DE1768887A1 - Verfahren zur Herstellung von C?-C?-Olefinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von C?-C?-OlefinenInfo
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Description
Sentralinstitutt for industriell forskning
Oslo
9. Juli 1968
Verfahren zur Herstellung von C1- - Cg - Olefinen
Erfinders Dr.techn. Normann Bergem
Dipl.ehem. Ulf Blindheim
Dr.rer.nat. Olav-Torgeir Onsager Cand.real. Hagbarth Wang
Dipl.ehem. Ulf Blindheim
Dr.rer.nat. Olav-Torgeir Onsager Cand.real. Hagbarth Wang
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von C,--Co-Olefinen.
Insbesondere gilt das neue Verfahren der Herstellung von 3-Methylpentenen und der gleichzeitigen Herstellung von
3-Methylpentenen und Isopentenen.
Die Bezeichnung ^-Methylpentene" ist hier so zu verstehen, dass
auch die doppelbindurigsdsomere Verbindung 2-Äthylbuten-l davon·
umfasst wird.
Die Isopentene und die ^-Methylpentene, insbesondere. 3-Methylpenten-2,
sind wertvolle Produkte, die als Benzinzusätze und besonders auch ,
als organische Zwischenprodukte eine grosse Bedeutung besitzen. Ü
Somit kanflman zum Beispiel durch Dehydrierung von Isopenten und
Demethanisierung von 3-Methylpenten-2 zu der in der synthetischen
Gummiindustrie wichtigen Verbindung Isopren gelangen.
Verschiedene Verfahren um Isopentene und ^-Methylpentene separat
herzustellen, sind bekannt. Man, kann z.B. Äthylen und Propylen
durch eine Reaktion mit Aluminiumtrialkyl bei höheren Temperaturen
und Drucken codimerisleren (BeIg. Pat, Nr, 622.435)· Aus dem
U.S. Pat. Nr. 3.O87.978 ist bekannt, dass man Äthylen und Buten-l
unter Anwendung von Alkalimetall-Katalysatoren bei Temperaturen über 100 C, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 150 und
225 Gy codimerisieren kann.
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Wir haben nun gefunden, dass man durch Anwendung selektiver Katalysatoren
und zweckmässiger Reaktionsbedingungen aus einer Mischung
von Äthylen und Buten und eventuell Propylen C^-Cg-Olefine unter
sehr milden Reaktionsbedingungen mit guter Ausbeute herstellen kann. Fur diesen Prozess bilden die Olefine oder Ölefingemische,
die bei den Crackungsreaktionen von höheren Kohlenwasserstoffen entstehen, eine naturliche Rohmaterialbasis. Ein wesentlicher Vorteil
des Verfahrens nach der Erfindung ist, dass man gleichzeitig
alle Olefine, die natürlich bei derartigen Reaktionen als Hauptprodukte
gebildet werden, anwenden und diese in wertvolle organische Zwischenprodukte umsetzen kann. Damit ist dem Verfahren eine
billige und leicht zugangliche Rohstoffgrundlage in grossindustriellem
Masstab gesichert.
In der Hauptsache finden folgende Reaktionen bei dem Verfahren nach
der Erfindung statt:
1. Dimerisation von Äthylen zu C^-Olefinen
2. Codimerisation von Äthylen und Propylen zu C -Olefinen
3. Codimerisation von Äthylen und Buten zu C,--01efinen
1I-. Dimerisation von Propylen zu (^--Olefinen
5. Codimerisation von Propylen und Buten zu C7-01efinen
6. Dimerisation von Buten zu Go-Olefinen
7. Bildung höherer Olefine
Normalerweise wird die Bildung von C^-Olefinen bei der Dimerisation
von Äthylen (Reaktion 1) viel schaeller verlaufen als die Weiterumsetzung
von Cji-Olefinen zu höheren Produkten (Reaktion 3, 5 und 6).
Dies bedeutet, dass die C^,-Olefine als Reaktionsprodukt zu betrachten
sind. Zweifellos wäre das wegen des verhältnismassig niedrigen
Preises, den man fur Buten erreichen kann, ein unwirtschaftlicher Paktor, da bei diesem Prozess beabsichtigt ist, die höheren und
wertvolleren Cc- bis Co-01efine herzustellen.
Erf indungsgemäss wird ein vorteilhaftes Verfahren zur Iferstellung
von Cj.-Cn-Olefinen durch katalytische Codimerisation eines Gemisches
aus Äthylen und Buten und eventuell Propylen aufgezeigt, das dadurch
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charakterisiert ist, dass die katalytische Reaktion in einer
Reaktionszone bei einer Butenkonzentration durchgeführt wird, die
hoher als die Butenkonzentration oder gleich der Butenkonzentration
ist, bei der die Umsetzung von Buten zu höheren Olefinen mit derselben
Geschwindigkeit wie die Bildung von Butenen bei der Dimerisation von Äthylen in der Reaktionszone verläuft, ([C^L, ., ), unter
Bildung eines Olefingemisches aus dem die normalen Butene abgetrennt
und zur Reaktionszone zurückgeführt werden, wahrend die C^-Cg-Olefine
als Reaktionsprodukte gewonnen werden.
Die Butenkonzentration bei der die Bildung von C^-Olef inen mit derselben
Geschwindigkeit wie die Weiterumsetzung von C^-Olefinen zu
höheren Olefinen verläuft, ist im folgenden als die Kritische Butenkonzentration,
[Cju ], , bezeichnet und ist auf Grund realrtionskinetischer
Betrachtungen der Verhältnisse in einer Reaktions2one,
in der die Olefine Äthylen., Propylen und Buten gegenwartig sind,
durch folgende Bedingungen gegeben:
d [C1.] d [GA d [C7] d [C8]
[Kat][C2]2
wobei k die Geschwindigkeitskonstante ist und die Klammer Konzentration
des Stoffes bedeutet. Man sieht hier von der Bildung von Olefinen hoher als Cg ab, da diese sehr klein ist.
Durch die Wahl geeigneter Katalysatoren ist es möglich, die Bildung
von C-Olefinen, d ^V und die Bildung von Cfl-01eflnen d ^σ8·* . im
7 dt ö dt
Verhaltais zur Cg-Olefin-Bildung klein zu halten. Die kritische
Butehkonzentration kann deswegen angenähert durch
[C2] = Ic24 [Cj1Jj011^ äihm
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if
tC4]Krit. "^
ausgedruckt werden, wobei k_2 und kpj, die Geschwidigkeitskonstanten
für die C^-Bildung aus Äthylen beziehungsweise die Cj, -Weiterumsetzung
zu Cg-Olefinen sind und [Cg] die Konzentration von Äthylen in der
Reaktionszone bedeutet.
Da eine gunstige Durchfuhrung des Prozesses von einem.relativ kleinen
Wert fur [C1,3Krit im Verhältnis zu der oberen Grenze, die durch
die Konzentration im flussigen Buten (ca. 12 Mol/l) gegeben ist,
abhängt, ist bei der Wahl eines geeigneten Katalysatorsystems wichtig,
dass das Verhältnis ^ζ/^η so niedrig wie möglich ist.
Aus Gleichung IV geht hervor, dass die Grosse von [Ci,]„. .. bei
einem gegebenen Katalysatcr^ystem von der Äthylenkonzentration, [Cp],
in der Beaktionszone direkt abhangig ist. Bei einem kontinuierlichen
Prozess, in dem die Äthylenzufuhr konstant ist, wird die Äthylenkonzentration
vom Verhältnis zwischen der Äthylenzufuhr und der Fähigkeit des Reaktionsgemisches, Äthylen umzusetzen, bestimmt.
Nach der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Fähigkeit des
Reaktionsgemisches, Äthylen zu wertvollen Produkten umzusetzen, dadurch zu steigern, dass man auch Propylen in die Reaktionsmischung
einleitet, wobei ein Teil des eingeleiteten Äthylens fur, die Bildung
von Isopenten verbraucht wird. Dadurch nimmt die stationäre Äthylenkonzentration
ab, was zu einer Senkung von C0/}]^*+ fuhrt.
Sowohl aus verfahrenstechnischen als auch wirtschaftlichen Gründen
ist fur den Prozess gunstig, dass die kritische Butenkonzentration
bo niedrig wie möglich ist. Dadurch erreicht man eine Ersparnis an
sowohl Reaktorvolumen als auch Fraktionierungsarbeit und Arbeit in
Verbindung mit der Zuruckfuhrung von Buten von der Fraktioniereinheit
zur Reaktionszone. Mittels der vorliegenden Erfindung ist es möglich,
die oben genannten Reaktionen 2 und 3 stark zu präferieron und gleichzeitig
diese Reaktionen so zu lenken, dass sie gute Ausbeuten an C_-Olefinen mit Isopentan-Struktur (bis zu 95 $ der CL-Olefine) und
Cg-Olefinen mit 5-Metliylpentan-Struldinr (bis zu 97 % der CV-Q2efine)
geben«
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Fur die Ifcisetzung von Äthylen und Buten unter Bildung von 3-Methylpentenen
und fur die Umsetzung von Äthylen, Propylen und Buten
unter gleichzeitiger Bildung von Isopentenen und 3-Methylpentenen
werden zweckmässlge Katalysatorsysteme z.B. durch die Reaktion
zwischen einer Nickelverbindung, einer Verbindung des dreiwertigen Phosphors und einer Lewis Säure gebildet, Besonders gunstig sind
Katalysatorsysteme, die eine Nickelverbindung, die mit der Phosphorverbindung
in Form eines Phosphine oder Phosphortrihalogenids unter Bildung löslicher Nickel-Phösphor-Additionsverbindungen gekuppelt
werden kann, und eine Lewis Säure in Form einer Aluminium-Verbindung
enthalten, Beispiele solcher Nickelverbindungen und ihrer Reaktionen
mit den oben genannten Typen Phosphorverbindungen sind folgende:
1. NiBr2 + 2 P(tert-Butyl) *-[P(tert-Butyl)3]2 NiBr2
2. NiSO^.+ 2 P(n-Butyl)-- * [P(n-Butyl),]2 NiSO^
>. NiNO2 +2 P(N-(Äthyl)2)5—^[P(N-(Rthyl)2)5]2 NiNO2
4. Ni(Cl-Acetat)2 + 2 P(Cyclohexyl)-—* [P(Cyclohexyl)3]2
Ni(Cl-Acetat)2
5. Ni(CX))J1 + 4 PC1_- -* Ni[POL]1J + 4 CO
6. Ni(CO)4+ 2 P(Cyclohexyl)_ + CS2 —-^[P(Cyclohexyl) I2
Ni · CS2 + 4 CO
Diese Reaktionen können entweder separat oder in situ in der Reaktionsmischung
ausgeführt werden. Vorteilhaft werden die Nickel-Phosphorverbindungen
separat hergestellt, wenn die ursprungliche Nickelverbindung
im Reaktionsmedium schlecht löslich ist und die Bildungsreaktion der Nickel-Phosphor-Verbindung langsam abläuft.
Mit Rucksicht auf die selektive Bildung von Isopentenen und 3-Methylpentenen
ist es zweckmässig, in den Katalysatorsystemen Phosphine auch über den ßrad hinaus anzuwenden, in dem diese nach der oben
beschriebenen Reaktionsweise am Nickel gebunden werden können. Gut
geeignete Phosphine sind gewöhnlicherweise durch eine hohe Lewis
Basen-Stärke charakterisiert, wie z.B. Trimethylphosphin, Triisopropy!phosphin,
Tri-tert.-Butylphosphin, Tri(-di-Äthylamino-) Phosphin,
l.^-bis-Dicyclohexyl-Phosphlnopentan, Trlcyclohexylphosphin und
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analoge Verbindungen, Als Lewis Saure werden vorteilhaft eine oder
mehrere Verbindungen von Typ Al(R) (X) angewendet, wobei η =» 0-2
ist, R einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff rest,
gebildet aus 1-50 Kohlenstoffatomen, und. X einen einwertigen Säurerest,
vorzugsweise Halogen und/oder Alkoholat wie z.B. Al(CH-JpOl,
Al(C2H5)Cl2, Al(PhCrIyI)(C4H9)Cl, Al(O-C2H5)Cc2H5)Cl, AlCn-C8H17)2C1,
Al(iso-C H7)Br2 und Al(C3H5)J2 bedeutet.
Die Phosphorverbindungen können entweder allein zur Reaktionsmischung
oder zusammen mit der Aluminiumverbindung, eventuell in Form von Al-Phosphin-Additionsverbindungen, solche wie z.B.
und Al(Phenyl) (C^Hg)Cl · P(n-Butyl) , zugesetzt werden.
Die Konzentration der Hickelverbindung kann im Bereich 10 bis lo"
Mol pro Liter Reaktionsmischung gewählt werden, wobei Konzentrationen im Bereich von 10^ bis 10~ Mol pro Liter günstig und Konzentrationen
-4 -2
im Bereich von 10 bis 10 Mol pro Liter am zweckmässigsten sind.
im Bereich von 10 bis 10 Mol pro Liter am zweckmässigsten sind.
Das molare Mengenverhältnis zwischen der Kickelverbindung und der Aluminiumverbindung sollte kleiner als 1 gewählt werden. Am zweckmässigsten
wird ein Ni/Al-Verhältnis im Bereich von l/2-l/lOO gewählt.
Die Phosphinmenge, die der Reaktionsmischung, fiber das Phosphin hinaus,
das eventuell im Voraus am Nickel gebunden ist, zugesetzt wird, sollte so gewählt werden, dass das molare Verhältnis zwischen Phosphin und
Aluminium weniger als 1,5 ist. Am zweckmSssigsten wird dieses Verhältnis
im Bereich von 1/1-1/5 gewählt»
Das Verfahren nach der Erfindung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich
durchgeführt werden. Eine oder mehrere Reaktionszonen können in Serie angewendet werden. Die Reaktionsprodukte können zweckmassig
vom Katalysator und eventuell Lösungsmittel durch fraktionierte
Destillation getrennt werden.
ο ο Die Temperatur in der Reaktionszone kann von - 50 C bis 150 C
variiert werden, während Temperaturen von O°C bis 120 0C gunstig und
Temperaturen zwischen 20 C und 100 C am zweckmässigsten sind.
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Der Reaktionsdruck wird der Reaktionsgeschwindigkeit mit besonderer
Berücksichtigung der apparatemassigen Verhältnisse in Verbindung mit
der Ableitung der Reaktionswarme angepasst« In der Praxis können
Drucke bis zu 100 Atm, angewendet werden, während Drucke zwischen
1 Atm. und 2K) Atm. gunstig und Drucke zwischen 1 Atm. und 20 Atm.
am zweckmässigsten sind.
Das Verfahren kann mit oder ohne lösungsmittel durchgerührt werden.
Geeignete I&sungsraittel umfassen aliphatische, alicyclische und
aromatische Kohlenwasserstoffe und ihre Halogen-Derivate und Verbindungen
von ähnlichem Typ« Besonders geeignete lösungsmittel sind Benzol, .Toluol, Chlorbenzol, Brombenzol, n-Heptan, Xylol, Methylen- J|
Chlorid, Dichlorathan und ahnliche. Besonders günstig wird jedoch
das Verfahren dadurch durchgeführt, dass man Cg-, C- oder höhere
Reaktionsprodukte als lösungsmittel verwendet.
Die Katalysatorkomponenten können der Reaktionsmischung entweder
direkt oder in Form einer IÄsung in einem geeigneten lösungsmittel
zugesetzt werden.
Das Verfahren ist durch hohe Flexibilitätim Hinblick auf die Wahl
der Rohstoffzusammensetzung gekennzeichnet« Bei der Herstellung von Isopentenen und 3-Methylpentenen sollte jedoch das Verhältnis
zwischen Äthylen und Propylen in der Reaktionszone so gewählt werden,
dass man eine befriedigende Bildung von C -Olefinen erreicht, ohne M
dass die Dimerisation von Propylen zu Cy-Olefinen zu schnell wird.
Gunstig fur den Prozess ist ein molares Verhältnis zwischen Propylen
und Äthylen im Reaktor kleiner als 2. Am zweckm&ssigsten wird das
molare Verhältnis Propylen/Ätkylen im Bereich von 1.5 bis 0.25
gewählt.
Die Butenkonzentra&ion in der Reaktionszone wird der Rohstoffgrundlage
derart angepasst, dass man durch Anwendung.der Rohstoffquellen, die den höchsten Gehalt an Butenen besitzen, die höchsten Butenkonzentrationen in der Reaktionszone wählt. Ist der Rohstoff ein reines
Gemisch von Äthylen und Propylen, wird die durchsclanittliche Butenkonzentration gleich der kritischen Butenkonzentration gewählt, die
durch Zuruckfuhrung von Buten in die Reaktionszone aus der Fraktionierungszone
aufrecht gehalten wird. EnthSlt der Rohstoff neben
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Äthylen und Propylen auch Buten, muss man eine Butenkonzentration
in der Reaktionszone wählen, die hober als die kritische Butenkonzentration
ist; je mehr Buten der Rohstoff enbält, desto hoher sollte die Butenkonzentration gew8hlt werden.
Als Butene können die normalen Butene, Buten-1, Buten-2 eis,
Buten-2 tr. und Mischungen dieser angewendet werden. Vorteilhaft mit Rucksicht auf die selektive Bildung von J5-Methylpentenen wird
eine Bute.nmisch.ung, die einen hohen Gehalt an Buten-2-Isomeren
aufweist, angewendet.
Bei der Wahl eines Katalysatorsystems, das.zu einer hohen Ausbeute
an Buten-1 fuhrt, kann es zweckmassig sein, die Butenmischung, die
zur Reaktionszone zurückgeführt wird, einer Doppelbindungsisomerisierung
zu unterwerfen, wobei Buten-1 in Buten-2 überfuhrt wird.
Ein diskontinuierlicher Prozess kann z.B. derart durchgeführt werden,
dass man Äthylen und Propylen in einen Reaktor ,in dem das Buten in
einer Konzentration, die hoher als die kritische Butenkonzentration
ist, zusammen mit dem Katalysator und evtl. Lösungsmittel vorliegt,
z.B. 1/4 bis 5 Stunden einleitet und danach die Reaktionsprodukte vom
Katalysator mittels .üblicher Aufarbeitungsmethoden, wie z.B. fraktionierte
Destillation, trennt. Im ersten Teil des Reaktionsverlaufes wird die totale Menge Buten im Reaktor abnehmen, bis die kritische
Butenkonzentration erreicht ist. Nach diesem Zeitpunkt wird die Totalmenge an Buten steigen und nach einer bestimmten Reaktionszeit
der ursprunglichen Butenmenge, die vor dem Versuch in den Reaktor eingebracht war, gleich sein. Bei den Prozessen, bei denen Buten
als Rohstoff angewendet werden soll, muss folglich die Reaktion bei einer Reaktionszeit, die kurzer als die oben angegebene ist, abgebrochen
werden. Das Buten wird zweckmassig fur den nächsten Versuch
zum Reaktor zurückgeführt und verbrauchtes Buten von der Rohstoffquelle
zugeführt. Die CL- und (^--Olefine werden als Reaktionsprodukte
gewonnen. Die höheren Olefine und evtl. lösungsmittel werden gewonnen
oder teilweise zusammen mit dem Katalysator zurück zum Reaktor gefuhrt
und können fur den nächsten Versuch verwendet werden.
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Die Figur zeigt schematisch ein Beispiel, wie das Verfahren kontinuierlich
durchgeführt werden kann» Unter Hinweis auf die Bezeichnungen,
die in der Figur angegeben sind, werden die Katalysatorkoraponenten
und lösungsmittel in Zone 3 gemischt. Die Nickelkomponente
wird von Zone 1 und die Aluminiumkomponente zusammen mit der Phosphorverbindung von Zone 2 zugesetzt. lösungsmittel wird von
Zone 15 zugesetzt* Der Katalysator wird kontinuierlich in die
Reaktionszone 7 über Linie l6, im notwendigen Umfang, verbrauchten
Katalysator zu ersetzen, eingeführt. Der Katalysator zusammen mit kleineren Mengen höherer Olefine und evtl. Lösungsmittel wird auch
kontinuierlich zur Reaktionszone über Linie 24 von der Separationszone 8 zurückgeführt. Von den Zonen 4, 5 und.6 werden frisches M
Äthylen, Propylen und Buten über die Linien 17, 18 und 19 in die
Reaktionszone eingeführt, während nicht reagiertes Äthylen, Propylen und Buten zur Reaktionszone über Linie 20 zurückgeführt und vor der
Zurückführung eventuell einer Isomerisierung in Zone 26 unterworfen werden.
In Zone 7 unterliegen Äthylen, Propylen und Buten einer katalysierten
Reaktion unter Bildung eines Reaktionsproduktes, das hauptsächlich
(von 70 bis 99 %) aus normalen Butenen, CL- Olefinen (wovon 70 bis
95 % Isopentanstruktur aufweisen), C^-Olefinen (wovon 60 bis 97 %
3-Methylpentanstruktur aufweisen) und kleineren Mengen C17- und höheren
Olefinen besteht. Die durchschnittliche Aufenthaltszeit der Reaktanten
in Zone 7 wird so angepasst, dass man die oben genannte Produktzu- %
sammensetzung erreicht. Die Reaktionsmischung wird kontinuierlich
über Linie 21 zur Separationszone 8 weggeführt. In Zone 8 werden nicht umgesetztes Äthylen, Propylen und Buten und die CL- und C^-
Olefine vom Reaktionsgemisch getrennt. Die Destillationsbedingungen
am Kolonnenkopf werden zweckmässigerweise im Temperaturbereich von
20 bis 100 °C bei Druoken von O.15 bis 2.0 Atm. gewählt. Die
niedriger siedende Fraktion der Separationszone 8 wird Über Linie 22 zur Separationszone 9 geführt, in der die CL- und Cg-Olefine
von den niedriger siedenden Komponenten getrennt und Über Linie 23
zur Separationszone 10 geführt werden,.in der die CL-Olefine, die
hauptsächlich aus Isopentenen bestei.-jn, als niedrigste Fraktion"
gewonnen und zur Lagerung in Zone 11 überführt werden. Die Cg-Olefine,
die hauptsächlich aus 3-Methylpentenen bestehen, werden als die
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hoher siedende Fraktion gewonnen und zur Lagerung in Zone 12 überfuhrt.
Zweokmässige Destillationstemperaturen der Kolonnen 9 und
10 liegen bei etwa 5 0C beziehungsweise etwa 45 0C bei Normaldruck.
Die Bodenfraktion der Kolonne 8 wird teilweise zurück zur Reaktions-,
zone 7 und teilweise über Linie 25 in die Separationszone 15 gefuhrt,
in der das Lösungsmittel von den höheren Olefinen, die hauptsächlich
aus C„- und C«»01efinen bestehen, getrennt und über Linie 27 zur
Zone 3 zur weiteren Verwendung gefuhrt wird. Der Katalysator wird
mit der Bodenfraktion der Kolonne 15 ausgenommen und kann vernichtet
werden. Im Beispiel ist ein Losungsmittel mit niedrigerem Siedepunkt
als der des niedrigst siedenden C„-01efins in der Reaktionsmischung
benutzt worden» Bei der Wahl eines Lösungsmittels mit einem Siedepunkt
zwischen den C„- und Cg-01efinen wird das Losungsmittel zweckmässlgerweise
als Zwischenfraktion gewonnen. Die C„-, Cg- und höheren
Olefine werden zur Lagerung in Zone 15 beziehungsweise IH- überfuhrt.
Der Katalysatorverbrauch des Verfahrens ist sehr klein. Bei Anwendung
reiner Rohmateriaüen können Umsätze in der Grössenordnung Hr - 10 Kg
Produkt pro Kg Nickelverbindung erreicht werden.
Folgende Beispiele erläutern die Erfindung:
107 rag [P(Cyclohexyl),]0Ni(Cl-Acetat}3 wurden in einen 1-Idter Stahl-
-2 autoklaven eingefüllt und der Autoklav 1 Stunde auf weniger als 10
mm Hg evakuiert. Anschliessend wurden l60 g gereinigstes Buten aus einem kleinen Druckbehälter (1000 enr) in den Autoklaven eingesaugt.
Der Autoklav wurde danach mittels eines Wasserbades, in dem die
Temperatur während des ganzen Versuches konstant (ΐ 1 0C) gehalten wurde,
auf 40 0C erwärmt. Aus einem kleinen Druckbehälter (25 enr) wurden
dann 635 rag AI(C2Hc)Cl2 und 700 mg P(Cyclohexyl) in 10 g Chlorbenzol
gelöst,in den Autoklaven mittels Äthylenuberdruck eingedruckt. Die
Umsetzung wurde gleich danach durch Einleiten eines Gasgemisches aus Äthylen und Propylen in den Autoklaven in Gang gesetzt. Das Gasgemisch,
das aus 2 Volumenteilen Äthylen und 1 Volumenteil Propylen bestand, wurde mit konstanter Geschwindigkeit, 0,8 Normalliter pro Minc, in den
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Autoklaven eingeleitet» Die Temperatur in der Reaktionsmischung
wurde mittels einer inneren Kuhlspirale auf 40 ■ - 1 C konstant gehalten.
Der Druck im Autoklaven variierte von 2»8 - 1.8 Kg · cm ,
Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten wurde der Versuch abgebrochen
und die Reaktionsmischung durch fraktionierte Destillation aufgearbeitet.
Die einzelnen Fraktionen wurden gaschromatographiseh analysiert.
Reaktionsprodukt:
137.2 g C^-Olefine (davon sind 5.0 % Buten-1, 30 % M
Buten-2 eis und 67 %>
Buten-2 tr) ™
JjO.O g CL-Olefine (davon sind 90 % Isopentene und
10 % normale Pentene)
^.7 g.Cg-Olefine (davon sind 81 % J-Methylpentene,
9 % normale Hexene, 5 % 2.3~Dimethylbutene und 5 % 2-Hethylpentene)
12.1 g CL-, Cq- und höhere Olefine
Die Cj.-Olefine wurden in einen 1000 cnr Druckbehälter überfuhrt
und zusammen mit frischem Buten aus der Rohstoffquelle zu Versuch
Nr. 3 verwendet«
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Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben.
ο -2
Temperatur: 50 C Druck: 3-2 Kg * cm Lösungsmittel: 100 g Chlorbenzol
Monomeres: 60 g Buten (im Autoklaven vorgelegt) + Olefin-Gasgemisch,
bestehend aus k Volumenteilen Hthylen und 1 Volumenteil Propylen. Einleitungsgeschwindigkeit
des Gasgemisches: 1 Normal-Liter · Min" .
Katalysator:
107 mg CP(Cyclohexyl)332 Ni(Cl-Acetat)2
635 mg Al(CgH5)Cl2 1 1 Stunde lang in 10 g Chlorbenzol
700 mg P(CyClOhSXyI)3 j ^1 5° °C mter ArS°n vorreagiert.
Reaktionszeit: HO Min.
Reaktionsprodukt:
Reaktionsprodukt:
65 g Cj,-Olefine
20 g Ο,--Olefine (davon sind SZ % Isopentene)
26 g Cg-Olefine (davon sind 87 % 3-Methylpentene)
4 g C_-, Cg- und höhere Olefine
In diesen Versuch ist die Butenkonzentration am Versuchsanfang zu
niedrig gewesen, da 5 g C^-Olefine gebildet worden sind.
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Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben.
ft P
Temperatur: 40 C Druck: 3-2 Kg »cm
Monomeres; 160 g Buten (137.2 g aus Beispiel 1 + 22.8 g aus der
Rohstoffquelle)und Äthylen.
Einleitungsgeschwindigkeit des Äthylens: 1 Normal-Liter · Min" ,
Katalysator:
70 mg [P(tert.But)332NiSO^ j
317 mg Al(C2H5)Cl2 N|
300 mg Al(C2IL)2Cl ( *. 10 g Chlorbenzol in
. I Argonatmosphäre gelost 506 mg P(n-But)!
Reaktionszeit: 30 Min.
Reaktionsprodukt:
Reaktionsprodukt:
145.0 g C^-Olefine (davon sind 96 % Buten-2)
46.3 g Cg-Olefine (davon sind 90 % 3-Methylpentene)
6.3 g Cg- und höhere Olefine . „
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Verfahren wie in Beispiel 1 beschrieben.
Temperatur: 4θ C Druck: 3-2 Kg · cm"
Monomer Äthylen und 16O g Buten
Einleitungsgeschwindigkeit des Äthylens: 1 Normal-Liter · Min
Einleitungsgeschwindigkeit des Äthylens: 1 Normal-Liter · Min
-1
Katalysator:
86.4 mg [P(n-But) ]2 Ni(Cl-Acetat)2
635 mg
253 mg P(n-But)5
175 mg PCCyclohsxyl)
13.3 g Chlorbenzol
Die Versuchsergebnisse sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Temp. C |
Druck Atm. |
Produktzusammensetzung ,$ί | C6 | C8 | Produktzusammensetzung,g ! | C6 | C8 ! | |
Zeit Min. |
39.3 | 4.3 | C4 | 0 | 0 | C4 | 0 | 0 |
O | 40.0 | 3.2 | 100 | 15.6 | 3.5 | 160 | 28.0 | 6.4 ! |
15 | 40.2 | 3.1 | 80.9 | 21.9 | 3.9 | 145.7 | 48.4 | 7.6 ; |
30 | 40.0 | 3.0 | 77.2 | 29.4 | 4.2 | 138.4 | 61.3 | 8.7 ! |
45 | 40.0 | 2.9 | 66.4 | 32.8 | 4.8 | 138.4 | 72.9 | 10.6 |
60 | 39.7 | 2.8 | 62.4 | 37.8 | 3.9 | 139.0 | 96.0 | 10.0 j |
90 | 40.2 | 2.9 | 58.3 | 35.5 | 4.5 | 148.1 | 101.3 | 12.8 j |
120 | 60.0 | 171.2 | ||||||
Produktzusammensetzung (120 Min.):
C^-Olefine: 97 % Buten-2 und 3 % Buten-1
Cg-Olefine: 86 £ 3-Methy!pentene und 14 % n-Bexene
109883/ 1877
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von C_ - C« - Olefinen durch katalytische
Co-Dimerisation eines Gemisches aus Äthylen und Buten
und eventuell Propylen, dadurch gekennzeichnet, dass die katalytische Reaktion in einer Reaktionszone bei einer Butenkonzentration
durchgeführt wird, die hoher als die Butenkonzentration oder gleich
der Butenkonzentration ist, bei der die Umsetzung von Buten zu
höheren Olefinen mit derselben Geschwindigkeit wie die Bildung von
Butenen bei der Dimerisation von Äthylen in der Reaktionszone verlEuft,
([C^IjTp3A )p unter Bildung eines Olefingemisehes aus
den die normalen Butene abgetrennt und zur Reaktionszone zurückgeführt
«erden, wahrend die C_-Cg-01efine als Reaktionsprodukte
gewonnen werden«
2» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als
Katalysator ein Katalysatorsystem angewendet wird, das aus einer Verbindung eines Metalls der 8. Nebengruppe des Periodischen Systems,
einer Lewis-Säure-Verbindung eines Metalls der 2. und/oder 5, Gruppe
des Periodischen Systems und einer Lewis-Base-Verbindung eines Elementes der 5. und/oder 6. Gruppe des Periodischen Systems in Form
einer Additionsverbindung mit den obengenannten Katalysatorkomponenten
und/oder in.freier Fora, gebildet ist, unter Bildung eines Reaktionsproduktes, das in der Hauptsache.aus normalen Butenen,
Hexenen und eventuell Isopentenen besteht, wobei die Hexene in der
Hauptsache aus J-Methylpentenen bestehen, die normalen Butene zur
Reaktionszone zurückgeführt werden, und die ^-Methylpentene und
eventuelle Isopentane als Reaktionsprodukte gewonnen werden»
3« Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass in der Reaktionszone eine Temperatur zwischen 0 und 120 0C
und Drucke von 1 bis 100 Atm. angewendet werden.
109883/1877
II»
Leerseite
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