DE177869C - - Google Patents

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DE177869C
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retort
retorts
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B31/00Charging devices

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 177869 KLASSE 26«, GRUPPE
M. HEMPEL in WESTEND-BERLIN.
Bei den vielfach angestellten Vergasungsversuchen in stehenden Retorten hat sich insofern eine Schwierigkeit ergeben, als bei der Entgasung die in den Retorten befindlichen Kohlen sich blähen und infolgedessen den Raum in der Retorte so dicht ausfüllen, daß das sich entwickelnde Gas nur schwer seinen Weg durch die Retortenfüllung hindurch nach dem Abgangsrohre finden kann. Erhöht wird
ίο dieser Ubelstand dadurch, daß die Kohlen den Querschnitt der Retorte gänzlich ausfüllen und dem sich bildenden Koks kein Raum zu seiner natürlichen Ausdehnung geboten ist, so daß der Koks eine relativ große Dichtigkeit erhält. Da naturgemäß die der glühenden Retortenwandung zunächst liegenden Kohlen zuerst entgast werden, so wird das sich entwickelnde Gas durch die sich bildende, an Dicke mit fortschreitender Entgasung zunehmende dichte Koksrinde genötigt, sich seinen Abzugsweg durch den zuletzt zur Entgasung gelangenden achsialen Kohlenkern der Retortenfüllung zn suchen, bis ihm endlich auch dieser Weg mehr oder weniger versperrt und die Gaserzeugung somit unregelmäßig wird.
Um diesem Übelstande abzuhelfen, wurde bereits versucht, in die stehende Retorte ein auf seiner ganzen Länge mit Wandöffnungeh versehenes senkrechtes Gasabzugsrohr aus feuerfestem Materiale zentrisch in die Retorte einzusetzen, welches das sich entwickelnde Gas aufnehmen und dem Abgangsrohre zuführen soll. Dieses Verfahren hat sich jedoch in der Praxis nicht bewährt, da sich die Öffnungen in der Wand jenes Abzugsrohres nach und nach zusetzen und dem Gase somit der Eintritt in dasselbe allmählich versperrt wird: Ferner ist ein derartiges Abzugsrohr bei der geringen mechanischen Festigkeit feuerfester Materialien Brüchen ausgesetzt, und endlich wird durch dieses Rohr der Nutzraum der Retorte wesentlich verkleinert.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, ein Vergasungsverfahren für stehende Retorten zu bieten, welches, den erwähnten Eigentümlichkeiten bei der Koksbildung in stehenden Retorten Rechnung tragend, dem sich entwickelnden Gase in jedem Stadium der Vergasung einen betriebssicheren Abzugsweg gewährt, ohne die Leistungsfähigkeit der Retorte zu verringern. Dieses Verfahren besteht darin, daß in die stehende Retorte achsialer Hohlkern aus Vergasungs-
ein 55
material selbst eingebracht wird, um den herum die Kohle in die Retorte eingefüllt wird.
Die stehende Retorte selbst ist in üblicher Weise, zylindrisch oder schwach kegelförmig nach unten sich erweiternd, mit kreisförmigem oder elliptischem Querschnitte ausgebildet; oben ist sie mit einem Mundstücke nach Art der M ort on-Mundstücke .versehen, von weichem aus ein Gasabgangsrohr in die Vorlage führt; an ihrem unteren Ende ist eine geeignete Verschlußvorrichtung, die ein Entfernen des Koks ermöglicht, angebracht.
Der genannte Hohlkern wird zweckmäßigerweise aus aufeinander gebauten hohlzylindri-
/ν-
sehen Kohlenbriketts gebildet, die mit seitlichen Eintrittsöffnungen für das sich entwickelnde Gas versehen sind und aufeinander gesetzt werden, bis sie über die Kohlenfüllung der Retorte reichen; das Einbringen dieser Briketts in die Retorte kann vermittels eines eisernen Rohres oder einer Stange von entsprechender Länge, auf welche die Briketts geschoben werden und welche dann mittels
ίο einer Hebevorrichtung in die Retorte hinabgelassen und wieder herausgezogen wird oder sonst auf eine geeignete Weise erfolgen; im Falle der Wahl eines Rohres oder einer Stange würde an deren unteren Ende eine Haltevorrichtung für die Brikettzylinder anzubringen sein, welche beim Hochheben der Stange die Briketts selbsttätig abgleiten läßt.
Nachdem die den Hohlkern bildende Brikettsäule auf solche Weise in die Retorte eingebracht ist, werden die Kohlen in den verbleibenden ringförmigen Raum zwischen dieser Kohlenbrikettsäule und der Retortenwand eingeschüttet und die Retorte wieder verschlossen. Sobald nun die Entgasung der Kohle vor sich geht, was zunächst an der glühenden Retortenwandung erfolgt, tritt das sich entwickelnde Gas in den Hohlraum der Kohlenbrikettsäule und strömt darin nach oben in das Gasabgangsrohr.
Nachdem der konzentrische Kohlenring um die Brikettsäule im Verlaufe der Entgasung eine entsprechende Temperatur erreicht hat, wird auch die Brikettsäule so weit erhitzt, daß sie zum regelrechten Vergasen gelangt.
Nach vollendeter Vergasung wird der gebildete Koks durch Öffnen des unteren Retortenverschlusses abgezogen.
Die Hohlzylinderbriketts werden auf eine bei der Brikettfabrikation gebräuchliche Weise ebenso wie andere Briketts und aus gleichem Materiale wie solche hergestellt und bilden ein vollwertiges Vergasungsmaterial, so daß fast der gesamte Innenraum der Retorte nutzbar gemacht wird.
Bei den ausgeführten Versuchen hatten die verwendeten Hohlzylinderbriketts eine Höhe von etwa 200 mm, einen oberen Durchmesser von etwa 180 und einen unteren von etwa 230 mm, eine zentrische Lochung von 80 mm φ und seitliche Eintrittsöffnungen von 50 mm φ. Das Vergasungsverfahren ist jedoch keineswegs an diese Form gebunden, sondern es kann auch, wenn die Retortenform es zuläßt, das gesamte Vergasungsmaterial aus solchen, alsdann entsprechend geformten Briketts gebildet werden, was im wesentlichen von den Bezugsbedingungen der Briketts und der Kohlen abhängen wird.
Durch diese Hohlzylinder aus Kohlenbriketts wird im weiteren erreicht, daß die Vcrgasungstemperatur i η den stehenden Retorten annähernd dieselbe, in keinem Falle eine höhere zu sein braucht als diejenige bei den wagerechten Retorten, also nicht über 13000 C. Die Vergasung der Kohlen erfolgt ferner in einem kürzeren Zeiträume als wie dieses sonst bei stehenden Retorten der Fall ist.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gasbereitung durch Destillation von Kohle in stehenden Retorten, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder neuen Beschickung in die Retorten ein aus dem zu destillierenden Materiale bestehender, mit seitlichen öffnungen versehener, als Gasabzugsrohr dienender Hohlzylinder eingebracht wird.
2. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Verfahren die Herstellung des Hohlzylinders durch Übereinandersetzen von nach Art von Kohlenbriketts gepreßten Zylinderstücken, die mit seitlichen öffnungen versehen sein können.
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