DE1765506C - Steckvorrichtung mit kurzen Signalweglangen - Google Patents
Steckvorrichtung mit kurzen SignalweglangenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steckvorrichtung für den Einsatz in elektronischen Systemen mit
hoher Packungsdichte, insbesondere bei Impulsverarbeitung im Sub-Nanosekundenbereich.
Der ständig zunehmende Einsatz von schnellen integrierten Schaltkreisen in Form von Mikrobausteinen
beim Aufbau von großen elektronischen Systemen, insbesondere von Datenverarbeitungsanlagen,
hat nicht nur eine Verringerung des PIaU-bedarfs zur Folge, sondern ermöglicht vor allem wegen
der geringeren erforderlichen Leitungslängen eine Erhöhung der Schaltgeschwindigkeit. Eine weitere
Verbesserung des Schaltverhaltens ergibt sich durch die Ausbildung der Signalleitung als Streifenleitungen
mit definiertem Wellenwiderstand. Hierzu werden die Mikrobausteine vorwiegend auf einem
plattenförmigen, mehrschichtigen Träger aus Isoliermaterial aufgebaut, wobei auf jeder Schicht geätzte
Leiterbahnen angeordnet sind. Kürzeste Signallcitungen mit einem definierten und in Grenzen wählbaren
Wellenwiderstand und somit höchste Schallgeschwindigkeit würde man erhalten, wenn man alle Mikrobausteine
eines Systems in einer einzigen Großbaugruppe unterbringen würde. Dem widerspricht jedoch
die Forderung, eine Anlage aus kleinen, leicht lösbaren Baugruppen aufzubauen, um eine rasche
Wartung zu ermöglichen.
Es ist bekannt, jeweils eine Anzahl von Mikrobausteinen, die selbst aus mehreren Gatter- und/oder
Kippschaltungen in integrierter Schaltkreistechnik bestehen, in steckbaren Flachbaugmppen zu vereinigen.
Eine solche Baugruppe besteht aus einer mehrlagigen Leiterplatte, auf der die integrierten Bausteine
eingelötet sind. Sie wird über Steckkontakte mit einer Verdrahtungsplatte verbunden, die vcr
allem zur Herstellung definierter Wellenwiderstände der Signalleitungen, aber auch zur Erzielung einer
x5 hohen elTekii\en I.eiterdichte ebenfalls mehrlagig
ausgeführt ist.
Das Schema einer gebräuchlichen Steckverbindung (Elektronik l%fi. Heft 10, S. 311 bis 315) zeigt die
Fig. I. Die Flachbaugruppen werden direkt gesteckt.
Die für die Verbindung vorgesehenen Leiterbahnen sind in der Nähe einer Seitenkante der Leiterplatte 1
verbreitert und ealvanisch verstäikt. Am Punkt A
haben sie Kontakt mit den Kontaktfedern 2 des Steckers 3. Die Kontaktfedern sind am Punkt B mit
den Leiterbahnen der mehrlagigen Verdrahtungsplatte 4 verlotet.
Da die Kontaktfedern am Punkt A einen ausreichend hohen Kontaktdruck hervorrufen sollen, der
sich auch bei häufigem Stecken nicht wesentlich verrirgert, muß ihre freie Länge genügend groß sein.
Sie müssen außerdem in dem Iso'ierteil des Steckers fest gelagert sein, da die Verdrahtungsplatte 4 das
durch die seitliche Auslenkung der Federn verursachte Drehmoment nicht aufrahmen kann. Damit
ergibt sich aber zwischen den Punkten A und B eine Entfernung von etwa 15 bis 20 mm, die aus konstruktiven
Gründen kaum unterschritten werden kann.
Die durch die Kontaktfedern gebildeten, relativ langen Leitungsabschnitte begünstigen nicht nur das
Übersprechen zwischen benach bark n Leitungen, sondern sie besitzen auch einen wesentlich höheren
Wellenwiderstand als die Streifenleitungen auf den mehrlagigen Aufbau- und Verdrahtungsplatten. Die
Stoßstelkn verursachen eine Verformung der Impulse, die über diese Leitungsabschnitte laufen. Da
l;is zur eigentlichen Auswertung bzw. Weiterverarbeitung der Impulse das Abklingen der Einschwingvorgänge
erst abgewartet werden muß. entsteht daraus eine Verminderung der Schaltgeschwindigkeit.
Zwar kann durch Anbringen von Erdungsplatten 3a (Fig. 1) an der Außenseite des Steckers
das /.,C-Verhältnis des Leitungsabschnitts innerhalb des Steckers verringert und damit das Leitungsverhalten
verbessert werden, doch gelingt die Anpassung an den verhältnismäßig niedrigen Wellenwiderstand
der Streifenleitungen nicht. Wenngleich grundsätzlich auch die erforderlichen Maßnahmen für die Herstellung
stoßfreier Steckverbindungen bekannt sind, so verbietet sich ihre Anwendung in den vorliegenden
Fällen regelmäßig aus Gründen des Platzbedarfs und des Aufwands. Insbesondere beim Aufbau eines
Systems mit integrierten Bausteinen muß praktisch jeder der zur Verfügung stehenden Rasterpunkto im
Abstand von 2,54 mm mit einem Signalsteckkontakt bestückt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steckverbindung zu schaffen, die auch für Schaltungs-
anordnungen, die mit Impulslängen im Sub-Nanosekunde·
bereich arbeiten, noch brauchbar sind. Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß
die Längen der über die Steckvorrichtung führenden Signalwege wesentlich verkürzt werden müssen, um
so die Reflexion an den vorhandenen Stoßstellen auf ein nicht m<*hr störendes Maß zu verringern.
Gemäß der Erfindung gelingt dies mit einer Steckvorrichtung zur lösbaren elektrischen Verbindung
von Leitungen einer einseitig Mikrobausteine tragenden, mehrlagigen Leiterplatte (Baugruppe) mit Leitungen
einer mehrlagigen Verdrahtungsplatte an vorgegebenen Rasterpunkten; dadurch, daß senkrecht
zur Ebene der Leiterplatte an der nicht mit Mikrobausteinen besetzten Seite Kontaktstifte mit einseitig
keilförmig abgeschrägten Enden angesetzt sind, die jeweils in durchgehende Kontaktierungslöcher der
Verdrahtungsplatten eintauchen und daß in die Kontaktierungslöcher von der Rückseite t'er Verdrahtungsplatte
her Gegenfedern mit abgeschrägten En den eingeführt sind und eine senkrecht zur Ebene
der Verdrahtungsplatte gerichtete Kraft ausüben, so daß ihre abgeschrägten Enden an den korrespondierend
abgeschrägten Enden der Kontaktstifte entlanggleiten und sich zwischen diesen und den Innenwandtr
tier Kontaktierungslöcher verkeilen.
Zur Erläuterung wird nachstehend ein Ausführungsbcispiel
an Hand der F i g. 2 und 3 beschrieben.
Die F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch eine Baugruppe mit dem Stiftteil der Steckvorrichtung in vereinfachter
Darstellung. Eine mehrlagige Leiterplatte 5 mit Leitendgen für die Signalleitungen und Leiterlagen
'ür die Spannungsversorgung ist einseitig mit Mikrobausteinen 6 bestückt.
Beispielsweise sind die Bausteine 6 in zwölf Reihen zu je zwölf Stück angeordnet, mit Ausnahme der
Schnittpunkte der sechsten und siebenten Reihe mit der sechsten und siebenten Spalte, die nicht besetzt
sind. Zur mechanischen Verstärkung und zur Haltei ung der Kontaktstifte 7 ist auf der nicht mit Bausteinen
6 belegten Seite de. Leiterplatte 5 eine Stiftplatte 8 angebracht. An der allrcitig über der Leiterplaue
5 vorstel enden Stiftplatte 8 ist eine Schutzkappe 9 für die Baugruppe befestigt. Eine (unverlierbare)
Schraube 10 im Zentrum der I.augruppe dient zur Befestigung der laugruppe.
D'c Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der Baugruppe zusammen mit dem Gegenstück
der Steckvoirichtung. Aus der Fig. 3 sind weitere Einzelheiten der Steckvorrichtung erkennbar.
Die Löcher tür die Aufnahme der Kontaktstifte 7 in der Stiftplatte 8 sind nach Art der Durchkontaktierungslöcher
in mehrlagigen Leiterplatten hergestellt, d.h., die Innenwände der Löcher sind mit einer
metallischen Leitschicht 8a ausgelegt, die sich in ringförmige Zonen auf den Außenflächen in der Umgebung
der Löcher fortsetzt. An den solchen Durchkontaktierungslöchern der Stiftplatte 8 gegenüberliegenden
Stellen weist auch die Leiterplatte 5 Metallisierungen
5a auf, die beispielsweise ebenfalls Durchkontakrierungslöchern zugeordnet sein können.
Die Metallisierungen 5a und 8a werden durch ein
Lot- oder Schweißverfahren elektrisch leitend Miteinander
verbunden. Die im wesentlichen^zylindrischen
Kontaktstifte 7 werden in die Kontaktierungslöcher
der Stiftplatte 8 eingelötet. An ihrem freien, aus der Stiftplatte herausragenden Ende sind die
Kontaktstifte einseitig keilförmig abgeschrägt Vorzugsweise
ist die schräge Schnittflache leicht nach außen gewölbt. Die Schrägungen der Kontaktstifte
sind so aieinandergerichtct, daß sich die Horizontalkräfte
innerhalb der Baugruppe mindestens annähernd aufheben.
Die mehrlagige Verdrahtungsplatte 11, die zur
Verbindung der Baugruppen und zur Zufuhrung der Versor-unesspannungen dien muß mindestens un
allen den ~Kontaktstiften 7 dei Baugruppen gegenüberliegenden
Stellen durchgehende Kontaktierungs löcher 11« aufweisen. Zur Herstellung des elektrischen
Kontaktes werden die Baugruppen so auf ύκ
Veidrahtungsplattc 11 aufgesetzt, daß ihre abge
schrägten Kontaktstifte 7 in die Kontaktierungslöcher
•lla der Verdrahtungsplatte 11 eindringen. Des weiteren werden von der Rückseite der Verdrahtungs
platte her in die Kontaktierungslöcher Gegenfedern 12 mit abgeschrägten Enden eingeführt. Die Gegen
federn 12 "sind am anderen Ende in eine Haltevor
richtung 13 aus Isoliermaterial eingesetzt und leicht gebogen, so daß sie einem auf ihr freies Ende m
Längsrichtung wirkenden Druck nachgeben können
Wird nun eine Baugruppe mit Hilfe der Befesti gunesschrauhe 10 (Fig. 2) durch die Verdrahtung
plattell hindurch mit der Haltevorrichtung 13 verschraubt,
so üben die Gegenfedern 12 primär eine Kraft auf die Kontaktstifte 7 in ihrer Längsrichtung
aus Als Folge davon gleiten die Schrägflächen von Kontaktstiften und Gegenfedern aneinander entlang,
so daß sich die Enden der Gegenfedern sowohl an die Kontaktstifte als auch an die Innenwände der
Kontaktierungslöcher Ha der Verdrahtungsplatte Il andrücken und damit einen zuverlässigen elektrischen
Kontakt herstellen.
Zwischen den einzelnen Gegenfedern 12 sind an der Haltevorrichtung 13 Wände hochgezogen, die
einerseits als Anschlag beim Anschrauben der Baugruppe dienen und andererseits, Kur/schlüsre zwischen
den Gegenfedern durch leitende Fremdkörper verhindern. Die Haltevorrichtung 13 kann so groß
wie die Verdrahtungsplatte 11 sein, doch ist eine Aufteilung in mehrere Einheiten vorteilhaft, um die
Einführung der Enden der Gegenfedern 22 in die Kontaktierungslöcher der Verdrahtungsplatte 11
beim Aufbau der Anordnung zu erleichtern.
Durch die erfindungsgemäße Steckvorrichtung wird eine Verkürzung der über sie führenden Signalwege
auf eine Länge von 2 bis 3 mm erreicht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Steckvorrichtung zur lösbaren elektrischen Verbindung von Leitungen einer einseitig Mikrobausteine
tragenden, mehrlagigen Leiterplatte (Baugruppe) mit Leitungen einer mehrlagigen
Verdrahtungsplatte an vorgegebenen Rasterpunkten, dadurch gekennzeichnet, daß
senkrecht zur Ebene der Leiterplatte (5) an der nicht mit Mikrobausteinen (6) besetzten Seite
Kontaktstifte (7) mit einseitig keilförmig abgeschrägten Enden angesetzt sind, die jeweils in
durchgehende Kontaktiemngslöcher (Ha) der Verdrahtungsplatte (11) eintauchen und daß in
die Konhi-.iicrungslücher von der Rückseite der
VcFdralitungsplatte her Gegenfedern (12) init abgeschrägten
Enden eingeführt sind und eine senkrecht /ur Ebene der Verdrahtungsplatte ger-htete
Kraft ausüben, so daß ihre abgeschrägten Enden an den korrespondierend abgeschrägten
Enden der Kontakistifte (7', entlanggleiten und sich /wischen diesen und den Innenwänden der
Konlaktierungslöcher (lic) verkeilen.
2. Steckvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die schrägen Schnittllächeii
an den freien E-nden der Kontaktstifte (7) oder der Gegenffdern (12', leicht nach außen gewölbt
sind.
3. Steckvorrichtung nach .·' nspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktstifte
(7) in einer an der Leiterplatte (5) anliegenden und deren Durchbiegung verhindernden Stiftplatte
(8) befestigt sind.
4. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gegenfedern (12) in ihrer Längsrichtung eine leichte Durchbiegung besitzen und einseitig in
einer Haltevorrichtung (13) befestigt sind, die gegen die steckbaren Baugruppen verschraubt wird.
Priority Applications (7)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
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DE1765506A1 DE1765506A1 (de) | 1971-10-14 |
DE1765506B2 DE1765506B2 (de) | 1972-07-06 |
DE1765506C true DE1765506C (de) | 1973-02-01 |
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