbare Zucker sind als Zusätze Fermente, insbes. Amylase (Ptyalin, Diastase)
oder org. und/ oder anorg. Säuren geeignet. Ferner können die Rohmassen mit den
die Umsetzung fördernden Bakterienkulturen geimpft werden.
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Eine Zugabe von Ammoniumbicarbonat zum Rohprodukt vor der Umsetzung
bewirkt ein Erweichen der noch harten pflanzlichen Bestandteile (z.B. der halben
Kaffeebohnen) und e-ine Auflockerung der gesamten Masse bei Anwesenheit von Säuren.
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Für den Fall einer beabsichtigten Anreicherung des Umsetzungsproduktes
mit Phosphor empfiehlt es sich, ein Phosphorsalz, z .13. Natrium-Ammonium-Phosphat
zuzugeben.
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Durch die Beimengung des aus der Pulverkageeherstellung anfallenden
Satzes können vor oder nach der Umsetzung die Produkte als Filtermaterial industrieller
Abfallstoffe, welche in fliissiger, fester oder gasförmiger Form anfallen, infolge
der vorzüglichen Sorptionseigenschaft des Kaffeesatzes verwendet werden. Bei der
Verwendung von Kaffeesatz als aufzubereitendes Produkt, wurde nämlich festgestellt,
dass sowohl das Rohprodukt als auch in noch höherem Masse das zu Erde umgesetzte
Produkt einen hervorragenden Filter für Abwässer darstellt, wobei das Filtermaterial
nach Sättigung als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden kann. Ferner lässt
sich auch eine Beladung mit Insektiziden, lierbiziden oder auch Diingemitteln vornehmen,
welche dann langsam an die Pflanzen oder an die Umgebung abgegeben werden. Die im
ersten Abschnitt der anaeroben Gärung anfallenden Nebentprodukte, wie Alkohol, bzw.
Faulgas etc. können isoliert und anderen Zwecken, z.B.
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der Energieversorgung, zugeführt werden. Ebenso kann im zweiten Abschnitt,
der aeroben Gärung mit der anfallenden Essigsäure verfahren werden.
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Neben den bereite genannten Abfallstoffen kommen bei den zuvor besprochenen
Umsetzungen auch Extraktionsrückstände in Betracht, welche in der pharmazeutischen
Industrie durch Ausziehen der pharmakologisch wirksamen Bestandteile aus lseilleräutern
etc. erhalten werden.
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5 hat nicht an Vorschlägen gefehlt, alle möglichen Stoffe und Abfälle
einer Bodenverbesserung zugänglich zu machen, um der ständig zunehmenden Verarmung
der Böden an Nährstoffen zu begegnen und um sandige und unfruchtbare Böden aufzubessern.
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So ist es auch bereits bekannt, zur Verbesserung von Ton, Schlamm
und Sand enthaltenden Böden diesen Dextrane (Polysaccharide) und andere wasserlösliche
organische Polymere oder auch wasserunlösliche Polymere zuzusetzen, wobei Böden
krümeliger oder strukturbeständiger Beschaffenheit erhalten werden. Eine Verbesserung
der Böden im Sinne einer Humusanreicherung konnte damit jedoch nicht erreicht werden.
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Nach einem anderen bekannten Verfahren wurde auch schon vorgeschlagen,
organischen Abfallstoffen, wie z.B. Stallmist, Schlachthofabfälle und Klärschlamm
während oder nach dem Humifizierungsprozess Tonmineralien und/oder amorphe Kieselsäure
zur Humusstabilisierung zuzusetzen, wobei infolge des starken Sorptionsvermögens
der mineralischen Zusatzstoffe gegenüber den l@@@@@ Huminsäuren, welche im Boden
leich ausgewaschen und verlorengehen, eine erhöhte Stabilisierung des Kompostes
erreicht wird. Jedoch geht der Abbau der zu kompostierenden Abfallstoffe so langsam
vor sich, d.h. über Jahre, da die Aktivität der sorptionsfähigen Zusatzstoffe bei
Anwendung während der Kompostierung nachlässt und nicht voll @. Wirkung gelangt
Bei nachträglicher Zugabe der Minera stoffe wird zwar eine weitgehende Stabilisierung
erre cht, jedoch bedarf es hierzu erheblicher Mengen Zusatzstoffe, um den gewünschten
Effekt zu erreichen.
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Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Mittel zum
Bodenschutz und zur Bodenverbesserung sowie gärtnerische Erden auf der Basis von
gegebenenfalls durch ein @@rung aufgeschlossenen, natürlichen organischen Ab@aliprodukten
und mineralischen Zusatzstoffen anangeben,welches hohe Mengen an F@ue@tigkeit aufzunhmen
vermag und diese und lang @ 2 @@ ung abga@t, und zwar @örzug@ @@ nur so @@ @@@ und/oder
abge@@@ Wirk @@ T @@@@@@riere, u@ @@ gl@ @ @@@@@ @@@@@ @@ @@@ stoffen au @@
*
/oder mineralische und/oder vegetabiiische reine oder ve.braX hte Öte * natürlich
vorkommende oder Daa Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, dass das Mittel
Extraktionsrückstände aus der Pulverkaffeeherstellungj wasserlösliche organische
Polymere und*feinteilige,**synthetisch gewonnen, Siliciumdioxyd enthaltende Füllstoffe,
sowie gegebenenfallls Russe oder Holzkohlenpulver enthält.
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Durch die erfindungsgemässe Kombination der aus der Pulverkaffeeherstellung
anfallenden Abfallstoffe, welche sich bereits durch ein gutes Sorptionsvermögen
auszeichnen, mit aktiven, feinteiligen Füllstoffen und wasserlöslichen organischen
Polymeren wird eine weitgehende bis optimale Stabilisierung des MitteLs gegenüber
Einflüssen innerhalb des Bodens und von aussen aus der Atmosphäre während der Wachstumsperiode
und der Ruheperiode erreicht. Ferner zeichnet sich das Mittel durch seine bodenauflockernde
Wirkung, welche auch gegenüber stärkeren atmosphärischen Einflüssen, wie starker
Regen und Wind, über längere Zeiträume erhalten bleibt, und durch sein Wasserfesthaltevermögen
aus.
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Als wasserlösliche organische Polymere können z.13. Polyvinylalkohol,
Polyäthylenimin, Polyacrolein, Polymethacrylsäure, Polyäthylenoxid, Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinyl-3-methylpyrrolidon, Vinylpyrrolidon-vinylacetat-Misch-Polymerisate, Polyacrylamid
und andere wasserlösliche Polymerisate, Polyadditionsprodukte sowie ihre Homologen
und wasserlösliche Reaktionsprodukte Verwendung finden.
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Als miner@@@sche oder @egetabilische Öle la@sen sich sowohl reine
@@@ @@ @@@@ Al@öle, die z.B. @@@rbrauchte Motorenöle, B@@@@@ Rösterreien und Großkücher
anfallende, nicht meh@@@ @@@@ @@fähige,pflanzliche öle bzw. tierische Fatte verwende@
Als besonders geeigne @@@@ sich die aus der Au@@@@leitung von Metallbearbeitung
@@@@sionen anfallenden Filter@@hen, welche aus ei@@ @@@ @@tionsmittel und Ol bes@@@en,
e@@@@@ Diese hochölhaltiges Filterkuchen bilden den festen Rückstand nach Drechung
einer Met@@@@ @@eitungsölemulsion und Adsorption der @@phase @@@@ B@@@@ @@ @@ en
mit einem Gemisch, bestehend @@ einem organi organischen Adsorptionsmitt@@, wie
z.B. @rkmehl @@@@@ @@esatz oder Diatom@@nerde, Bleiche @@ Perlite @@@@ em als Emulsion@@@
@tte wirke dem @@@@@ Elektrod @@@@@. Formiate @@@@@ werti@@@ ennung @@@ @@-Ad@@@@-mitt@
@@@@ der wässrige @@@ durch Filt@@@tier.
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D@@ @@@@@ @ihaltige Fil@@@@schen kann direkt mit bereits umg@@ @@@@tzerde
verri@@@ und einer Gä@@@ unterzogen @@@@ @ @@@@@@@@@ @@@@ptionsmitt@@ kann der Fig.
@ unter Zu@@@ geringer Mengen Kieselsäure @@@ekt auf @@rden.
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Das bei der Pulverkaffeextrakt-Herstellung anfallende Abfallprodukt,
welches aus mit Wasserdampf extrahierten, gerösteten und zermahlenen Kaffeebohnen
bzw. gerösteten Getreidekörnern, Feigen und Zichorie, mit einem Wassergehalt bis
zu 90 % besteht, wurde bisher in einigen Betrieben nacg Abpressen des Wassers bis
zu einem Feuchtgehalt von etwa 50 % direkt zur Dampfgewinnung für die Extraktion
verfeuert.
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Infolge des fortschreitenden Konsums fallen jedoch immer grössere
Mengen Kaffeerückstände an, welche einerseits nicht mehr allein durch die Verfeuerung
beseitigt werden können und andererseits derartige Mengen an ölhaltigen Presswasser
ergeben, dass dessen Beseitigung durch Einfluten in die
Abwässeranlagen
infolge des Öl- und Gerbsäuren gehaltes aufgrund der Bestimmungen zur Reinhaltung
der Gewässer nicht mehr möglich ist. Das anfallende Presswasser, welches noch eine
erhebliche Menge an Kaffeeöl und Gerbsäuen ,,n emulgi@rter Form erhält, kann nach
Brechung de@ Emulsion und Abstrennun in eine wässrige und ölhaltig@ Phase aufbe@@@@et
werden.
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Diese Aufbereitung erfolgt mit einem üblichen kombinierten Brech-
und Adsorptionsmittel, welches beispielsweise aus Calciumformiat und einer natürlichen
oder synthetischen Kieselsäure in hydrophiler oder hydrophober Form besteht.
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Der nach der Filtration anfallende ölhaltige Filterkuchen kann nun
ebenfalls wie der aus Metallbearbeitungsemulsionen aanfallende Filter uchen in der
erfindungsgemässen Weise zu Erde weiterverarbeitet werden.
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Es ist daher erforderlich, entweder das Presswasser aufzubereiten
oder den wasserhaltigen Rückstand in der erfindungsgemässen Weise aufzubereiten.
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Zur direkten Verarbeitung des wasserhaltigen Kaffeesatzes e@@@@ehlt
es sich, der in flüssigem Zustande anfallenden Masse zuerst das Adsorptionsmittel,
insbesondere eine nassgefällte Kieselsäure,zuzusetzen, da durch diese Massnahme
infolge der wasserbindenden @igenschaften der Kieselsäure der flüssige wird Brei
in eine rei, förmige Masse gebracht, wodurch sich ein Abpressen des Wassers erübrigt
und die weitere Verarbeitung Si@o erleichtert wird.
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Umsetzung im Silo erfolgt erfahrungsgemäss wesentlich @@eller, wenn
die Masse in teigförmiger Kornmischung vorgt, als wenn von einem flüssigen Brei
ausgegangen wird.
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@@ter den Begriff Füllstoffe fallen feinteilige, gefällte, @uf nassem
Wege hergestellten Kieselsäuren und Silikate, welche entsprechend der gewünschten
Einstellung des Bodens als Alkali- und/oder Erdalkali- und/oder Alamosilikate verwendet
werden können, oder pyrogen gewonnene, aktive @d@ des Aluminums und Siliciums, einzeln
oder als Misch-@@@@, als Oxidgemische oder Mischungen der einzelnen Oxide.
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Zur Einstellung eines neutralen oder schwach sauren Bodens empfiehlt
sich die Anwendung einer reinen vorzugsweise durch Nassfällung gewonnen Kieselsäure
in feinteiliger Form.
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Bei solchen Böden, welche durch einmalige oder laufende Einflüsse
mit organischen, pflanzenschädlichen Stoffen (ohlenwasserstoffen, Fetten etc.) beladen
sind, empfiehlt sich die Anwendung hydrophobierter Füllstoffe, welche in mannigfaltiger
Form handelsüblich vorliegen.
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Die pyrogenen Füllstoffe werden aus ihren flüchtigen Verbindungen
durch Oxydation oder hydrolyse in einer Flamme gewonnen.
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Bei der Flammen-Ilydrolyse wird ein homogenes Gemisch aus z.B. einem
verflüchtigbaren Metallhalogenid in der Dampfphase mit einem bei der Verbrennung
Wasser bildenden Gas, Sauerstoff oder Luft und gegebenenfalls einem Inertgas in
einer Flamme zu dem Oxyd und Salzsäure umgesetzt. Durch Mischung verschiedener Metallhalogenide
und Zuführung des homogenen Gemisches in der Dampfphase zu einem Brenner können
sogenannte "Mischoxyde" hergestellt werden, bei welchen jedes einzelne Primärteilchen
bereits aus je einem der gebildeten Oxyde besteht, welche weder durch chemische
noch physikalische Methoden voneinander getrennt werden können. Die gemeinsame Koagulation
getrennt hergestellter Oxydaerosole ergibt untrennbare "Oxydgemische" vom Typ der
Ko-Koagulate, bei welchen je ein Oxyd-Primärteilchen sich mit je einem aus dem anderen
Oxyd bestehenden Primärteilchen zu Sekundäragglomeraten vereinigt. Es können aber
auch die getrennt gewonnenen Oxydaerogele mechanisch miteinander gemischt werden,
so dass voneinander trennbare mischungen von Oxyden" erhalten werden. Die Verwendung
der einzelnen Oxyd type richtet sich nach der Beschaffenheit der Ausgangsmaterialien
des erfindungsgemässen Mittels.
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Die Verwendung des erfindungsgemäss vorgeschlagenen röntgenamorphen-Siliziumdioxyds
ist seit langem schon für verschiedene Zwecke bekannt: So wurde es als Verdickungsstoff
in der
Kunststoffindustrie, in der Farben- und Druckfarbenindustrie
als Dispergierungsmittel und Emulsionsstabilisator, in der Leuchtröhrenindustrie
als Mattierungsmittel für Leuchtstoffe, in der Papierindustrie als Sedimentationsverzögerer,
in verschiedenen Zweigen der chemischen Industrie zum Streufähigmachen von Pulvern,
z.B. in der Nahrungsmittelindustrie gegen Zusamnenbacken und Erhaltung der Streufähigkeit
von an sich fliessfähigen Substanzen, als Verdickungsmittel für Flüssigkeiten und
als Tablettierhilfe in der pharmazeutischkosmetischen Industrie, ferner als Füllstoff
in der Kautschukverarbeitung, in der Ölindustrie zum Herstellen von Starrschmieren,
in der Bodenpflegemittelindustrie zum Erhöhen der Rutschfestigkeit, für Kälteisolation
u.s.w. verwendet.
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Die vielseitige Anwendbarkeit der feinteiligen Kieselsäure hatte zur
Folge, dass auch die Gründe der besonderen Eigenschaften dieses Stoffes vielfach
untersucht und mehrere Erklärungen für die erhaltenen Befunde erarbeitet wurden,
welche hauptsächlich im Auftreten von physikalischen, physikalischchemischen und
chemischen Wechselwirkungen bzw. deren Kombinationen bestanden.
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Diese Erkenntnisse bezogen sich jedoch hauptsächlich nur auf die zuvor
beschriebenen Anwendungszwecke in technischen und chemischen Produkten, während
die Verwendung von synthetisch gewonnenem Siliziumdioxyd oder dieses enthaltenden
Produkten in seiner Wirkung auf das Pflanzenwachstum kaum berücksichtigt wurde.
Man ging vielmehr von der Annahme aus, dass infolge der geringen Löslichkeit keine
oder nur sehr geringe Aufnahnoe von SiO2 durch die Pflanzen erfolgt.
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Es musste daher sehr iiberraschen, dass der pflanzliche Organisr;ius
durchaus in der Lage ist, auch SiO2 in noch nicht im Einzelnen bekannter Wechselwirkung
mit dem durch Gärung aufgeschlossenen organischen Abfallprodukten aufzunehmen und
als
Gerüstsubstanz in seinem Zellverband aufzubauen, wie durch die weiter unten beschriebenen
Vergleichsversuche belegt werden konnte.
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Gemäss der Erfindung werden im allgemeinen etwa 1 bis lo %, vorzugsweise
2 bis 8 % des feinteiligen Füllstoffessberechnet auf die Gesamtmenge des umzusetzenden
Abfallstoffes/verwendet.
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In Abhängigkeit der Quantität der Endprodukte, ihrer zu erzielenden
physikochemischen sowie biologischen Eigenschaften kann man ,jedoch auch eine kleinere
oder grössere enge an Füllstoffen verwenden. In besonderen Fällen liegt die Menge
daher im Bereich zwischen o,5 - 30 .
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Die Qualität des als Füllstoff zu verwendenden Siliziumdioxyds ist
nicht von wesentlicher Bedeutung. Für das Verfahren nach der Erfindung-kann sowohl
ein unreines als auch ein Silizimndioxyd verwendet werden, welches praktisch chemisch
rein ist.
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Wesentlich ist jedoch, dass es ein Pulver darstellt, welches eine
Teilchengrösse von weniger als 500 mµ, vorzugsweise von 3 - 40 mµ und eine Oberfläche
von 100 bis 800 m²/g, vorzugsweise von 150 - 200 m²/g (gemessen nach der BET-Methode)
aufweist. Chemisch reines SiO2 bzw. dessen Mischoxyd mit Al 2031 verwendet man in
den Fällen, in welchen exakte Messungen des Wachstums vorgenommen werden.
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Unter 'praktisch chemisch rein" sind solche Produkte zu verstehen,
deren Gehalt an lIC1 weniger als 0,03 % und an Fe2O3 weniger als o,oo3 % beträgt,
während der Gehalt an Al 203 oder TiO2 weniger als o,o5 bzw. o,o3 % und im Falle
von zu verwendenden Mischoxyden, bei welchen jedes einzelne Primärteilchen aus Si02
plus A1203 bzw. TiO2 besteht, oder Oxydgemischen, welche durch gemeinsame Koagulation
von jeweils einzelnen Primärteilchen aus SiO2 und A1203 bzw.
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TiO2 ä,ls sogenannte Ko-Koagulate dieser Oxyde erhalten werden1 etwa
0,3 - 1,5 % betragen kann. Ein Siliziurndioxyd
bzw. Mischoxyd dieser
hochreinen Qualität kann aus Siliziumtetrachlorid oder Silizium tetrafluorid durch
Flammenhydrolyse hergestellt werden. Es sind aber auch andere Kieselsäuren verwendbar,
z.B. solche, die durch andere thermische Prozesse, etwa im Lichtbogen oder im Plasmabrenner,
oder nasschemisch, insbesondere durch Fällung, gewonnen werden.
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Im Falle der Anwendung hydrophobierter Produkte wird zum Beispiel
reines pyrogenes SiO2, welches durch chemisch veraiikerte Methylgruppen hydrophobe
Eigenschaften hat, eine BET-Oberfläche von etwa loo bis 200 m und eine mittlere
Prilnärteilchengrösse von ca. 20 mµ aufweist, sowie einen Ikohlenstoffgehalt von
1,2 bis 1,6 % (entspricht ca. o,8 m Mol (CII3-) pro loo m ) besitzt, mit Wasser
intensiv vermischt, wobei eine trockene Emulsion entsteht, in welcher die Wasserteilchen
von SiO2-Teilchen derart umhüllt sind, dass dcr pulverartige Charakter der SiO2-Teilchen
erhalten bleibt.
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Dieser "Wasserträger" eignet sich in hervorragender Weise zur Einmischung
in das durch Gärung aufgeschlossene Produkt und gibt seine Feuchtigkeit nur sehr
langsam wieder ab. Auch die preiswerteren hydrophobierten gefällten Kieselsäuren
lassen sich zu diesem Zwecke verwenden.
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Durch Zumischung von Aktiv-Russ kann die bisweilen auftretende Wurzelfäule
verhindert werden. Ferner erhält das Endprodukt sowohl durch die Anwesenheit von
Russ oder den übrigen genannten Füllstoffen fungizide und bakterizide Eigenschaften.
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Zur beschleunigten Umsetzung können vor, während oder nach der Zugabe
der Füllstoffe dem Rohprodukt Spuren von Eisen oder dessen sauerstoffenthaltenden
Verbindungen zugegeben werden. Ferner ist es möglich, den Gärungsprozess bereits
in Gegenwart der Füllstoffe durchzuführen.
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Die physiologische und physikalische Wirkung der erfindungsgemässen
fertigen Masse auf das Pflanzenwachstuln (Keimung,
Bewurzelung,
Bodenhaftung) ist sehr beachtlich und kann durch die bisher bekannten Humusdüngemittel
nicht erreicht werden.
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Vergleichsversuche von Kakteensämlingsaufzuchten in a) handelsüblicher
Kakteenerde und b) einem gemäss der DP-Schrift 1 o32 895 hergestellten Mittel sowie
c) dem erfindungsgemäss hergestellten Bodenverbesserungsmittel ergaben, dass in
einem Zeitraum von einem Jahr das Wachstum der in b) gesetzten Sämlinge das der
in a) gesetzten um das Doppelte und das der in c) gesetzten Sämlinge das der in
b) gesetzten nochmals um die Hälfte übertraf.
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Zur Erläuterung der in den Zeichnungen wiedergegebenen Ergebnisse
werden im Folgenden die Versuchspflanzen (Sämlinge) mit grossen Buchstaben bezeichnet.
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Die Vergleichsversuche wurden über einen Zeitraum von 28 Monaten durchgefiihrt,
und zwar mit Kakteensämlingen (Cereus-Arten), die aus im Februar in eine Keimschale
gesetzten Samen stammen und im März als Jungpflanzen (Sämlinge) von 2 mm höhe und
1 mm Dicke in kleine Töpfe gleicher Grösse umgesetzt wurden. Es wurden zu diesen
Versuchen vier Sämlinge gleicher Grösse (A,B,C und D) ausgesucht, von denen je zwei
(A und B) und (C und D der gleichen Art angehörten.
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Die Sämlinge A und C wurden in je einen Topf in gute humose Kakteenerde,
die Sämlinge B und D in eine gemäss der DP-Schrift 1 032 895 hergestellteg Mischerde
gesetzt.
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Alle vier Pflanzen erhielten den gleichen Standort (Südfenster) und
die gleiche Pflege (abgestandenes Wasser und Regenwasser als Giesswasser). Monatlich
wurden Längen-und Dickenwachstum gemessen und in Tabellen eingetragen (vgl. Abb.
4 und 5).
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II. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde je eine Pflanze aus dem Versuch
I einmal in das Mittel nach der DP-Schrift 1 032 895 und einmal in das erfindungsgemässe
Mittel in Mischung mit Sand unter den gleichen Zuchtbedingungen vergleichen. Auch
hierbei wurden monatlich Längen- und Dickenwachstum gemessen und in einer Tabelle
eingetragen.
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(vgl. Abb. 6 und 7).
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Die Auswertung der ersten Tabelle ergab die in den Abb. 1 und 2 wiedergegebenen
Kurven.
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Die Abb. 1 veranschaulicht das Höhenwachstum (Ha = IIöhenwachstumsfaktor;
der Sämling hat bei 1 die Höhe a, bei lo die Höhe lo a)u.s.w.) in Abhängigkeit von
der Zeit (Monaten), beginnend mit Februar.
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Die Abb. 2 zeigt das Dickenwachstum (Db = Dickenwachstumsfaktor)
mit der gleichen Zeitabhängigkeit. Die Kurven geben Aufschlussin welchem Massedie
Veränderung der Grössen a und b von den Böden abhängig ist. Diese Versuchsanordnung
lässt sich für alle Pflanzen in gut kontrollierbaren Zeiträumen durchführen; bei
Blattpflanzen ist es zweckmässig, die Stammdicke, -höhe und eventuelle Blattgrösse
zu messen, um gute statistisch verwertbare Ergebnisse zu erhalten. Die Auswertung
der zweiten Tabelle ergab die in der Abb. 3 wiedergegebene Kurve des Längenwachstums
in dem angegebenen Zeitintervall.
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Gleiche Versuche wurden mit Geranien, die ein besonders überraschendes
Wachstum zeigten, Araceen (Philodendron, Scindapsus, Calla) und Bromeliaceen; ferner
mit Mais, Gras und Getreide einer einen Zeitraum von einem Jahr durchgefiihrt. Auch
die Blattfarbe, der Blattwuchs und die Blüten zeichneten sich durch ein besonders
kräftiges Aussehen aus. Anscheinend findet auch die für das Wachstum und. die Chlorophyllbildung
notwendige Chelatbildung in verstärktem
Masse durch noch nicht
bekannte Umsetzungen statt.
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Nach einem Jahr hatte der Boden, in welchem Pflanzen auRgezogen werden,
immer noch eine feste, jedoch in sich poröse und hartkrümelige Beschaffenheit. Selbst
das dauernde Giessen mit nicht enthärtetem Wasser führt keine Wurzelknollenverkalkung
herbei, sondern der abgeschiedene Kalk wird bereits in den Hohlräumen und an den
nicht verdaulichen Zellstoffteilchen des Kaffeesatzes angelagert und stört somit
auch nicht das Wachstum der Pflanze.
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Die erfindungsgemäss unter Zugabe von den genannten Füllstoffen-erhaltenen
Bodenverbesserungsmittel zeigen eine langanháltende krümelige Beschaffenheit und
können in beliebigem Verhältnis mit Sand, Ton, Lehm, Erde u.s.w.
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vermischt werden oder sogar auf nährstoffarme Böden aufgestreut und
untergemischt werden, wobei sie in jedem Falle wachstumsfördernde und allgemein
bodenverbessernde Eigenschaften aufweisen. Besondere Wachstumserfolge konnten erzielt
werden durch Vermischen der umgesetzten Produkte mit Tonmineralien, insbesondere
Montmorilloniten. Die krbmelige und humöse Beschaffenheit der Erde bestand selbst
noch nach mehreren Jahren bei gleichbleibendem Wachstum der eingesetzten Pflanzen.
Eine besonders vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemässen~Mittels ergibt sich
bei der Bepflanzung von nährstoffarmen Aufschuttungen, z.B. Autobahnböschungen,
ferner bei der Kultivierung von wdstenartigen Regionen, welche sogar salzhaltigen
Sand, wie im Bereich des toten Meeres, enthalten können, da diese Bodenverbesserungsmittel
in aufgeschlämmter Form mit dem Sand eine harte Kruste biiden, ohne jedoch ihre
das Wachstum fördernden Eigenschaften zu verlieren.
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In den folgenden Beispielen werden vorteilhafte 11erstellungsmethoden
beschrieben, welche im Wesentlichen auf dem in nachstehender Tabelle erläuterten
Umsetzungsablauf beruhen.
Umsetzungs- Verfahrensmassnahmen und Zusatzstoffe: |
stufen: |
Vorstufe a) Fermentation von Kaffebohnen, |
El. Fermentation (Aufschluss der Gerbstoffe z. lösl. Gerbstoff- |
produkten), |
b) Trocknung, |
| | c) Röstung bei lio - 1400, |
td) Mahlen, |
| e) Extrahieren, |
gf Abtrennung des Kaffeesatz-Rohproduktes* vom |
Extrakt (voraufgeschlossenes angeliefertes Roh- |
| abfallprodukt) |
EI. Stufe | Aufschluss durch Einweichen in Soda- oder Natron- |
lösung, 1,5 - 2 kg Pottasche in 20 - 30 l H2O, |
Aufschluss |
von 100 kg Satz aufsaugen lassen |
a) Verzuckerung der Stärke, |
Umsetzung der Gerbstoffe, |
| | c) Hydrolyse der Proteine, |
d) Verseifung freier Fettsäuren |
(dadurch Verminderung der Oberflächenspannung |
und Benetzung der Teilchen). |
II. Stufe | Zusatz von Chemikalien gemäss der deutschen |
| Patentschrift 1 032 895 oder: |
2. Fermentation |
| a) Urease ( 1 g = 6.-), pro Tonne 1 g oder Soja- |
bohnenmehl oder Jackbohnenmehl und/oder |
b) Amylase ( 1 g - Am. = 5.50, 1 g - Am. = 42,50), |
pro Tonne 1 g oder Tiefe (Bierbrauereiabfälle), |
Jauche, Bacillus subtilis, Aspergillus oxycae, |
Sojabohnen, Kleinpilze; Rhizopus Mucor-Arten |
c) Erde, Humusboden, verrottende Pflanzenteile, |
id) fossile org. Stoffe: (Braunkohle, Öle u.s.w. |
essigsäurehaltig) 1 : loo Erwärmen auf 400 |
5 - 12 Stunden |
III . Stufe |
Trocknen bis auf ca. 50 % H2O Gehalt |
Abstoppen |
Gärung |
IV. Stufe: Anfeuchten auf ca. 70 % H2O Gehalt |
Reifung bei a) Kühl und luftig lagern (Massenprodukt) |
Lagerung und b) in teilweise geschlossenen Behältern lagern |
Abpackung (Blumenerde) |
Anmerkung: * Kaffee geröstet und extrahiert enthält in der Trockenmasse:
20 - 30 % Rohfaser, o - o.5 % Zucker, Ca. 20 % in Zucker überführbare Kohlehydrate,
lo - 12 % Fett, 12-15 % Proteine, 2 - 5 % Kaffeegerbsäure, 4 - 5 % Asche, o,5 %
Coffein und 20 - 30 % Wasser im Zellverband eingeschlossen.
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Beispiel 1 1000 kg feuchter Kaffeesatz (Bohnenkaffee- oder Kornkaffeesatz),
wie er z.B. bei der Pulverkaffeeherstellung anfällt, werden mit lo kg gewöhnlicher
Erde vermischt. Hiernach wird bis zur Schimmelbildung in einem Behälter aus V2A-Stahl
stehengelassen. Dann wird diese Masse nochmals gut durchgemischt und mit 1 %, berechnet
auf die eingesetzte Menge Rohprodukt, einer gefällten Kieselsäure gemischt. In diese
Masse trägt man durch einfaches Übergiessen bis zur gleichmässigen Durchfeutung
Essigwasser (d.h. etwa 2o g reine Essigsäure auf 1 1 lI20) ein. Anschliessend werden
noch etwa 2 % Acroleingel zugesetzt. Nach etwa 4 Wochen Lagerzeit im Freien beigelegentlichem
Giessen oder in nicht zu trocknen Räumen ist.das Produkt, welches mit Sand oder
Gartenerde gemischt eine gute Blumenerde abgibt, gebrauchsfertig.
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Beispiel 2 lo kg getrockneter Kaffeesatz werden mit o,5 kg eines durch
Nassfällung erhaltenen Calciumsilikates gemischt und mit Wasser zu einem zähen Brei
verrührt, dem anschliessend loo ccm Ammoniakwasser, lo g Thioharnstoff und lo g
Eìsenspäne oder - Pulver zugegeben werden.
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Dieses Gemisch wird in einem geschlossenen Behälter einer Temperatur
von 250 C ausgesetzt und etwa 10 Tage stehengelassen. Nach Öffnen des Behälters
stellt man fest, dass die Masse den typischen Geruch von Entenfäkalien angenommen
hat.
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Zu dieser Masse gibt man jetzt lo g Ammoniumacetat oder eine sonstige
aus einem Acetat bestehende oder dieses enthaltende, nicht pflanzenschädliche Substanz,
mischt gut durch und lässt an der Lu?t trocknen. Nachdem die Masse lufttrocken ist,
werden 2 kg Lehm oder auch Ton sowie 1 % Acroleingel zugegeben, gut vermengt und
nochmals angefeuchtet. Die fertige Erde wird in leicht feuchtem zustand bei Dunkelheit
gelagert. Man erhält ein vorzügLiche9 Substrat für die Champignonzucht, das den
bisher üblichen Pferdedung zu ersetzen vermag.
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Beispiel 3 looo kg frisch angefallener Kaffeesatz werden mit 100 kg
einer direkt aus der SiO2-Herstellung anfallenden Fällsuspension mit einem Zusatz
von 2 dp einer 50 % igen Pxolyäthyleniminpaste vermengt und mit Abwässern (z.B.
Suifitablaugen und bzw. oder Abwässern der Essigherstellung) in einem offenen Rührwerk
vermischt und anschliessend in ein Klärbecken einfliessen gelassen, wo die Masse
5 Tage unter Luftzutritt stehenbleibt. Iliernach wird die noch über der Masse stehende
Flüssigkeit ablaufen gelassen und der Bodensatz an der Luft getrocknet.
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Der gut getrocknete Schlamm wird dann in entsprechend grosse Ballen
gepresst und kann wie Torf zur Düngung und Bodenverbesserung verwendet werden. Der
Trockenprozess soll sich nach eventueller Wasserzugabe oder auch nach natürlicher
Beregnung möglichst über einen Zeitraum von etwa 30 Tagen erstrecken.
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Beispiel 4 100 kg Ölkuchen (Pressrückstand bei der Gewinnung von Sonnenblumen-,
Raps-, Lein- und Bucheckernöl und sonstigen Pflanzenölen) wird auf Blechen oder
Pfannen oder in irgend einer geeigneten Weise auf mindestens loo C und höchstens
2fo C erhitzt - sofern eine Erhitzung bei der Ölgewinnung noch nicht stattgefunden
hatte - dann zerkleinert und mit 1 kg einer zu gleichen Teilen bestehenden Mischung
aus Kieselsäure und Aktiv-Russ gemischt Hierzu gibt man lo kg,Ammoniakwasser oder
die gleiche Menge Harnstoff enthaltende Abwässer, wie sie bei einer Kläranlage einlaufen.
Hierzu werden noch lo kg Ackererde und gegebenenfalls .1 kg des nach den Beispielen
1,2 oder 3 erhaltenen Produktes gegeben und gut durchmischt.
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Dieses Gemisch wird in einen Betonsilo entsprechender Grösse locker
eingefüllt, dann mit einem Eisenblech abgedeckt und der Silo verschlossen. Nach
ca. 1 Monat, sobald ein charakteristicher
süsslicher, unangenehmer
an Fakalien erinnernder Geruch auftritt wird die Gärung unterbrochen und das Gemisch
getrocknet und nach anschliessender schwacher Durchfeuchtung möglichst im Dunkeln
gelagert.
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Man erhält ein Konzentrat, welches nach Mischung mit nährstoffarmen
Böden oder bei der Müllverbrennung anfallenden Aschen eine gute Blumenerde ergibt.
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I3eispiel 5 looo kg Laub und bzw. oder Koniferennadeln und bzw. oder
Ölkuchen und bzw. oder Kaffeesatz werden mit ca. lo - loo kg des gemäss Beispiel
1 gewonnenen Produktes vermischt und einer Silobehandlung gemäss Beispiel 1 unterworfen.
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Anschliessend wird dem Aufschlussprodukt eine pulverförmige Mischung
von hydrophober Kieselsäure mit Wasser im Verhältnis SiO2 : 1120 von 20 : 80 in
einer Menge von etwa 10 %, berechnet auf die Menge des Aufschlussproduktes, zugemischt.
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Man erhält ein, die Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum haltendes,
Konzentrat.
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Beispiel 6 .,oookg Kaffeesatz werden mit loooo kg zerkleinertem Braunkohlen-@bnaum
oder 5000 kg Braunkohle gemischt. Anschliessend gibt man m chargenweise in eine
Mischmaschine eingefüllten Rohmassen als wärmestauendes Mittel zerkleinerte Schaumkunststoffe,
vorzugsweise Styroporabfälle, und als wärmeerzeugende Mittel Calzium-I-ydroxyd und
Natronsalpeter zu. Dann mischt man mit 10 kg Ammoniakwasser oder die gleichen Mengen
Harnstoff enthaltender Abwässer, ie sie bei einer Kläranlage einlaufen, gut durch.
Dieses Gemisch wird in einen Betonsilo entsprechender Grösse eingei;illt und
der
Silo nach überstreuen der Masse mit Eisenpulver verschlossen.
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Die Masse erwärmt sich innerhalb kurzer Zeit auf ca. 40 - 60 Nach
ca. 5 Tagen, sobald ein charakteristischer süsslicher an Fäkalien erinnernder Geruch
auftritt, wird die Gärung unterbrochen und das feuchte Gemisch nach kurzer Trocknung
möglichst im Dunkeln oder abgedeckt gelagert.
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Die Anfeuchtung der Rohmassen Dann zur Beschleunigung der Umsetzung
auch unter Zugabe von z.B. Methylalkohol oder alkoholhaltigen Abwässern vorgenommen
werden.
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Die Zugabe der Füllstoffe kann in jeder der in der Tabelle genannten
Stufen I bis IV erfolgt jedoch ist im Allgemeinen eine Zugabe in der IV Stufe vorzuziehen.
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Beispiel 7: lo kg eines bei der Aufbereitung von Metallbearbeitungsölemulsionen
angefallenen ölhaltigen und adsorptionsmittelhaltigen, z.B. kieselsäurehaltigen
Filterkuchens werden in einem Rührgefäss mit 10 kg frisch aus der Produktion von
Pulverkaffee anfallenden Extraktionsrückstand und 5 kg eines gemäss Beispiel 1 erhaltenen
Produktes intensiv gemischt. Anschliessend werden loo gr Methylalkohol zugefügt
unter Zugabe von 10 - 50 gr Eisenpulver gut durchge Dieses Gemisch wird in einen
Bentonsilo entsprechender Grösse eingefüllt und der Silo anschliessend abgedeckt.
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Nach ca. 8 Tagen wird der Silo geöffnet, die Masse abgefüllt, bis
zu einem Wassergehalt von 4o bis 7e ffi getrocknet und zur Erhaltung der Feuchtigkeit
in Mieten gelagert, Nach einer Lagerzeit von etwa 1 Monat wird der Konzentratdünger
vollends getrocknet, vermahlen und in Behälter abgefüllt und kann als Streudünger
verwendet werden, Nach Vermischen mit Sand oder Erde im Verhältnis 1 : lo bis 5
t lo erhält man eine gebrauchsfertige gärtnerische Erde.
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Die Beispiele schliessen andere Verarbeitungsweisen zur Herstellung
der Endprodukte im Sinne der Erfindung nicht aus ttnd können in geeigneter Weiee
variiert werden, um zu Böden und Bodenzusatzmitteln fir Jeden gewünschten gärtnerischen,
land- und forstwirtschaftlichen Zweck zu gelangen.