DE1771805C - Verfahren zur Erzeugung von Korrosions schutzschichten in Rohrleitungen und Arma türen - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Korrosions schutzschichten in Rohrleitungen und Arma türenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Erzeugung vor Korrosinnsschutzsehichten in Rohrleitungen und Armaturen von Brauchwasser- und
Nuizwasseraiilagen.
Zum Korrosionsschutz von Brauchwasser- und Nutzwasseraiilagen kennt man insbesondere den sogenannten
kathodischen Schutz, im Rahmen dieser Maßnahmen sind beispielsweise Einrichtungen zur Kathodisierung
bekannt (vgl. Industrieanzeiger Nr. 23 vom 20. März 1962, S. 17 und 18; österreichische Patentschrift
241070: britische Patentschrift 1.10 323), die
aus einem Reaktionsbehälter, einer odtr mehreren
Aluminiumelektroden und einer Gleichspannungsquelle bestehen. Bei den bekannten Einrichtungen ist
der Reaktionsbehälter^. B. Boiler,Wärmeaustauscher) der Gegenstand, der über Jie sogenannte Kathodisierung
gegen Korrosion geschützt wird. Eine Fernwirkung in dem Sinne, daß auch nachgeschaltete
Rohrleitungen und Armaturen, die nicht mehr der Kathodisierung unterliegen, einen Schutz erfahren, ist
bisher nicht bekanntgeworden. Wenn man Rohrleitungen, Armaturen gegen Korrosion schützen
wollte, hat man auch diese Bauteile der Kathodisierung unterworfen (vgl. Erdöl und Kohle, 1954, Nr. 10,
S. 648). Stets hat man dazu das Potential und damit die Stromdichte so eingestellt, ν ie es die elektrochemischen
Zusammenhänge des kathodischen Korrosionsschutzes erfordern. Im übrigen arbeitet man ^m allgemeinen im
Rahmen der Kathodisierung mit Elektroden aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, die als sogenannte
Opferanoden geschaltet werden (vgl. deutsche Patentschrift 1 268 852).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Brauchwasser- oder Nutzwasseranlage, die eine vorgeschaltete
Einrichtung zur Kathodisierung aufweist, auch die nachgeschalteten Rohrleitungen und Armaturen
gegen Korrosion zu schützen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Korrosionsschutzschichten in Rohrleitungen und
Armaturen von Brauchwasser- und Nutz wasseranlagen, die eine vorgeschaltete Einrichtung zur Kathodisierung
aufweisen, letztere Einrichtung bestehend aus Reaktionsbehälter, einer oder mehreren Aluminiumelektroden
und Glcichspannungsquelle. Die Erfindung besteht darin, daß die Einrichtung zur Kathodisierung
mit Stromdichten betrieben wird, die 50 bis 300%, vorzugsweise 100 bis 200°/0, über der üblichen Betriebsstromdichte
der Kathodisierung liegen, und dadurch das Brauch· und Nut/wasser im Reaktionsbehälter
mit Aluminiumhydroxid beladen wird, welches sich in der nachgeschalteten Brauch- oder Nutzwasscranlage
als Korrosinnsschutzschicht ablagert, überraschenderweise erzielt die Erfindung gleichsam
eine Fernwirkung, und zwar durch die Bildung der Schutzschichten aus Aluminiumhydroxid in Anlagen·
teilen, die nicht mehr kathodisiert sind, jedoch einer Einrichtung zur Kathodisierung nachgeschaltet sind,
die in der beschriebenen Weise aufgebaut ist und in der beschriebenen Weise betrieben wird. -- Einzelheiten
werden in folgenden an Hand von Beispielen erläutert; I. »Elcktrolytiicher Schutz von kallwasserführenden
Rohrleitungen«
Der Einbau von Reinaluminiumanoden in die Rohrleitungen selbst ist praktisch nicht immer
durchführbar. Deshalb wird ein Reaktionsbehälter bestimmter Dimension benötigt, der den
RohrfftJungen vorzuschalun ist und die Alumini·
iimannden aufnimmt. Der Behälter selbst fungiert
als Kathode. Der Reaktionsbehälter ist so zu dimensionieren, daß eine Verweilzeit des kalten
Brauchwassers im elektrischen Feld von et*u 10 Minuten gewährleistet ist. Die für den elektrochemischen
Korrosionsschutz in den nachgeschalteten Rohrleitungen erforderliche Stromdichte beträgt
400 mA/ma Kathodenfläche bis 500 mA/in2
Kathodenfläche.
II. »Elektrolytischer Korrosionsschutz von warmwasserführenden Rohrleitungen«
Die Reinaluminiumanoden werden direkt in den Warmwasserbereitern installiert. Die Behandlungszeit, d. h. die Verweilzeit des warmen Gebrauchswassers im elektrischen Feld muß etwa 20 Minuten
betragen. Die Scbutzstromdichten sollten in
Brauchwarmwasserbereitungsanligen bei 250 bis 350 mA/mä Kathodenfläche liegen.
III. »Elektrochemischer Korrosionsschutz von Warmund Heißwasserheizungsrohrleitungen«
ao Der Einbau von Aluminiumanoden genannter Fertigungsgröße in den Heizungskessel selbst ist praktisch nicht durchführbar. Deshalb wird ebenfalls ein zusätzlicher Reaktionsbehälter benötigt, der im gesammelten Rücklauf der Heizungsanlage anzuordnen ist. In dieses Gefäß wirrl das erforderliche Anodenmateria! installiert. Die Dimensionierung des Reaktionsbehälters ist so zu wählen, daß eine Behandlungszeit von etwa 3 Minuten gegeben ist. Die Stromdichten sollen bei etwa 20OmAZm" Kathodenfläche liegen. Da es sich bei Heizungsanlagen um weitgehend geschlossene Systeme handelt, wird in der Regel nach etwa 5stündigem Umlauf praktisch Sauerstoff- und Kohiensäurefreiheit im Heizungswasser erreicht. Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles, darstellend eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ausführlicher erläutert; es zeigt
III. »Elektrochemischer Korrosionsschutz von Warmund Heißwasserheizungsrohrleitungen«
ao Der Einbau von Aluminiumanoden genannter Fertigungsgröße in den Heizungskessel selbst ist praktisch nicht durchführbar. Deshalb wird ebenfalls ein zusätzlicher Reaktionsbehälter benötigt, der im gesammelten Rücklauf der Heizungsanlage anzuordnen ist. In dieses Gefäß wirrl das erforderliche Anodenmateria! installiert. Die Dimensionierung des Reaktionsbehälters ist so zu wählen, daß eine Behandlungszeit von etwa 3 Minuten gegeben ist. Die Stromdichten sollen bei etwa 20OmAZm" Kathodenfläche liegen. Da es sich bei Heizungsanlagen um weitgehend geschlossene Systeme handelt, wird in der Regel nach etwa 5stündigem Umlauf praktisch Sauerstoff- und Kohiensäurefreiheit im Heizungswasser erreicht. Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles, darstellend eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ausführlicher erläutert; es zeigt
F i g. 1 schematisch eine Brauchwasseranlage,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Hg. 1.
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Hg. 1.
Die in den Figuren darstellte Brauchwasseranlage 1 sei eine übliche Kaltwasserversorgungsanlage eines
Hauses. Da in einer derartigen Anlage ohne weiteres eine Einrichtung zur tslathodisierung nicht untergebracht
werden kann, ist ein besonderer Reaktionsbehälter 2 in der Anlage vorgesehen, der die Einrichtung
zur Kathodisierung aufnimmt. Diese besteht aus einer isoliert durch die Reaktionsbehälterwandung hindurchgeführten
Aluminiumelektrode 3, welche mit dem positiven Pol 4 einer Gleichspannungsquelle 5 in Verbindung
steht, während der Reaktionsbehälter 2 an den negativen Pol 6 dieser Gleichspannungsquelle 5 angeschlossen
ist. Die Stromdichte möge etwa 500 mA'i !
SS Kathodenfläche dieses Reaktionsbehälters 2 ausm
chen. — Dann wird nicht nur dieser Reaktionsbehälter!, sondern werden auch die angeschlossenen
Rohrleitungen und Armaturen der Brauchwasserati· lage-1 wirksam gegen Korrosion geschützt,
βο
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erzeugung von Korrosionsschutz· schichten in Rohrleitungen und Armaturen von ij Brauchwasser* und Nutzwasseranlagen, die eine vorge«, .faltete Einrichtung zur Kathodisierung aufweisen, letztere Einrichtung bestehend aus Reaktionsbehälter, einer oder mehreren Aluminiumelek*troden und Gleichspannungsquelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zur Kathodisierung mit Stromdichten betrieben wird, die 50 bis J00°/Or vorzugsweise 100 bis 200°/Q, über der üblichen Betriebsstromdichte der Kathodisierung liegen, und daß dadurch das Brauch- ι ler Nutzwasser im Reaktionsbehälter mit Aluminiumhydroxid beladen wird, welches sich in der nachgeschalteten Brauch- oder Nutzwasseranlage als Korrosionsschutzschicht ablagert.Hierzu I Blatt Zeichnungen
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