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Betr. : Gebrauchsmusteranmeldung-Ihr Schreiben vom 9.1.1958, Az. P
10 798/3og Gm.
Zweihülsen-Tabletten-Verpackung |
Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Tabletten od. dgl. Eine übliche Verpackungsform
besteht in Röhrchen aus Glas, Metall od. dgl., die mit Deckeln oder Pfropfen verschlossen
werden. Derartige Verpackungen haben eine ziemlich unhandliche Gestalt und lassen
sich daher nur schwierig in der Tasche mitführen. Ausserdem sind sie, wenn sie nicht
aus Metall bestehen, verhältnismässig stossempfindlich und werden daher leicht beschädigt.
Um diese Nachteile zu überwinden, hat man bereits schachtelförmige Verpackungen
entwickelt, die leicht in der Tasche, beispielsweise in der Westentasche, untergebracht
werden können. Diese Verpackungen können jedoch meist nur wenige Tabletten aufnehmen,
so dass sie in vielen Fällen als Nachfüllpackung ausgebildet werden. Derartige Nachfüllpackungen
genügen aber nicht den hygienischen Anforderungen.
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Es besteht daher das Bedürfnis, eine Verpackung zu schaffen, die einerseits
leicht in der Tasche mitgeführt werden kann, und die andererseits eine ausreichende
Anzahl von Tabletten aufzunehmen vermag, ohne dass nachgefüllt zu werden braucht.
Darüber hinaus erscheint es wünschenswert, in Verbindung mit der Packung einen Hilfsraum
vorzusehen, der beispielsweise eine Gebrauchsanweisung aufzunehmen vermag. Die bisher
übliche Unterbringung der Gebrauchsanweisung kann in keiner Weise befriedigen. Soweit
es sich um Röhrchen-Packungen handelt, werden die Gebrauchsanweisungen um das Röhrchen
herumgewickelt oder neben das Röhrchen gelegt, so dass sie zusammen mit der äusseren
Pappverpackung fortgeworfen werden.
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Bei schachtelförmigen Verpackungen liegen die Gebrauchsanweisungen
gewöhnlich unter dem Deckel ; da sie hier bei der Entnahme der Tabletten stören,
werden sie meistens auch schnell fortgeworfen.
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Wenn sich nun der Benutzer später über die Zusammensetzung oder zweckmässige
Dosierung der Tabletten unterrichten will, so fehlt die Gebrauchsanweisung, und
er ist daher völlig auf sein Gedächtnis angewiesen.
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Eine Packung für Tabletten od. dgl. weist nun gemäss der Erfindung
zwei achsparallele hülsenförmige Röhren auf, die durch zwei parallele Seitenwände
und einen Boden miteinander verbunden sind, wobei zwischen den Seitenwänden ein
Hilfsraum gebildet wird ; Röhren, Seitenwände und Boden bestehen aus einem Stück,
das vorzugsweise aus Kunstharz gespritzt ist.
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Durch die Unterteilung der Gesamtlänge des Vorratsraumes in achsparallele
Röhren wird die Länge der Packung gegenüber den üblichen Röhrenpackungen herabgesetzt.
Die Packung nimmt etwa die Gestalt einer Streichholzschachtel oder eines grösseren
Feuerzeuges an.
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Zwischen den beiden Röhren steht ein ausreichender Hilfsraum zur Verfügung,
der die Gebrauchsanweisung od. dgl. aufnehmen kann. Die erfindungsgemässe Packung
lässt sich ohne Schwierigkeiten aus Kunstharz od. dgl. spritzen.
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Ein der erfindungsgemässen Packung angepasster Verschluss weist einen
vorzugsweise elastischen, den Hilfsraum überdeckenden Mittelteil und an seinen beiden
Enden Stopfen auf, die in die Öffnungen der Röhren eingreifen können. Vorteilhaft
steht der Rand der Stopfen etwas über die Lippen der Röhren über, so dass die Stopfen
mittels des Daumens ohne Schwierigkeit angehoben werden können.
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Bei biegsamem Mittelteil ist es ohne weiteres möglich, nur ein Röhrchen
zu öffnen, während das andere geschlossen bleibt. Wenn beide Röhrchen unabhängig
voneinander durch je einen Sicherungs-Klebstreifen verschlossen sind, so kann also
das eine Röhrchen staubsicher und bakteriensicher verschlossen gehalten werden,
während man aus dem anderen Röhrchen Tabletten entnimmt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für den Gegenstand der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen : Fig. I eine geschlossene Packung
im axialen Schnitt, Fig. II den oberen Teil des Gegenstandes der Fig. I, nach Öffnung
des einen Röhrchens.
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Fig. III den Gegenstand der Erfindung in perspektivischer Ansicht
mit einem geöffneten Röhrchen, Fig. IV den Verschlussteil in der Ansicht von unten,
Fig. V den Verschlussteil in der Seitenansicht, Fig. VI den Unterteil in der Seitenansicht
und Fig. VII den Unterteil in der Draufsicht.
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Der untere Teil wird gebildet aus zwei achsparallelen Tablettenröhrchen
1, 2, die durch zwei Seitenwände 3 und 4, sowie einen durchgehenden Bodenteil 5
miteinander verbanden sind.
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In der Mittelebene ist zwischen den Röhren 1 und 2 auf dem Boden 5
eine Verstärkungsrippe zu erkenne die sich in der Mittelebene durch den freien Hilfsraum
zwischen den Teilen 3, 4, 5 erstreckt.
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Durch die gewählte Gestaltung ist zwischen den Röhrchen 1 und 2 der
eben erwähnte Hilfsraum geschaffen, der zur Aufnahme einer Gebrauchsanweisung 6,
vgl. Fig. III (oder z. B. auch eines Rezeptes) dienen kann.
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Der Verschluss weist zwei Stopfen 7 und 8 auf, die durch einen biegsamen
Mittelteil 9, vorzugsweise einen elastischen Mittelteil, miteinander verbunden sind.
Die Stopfen 7 und 8 weisen, wie insbesondere Fig. I erkennen lässt, einen überstehenden
Rand auf, so dass die Stopfen leicht mittels des Daumens von den Röhrchen abgehoben
werden können. Der äussere Umfang dieses überstehenden Randes ist zweckmässig gerändelt.
Die Ausbildung der einzelnen Stopfen ist beliebig. Selbstverständlich sollen sie
in der Lippe gut haften und einen staubsicheren Abschluss gewährleisten, doch können
sie zusätzlich so ausgebildet werden, dass sie einen Druck auf die oberste Tablette
des ganz gefüllten Behälters ausüben.
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Die Möglichkeit, eines der Röhrchen unabhängig vom anderen zu öffnen,
wie dies Fig. II und III andeuten, erlaubt es, den Verschluss in ständiger Verbindung
mit dem Unterteil des Behälters zu lassen, so dass der Verschluss nicht verloren
geht.