DE1767621A1 - Ionenaustausch-Katalysator fuer die Herstellung von Bisphenolen - Google Patents

Ionenaustausch-Katalysator fuer die Herstellung von Bisphenolen

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DE1767621A1 DE19681767621 DE1767621A DE1767621A1 DE 1767621 A1 DE1767621 A1 DE 1767621A1 DE 19681767621 DE19681767621 DE 19681767621 DE 1767621 A DE1767621 A DE 1767621A DE 1767621 A1 DE1767621 A1 DE 1767621A1
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Description

  • lonenaustausch-Katalysator für die Herstellung von Bisphenolen Die Erfindung bezieht sich auf einen modifizierten Harzkatalysator und auf ein verbessertes Verfahren für die Rerstellung von 3isphenolen.
  • Schwefelverbindungen sind seit langem als wirksame Aktivatoren oder Promotoren für die durch Säure katalysierte Kondensation von Phenolen und Ketonen zur Bildung von Bisphenolen bekannt, Beispielsweise wurden lösliche ionisierbare Schwefelverbindungen wie etwa H2S, Methylmercaptan, Äthylmercaptan oder n-Oktylmercaptan bereits als Aktivatoren bei den Kondensationsreaktionen von Phenol mit Ketonen vorgeschlagen. Solche löslichen Aktivatoren verursachen jedoch nachträgliche Schwierigkei ten bei der Reinigung des bisphenols. Inßbesondere wenn das Bisphenol bei der Synthese von Epoxyd- und Polycarbonatharzen verwendet werden muß, ist seine Reinheit ein kritischer Faktor. Oft ist eine aufwendige Behandlung erforderlich. So geht die Suche nach verbesserten Katalysatoren, größerem Wirkungsgrad des Verfahrens und verbesserter Farbe, Geruch und Reinheit des Produkts weiter.
  • Kürzlich wurde ein Harzkatalysator vorgeschlagen, der durch teilweise Veresterung eines im wesentlichen wasserfreien stark sauren Kation-Austauschharzes mit einem niederen Alkyl-Meroaptoalkohol hergestellt wird.
  • Durch chemische Bindung des Mercaptanaktivators an das unlösliche Harz durch Veresterung wird die Verunreinigung des Produkts durch das Mercaptan verringarf, Aufgrund eingehender Untersuchungen wurde nun gefunden, daß verbesserte Ausbeute und Produkte höherer Reinheit erhalten werden, wenn die Phenol-Keton-Kondensation in Gegenwart eines stark sauren Kation-Austauschharzes ausgeführt wird, das heißt eines Sulfosäuregruppen enthaltenden Harzes, das durch teilweise Neutralisierung mit einem Alkylmercaptoamin modifiziert ist. Die Erfindung bezieht sich somit auf einen neuen Katalysator1 auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von bisphenolen unter Verwendung des neuen Katalysators und auf die so hergestellten Bisphenole.
  • Die gemäß der Erfindung vorgesehenen Katalysatoren sind somit saure Katalysatoraktivatoren für die Kondensation von Phenolen und Ketonen zur Bildung von Bisphenolen ; sie bestehen aus wasserunlöslichen Kation-Austauschharzen, die eine Anzahl von Sulfosäuregruppen und Alkylmercaptoamin-Sulfosäure-Salz-Gruppen enthalten. Besonders geeignete Katalysatoren enthalten 3 bis t9 Sulfosäure-Gruppen für jede Salzgruppe und instesondere jene, in denen die Alkylmercaptogruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthältv Gemäß dem verbesserten Verfahren der Erfindung werden bisphenole durch die katalytische Kondensation eines Phenols mit einem Keton in Gegenwart eines sauren Kation-Austauschharzes und eines Mercaptans erhalten.
  • Als ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist das verwendete Kation-Austauschharz ein modifizierter, wasserunlöslicher Austauscher, der Sulfosäuregruppen enthält, von denen einige durch teilweise Neutralisation des Harzes mit einem Alkylmercaptoamin in Alkylmercaptoamin-Sulfosäure-Salz-Gruppen umgewandelt sind. Vorzugsweise sind 5 bis 25 Prozent der Sulfosäure-gruppen durch ein 1 bis 4-Kohlenstoff-Alkylmercaptoamin, wie beispielsweise 2-Mercaptoäthylamin, neutralisiert. Vorteilhafterweise besitzt das modifizierte Harz einen restlichen Säuregehalt von 3,6 bis 4,4 Milliäquivalenten pro Gramm trockenes Harz (meq./g).
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird Bisphenol A durch Kondensation von 5 bis 15 Molteilen Phenol pro jedes Molteil Aceton bei einer Temperatur von 45 bis 100 G in Gegenwart eines modifizierten Kation-Austauschharzes erhalten, das einen Restsäuregehalt von wewenigstens 2 meq./g besitzt und bei dem 5 bis 25 Prozent des Anfangssäuregehaltes des Harzes mit einem 1 bis 4-Kohlenstoff-Alkylmercaptoamin neutralisiert sind. Das im allgemeinen bevorzugte modifizierte Kation-Austauschharz ist ein sulfoniertes Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisat,das durch teilweise Neutralisation mit 2-Mercaptoäthylamin modifiziert ist.
  • Diese teilweise Neutralisation steigert nicht nur die Wirksamkeit des stark sauren Harzes als Katalysator, sondern verringert auch die Produktverunreinigung und verbessert die Produktqualität, weil das Mercaptoamin durch das Harz festgehalten wird. Außerdem ist der teilweise neutralisierte Harz-Katalysator in Gegenwart von Wasser stabil. Tatsächlich wird er leicht durch Behandlung eines wässrigen Breies eines stark sauren Kation-Austauschharzes mit dem Mercaptoamin hergestellt. Die erhöhte Katalysatoraktivität, die durch teilweise Neutralisation mit einem Mercaptoamin erhalten wird, wird auch durch kurze Behandlung des modifizierten Katalysators mit verdünnter HC1 nicht zerstört.
  • Der verbesserte Katalysator gemäß der Erfindung kann unter Verwendung jedes beliebigen unlöslichen stark sauren Kation-Austauschharzes hergestellt werden. Besonders geeignet sind aromatische sulfosaure Harze, die eine Kation-Austausch-Kapazität von wenigstens 0, 5 und vorteilhafterweise von 2,0 oder mehr meq./g Trockengewicht besitzen. Handelsübliche stark saure Harze, die durch Sulfonierung eines Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisats hergestellt sind, sind am meisten zufriedenstellend. Solche handelsüblichen sulfosauren Harze haben normalerweise eine Austauschkapazi tät von 4,2 bis 5,2 meq./g Trockengewicht und ergeben nach teilweiser Neutralisation überragende Harzkatalysatoren. Die handelsüblichen aromatischen sulfosauren Harze werden normalerweise in der Natriumform gehandelt und bestehen gewöhnlich aus im wesentlichen kugelförmigen Teilchen von 0,3 bis 0,8 mm Durchmesser. Obwohl eine Austauschreaktion zwischen 'dem Harz in der Salzform und dem Mercaptoamin eintreten kann, ist ein Verlust an dem Mercaptoamin während der nachträglichen Umwandlung des modifizierten Harzes in die freie Säureform, die für den Katalysator wesentlich ist, wahrscheinlich. Die stark sauren Harze werden deshalb vorzugsweise vor der Behandlung mit dem Mercaptoamin durch an sich bekannte Verfahren in die Säureform umgewandelt.
  • Geeignete Mercaptoamine für die teilweise Neutralisation des stark sauren Kation-Austauschharzes sind C1 bis C4-Alkylmeroaptoamlne, wie beispielsweise 2-Mercaptoäthylamin, 2-Mercaptoisopropylamin und 3-Mercaptobutylamin. Obwohl Mercaptoamine mit primären Aminogruppen bevorzugt sind, sind auch sekundäre und tertiäre Amine bei der teilweisen Neutralisation wirksam. Normalerweise werden diese C1 bis C4-Alkylmeroaptoamine als ein Aminsalz, oft als das Hydrochlorid, hergestellt und isoliert. Da diese Aminsalze eine lonenaustauschreaktion mit dem Brei von wassergequollenem Harz erfahren, können sie direkt bei der Herstellung des modifizierten Harzkatalysators eingesetzt werden. Die freien Mercaptoamine sind jedoch natürlich ebenso geeignet.
  • Zur Erzielung des verbesserten Kation-Austausch-Harz-Katalysators wird das stark saure Harz teilweise mit dem C1 bis C4-Alkylmer¢aptoamin neutralisiert, entweder durch direkte Neutralisation des freien sauren Harzes mit dem Mercaptoamin oder durch Austausch mit seinem Aminsalz. Beide Reaktionen sind im wesentlichen quantitativ und können durchgeführt werden, indem eine berechnete Menge des Alkylmercaptoamins zu einem wässrigen Brei des Harzes in der Säureform zugefügt wird. Der Grad der Neutralisation wird leicht durch Messen des Restsäuregehaltes des Harzes vor und nach der teilweisen Neutralisation überprüft.
  • In der Praxis ist Neutralisation von 5 bis 25 Molprozent der stark sauren Gruppen des Kation-Austauschharzes wünschenswert. Ein höherer Neutralisationsgrad verschlechtert die Katalysatorwirksamkeit. Besonders wirksame Katalysatoren werden erhalten, wenn 15 bis 20 Prozent der Kation-Austauschkapazität eines sulfonierten aromatischen Harzes neutralisiert werden, welches eine Anfangsaustauschkapazität von etwa 4,5 bis 5,2 meq./g Trockengewicht H Form besitzt, wobei ein modifiziertes Harz gebildet wird, das eine Kapazität von etwa 3,6 bis 4,4 meq./g Trockengewicht, H Form, aufweist.
  • Der Wassergehalt des teilweise neutralisierten Katalysators ist eine wichtige Verfahrens-Veränderliche. Obwohl etwas Wasser als Nebenprodukt der Phn7eol-Keton-Kondensation immer vorhanden ist, wird die Katalysator-Wirksamkeit verschlechtert, wenn der Wassergehalt des Reaktionsgemisches größer als etwa 2 bis 3 Gewichtsprozent ist. Wenn ein Durchlaufreaktionsgefäß(continuous reactor") mit einem festen Harzbett verwendet wird, ist ein Dauerzustands-Wassergehalt, basierend auf der Menge Wasser im Ablauf, vorzugsweise 0,5 bis 1,0 Gesichtsprozent. Um deshalb optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte das teilweise neutralisierte Harz vor der Verwendung getrocknet werden. Dies kann durch an sich bekannte Maßnahmen, wie beispielsweise Trocknen im Ofen oder azeotrope Destillation, erreicht werden. Insbesondere wenn das modifizierte Harz in einem Festbett-Durchlaufreaktionsgefäß verwendet wird, kann der Harzkatalysator durch Vorbehandlung des Harzbettes mit wasserfreiem Phenol getrocknet werden. Danach können das Molverhältnis und die Vorschubgeschwindigkeiten der Reaktionsteilnehmer eingestellt werden, um eine geeignete Umwandlung und einen geeigneten Ablauf-Wassergehalt zu erhalten.
  • Der stark saure Harzkatalysator, der durch teilweise Neutralisation mit einem Mercaptoamin modifiziert ist, behält seine gewünschten Eigenschaften als Katalysator für die Herstellung von Bisphenolen gut während längeren Gebrauches. Seine Stabilität wird widergespiegelt in fortgesetzten.hohen Umwandlungen und steht in Einklang mit hoher Qualität des Produkts während mehr als 500 Stunden kontinuierlichen betriebes. Weiterhin wurde gefunden, daß, wenn die Umwandlung wegen *rtschreitender Verunreinigung des Katalysators von dem Verfahrensstrom sinkt, die Katalysatoraktivität durch Waschen des Katalysators mit verdünnter Salzsäure und Trocknen wiedergewonnen werden kann. Die gewünschte Wirkung des Mercaptoaminakti vators (-promotors) wird während dieser Regenerierung zurückerhalten.
  • Das gemäß der Erfindung vorgesehene teilweise neutralisierte Kation-Austausch-Harz ist ein wirksamer Katalysator für die Herstellung vieler Bisphenole. Der phenolische Reaktionsteilnehmer muß in der para-Stellung unsubstituiert sein, kann aber in den Stellungen ortho und meta zur Phenolgruppe mit einem oder mit mehreren Alkyl-, Halogen- eder anderen ähnlichen nicht-reaktionsfähigen Gruppen substituiert sein. Geeignete Phenole umfassen Phenol, o- und
    Kresol
    m-snEt>s,
    o- und m-hlorphenol, o-Bromphenol, osek.-Butylphenol, o-t-Butylphenol, 2, 6-Dibromphenol, 2, 6-Di-t-butylphenol, 6-hlor-o-kresol und o-Phenylphenol.
  • Als das Ketonreaktionsmittel sind Methylketone, wie beispielsweise Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon und Acetophenon bevorzugt. Es können jedoch auch Cyclohexanon und andere zyklische Ketone sowie halogensubstituierte Methylketone, wie beispielsweise 1,3-Dichlor-Aceton, ebenso verwendet werden.
  • Wie bereits oben erwähnt, ist das Verfahren gegenüber dem Gesamtwassergehalt empfindlich. Die Reaktionsteilnehmer sollten deshalb weniger als 0,5 Gewichtsprozent Wasser und vorzugsweise nur 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent oder weniger enthalten.
  • Die Herstellung von Bisphenolen unter Verwendung des beschriebenen teilweise neutralisierten stark sauren Kation-Austausch-Harzes als Katalysator verläuft ohne weiteres unter den für die Kondensation eines Phenols und Ketons unter Verwendung eines bekannten löslichen Katalysators üblichen Bedingungen. Ein tberschuß an Phenol ist im allgemeinen erwünscht, um eine hohe Umwandlung des Ketons zu erhalten. So werden normalerweise 2 bis 20 Mol des Phenols pro Mol Keton verwendet; beste Umwandlungen und Wirkungsgrade werden mit einem Vorschubverhältnis von 5 bis 15 Mol Phenol pro Mol Keton erhalten.
  • Der teilweise neutralisierte Harzkatalysator kann mit den Reaktionsteilnehmern in einem intermittierenden, schubweise arbeitenden Verfahren aufgeschlämmt werden; der Katalysator kann aber auch in einer an sich bekannten Festbettsäule zum kontinuierlichen Betrieb verwendet werden. Die Kondensation verläuft in Gegenwart des modifizierten Katalysators bei Temperaturen im Bereich von 0 bis 7200C und vorzugsseise bei 45 bis i000C. Bei den niedrigeren Temperaturen kann ein inertes Zusatzmittel erforderlich sein, um Fließfähigkeit aufrechtzuerhalten. Gewöhnlich wird Atmosphärendruck angewendet.
  • Die Reaktionszeit hängt natürlich von der Reaktionstemperatur und der Betriebsweise ab. In einem schubweise arbeitenden Betrieb kann zur Erzielung einer gewünschten Umwandlung -eine Reaktionszeit von 0,1 bis 20 Stunden oder mehr erforderlich sein. Bei kontinuierlichem Betrieb unter Verwendung eines Festbettes des Katalysators ist eine Fließgeschwindigkeit von 0,2 bis 6,0 Bettvolumen pro Stunde oder eine Durchschnittskontaktzeit von 0,16 bis 5 Stunden geeignet. Bei Verwendung eines teilweise neutralisierten Katalysators mit einem Restsäuregehalt von 3,2 bis 4,5 meq./g Trockengewicht werden optimale Ergebnisse mit einer Vorschubgeschwindigkeit von etwa 1,2 bis 3,0 Bettvolumen pro Stunde bei 60 bis 8000 erzielt.
  • Nach Abtrennung des Produktgemisches von dem unlöslichen Katalysator wird das Bisphenol leicht durch bekannte Mittel gewonnen. Normalerweise werden Wasser, überschüssiges Phenol und andere geringfügige Verunreinigungen durch Kurzwegdestillation entfernt, Der Rückstand von Roh-Bisphenol hat eine niedrigste Reinheit von 95 Prozent, gute Farbe und ist nicht durch Rückstände des Katalysators oder von Aktivatoren verunreinigt. Zusätzliche Reinigung durch Destillation, Kristallisation, Waschen mit Lösungsmitteln und ähnliche Techniken ergibt ohne weiteres ein Produkt einer Reinheit von 99 Proent oder mehr.
  • Zur näheren Erlauterung der Erfindung und der gemäß der Erfindung erzielbaren Vorteile werden im folgenden bevorzugte Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Wenn nichts anderes angegeben ist, beziehen sich alle Teil-und Prozentangaben auf das Gewicht.
  • Beispiel 1 Kat alysat or-Herstellun Zu einer gerührten Aufschlämmung von 1,5 Liter (etwa 2,5 Äquivalente) eines nassen sulfosauren Kation-Austausch-Harzes in Säureform, das 1,7 meq./ml Naßharz-, 4,89 meq./g Trockengewicht-Säuregehalt besitzt, in einem gleichen Volumen Wasser wurde über einen Zeitraum von 4 Stunden eine Lösung von 44,6 g (0,393 Mole; 15,7 Mol%, basierend auf der Gesamtharzkapazität) von Mercaptoäthylamin-Hydrochlorid in 60 ml destilliertem Wasser zugegeben. Die Aufschlämmung wurde während der Zugabe und noch mehrere Stunden danach bei 850C gehalten, um vollständigen Austausch sicherzustellen. Danach wurde überschüssiges Wasser von dem aktivierten, teilweise neutralisierten Harz abtropfen gelassen. Der restliche Säuregehalt einer Probe des aktivierten Harzes betrug 4,12 meq./g Trockenharz, 84,3 Prozent der Anfangskapazität, entsprechend einer im wesentlichen quantitativen teilweisen Neutralisierung durch das zugesetzte Kercaptoaminw Bisphenol A - Herstellung Eine Mantel-Glas-Harz-Säule wurde mit 600 ml des oben beschriebenen modifizierten Harzes beschickt. Nach dem Trocknen des Harzkatalysators durch Spülen des Harzbettes mit 4 bis 5 Volumen Phenol, das auf 95 bis 1000 vorgewärmt war, wurde das Bett durch Gegenspülung mit 1 bis 2 bettvolumen von heißem Phenol klassifiziert. Danach war der Katalysator gebrauchsfertig.
  • Beim Betrieb wurde durch Vorheizen des Vorschubs und durch Zirkulierung von heißem Wasser durch den Reaktormantel die Reaktionstemperatur eingestellt und kontrolliert, Nach dem Erreichen von Dauerzustandsbedingungen in der Säule für eine gegebene Reaktionstemperatur und Vorschubsgeschwindigkeit wurden dann Proben des Produktstroms nach bekannten Verfahren analysiert.
  • Typische Daten aus einer Reihe von Läufen zur Herstellung von Bisphenol A durch Kondensation von Phenol und Aceton bei Verwendung des teilweise neutralisierten Katalysators und zum Vergleich von ihnlichen Läufen unter Verwendung eines unmodifizierten Harzes mit und ohne einem der Vorschubmischung zugesetzten üblichen löslichen Aktivator (Promotor), n-Octylmercaptan, sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die Bisphenol A - Analysen wurden durch Abziehen von nicht umgesetztem Aceton und überschüssigem Phenol bis auf eine Topftemperatur von 200 bis 21000 bei 1 bis 3 mm Hg und Analysieren des als Rückstand bleibenden rohen Bisphenols A durch chromatographische und spek@ographische Verfahren erzielt. Der Prozentsatz o, p' - Bisphenol A wurde durch ein Dampfphasen-chromatographisches Verfahren bestimmt, das von H. Gill in Anal. Chem., 36, 1201 (1964) beschrieben wurde. Die APHA-Farbe wurde in Methanol lösung unter Verwendung eines auf die Standard APHA (American Public Health Association)-Skala geeichten Kolorimeters bestimmt. In der Tabelle 1 sind die Läufe 1, 2, 3 und 4 Bei spiele gemäß der Erfindung, während die Läufe 5 bis 11 Vergleichsläufe sind, die nicht im Rahmen der Erfindung liegen.
  • Tabelle 1 Bisphenol A Reaktionsbedingungen Bisphenol A Lauf Katalysator T°C Vorschubge Kontakt- %Aceton Gew% im % o,p'- APHA-schwindig zeit in Umwand- Ablauf Farbe keit Minuten lung Bettvolumen/ Studen 1 Modifizier- 60-80° 3,52 8,5 37,7% 11,4% 4,4 135 tes Harz 2 60-80° 2,50 12,0 44,9% 13,4% 9,5 195 3 " 65-800 1,37 22,0 59,8% 17,9% 5,0 200 4 " 70-800 0,75 40,0 72,7% 21,8% 5,4 310 5 Harz + RSHa 65-80° 3,43 ---- 25,5% 7,5% 5,6 640-6 " 65-80° 2,16 ---- 35,2% 10,4% 6,1 593 7 " 70-80° 0,81 ---- 55,0% 16,3% 6,8 655 8 Harz allein 60-7520 3,00 10,0 10,2% 3,0% 12,0 935 Tabelle 1 (Fortsetzung) Bisphenol A Reaktionsbedingungen Bisphenol A Lauf Katalysator T°C Vorschubge- Kontakt- %Ace- Gew% im % o,pl- APHA-schwindig- zeit in ton Ablauf Farbe keit Bett- Minuten Umvolumen/ wand-Stunde lung 9 Harz allein 65-75° 2,10 14,0 18,8% 5,6% 13,4 935 10 " " 70-80° 1,43 21,0 22,2% 6,8% 13,4 1045 11 " ft 70-80° 1,22 24, 5 24,5% 7,3% 11,1 1260 Bemerkung: a = 4 % n-Octylmercaptan gelöst im Vorschub Aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen wird deutlich, daß der modifizierte Katalysator sowohl eine erhöhte Umwandlung zu Bisphenol als auch eine verbesserte Produktqualität ergibt, wie durch die Abnahme an ungewünschten o, p-Ieomeren und der helleren Farbe gezeigt wird. Ähnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn das stark saure Kation-Austausch-Harz, das mit einem Alkylmercaptoamin teilweise neutralisiert ist, für die Synthese anderer Bisphenole verwendet wird.
  • Eine weitere Reihe von Läufen wurde in kontinuierlicher Weise mit 9 Mol Phenol für jedes Mol Aceton durchgeführt, wobei die Reaktion auf 70 bis 800C eingestellt wurde. Die Läufe 12 bis 17 wurden gemäß der Erfindung durchgeführt; 15,7 Prozent der Sulfosäuregruppen sind mit 2-Mercaptoäthylamin neutralisiert; die Vergleichsläufe 18 bis 28 wurden mit einem Harz durchgeführt, bei dem 19 Prozent der Sulfosäuregruppen mit 2-Mercaptoäthanol verestert sind. Die Ausbeute-, Reinheit- und Farbwerte von Tabelle 2 zeigen den Grad der Verbesserung an, der bei dem Verfahren gemäß der Erfindung durch den modifizierten lonenaustausch-Harz-Katalysator gemäß der Erfindung erzielt wird.
  • Tabelle 2 Lauf Kontakt- Gewichts% %Aceton % o,p'- F.P. Klettzeit in Bisphenol umgewandelt Isomer (°C) Farbe Minuten im Ablauf zu Bisphenol 12 3,6 8,2 31,9 4,1 152,91 198 13 8,6 11,9 46,2 2,6 153,43 180 14 9,3 12,0 46,7 3,2 153,53 138 15 10,4 12, 9 50,0 3,1 153,22 175 16 11,2 13,3 52,8 --- 153,30 152 17 17,6 14,5 56,2 5,6 153,50 175 18 3,75 1,7 7,1 10,5 ------ 455 19 4,4 2,0 8,3 10,0 ------ 450 20 5,3 2,4 9,6 9,4 ------ 450 21 6,9 2,9 12,0 10,1 ------ 465 22 8,5 3,4 13,8 10,8 145,78 23 8,9 3,3 13,6 10,2 ----- 475 24 9,6 3,5 14,0 10,9 146,50-25 11,4 4,2 17,2 10,4 145,78 26 13,1 4,5 5 18,2 11,4 146,5 475 27 16,5 5,1 20, 8 10,1 147,17 540 28 17,9 5,4 21,8 10, 8 147,12 425

Claims (1)

  1. Patent ansprüche 1. Saurer Katalysatoraktivator für die Kondensation von Phenolen und Ketonen zur Bildung von Bisphenolen, dadurch gekennzeichnet, dab sr aus einem wasserunlöslichen Kation-Austausch-Harz besteht, das eine Anzahl von Sulfosäuregruppen und Alkylmercaptoamin-Sulfosäure-Salzgruppen enthält 2. Katalysator nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er 3 bis 19 saure gruppen für jede Salzgruppe enthält.
    3. Katalysator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylmercaptogruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält.
    4. Katalysator nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 25 Prozent der Sulfosäuregruppen des Wation-Austausch-Harzes durch ein Alkylmercaptoamin zu Alkylmercaptoamin-Sulfosäure-Salzgruppen neutralisiert sind.
    5. Katalysator nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Restsäuregehalt von 3,6 bis 4,4 Milliäquivalenten pro Gramm des trockenen Harzes aufweist.
    6. Verfahren zur Herstellung von Bisphenol A unter Verwendung eines Katalysators nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis 15 Molteile Phenol pro jedes Molteil Aceton bei einer Temperatur von 45 bis 1000G umgesetzt werden und daß ein Katalysator verwendet wird, der einen Restsäuregehalt von wenigstens 2,0 Milliäquivalenten pro Gramm des trockenen Harzes aufweist und bei dem 5 bis 25 Prozent des hnfangssäuregehaltes des Harzes mit einem 1 bis 4 - Kohlenstoff-Alkyl-Mercaptoamin neutralisiert sind.
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein sulfoniertes Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisat, das durch teilweise Neutralisation mit 2-Mercaptoäthylamin modifiziert ist, als Katalysator verwendet wird.
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