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Rohrwalzwerk mit drehbarer Dornstange Die Erfindung betrifft ein Rohrwalzwerk
mit drehbarer Dornstange, deren mit einer Schnellkupplungs-Vorrichtung versehenes
Dornstangen-Widerlager aus seiner Betriebsstellung in eine Stellung außerhalb der
Walzmitte verschiebbar.oder um eine horizontale bzw. vertikale Achse herausschwenkbar
ist.
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Bei Rohrwalzwerken bekannter Bauart ist das Dornstangenwiderlager
walzaxial längsverschiebbar ausgebildet, um nach Beendigung des Walzens das Widerlager
mit der mit Ihm verbundenen Dornstange aus dem gewalzten Rohr herauszuziehen. Insbesondere
bei größeren Walzwerken, die auf die Erzeugung großer Rohrdurchmesser einstellbar
und daher mit schweren Dornstangenwiderlagern versehen sind, müssen erhebliche Gewichte
verfahren werden.
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Um die Zeitdauer für das Verschieben des Dornstangenwiderlagers mit
der Dornstange möglichst zu vermindern, ist es erforderlich, schwere Antriebe vorzusehen,
damit eine hohe Ausziehgeschwindigkeit erreicht wird. Infolge dieses Umstandes ist
auch zu berücksichtigen, daß bei den großen Gewichten
von Dornstangenwiderlager
und Dornstange die Beschleunigungs- und Verzögerungszeiten eine Verringerung, der
Gesamtgeschwindigkeit und somit eine Verlängerung der Verfahrzeit hervorrufen. Erfahrungsgemäß
dauert das Herausziehen der Dornstange aus dem gewalzten Rohr bei einer zugrundegelegten
Verschiebegeschwindigkeit von etwa max. 3
bis 4 m/see. beispielsweise bei
einem Glättwalzwerk mi t einem Verschiebeweg von 20 m zwischen 8 und
10 sec., so daß der Anteil der Dornstangenverschiebung an der Gesamttaktzeit
etwa 16 bis 20 sec. beträgt. Hierzu kommt noch der Zeitaufwand für das Entfernen
des Rohres aus dem Bereich der Führungseinheiten hinter dem Walzwerk.
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Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, unter Benutzung
bzw. Anordnung relativ einfacher mechanischer Mittel den Zeitaufwand für das Entfernen
des gewalzten Rohres nach Beendigung des Walzprozesses zu veirringern, so daß dadurch
zugleich auch eine bessere Ausnutzung der Walzwerksanlage, vor allem infolge Verminderung
der Totzeiten, erzielt werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Dornstangen-Widerlager
fest auf einem in einer quer zur Walzachse in horizontaler oder vertikaler Richtung
angeordneten Führung verschiebbaren, motorisch angetriebenen Schlitten angebracht
ist, wobei sich die Schlit-tenführung oder das Dornstangen-Widerlager auf dem Schlitten
in walzaxialer Richtung um den fUr das Entkuppeln der Dornstange vom Widerlager
erforderlichen Abstand verfahren läßt.
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Eine sinnvolle Ergänzung bzw. Ausgestaltung, erfährt die ,ioi-#eschlagene
Erfindung zufolge einem anderen Merkmal dadurch, daß bei um eine horizontale Achse
ausschwenkbar ausgebildetem Dornstangen-Widerlager dieses mittels einer motorisch
angetriebenen Klemmvorrichtung in seiner Betr-.i,#hsstellung gehalten ist.
Abgerundet
und vervollkommnet wird die vorgegchlagene Erfindung nach einem letzten Merkmal
schließlich auch noch dadurch, daß die Welle des Dornstangen-Widerlagers in diesem
um den fUr das Entkuppeln der Dornstange vom Widerlager erforderlichen Abstand verfahrbar
ist.
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Mit der vorgeschlagenen Erfindung gehen mannigfache Vorteile einher:
Sö Ist sie überaus einfach Im Aufbau und störunanfällig im Betrieb. Darüber hinaus
wird durch sie die um die Rohrlänge zu verschiebende Masse auf das Gewicht der Dornstange
vermindert, während das Dornstangenwiderlager lediglich eine kleine Verschiebung
aus der Walzmitte erfährt. Dadurch kann das Entfernen der Dornstange aus dem Rohr
mit erheblich höherer Geschwindigkeit erfolgen. Infolge des relativ geringen Verschiebegewichtes
ergeben sich zudem auch kürzere Anfahr- und Bremszeiten.
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Die Ausbildung des Dornstangenwiderlagers ermöglicht es auch, in einem
in der Größenordnung von etwa 1 sec. liegenden Zeitaufwand das gewalzte Rohr
mit der darin befindlichen Dornstange für den weiteren Verfahrensschritt freizumachen,
nämlich dem Entfernen der Dornstange aus dem Rohr durch Gegeneinanderbewegen der
beiden Teile. Hierbei kann entweder die Dornstange mittels einer besonderen Vorrichtung
aus dem durch einen Anschlag gehaltenen Rohr mit hoher Gesch,#,!indigkeit herausgezogen
oder die Dornstange mittels einer Klemmvorrichtlung festgehalten und das Rohr ebenfalls
mit hoher Gesch##.rindigkeit durch besondere Transportrollen ausgefahren werden.
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In der Zeichnung ist, die Erfindung schematisch an einem Lochwalzwerk
dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 die Seitenansicht eines derartigen Lochwalzwerkes,
Fig. 2 den Aufriß entsprechend Fig. 1,
Fig. 3 die Seitenansicht des
Vorrichtungs- und Abstreifersowie schließlich Fig. 4 einen Schnitt entl#xm der Linie
A...B der Fig. .3.
In Fig. 1 und 2 ist ein Rohr- und Lochwalzweirk
mit 1 be.# zeichnet, dessen Walzen mit 2 und die Dörnstange samt Stopten
mit 4 bezeichnet sind. Ferner sind FUhrugSseinheiten 5 tUr die Dornetange
und das Rohr sowie Anheberollen 6 zum Einfahren der Stange und Ausziehen
des Rohres angeordnet..Auf dem Widerlagervorrichtungs- und Abstreiterbock
7 Ist ein Dornstangenwiderlager 8 vorgesehen, welchen sich mittels
seitlicher Tragarme ga, gb über Druckmuttern 10 auf Zug-, spindeln lla, llb
abstützt. Diese sind In den Gegenlagern 12 gehalten. Der vom Motor 14 ausgehende
Antrieb fUr die Zug-
spindeln lla, llb ist in den Getriebegehäusen
13 angeordnet.
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Das Dornstangenwiderlager 8 läßt sich um die Zugspindel lla
herumschwenken. Als Schwenkantrieb dient dazu ein.hydraulischer Zylinder-15. Der*Ausziehw
agen 16 fÜr die.Dornstange 3
ist In Figur 1 in seiner rückwärtigen
Stellung a.trichpunktiert dargestellt. Die Ausziehbewegung dösAusziehwagene
16
wird durch einen besonderen Antrieb mittels eines*endlosen Zugmittels,
beispielsweise eines Zugseileej angetrieben4 Das Zugseil liegt dabei Uber zwei Räder
18, 19 hinweg'-das letztere ist mit einem Antrieb 20 versehen. Aus Fig.
3 geht hervor, daß der Ausziehwagen - 16 mittels, Rollen 16a auf der
dafür vorgesehenen FWunm# 2i, bar ist. Er ist mit dem endlosen Zugseil,17-Verbunden.
Die-
ses wiederum wird mittels Antriebes 20 bewegt.,Der Ausziehwagen
16 hat'eine Mitnahmevorrichtung 16b, mit-der der Dorn axial verschoben
wird. Hierbei legt sich das,gewalzte Rohr 31 gegen die Kante 22 des Abstreifers
23 an.
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Das Dorngtangenwiderlager
8 (Fig. .3 und.4.) Ist,um die Zug-
spindel lla schwenkbar. Es Ist mit.einem gehvi
8a, |
versehen, an dem die Kolbenstange 15a'de4 |
Zylinders 15 eingreift. Damit kann es in |
dargestellte Lage geschwenkt werden. Z4 |
. . . . . . . .... |
mit einer offenen Halterung
8b versehen, die sich in der
Arbeitsstellung in eine entsprechende, auf der Zugspindel llb sitzende Ausnehmung
der Druckmutter 24 legt.
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Um ein ungewolltes Drehen der Druckmutter 24 bei ausgeschwenktem Dornstangenwiderlager
8 zu verhindern, ist dieses mit einer Nut versehen, In die eine Leiste
30 eingreift.
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Der Antrieb der beiden Zugspindeln lla und llb erfolgt durch einen
Motor 14 Uber die mit diesen gekuppelten und getrieblich verbundenen Wellen 25a,
25h und 26. Zu diesem Zwecke sitzen auf den Wellen 258, 25b
Schnecken 27, die in Schneckenräder 28 eingreifen und damit die Zugspindeln
lla, llb drehen.
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Schließlich ist auch eine Klemmvorrichtung vorgesehen, die zum Festhalten
des Dornstangenwiderlagers in der Betriebsstellung dient. Sie besteht im wesentlichen
aus beidseitig angeordneten Klemmhebeln 29, von denen in Figur 4 nur der linktseltige
gezeigt ist. Die Klemmhebel 29 sind einzeln oder gemeinsam mittels eines hydraulischen
Zylinders 29a angetrieben.