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Friedrioh von Olnhausen Bieberach a. d. Riß (Württ.) Bremseinrichtung
für in gleichem Drehsinn umlaufende Motore.
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Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für in gleichem Drehsinn
umlaufende Motore. Derartige Elektromotore werden beispielsweise bei Zentrifugen
und Schleudern in der Zuckerindustrie, Raffinieranlagen usw. benutzt. Die Motore
sollen bei ihrer Abstellung schnell aber ruckfrei zum Stillstand kommen. Diese Aufgabe
erfüllen die bekannten Bremseinrichtungen bei Elektromotoren meist nicht oder nur
unvollkommen, insbesondere in den Fällen, wo der Elektromo= tor, wie bei Wäscheschleudern,
aufgehängt angeordnet ist und die Schleuder o. dgl. trägt.
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Gemäß der Erfindung ist die Bremseinriohtung für in gleichem Drehsinn
umlaufende Elektromotore dadurch gekenn= zeichnet, daß am Umfang einer mit der Motorwelle
umlaufenden Bremstrommel wenigstens ein in der Drehrichtung der Bremse trommel ansehwenkbarer
Bremskörper vorhanden ist, der zum folge der Umlaufbewegung der Bremstrommel bei
deren Berühren selbsttätig auf diese bremsend aufläuft.
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Bei einer solchen Bremseinrichtung liefert die Umlauf=
energie
die Bremsenergie und bewirkt so selbst ihre eigene Vernichtung. Bei einem aufgehängten
Elektromotor, der mit seiner Welle eine Schleuder o. dgl. trägt und deshalb nicht
bewegungsfrei ist, macht die Bremseinrichtung alle Bewegungen des Motors mit, ohne
daß dadurch die Bremsleistung beein= trächtigt wird. Für das Anlegen des Bremskörpers
ist nur eine schwache Feder erforderlich. Dies hat zur Folge, daß bei einer elektromagnetischen
Steuerung der Bremseinrichtung der Motor zu seinem Anlassen nur einen sehr niedrigen
Strom= anlauf benötigt und störende Stromstöße in der Stromleitung unterbleiben,
was insbesondere für elektrische Hauahaltamam sohinen, beispielsweise Wäscheschleudern,
wichtig ist. Das erfindungsgemäße Bremsen mit der Umlaufenergie des Elektro= motors
anstelle eines BVremsens mit Federkraft mindert auch den Stromverbrauch für das
Offenhalten der Bremseinriohtung auf elektromagnetischem Wege, während des Betriebs
des Elektromotors.
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Bei der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung kann der Bremskörper durch
einen Schwenkhebel mit Bremsbacke getragen sein, welcher durch eine in Richtung
zur Bremstrommelachse wirkenden Feder beeinflußt ist. Diese Feder hat nur das An=
legen des : Bremskörpers an die Bremstrommel zu besorgen.
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Zweckmäßigerweise ist der den Bremskörper tragende Schwenkhebel konaxial
mit einem im Motor untergebrachten elektromagnetischen Anker starr verbunden, welcher
in bezug auf die die Bremstrommel tragende Motorwelle mit dem Bremse körper bewegungsgleich
angeordnet ist.
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Der Bremskörper kann nur das Endteil der Bremsbacke des Schwenkhebels
besetzen. Er kann kürzer als die Bremsbacke
und an dieser verstellbar
angeordnet sein. Auf diese Weise läßt sich leicht und bequem die im Einzelfall günstigste
Angriffsstelle des Bremskörpers festlegen. Denn der Anzug des Bremskörpers durch
die Umlaufenergie ist kraftmäßig ab= hängig von der Lage der Bremstrommelachse,
dem Sohwenkdrehpunkt für den den Bremakörper tragenden Schwenkarm und der Angrififstelle
des Bremskörpers.
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Der Bremskörper kann einstellbar federnd gehalten sein.
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Dies ermöglicht eine Feineinstellung. Beispielsweise kann der Bremskörper
durch eine Einstellschraube mit Einstellmutter und eine die Einstellschraube umschließende,
zwischen der Bremse backe und dem Bremskörper angeordnete Abstand haltende Sohraum
bengangsohenkelfeder getragen werden. Eine andere Ausführungs= form der federnden
Halterung des Bremskörpers kann in der An= ordnung einer haarnadelförmigen Blattfeder
an der Unterseite der Bremsbacke bestehen, wobei die Blattfeder der eigentliche
Träger des Bremskörpers ist und der die Bremsbacke tragende Schwenkhebel in seiner
Winkelstellung verstellbar an der Schwenkachse angeordnet ist. Im letzteren Fall
ist die federnde Halterungsanordnung einfachst und die Einstellung des Brems= körpers
zur Bremstrommel bzw. Bremsscheibe mit Hilfe eines Ge= windestiftes als Befestigungsmittel
des Schwenkhebels an der Schwenkachse durchführbar. Es braucht der Gewindestift
nur gelöst, der Schwenkhebel in die gewünschte Stellung gebracht und der Gewindestift
wieder festgeschraubt zu werden, um den Schwenkhebel in der eingestellten Lage an
der Schwenkachse dauernd festzuhalten.
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Der die Bremsbacke tragende Schwenkhebel kann einen Ansatz aufweisen
und diesem ein am Motorgehäuse befestigter Anschlag=
stift zugeordnet
sein, welcher die Bewegung der Bremsbacke zur Bremstrommel hin begrenzt, so daß
nur noch die den Bremskörper tragende Feder den Bremskörper zufolge der vorhandenen
Umlaufenergie weiter auf die umlaufende Bremstrommel ziehen läßt. Der Anschlagstift
kann mit einer Ansohlageinstellschrau : be versehen sein, die ebenfalls der Feineinstellung
dient und häufig als alleiniges Feineinstellmittel genügt.
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In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Bremseinrichtung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht der Bremseinrichtung, Fig. 2 eine
Draufsicht der gleichen Bremseinrichtung, teilweise geschnitten, Fig. 3 eine Hinderansicht
der gleichen Bremseinriohtung, Fig. 4 die Vorderansicht einer Bremseinrichtung anderer
Ausführungsform,
Fig. 5 die Vorderansicht einer Bremseinriohtung in noch |
andererAusführungsform, |
Fig. 6 eine Sonderausführungsform der Anordnung des |
Bremskörpers an der Bremsbacke, |
Fig. 7 eine andere Sonderausführungsform der Anordnung |
des Bremskörpers an der Bremsbacke, in Sicht auf |
die Hinterseite der Bremstrommel bzw. Ere. sschei- |
be.
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Gemäß den Fig. 1 bis 3 befinden sich in dem Motorgehäuse 1 gelagert
zwei Bremsanordnungen, welche sich zur Motorwelle 7 diametral gegenüberliegen. An
einer gemeinsamen Schwenkachse 2 mit aufgeschobener abstandhaltenden Hülse 3 sind
ein elektromagnetischer Anker 4 und ein Anschwenkhebel 5 mit Bremsbacke 6 starr
verbunden angeordnet, so daß der Anker 4 und die Brems= backe 6 vermittels der im
Motorgehäuse 1 gelagerten Schwenk= achse in bezug auf die Motorwelle 7 gleiche Bewegungen
ausführen. D. h. mit einer Schwenkbewegung der Bremsbacke 6 zur Motorwellenaohse
hin führt auch der Anker 4 eine Näherungsbewiegung
zur Motorwellenachse
aus und umgekehrt. Der Schwenkhes ; bel 5 unterliegt dem Einfluß einer am Gehäuse
1 aufgehängten Feder 8. Diese wirkt derart, daß die Bremsbacke 6 in Richtung zur
Motorwellenachse strebt.
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Während gemäß der Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 3 ein doppelarmiger
Schwenkhebel 5 für die Bremsbacke vorgeaem hen ist und die Feder 8 an dem durch
die Bremsbacke nicht be. setzten Hebelarm angreift, ist gemäß Fig. 4"ein einarmiger
Sohwenkhebel 5 für die Bremsbacke 6 vorgesehen und wird je. weils die Bremsbacke
selbst durch die Feder 8 angegriffen.
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In der Fig. 5 zeigt der obere Teil die Bremseinrichtung in der Bremsstellung,
der untere Teil der Figur die Bremsenstellung in der Ruhestellung.
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Gemäß Fig. 5 weist jeweils der Schwenkhebel 5 einen An. satz 10 auf,
dem ein am Gehäuse 1 befestigter Anschlagstift 11 zugeordnet ist. Die Feder 8 greift
in diesem Fall den Schwenkt hebel 5 an seinem Ansatz 10 an.
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Grundsätzlich sind die Bremsbacken so gestellt, daß sich jeweils
der Bremskörper 13 nahe am Umfang der auf der Motor= welle 7 fest angeordneten Bremstrommel
9 liegt, wenn beim Be= trieb des Motors der elektromagnetische Anker 4 dem Einfluß
des Magnetfeldes im Motorgehäuse unterliegt und entgegen der Zugkraft der Feder
8 im Rahmen seines festgelegten Schwenkweg ges über die Schwenkachse 2, Schwenkhebel
5 und Bremsbacke 6 den Bremskörper 13 von der Bremstrommel 9 abgehoben hält.
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Sobald der Motor abgeschaltet und damit stromlos wird, wird wegen
des Schwinden der magnetischen Feldes der elektromagnet tische Anker unwirksam und
gleichzeitig dadurch die Feder 8 wirksam, so daß der Bremskörper 13 mit der Bremstrommel
9 in Berührung kommt, vgl. obere Darstellung in Fig. 5.
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Der Anschlagstift 11 gemäß Fig. 5, welcher zweck Feinen einstellung
eine nicht dargestellte Anschlageinstellschraube aufweisen kann, begrenzt das Anschwenken
des Schwenkhebels 5 mit Bremsbacke 6, so daß nur noch vermöge der den Bremse körper
13 tragenden Blattfeder 12 der Bremskörper 13 weiter gegen die Bremstrommel 9 gedrückt
werden kann. Um auch die Wirksamkeit der Blattfeder 12 nur auf ein Anlegen des Bremse
körpers beschränken zu können, ist gemäß Fig. 5 an der Blattfeder 12 eine die Bremsbacke
6 durchgreifende Einstellsohrau. be 14 mit Einstellmuttern 15 vorgesehen.
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Gemäß Fig. 6 wird der Bremskörper 13 durch seine Einstellschraube
14 und eine auf diese Einstellschraube gescho= bene und zwischen dem Bremskörper
13 und der Bremsbacke 6 als Abstand haltendes Organ angeordnete Schraubengangschenkelfeder
16 gehalten. Am Bremskörper befestigte und in Bohrungen der Bremsbacke 6 eingreifende
Führungsstifte 17 sichern den Bremskörper 13 gegen ein Drehen.
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Gemäß Fig. 7 erübrigt sich eine besondere aus Einstellte
schraube und Einstellmuttern bestehende |
stellungsanordnung. In diesem Fall ist eine haarnadelförmige Blattfeder 18 an der
Unterseite der Bremsbacke 6 als Träger für den Bremskörper 13 vorgesehen. Der Schwenkhebel
5 ist an seiner Schwenkachse 2 verstellbar angeordnet, so daß durch entsprechende
Winkelstellung zum elektromagnetischen Anker 4 und Festschrauben des Schwenkhebels
in der gewählten Winkel : stellung an der Schwenkachse 2 die Abstandfeineinstellung
für den Bremskörper 13 vorgenommen werden kann. Die Befestigung des Schwenkarmes
5 an der Schwenkachse 2 kann mittels Gewinn destiften 19 geschehen., die jeweils
in eine Querrille der Achse 2 eingreifen.
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Bei allen Ausführungsformen wird, wenn der Motor in Betrieb ist,
der Anker 4 und damit auch die starr mit diesem über die Schwenkachse 2 und den
Sohwenkhebel 5 verbundene Bremsbacke 6 elektromagnetisch in die Abkehrstellung von
der Motorwelle bzw. der Bremstrommel bewegt und gehalten. Dabei wird die Feder 8
stärker gespannt. Wenn der Motor abgestellt, also stromlos wird, tritt die Feder
8 in Wirksamkeit, da die elektromagnetische Kraft auf den Anker geschwunden ist.
Der Bremskörper 13 kommt dadurch zum Anliegen an die Bremstrommel 9. Durch den Umlauf
der Bremstrommel werden die Bremskörper 13 selbsttätig fester an die Bremstrommel
herangezogen und so die Bremsung bewirkt.