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Spritzform für die Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern, insbes.
von Kunststofftrinkbechern.
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Spritzformen für die Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern bestehen
im allgemeinen aus dem Kern und der Hohlform, wobei die Teile aus zumeist poliertem
oder auch verchromtem Stahl bestehen und so ineinandergepaßt sind, daß sie geschlossen
den Hohlraum zwischen sich aufspannen, der von dem werkstoff ausgefüllt werden soll
In diesen Hohlraum wird der Werkstoff durch die Einspritzöffnung unter Druck eingespritzt.
Danach wird die Form geöffnet und aus ihr der fertige Gegenstand entnommen. Trinkbecher
und ähnliche Gegenstände werden dabei mit Hilfe von Formen hergestellt, die in Richtung
der Becherachse beim Öffnen und Schließen der Form bewegt werden. Die Becher sind
zu diesem Zweck leicht konisch gestaltet. Zwar sind auch sog. Backenformen bekannt,
bei denen die Hohlform den Kern backenartig umschließt.
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Diese Spritzformen sind jedoch wesentlich umständlicher in der Fertigung
und Handhabung. Darüberhinaus besitzen die damit hergestellten Gegenstände für viele
Verwendungszwecke, z. B. bei Trinkbechern, störende sichtbare Nahtstellen längs
des Mantels.
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Mit Spritzformen, deren Formteile in axialer Richtung beim Öffnen
und Schließen bewegt werden, lassen sich, abgesehen von mehr oder weniger unrunden
Ausgestaltungen oder Profilierungen, die sich ebenfalls in axialer Richtung erstrecken,
Dekors, insbesondere schliff-oder gravurähnliche Dekors, wie sie bei Glasgefäßen
üblich sind, auf den herzustellenden Gegenständen nicht erzeugen, da diese Dekors
die Formteile miteinander beim Öffnen blockieren würden, bzw. beim Öffnen selbst
zerstört würden.
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Insbesondere ist es, wie nochmals betont wird, bisher nicht gelungen,
die Formen, gleichgültig, ob Backenformen oder solche, die in axialer Richtung beim
Schließen und Öffnen aufeinander zubewegt werden, so auszugestalten, daß gravur-oder
schliffähnliche Dekors, wie sie bei Gläsern üblich sind, auf den Gegenständen erscheinen.
Wenn man versucht hat, derartige Gegenstände in Spritzformen herzustellen, so wurden
die erzeugten Dekors beim Öffnen der Form im allgemeinen wieder zerstört, zumeist
zeigten sich an den erzeugten Dekors Ausbrechungen, und zwar sogar auch dann, wenn
man mit Backenformen gearbeitet hat. Der Grund für das Ausbrechen dürfte in dem
Haften des Werkstoffes in den Gravuren oder schliffähnlichen Ausbildungen in den
Formen für die Herstellung des Dekors zu sehen sein.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Spritzform für die
Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern,
insbesondere von Kunststofftrinkbechern,
zu erstellen, welche die Erzeugung von mit beliebigen Dekors versehenen Gegenständen
zuläßt Die Erfindung betrifft eine Spritzform für die Herstellung von Kunststoff-Hohlkörpern,
insbesondere von Kunststofftrinkbechern und besteht darin, den Kern und/oder die
Hohlform bzw. die Backenform zur Erzielung eines gravur-oder schliffähnlichen Dekors
auf den herzustellenden Gegenständen mit Gravierungen so versehen, deren Tiefe nicht
größer als einige Zehntelmillimeter, vorzugsweise zwei bis drei Zehntelmillimeter
oder weniger beträgt. Führt man die Gravuren tiefer aus, so bricht an diesen Stellen
der Werkstoff bei der Entfernung der Formen leicht aus, auch geht die Wirkung verloren.
Im allgemeinen wird man die Breite der Gravuren etwa nach ihrer Tiefe wählen. Ein
besonderer Vorschlag der Erfindung geht dahin, lediglich den Kern mit den erwähnten
Gravuren zu versehen und diese zur Herstellung von Trinkbechern leicht schraubenförmig
zu führen.
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Stellt man bei der erstgenannten Ausführungsform von Formen die Trinkbecher
aus durchsichtigem oder durchscheinendem Kunststoff her, so gelingt es, Gegenstände
zu erzeugen, die im optischen Eindruck aus Glas hergestellten Gegenständen mit bei
diesen üblichen Schliffen und Gravuren sehr ähneln, obwohl die Dekors nicht wie
bei
Gläsern konkav in den Werkstoff eingegraben sind, sondern erhaben
aus dem Werkstoff hervorstehen. Die Oberfläche dieser vorstehenden Werkstoffteile
ist zumeist matt, was für die erstrebte optische Wirkung vorteilhaft ist. Ein besonderer
Vorschlag der Erfindung geht dabei dahin, die Formen in bekannter Weise aus in axialer
Richtung beim Öffnen und Schließen zueinander verschiebbaren Formteilen, d. h. aus
Kernen gleichsam übergestülpter Hohlform herzustellen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß erfindungsgemäß die natürliche Elastizität und Verformbarkeit der für
die Herstellung von gespritzten Kunststoffgegenständen übliche Werkstoffe, zumindest
deren Elastizität im Augenblick des Verlassens der Form ausgenutzt wird, um auf
den Gegenständen gravurähnliche oder schliffähnliche Dekors zu erzeugen. Diese gravurähnlichen
Dekors stehen zwar erhaben aus den hergestellten Gegenständen hervor, erzeugen jedoch
nichtsdestoweniger eine gavurähnliche oder schliffähnliche Wirkung, wie sie bei
geschliffenen Gläsern üblich ist. Diese Dekors brechen weder bei der Herstellung
noch im Gebrauch aus und behindern darüberhinaus nicht die üblicher Fertigung der
Gegenstände im Kunststoff-Spritzverfahren.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert ; es zeigen
: Fig. 1 schematisch einen Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Spritzform mit
Kern Fig. 2 den Kern aus dem Gegenstand nach Fig. 1 in Seitenansicht, Fig. 3 einen
vergrößerten Schnitt in Rmchtung A-A durch den Gegenstand nach Fig, 1.
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Die in der Figur dargestellte Spritzform dient offensichtlich für
die Herstellung von Eunststofftrinkbechern.
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Kern 1 und Hohlform 2 sind in Fig. 1 auf Platten 3,4 montiert und
derart angeordnet, daß sie zwischen sich den Hohlraum 5 aufspannen, der durch den
Kunststoff auszufüllen ist, damit ein Becher hergestellt wird.
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Die Einspritzung des Kunststoffes erfolgt über die Einspritzöffnung
6. Im Ausführungsbeispiel besitzt der Kern 1 zur E zielung von gravurähnlichen oder
schliffähnlichen Dekors auf den herzustellenden Gegenständen seinerseits Gravierungen
7. Die Tiefe dieser Gravierungen beträgt einige Zehntelmillimeter, vorzugsweise
2/10mm oder sogar weniger, Die Breite der Gravuren 7 entspricht wie insbes. die
Fig. 3 erkennen läßt, etwa ihrer Tiefe.
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Im Beispiel besitzt lediglich der Kern die Gravuren, so daß auf den
hergestellten Gegenständen, diese innenseitig erhaben erscheinen, man kann aber
auch umgekehrt vorgehen.