DE1756310A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Fernlenkung von Flugkoerpern mit pendelnden Rudern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Fernlenkung von Flugkoerpern mit pendelnden RudernInfo
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Description
Anmelder: NORD-AVIATION, Societe Nationale de Constructions
Aeronautiques, Paris
Verfahren und Vorrichtung zur Fernlenkung von Flugkörpernmit pendelnden Rudern
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fernlenkung von Flugkörpern, insbesondere Raketen,
mittels pendelnder Ruder.
Unter der Bezeichnung "Spoiler" sind aerodynamische Steuerungen bekannt, die auch zur lenkung von Rateten oder anderen
Flugkörpern verwendet werden. Diese "Spoiler" werden zu pendelnden Bewegungen angeregt, deren Mittellage durch
Fernsteuerung verändert v/erden kann.
Es sind ferner Vorrichtungen zur lenkung von Raketen oder anderen mit Antriebsdüsen ausgerüsteten Flugkörpern bekannt,
die in der Ebene des Gasaustrittes an der Schubdüse mit beweglichen Blechen, sogenannten Strahlablenkern ausgerüstet
sind, die entsprechend ihrer Stellung den Gasstrahl in der V/eise ablenken, dai3 eine Kraftkomponente entsteht,
die eine Richtungsänderung des Flugkörpers bewirkt.
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an das Deutsche Patentamt München Patentanwalt
Bei Raketen v/erden z.B. die Strahlablenker zu pendelnden Bewegungen
mit fester oder veränderlicher Frequenz angeregt, und man kann durch über Draht oder drahtlos übertragene
elektrische Ströme die Verweilzeit des Strahlablenker oder dessen mittlere Lage so verändern, dai man die Rakete durch
Fernsteuerung lenken kann.
Die zur Lenkung angewandten Mittel sind sehr unterschiedlich.,
und die Rakete kann entweder dadurch ins Ziel gelenkt werden, daß man in die Steuerkette einen Menschen, der das bewegliche
Ziel sieht, einordnet - was eine manuelle Lenkung darstellt -, oder man führt Vorrichtungen zur Infrarot- oder Radarverfolgung
des Zieles und der ferngelenkten Rakete ein.
In beiden Fällen begegnet man großen Schwierigkeiten beim Abschuss einer Rakete während des Abhebens von der Abschussrampe,
die zu starken Streuungen zu Beginn der Flugbahn führen. Die Geschwindigkeit der Rakete beginnt bei Null, und
die Rakete ist während der anfänglichen Beschleunigungsphase wegen der geringen Geschwindigkeit ein sehr inotabiler Körper.
Wenn die Strahlablenker zu pendelnden Bewegungen angeregt werden, lenken sie den Strahl im Mittel abwechselnd entweder
nach oben, unten, rechts oder links ab je nach den Befehlen,
die sie erhalten. Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß die erste Bev/egung des Strahlablenkers, die bei einer frei, d.h.
ballistisch fliegenden Rakete ausgelöst ./ird, von besonderer Wichtigkeit ist· Wenn diese Bev/egung zu stark gewesen ist,
folgt daraus eine Streuung der Anfangsflugbahn der Rakete,
die bei Handsteuerung den Schützen irritieren oder bei automatischer Steuerung einen Fehlstart hervorrufen kann.
Die Erfindung begegnet diesen Schwierigkeiten mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Lenkung, die alle Abschüsse
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«" das Deutsche Patentamt München Patentanwalt
in gleicher Welse ablaufen lassen, indem sichergestellt
wird, daß für die erste Ruderwirkung immer der gleiche Befehl gegeben wird, um damit gleichbleibende Anfangsflugbahnen zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß man das pendelnde Ruder während einer
Torgegebenen Zeit des freien ballistischen Fluges mit einer Frequenz erregt, die gleich oder höher ist als die
Frequenz, welche der doppelten mechanischen Ansprechzeit des ludere entspricht, und danach mit einer tieferen Frequenz, die der normalen Folgefrequenz der Befehlskodierung
entspricht.
Entsprechend einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird Ton der höheren auf die tiefere, normale Frequenz einer- '
eeite nach der vorgegebenen Zeit, die mit Bezug auf den
Beginn der Lenkung optimal gewühlt ist, und andererseits synchron mit einem bestimmten Moment in der Befehlsperiode
übergegangen.
Die erfindungsj-emäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrene hat einen Signalgenerator mit ζ/ei Oszillatoren unterschiedlicher Frequenzen und einen Umschalter zum Umschalten von,einer Frequenz auf die andere.
In einer ersten Ausführungsform wird der Umschalter von einer Und-Schaltung ausgelöst, der die Information über
die vorgegebene Zeit über einen Taktgeber und eine Information, die den Beginn eines Befehlsimpulses anzeigt,
über eine Kodierschaltung eingegeben wird.
In einer zweiten Aueiührungsform wird der Umschalter
nur von dem Taktgeber für die vorgegebene Wartezeit aus-
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*n das Deutsche Patentamt Hünchen
gelÖBt, der außerdem die Kodierschaltung der Befehlsimpulse auf lull zurückstellt und in dem Moment wieder
einschaltet, in dem die Umschaltung auf die normale Frequenz der Kodtwung erfolgt.
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und Zeichnung! in letzterer zeigen:
Fig· 1, Diagramme der Stellungen eines Ruders als 2 und 3 Funktion der Zeit für rersohiedene Befehlsarten bei symmetrischer Kodierungι
mit der normalen Kodierfrequenz und einem .
Befehl mit der Resultierenden lull erregt wlrd|
Fig. 5 Diagramme der Stellungen eines Ruders» das alt dem gleichen Befehl aber höheren Frequenzen
erregt wird)
Fig. 7 gleichartige Blockschaltbilder zweier Aus-
und 8 führungsformen der Erfindung.
Die Untersuchung ron Schwingbewegungen, die pendelnden
Rudern, wie z.B. Strahlablenker^ aufgezwungen werden» zeigen, da8 diese Ruder genau den Sohwingbewegungen
folgen, die ihnen ihre Steuerorgane, wie z.B. Elektromagneten, aufzwingen, solange die Frequenz Yerhältnismäflig niedrig ist. Wegen ihrer Trägheit wechseln sie
mit einer Verzögerung (die im folgenden mit t bezeichnet wird) Ton einer Lage in die andere über· Bei Erregung mit
einer Frequenz, die höher ist» als dieser Verzögerung t entspricht, haben sie praktisch keine Wirkung z.B. auf
den Gasstrahl einer Schubdüse, und sie bewirken auch . keinerlei Ablenkung und damit auch keinen Lenkeffekt· ·
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Im Falle der normalen Kodierfrequenz ist die Wirkung E des Ruders durch die Beziehung
T1 + T2 + 2 t
gegeben, wobei T1 die Eingriffszeit in einer Lage,
T2 die Eingriffszeit in der entgegengesetzten lage und
wie bereits erwähnt definiert ist· Für T1 = T2 ist die
Wirkung des Ruders gleich Full, wenn T1-*= T2 oder
T1 ;>· T2 ist, wird das Ruder in der einen oder anderen
seiner beiden symmetrischen Lagen wirksam (z.B. zur Lenkung nach unten oder nach oben), v/ie in den Diagrammen
der Fig. 1, 2 und 3 dargestellt ist, in denen auf der Abszisse die Zeit T und auf der Ordinate die Amplitude h
der in bezug auf die neutrale (Hull-) Lage symmetrischen Lagen aufgetragen ist.
Der bereits erwähnte Fall, daß die Wirkung des Ruders Null ist, ist in Fig. 4- dargestellt, wobei die Periode
L > 2 t ist. Wenn I, = 2 t ist, werden die Zeiten. T1 und T2 praktisch zu Null. Ist T,-<. 2 t, werden die
Zeiten T1 und T2 mit Sicherheit zu Null, und darüber
hinaus verringert sich die Amplitude h im Verhältnis h/F, wobei F die Frequenz der Signale ist (vgl. die
Diagramme in Fig. 4, 5 und 6 mit der Zeit T als Abszisse, und der Amplitude h bzw. ψ- der in bezug auf die neutrale
Lage symmetrischen Ruderlagen als Ordinate). . Speziell das Diagramm in Fig. 6 zeigt deutlich, daß das Ruder
praktisch unwirksam ist, wenn die Befehlsfrequenz höher ist als die der mechanischen Ansprechzeit t entsprechenden
Frequenz.
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an das Deutsche Patentamt München
lach Fig. 7 umfaßt die eine mögliche Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung:
- eine Schaltung 1, die eine Information liefert,
die einer vorgegebenen Zeit entspricht, die z.B.
seit Abschuß einer Rakete abgelaufen ist;
- eine Schaltung 2, die den Beginn eines Befehlsimpulses
anzeigt, z.B. in Form des Differentialquotienten
der ansteigenden Planke des Impulses;
- eine TJnd-Schaltung 3, der die aus den Schaltungen
1 und 2 erhaltenen Signale zugeführt werden;
- einen Umschalter 4» der von der Und-Schaltung 3 gesteuert wird und dazu dient, von einem auf den anderen der beiden mit unterschiedlichen Frequenzen arbeitenden Oszillatoren 5 und 6 umzuschalten, wobei
die Frequenz F1 des Oszillators 5 höher ist als die
Frequenz F2 des Oszillators 6, und
- eine Schaltung 7 zur Kodierung der Befehlesignale,
welche die erwähnten Zeiten T1 und T2 vorgibt und
über eine Rückführung 8 und die Schaltung 2 der
In einer anderen AusfUhrungsform der Vorrichtung nach
Fig. 8 bewirkt die Information über die zur Umschaltung der Kodierfrequenz vorgegebene Zeit, die von der Schaltung 1 geliefert vird, mit Hilfe der Rückstellschaltung
eine Rückstellung der Kodierschaltung 7 auf Hull und gleichzeitig mit Hilfe der Schaltung 4 die Umschaltung
von der Frequenz F1 des Oszillators 5 auf die Frequenz Fg
des Oszillators 6, wobei wieder F1 "5^F2 ist· Die ΡΓβ~
quenz wird somit im Beginn eines Befehlsimpulses umge
schaltet.
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Schaltungen, welche die den Blöcken der beiden Vorrichtungen
zugeordneten Funktionen erfüllen, sind an sich bekannt und deshalb nicht im eineeinen beschrieben.
Xs rersteht sich, daß die Ausfuhrungsbeispiele im Rahmen
dtr Erfindung weiter abgewandelt werden können.
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Claims (2)
1. Terfehren but Fernlenkung τοη Flugkörpern, Insbesondere
—- Raketen, Mittel· pendelnder Suder und eines Signalgeneratore «it fester oder Teränderlicher Folgefrequens
und einem -variablen Phasenrerhältnis, das eine Befehlekodierung auslöst, die eine Mittlere Lage des
Rudere bewirktψ dadurch gekennzeichnet, daß «an das
Ruder während einer Torgegebenen Zeit des freien ballistischen Fluges Mit einer Frequenz erregt, die '
gleich oder höher ist als die Frequenz, welche der
doppelten Mechanischen Ansprechzeit des Ruders entspricht, und danach Mit einer tieferen Frequenz, die
der nornalen Polgefrequens der Befehlekodierung ent-*
spricht.
2. Terfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dafi der übergang τοη der höheren auf die tiefere,
normale Frequenz einerseits nach Ablauf einer Torgegebenen Zeit, die in bezug auf den Beginn der Lenkung
optimal gewählt ist, und andererseits synchron Mit einem bestimmten Moment in der Befehleperiode erfolgt.
3· Torrichtung zur Durchführung des Terfahren· nach
Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Signalgenerator, der aus zwei Oszillatoren (5,6) unterschiedlicher Frequenzen besteht, die τοη einem Umschalter (4) wechselweise mit einer Kodierschaltung (7)
Terbunden werden,durch eine Ühd-Schaltung (3), die zusammen Mit einem Taktgeber (1) und einer Schaltung (2)
zur Anzeige des Beginnes eines Befehlsimpuls·· den Umschalter (4) steuert, und durch eine Rückführung
τοη der Kodierschaltung (7) sur Anzeigenschaltung (2).
• ·
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Brief vom 3.5.68 Blatt gT Dipl.-Ing. Q. ScMMm
an das Deutsche Patentamt München PMmtmwait
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Torrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Taktgeber (1) den Umschalter (4) unmittelbar
und außerdem (anstelle der Und-schaltung) eine Rückstellschaltung
(9) für die Kodierschaltung (7)
steuert.
steuert.
0098U/0U1
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR105409A FR1530504A (fr) | 1967-05-05 | 1967-05-05 | Perfectionnement à la télécommande d'aéronefs à gouvernes oscillantes |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1756310A1 true DE1756310A1 (de) | 1970-04-02 |
DE1756310B2 DE1756310B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1756310C3 DE1756310C3 (de) | 1974-10-10 |
Family
ID=8630306
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681756310 Expired DE1756310C3 (de) | 1967-05-05 | 1968-05-04 | Verfahren und Vorrichtung zur Fernlenkung von Flugkörpern mittels pendelnder Ruder |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1756310C3 (de) |
FR (1) | FR1530504A (de) |
GB (1) | GB1226662A (de) |
-
1967
- 1967-05-05 FR FR105409A patent/FR1530504A/fr not_active Expired
-
1968
- 1968-05-01 GB GB1226662D patent/GB1226662A/en not_active Expired
- 1968-05-04 DE DE19681756310 patent/DE1756310C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1530504A (fr) | 1968-06-28 |
DE1756310B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1756310C3 (de) | 1974-10-10 |
GB1226662A (de) | 1971-03-31 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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