DE1764375B1 - Verfahren zum entfernen radioaktiver fester stoffe aus einer verunreinigten fluessigkeit - Google Patents
Verfahren zum entfernen radioaktiver fester stoffe aus einer verunreinigten fluessigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen radioaktiver fester Stoffe aus einer verunreinigten
Flüssigkeit, insbesondere aus dem Kondensat von
65 Siedewasserreaktoren, bei dem ein Filter mit einer Schicht aus körnigem Filterhilfsmittel zum Abfiltern
der Feststoffe überzogen, die Flüssigkeit in Filtrierrichtung durch den Filter geleitet, nach Erschöpfung
des Filterhilfsmittels das erschöpfte, die radioaktiven Verunreinigungen enthaltende Filterhilfsmittel aus
dem Filter entfernt und als Abfall beseitigt wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 053 686 bereits bekannt. Dort wird
das Verfahren für Laborzwecke vorgeschlagen, und es ist nicht erläutert, in welcher Weise das erschöpfte
Filterhilfsmittel, das auch Ionenaustauschermaterial enthalten kann, zusammen mit den aufgefangenen
Verunreinigungen aus dem Filtergerät entfernt werden soll. Gerade hier ergeben sich aber in der Praxis
Schwierigkeiten auf Grund der Verseuchungsgefahr, die vom erschöpften Filterhilfsmittel mit den Verunreinigungen
ausgeht. Andererseits ergibt sich aber bei dem bekannten Verfahren bereits der Vorteil, daß
nur Feststoffe und damit ein vergleichsweise kleines Volumen zu beseitigen ist, anders als im Falle einer
Regenerierung des Filterhilfsmittels durch eine Regenerierflüssigkeit, die anschließend zu beseitigen
wäre.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren so zu verbessern, daß eine auch
im praktischen Betrieb problemlose Entfernung des erschöpften Filterhilfsmittels mit den radioaktiven
Verunreinigungen möglich ist, ohne daß der Vorteil eingebüßt wird, wonach ein relativ kleines radioaktives
Abfallvolumen zu beseitigen ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von dem eingangs beschriebenen bekannten Verfahren
aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen des erschöpften, die radioaktiven Verunreinigungen
enthaltenden Filterhilfsmittels aus dem Filter Gas entgegen der Filtrierrichtung durch den Filter geleitet
wird und dieser gleichzeitig in eine Reinigungsflüssigkeit eingetaucht wird, daß die Reinigungsflüssigkeit
aus dem Filter abgezogen wird und eine Rückspülflüssigkeit entgegen der Filtrierrichtung durch den
Filter geleitet wird, daß die Reinigungs- und die Rückspülflüssigkeit zum Absetzen des Filterhilfsmittels
mit den radioaktiven Feststoffen einem Absetzbehalter zugeführt werden und daß die abgesetzten
Feststoffe in Form eines im wesentlichen festen Rückstandes zentrifugiert und dann als Abfall beseitigt
werden.
Es hat sich gezeigt, daß durch die kombinierte Wirkung der eingeleiteten Reinigungsflüssigkeit und des
eingeleiteten Gases das erschöpfte Filterhilfsmittel mit den Verunreinigungen so von der Stützfläche für
das Filterhilfsmittel abgelöst und fließfähig gemacht wird, daß es auf einfache Weise abgezogen werden
kann, wobei das Einleiten der Rückspülflüssigkeit eine vollständige Reinigung des Filters garantiert.
Durch die Verwendung von Gas, das im Gegensatz zur Flüssigkeit keine radioaktiven Stoffe aufnimmt,
werden die erforderlichen Mengen an Reinigungsund Rückspülflüssigkeit außerdem in vorteilhafter
Weise herabgesetzt.
Als besonders zweckmäßig hat sich eine Durchführung des Verfahrens erwiesen, bei der als Filterhilfsmittel
Ionenaustausch-Harzteilchen einer Korngröße im Bereich zwischen etwa 0,26 und 0,037 mm Sieböffnungsweite verwendet werden.
Allerdings ist es aus der Zeitschrift »Kernenergie«, 7. Jahrgang, 1964, Nr. 11, S. 741 bis 748, bereits be-
kannt, zum Entfernen radioaktiver fester Stoffe aus verunreinigten Flüssigkeiten als Filterhilfsmittel
Ionenaustausch-Harzteilchen zu verwenden. Ferner ist es aus der USA.-Patentschrift 3 250 703 bereits
bekannt, zum Entfernen fester Stoffe aus verunreinigten Flüssigkeiten als Filterhilfsmittel Ionenaustausch-Harzteilchen
einer Korngröße im Bereich zwischen 0,26 und 0,037 mm Sieböffnungsweite zu verwenden.
Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, als Gas Luft, als Reinigungsflüssigkeit warmes Wasser
mit einer Temperatur zwischen 38 und 93° C und als Rückspülflüssigkeit Wasser zu verwenden. Diese
Strömungsmittel sind billig und erfüllen ihren Zweck vollends, wie sich herausgestellt hat.
Es hat sich ferner bewährt, mit einer Gasdurchsatzmenge von etwa 300 bis 1500 Normalliter/min und
m2 Filterfläche zu arbeiten, und zweckmäßigerweise wird auch während des Rückspulens weiterhin Gas
mit einer niedrigeren Durchsatzgeschwindigkeit und ao einer verringerten Durchsatzmenge von etwa 150 bis
300 Normalliter/min und m2 Filterfläche durch den
• Filter geleitet.
Bei der bevorzugten Verwendung eines Filterbehälters mit senkrecht angeordneten Filterkerzen wird das Ablösen des Filterkuchens von den Filterkerzen in besonders wirksamer Weise dadurch erreicht, daß während des Einleitens von Gas die Reinigungsflüssigkeit dem Filterbehälter mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt wird, daß die Flüssigkeitsstandhöhe um etwa 125 bis 250 mm/min zunimmt.
Bei der bevorzugten Verwendung eines Filterbehälters mit senkrecht angeordneten Filterkerzen wird das Ablösen des Filterkuchens von den Filterkerzen in besonders wirksamer Weise dadurch erreicht, daß während des Einleitens von Gas die Reinigungsflüssigkeit dem Filterbehälter mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt wird, daß die Flüssigkeitsstandhöhe um etwa 125 bis 250 mm/min zunimmt.
Ferner läßt sich das Verfahren in zweckmäßiger Weise so weiterbilden, daß die durch das Absetzen
und durch das Zentrifugieren zurückgewonnene Reinigungs- und Rückspülflüssigkeit zusammen mit der
zu reinigenden Flüssigkeit erneut durch den Filter geleitet wird. In diesem Falle bedarf es keiner Beseitigung
oder weiteren Bearbeitung der ohnehin in vergleichsweise geringer Menge anfallenden Reinigungsund
Rückspülflüssigkeit.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
»Die Zeichnung stellt eine Einrichtung dar, mittels deren das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
werden kann.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch eine Einrichtung, die es ermöglicht, gelöste und ungelöste
radioaktive Verunreinigungen aus Dampfkondensat zu entfernen und die Verunreinigungen zu beseitigen.
Die Einrichtung oder Anlage umfaßt einen Filterbehälter 10, einen Behandlungsbehälter 11, einen
Speicherbehälter 12 für die Rückspülflüssigkeit, einen Absetzbehälter 14, eine Zentrifuge 15 und
einen Speicherbehälter 16 für einen Flüssigkeitsvorrat; diese Behälter sind durch mehrere Rohrleitungen
und Ventile miteinander verbunden. Der Filterbehälter 10 ist vorzugsweise von der Bauart, bei der mehrere
aufrecht stehende ringförmige Filterelemente vorgesehen sind. Das zu behandelnde Dampfkondensat
wird dem Filterbehälter 10 über eine Leitung 24 zugeführt, und dieses Kondensat strömt durch den
Behälter nach oben zu einer Eintrittszone des Behälters. Von dort aus strömt das Kondensat durch die
Filterelemente, um den Filterbehälter 10 dann über eine Austrittsleitung 30 zu verlassen. Bezüglich der
Flude, die dem Filterbehälter 10 über die Eintrittsleitung 24 zugeführt werden und ihn über die Austrittsleitung 30 wieder verlassen, wird im folgenden in
manchen Fällen gesagt, daß sie den Filter in der Vorwärtsrichtung durchströmen; bezüglich der Flude, die
dem Behälter 10 über die Leitung 30 zugeführt werden, um den Behälter dann über die Leitung 24 wieder
zu verlassen, wird gesagt, daß sie den Filter in der Rückwärtsrichtung bzw. im Gegenstrom durchströmen.
Eine Leitung 20 für eine Aufschwemmung, die durch ein Ventil 21 gesteuert wird, verbindet den Behälter
11 zum Aufbringen eines Überzugs mit einer Pumpe 23 für die Aufschwemmung. Die Pumpe 23
ist mit der Eintrittsleitung 24 des Filterbehälters 10 durch eine Überströmleitung 22 verbunden, die durch
ein Überströmventil 25 gesteuert wird. Eine Rückleitung 32, in die ein Rückleitungsventil 31 eingeschaltet
ist, dient dazu, den Behälter 11 mit der Austrittsleitung 30 des Filterbehälters 10 zu verbinden. Die
Leitung 20 für die Aufschwemmung und die Rückleitung 32 sind durch eine Überbrückungsleitung 28
miteinander verbunden, in die ein Überbriickungsventil 33 eingeschaltet ist. Außerdem stehen mit der
Austrittsleitung 30 eine Luftleitung 34, eine Rückspülleitung 36 und eine Entnahmeleitung 38 in Verbindung,
die jeweils durch ein Ventil 35 bzw. 37 bzw. 39 gesteuert werden.
An die Einlaßleitung 24 des Filterbehälters 10 ist zusätzlich zu der Überströmleitung 22 eine Warmwasserleitung
26 angeschlossen, und außerdem ist eine Entleerungsleitung 40 vorgesehen; diese beiden
Leitungen werden jeweils durch ein Ventil 27 bzw. 41 gesteuert. Die Entleerungsleitung 40 führt zu einem
Speicherbehälter 12 für die Rückspülflüssigkeit, der seinerseits durch eine mit einem Ventil 43 versehene
Überströmleitung 42 mit dem Absetzbehälter 14 verbunden ist. Der Absetzbehälter 14 ist an eine Zentrifuge
15 und den Speicherbehälter 16 für die Ergänzungsflüssigkeit angeschlossen; zu diesem Zweck sind
eine für die Rückstände bestimmte Leitung 44 mit einem Ventil 45 und eine Überströmleitung 50 mit
einem Ventil 51 vorgesehen. Das feste Material wird der Zentrifuge 15 durch eine öffnung 46 entnommen.
Die Flüssigkeit wird aus der Zentrifuge 15 durch eine Leitung 54 abgeführt, in die ein Ventil 55 eingeschaltet
ist, und die über die Leitung 50 mit dem Speicherbehälter 16 verbunden werden kann.
An die Überströmleitung 22 ist eine durch ein Ventil 53 steuerbare Speiseleitung 52 angeschlossen. Der
Speicherbehälter 16 ist mit der Speiseleitung 52 über eine Leitung 58 mit einem Ventil 59 verbunden.
Um das Verständnis der Erfindung zu erleichtern, wird im folgenden ein vollständiger Arbeitszyklus beschrieben,
der damit beginnt, daß das Filtermaterial mit einem Überzug versehen wird. Eine wässerige
Aufschwemmung eines geeigneten Überzugsmittels, vorzugsweise eines feinkörnigen Ionenaustausch-Harzes
mit einer Korngröße entsprechend etwa 60 bis 400 Maschen je Zoll, wird in dem Behälter 11 bereitgehalten.
Während des Überziehens des Filtermaterials sind alle Ventile mit Ausnahme des Ventils 21
für die Aufschwemmung, des Überströmventils 25 und des Rückleitungsventils 31 geschlossen. Wenn
jetzt die Pumpe 23 zum Fördern der Aufschwemmung in Betrieb gesetzt wird, wird die zum Erzeugen
des Überzugs dienende Harzaufschwemmung aus dem Behälter 11 über die Eintrittsleitung 24 dem Filterbehälter
10 zugeführt. Vor der Einleitung dieses Arbeitsschritts wird der Filterbehälter 10 gewöhnlich
mit nur geringe Verunreinigungen enthaltendem Wasser gefüllt. Nunmehr bewirkt der Druck der zugeführten
Aufschwemmung, daß das nur wenig verunreinigte Wasser aus dem Behälter 10 über die Austrittsleitung
30 verdrängt wird, um dann über die Rückleitung 32 dem Behälter 11 zugeführt zu werden.
Während sich der Arbeitsgang zum Herstellen des Überzugs abspielt, kommt die Harzaufschwemmung,
die den Filterbehälter 10 in der Vorwärtsrichtung durchströmt, in Berührung mit den Filterelementen,
und die Harzteilchen werden auf den der Strömung zugewandten Flächen der Filter abgelagert. Dieser
Ablagerungsprozeß setzt sich fort, bis ein eine ausreichende Dicke aufweisender Überzug auf den der
Strömung zugewandten Rächen der Filter entstanden ist. Hierauf werden das Ventil 21 für die Aufschwemmung
und das Rückleitungsventil 31 geschlossen, während das Überbrückungsventil 33 geöffnet wird.
Die Pumpe 23 zum Fördern der Aufschwemmung bleibt weiter in Betrieb, bis das umgewälzte Wasser
klar ist. Sobald dieser Punkt erreicht ist, ist die Anlage benutzungsbereit, d. h., sie kann dazu dienen, ein
verunreinigtes Dampfkondensat zu behandeln.
Während des Reinigungsvorgangs tritt das verunreinigte Dampfkondensat, das gelöste und ungelöste
radioaktive Verunreinigungen enthält, in die Anlage über die Speiseleitung 52 ein. Das verunreinigte Kondensat
strömt von der Speiseleitung 52 aus zu der Überströmleitung 22, um dann dem Filterbehälter 10
durch die Eintrittsleitung 24 zugeführt zu werden. Wie schon erwähnt, strömt das Kondensat in der
Vorwärtsrichtung durch den Filterbehälter 10. Die gelösten und ungelösten radioaktiven Verunreinigungen
werden aus dem Kondensat entfernt, wenn das Kondensat die durch die Harzteilchen gebildete
Schicht und die Filterelemente passiert. Das gereinigte Kondensat verläßt den Filterbehälter 10 über
die Austrittsleitung 30 und wird aus der Anlage mit Hilfe einer Leitung 38 abgeführt. Die Entnahmeleitung38
ermöglicht es, das Kondensat anderen, hier nicht gezeigten Einrichtungen zuzuführen, so daß es
z. B. als Kesselspeisewasser oder zu anderen Zwekken verwendet werden kann.
Im Laufe der Zeit erschöpft sich die Reinigungskraft der Harzteilchen, so daß es erforderlich ist, die
Harzteilchen zu entfernen bzw. zu ersetzen. Wenn der entsprechende Zeitpunkt erreicht ist, wird der
normale Betrieb der Einrichtung durch Schließen des Speiseventils 53 unterbrochen. Nunmehr kann der
Reinigungsvorgang durchgeführt werden. Das noch in dem Filterbehälter 10 enthaltene Kondensat wird
aus dem Behälter über die Austrittsleitung 30 und die Entnahmeleitung 38 mit Hilfe einer beliebigen geeigneten,
hier nicht gezeigten Vorrichtung abgepumpt. Alternativ kann man dieses Kondensat aus dem Filterbehälter
10 über geeignete, hier nicht gezeigte Leitungen dem Speicherbehälter 16 zuführen. Sobald der
Filterbehälter 10 entleert worden ist, wird das Entnahmeventil 39 geschlossen. Nunmehr ist es möglich,
dem Filterbehälter 10 gleichzeitig ein zum Reinigen dienendes Gas, vorzugsweise Luft, und eine Reinigungsflüssigkeit,
vorzugsweise warmes Wasser, zuzuführen.
Durch Öffnen des Druckluftventils 35 in der Druckluftleitung 34 wird dem Filterbehälter 10
Druckluft zugeführt. Die Luftdurchsatzmenge wird vorzugsweise so gewählt, daß sie im Bereich von etwa
300 bis etwa 1500 Normalliter/min/m2 der Filterfläche liegt. Gleichzeitig wird warmes Wasser mit
einer Temperatur, die vorzugsweise im Bereich von etwa 38 bis etwa 93° C liegt, dem Filterbehälter 10 in
der Vorwärtsrichtung dadurch zugeführt, daß das Ventil 27 der Warmwasserleitung 26 geöffnet wird.
Das warme Wasser wird vorzugsweise mit einer solchen Geschwindigkeit zugeführt, daß der Wasserspiegel
in dem Behälter 10 in jeder Minute um etwa 125 bis etwa 250 mm steigt.
Das gleichzeitige Einleiten von warmem Wasser und Druckluft in den Filterbehältern 10 führt zu einer
einwandfreien Beseitigung des erschöpften Harzüberzugs. Wenn dem Filterbehälter 10 eine solche Menge
warmen Wassers zugeführt worden ist, daß die Filter vollständig eingetaucht sind, wird das Ventil 27 geschlossen.
Während das Druckluftventil 35 geöffnet bleibt, wird das Entleerungsventil 41 geöffnet, so daß
das warme Wasser aus dem Filterbehälter 10 über die Einlaßleitung 24 und die Entleerungsleitung 40 zu
dem Behälter 12 zum Speichern der Rückspülflüssigkeit strömen kann. Das warme Wasser wird vorzugsweise
mit einer solchen Geschwindigkeit abgeführt, daß die Standhöhe in dem Behälter 10 in jeder Minute
um etwa 125 bis 250 mm zurückgeht.
Nach dem Abführen des warmen Wassers aus dem Filterbehälter 10 wird der Luftdurchsatz in der Rückwärtsrichtung
vorzugsweise auf etwa 150 bis 300 Normalliter/min/m2 der Filterfläche verringert;
zu diesem Zweck wird das Luftventil 35 entsprechend verstellt. Alternativ kann die Zufuhr von Luft
vollständig unterbrochen werden. Der Filter wird dann in der Rückwärtsrichtung durchgespült, indem
man eine geeignete Rückspülflüssigkeit, vorzugsweise Wasser, in der Gegenrichtung durch die Rückspülleitung
36 zuführt. Dieses Rückspülwasser verläßt den Filterbehälter 10 dann über die Einlaßleitung 24 und
strömt über die Entleerungsleitung 40 zu dem Speicherbehälter 12 für die Rückspülflüssigkeit. Nach
der Beendigung des Rückspülvorgangs werden das Rückspülventil 37, das Ablaßventil 41 und das
Druckluftventil 35 geschlossen; nunmehr können die Arbeitsgänge zum Erzeugen des Überzugs und zum
Reinigen des Kondensats erneut in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt werden.
In diesem Zeitpunkt enthält der Speicherbehälter 12 das Reinigungs- und Rückspülwasser zusammen
mit den jetzt radioaktiven Harzteilchen des Filterüberzugs und den ungelösten radioaktiven Verunreinigungen,
die in dem verunreinigten Dampfkondensat enthalten waren. Dieser Rücktsand muß einer weiteren
Behandlung unterzogen werden, um sein Volumen zu verringern, bevor der Rückstand beseitigt
werden kann. Zu diesem Zweck wird der Rückstand dem Absetzbehälter 14 über die Rückspülleitung 42
zugeführt, die mit Hilfe des Ventils 43 gesteuert wird. In dem Behälter 14 können sich die radioaktiven festen
Stoffe absetzen. Das oberhalb der festen Rückstände vorhandene Reinigungs- und Rückspülwasser
wird aus dem Absetzbehälter 14 abgeführt und über die Überströmleitung 50 dem Speicherbehälter 16 zugeführt.
Am Boden des Absetzbehälters 14 setzt sich ein im wesentlichen fester radioaktiver Rückstand ab, der
aus dem Behälter über eine Leitung 44 abgezogen wird, um einer Zentrifuge 15 zugeführt zu werden.
Mit Hilfe der Zentrifuge wird dem Rückstand weiteres Wasser entzogen. Das zurückgewonnene Wasser
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wird von der Zentrifuge 15 aus dem Speicherbehälter Typische feste Kationenaustausch-Harzteilchen,
16 über die Leitungen 54 und 50 zugeführt. Der ra- die bei dem Verfahren nach der Erfindung verwendet
dioaktive Rückstand, dessen Volumen jetzt in einem werden können, sind vom Divinylbenzolstyrol-Copoerheblichen
Ausmaß verkleinert worden ist, wird der Iymerisattyp, vom Acryltyp, vom sulfonierten Kohle-Zentrifuge
15 über eine öffnung 46 entnommen und 5 typ oder vom Phenoltyp. Diese Stoffe können z. B. in
kann jetzt mit Hilfe bekannter Verfahren unschädlich der Natrium-, Wasserstoff-, Ammonium- oder Hygemacht
bzw. beseitigt werden. Das zurückgewon- drazinform verwendet werden. Zu den typischen
nene Wasser, das in dem Speicherbehälter 16 gesam- Anionenaustausch-Harzteilchen, die ebenfalls vermelt
wurde, kann dem Filterbehälter 10 in der glei- wendet werden können, gehören diejenigen vom Phechen
Weise erneut zugeführt werden, wie Ursprung- io nolformaldehydtyp, vom Divinylbenzolstyrol-Copolich
das Dampfkondensat zugeführt wurde. Zu die- Iymerisattyp, vom Acryltyp und vom Epoxytyp. Die
sem Zweck ist eine Leitung 58 mit einem Ventil 59 Anionenharzteilchen können z. B. in der Hydroxydvorgesehen,
so daß das zurückgewonnene Wasser form oder der Chloridform verwendet werden,
während des Betriebs der Einrichtung der Über- Zwar wurde das erfindungsgemäße Verfahren beströmleitung
22 zugeführt werden kann. 15 züglich der Verwendung einer vorher aufgebrachten Zwar wurde vorstehend davon gesprochen, daß zur Schicht aus feinkörnigen Ionenaustausch-Harzteil-Reinigung
Druckluft verwendet wird, doch sei be- chen beschrieben, doch sei bemerkt, daß sich das
merkt, daß man auch andere Gase wie Stickstoff, Verfahren entsprechend auch dann anwenden läßt,
Sauerstoff u. dgl. verwenden könnte. Die Verwen- wenn die erwähnte Schicht aus Diatomeenerde oder
dung von Druckluft ist jedoch gewöhnlich deshalb 20 einem anderen Material besteht, das geeignet ist, ravorteilhaft
und wirtschaftlich, da Druckluft in den dioaktive Verunreinigungen zu entfernen. Ferner läßt
meisten technischen Anlagen zur Verfügung steht. sich die Erfindung bei jedem stehend angeordneten
Entsprechend könnte man an Stelle von Wasser auch Filtersieb anwenden, das vorher mit einer Überzugsandere
Reinigungsflüssigkeiten zum Reinigen der FiI- schicht versehen worden ist, z. B. bei Filtern der soter
verwenden. Als Beispiele für solche Flüssigkeiten 25 genannten Blattbauart und bei anderen Filtern,
seien Alkohole, Tetrachlorkohlenstoff und Lösungen Es sei bemerkt, daß man bei dem vorstehend bevon
Detergentien oder Seife genannt. Diese Flüssig- schriebenen Ausführungsbeispiel die verschiedensten
keiten werden vorzugsweise bei einer Temperatur im Abänderungen und Abwandlungen vorsehen kann,
Bereich von etwa 38 bis 93° C verwendet. ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
copy 209523/139
Claims (7)
1. Verfahren zum Entfernen radioaktiver festei Stoffe aus einer verunreinigten Flüssigkeit, insbesondere
aus dem Kondensat von Siedewasser-Reaktoren, bei dem ein Filter mit einer Schicht
aus körnigem Filterhilfsmittel zum Abfiltern der Feststoffe überzogen, die Flüssigkeit in Filtrierrichtung
durch den Filter geleitet, nach Erschöpfung des Filterhilfsmittels das erschöpfte, die radioaktiven
Verunreinigungen enthaltende Filterhilfsmittel aus dem Filter entfernt und als Abfall
beseitigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Entfernen des erschöpften, die radioaktiven
Verunreinigungen enthaltenden Filterhilfsmittels aus dem Filter Gas entgegen der Filtrierrichtung
durch den Filter geleitet wird und dieser gleichzeitig in eine Reinigungsflüssigkeit eingetaucht
wird, daß die Reinigungsflüssigkeit aus dem Filter abgezogen wird und eine Rückspülflüssigkeit
entgegen der Filtrierrichtung durch den Filter geleitet wird, daß die Reinigungs- und die
Rückspülflüssigkeit zum Absetzen des Filterhilfsmittels mit den radioaktiven Feststoffen einem
Absetzbehälter zugeführt werden und daß die abgesetzten Feststoffe in Form eines im wesentlichen
festen Rückstands zentrifugiert und dann als Abfall beseitigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Filterhilfsmittel Ionenaustausch-Harzteilchen
einer Korngröße im Bereich zwischen etwa 0,26 und 0,037 mm Sieböffnungsweite verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Gas Luft, als Reinigungsflüssigkeit
warmes Wasser mit einer Temperatur zwischen 38 und 93° C und als Rückspülflüssigkeit
Wasser verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Gasdurchsatzmenge von etwa 300 bis 1500 Normalliter/min
und m2 Filterfläche gearbeitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß während des Rückspulens weiterhin
Gas mit einer niedrigeren Durchsatzgeschwindigkeit und einer verringerten Durchsatzmenge
von etwa 150 bis 300 Normalliter/min und m2 Filterfläche durch den Filter geleitet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 unter Verwendung eines Filterbehälters mit mehreren
aufrecht stehenden, ringförmigen Filterelementen, dadurch gekennzeichnet, daß während
des Einleitens von Gas die Reinigungsflüssigkeit dem Filterbehälter mit einer solchen Geschwindigkeit
zugeführt wird, daß die Flüssigkeitsstandhöhe um etwa 125 bis 250 mm/min zunimmt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die durch das
Absetzen und durch das Zentrifugieren zurückgewonnene Reinigungs- und Rückspülflüssigkeit zusammen
mit der zu reinigenden Flüssigkeit erneut durch den Filter geleitet wird.
Applications Claiming Priority (1)
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DE1764375B1 true DE1764375B1 (de) | 1972-05-31 |
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ES (1) | ES354205A1 (de) |
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