DE17373C - Neuerung an ammoniakgas-compressionspumpen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der leitende Gedanke bei der Construction dieser Pumpe war, alle beweglichen Theile derselben in ein Oelbad einzulagern, damit dieselben die geringste . Abnutzung erleiden und die Pumpe keiner besonderen Wartung bedarf. Ferner dadurch eine leichte und sichere Abdichtung der Stopfbüchse, durch welche die Kurbelwelle geführt ist, zu erzielen, dafs die mit geeignetem OeI gefüllte Kurbelwellenkammer unter den Minimaldruck der Pumpe gebracht wird, und endlich dafür zu sorgen, dafs bei jedem Kolbenwechsel ein regulirbares Quantum OeI hinter die Kolben gespritzt wird (wodurch die schädlichen Räume beseitigt und der Nutzeffect der Pumpe verbessert wird), und zwar derart, dafs diese Oelzuführung sowohl von der Minimal- wie Maximaldruckseite der Pumpe geschehen kann, wodurch gleichzeitig durch die Pumpe selbst eine Ausgleichung der Oelniveaus in der Oelkammer der Minimaldruckseite und dem Oelreservoir der Maximaldruckseite, falls eine Verschiebung derselben stattgefunden hat, bewirkt wird. Für diesen Zweck ist aufserdem noch eine selbstthätig wirkende Vorrichtung vorhanden.

Auf Blatt I, Fig. 1 und 2, und auf Blatt II, Fig. ι und 2, ist die Pumpe dargestellt.

A ist die Kurbelwellenkammer, welche durch die Deckel α und b öldicht geschlossen ist.

An dem Deckel b ist die Stopfbüchse für die Kurbelwelle befindlich.

B und C sind die beiden Pumpencylinder, D eine durch eine horizontale, fein durchlöcherte Platte c abgetheilte Kammer, welche mit der Saugleitung der Pumpe d und d' communicirt. Alle diese vier genannten Theile A BCD bestehen aus einem Stück.

E ist ein Oelreservoir, in welches das Druckrohr e der Pumpe führt. Durch den Hahn / kann die Pumpe gegen die Druckleitung abgesperrt werden. Oben an dem Helm des OeI-reservoirs, welches also unter dem Maximaldruck der Pumpe steht, setzt sich das Druckrohr fort.

Das Oelreservoir dient zur Einspritzung von OeI hinter die Pumpenkolben.

Die Saugeröhren der Pumpen d und d' werden durch ein T-Rohr ν, Blatt II, Fig. 2, mit einander verbunden und die Pumpe kann durch den auf diesem Stück angebrachten Hahn w gegen die Saugleitung abgesperrt werden. Durch den vorn angebrachten kleinen Hahn χ wird reines flüssiges Ammoniak der Pumpe zugeführt.

Das Rohr g mündet in den unteren Theil des Oelbehälters E und führt zu dem Dreiweghahn h, welcher einmal in den Oelraum der Kammer D und auf dem anderen Ende durch Verzweigung in die beiden Pumpencylinder B und C mündet, und zwar so, dafs die Einspritzlöcher in diesen Cylindern beim Ende jedes Kolbenhubes in Saugerichtung von dem Kolben freigegeben werden, so dafs also ein entsprechendes Oelquantum einspritzen kann.

Die Kolben sind so lang bemessen, dafs sie sich selbst führen, sind der Quere nach auf" halbe Länge getheilt, beide Hälften werden durch Schrauben mit einander verbunden und die Pleuelstangen sind in dieselben mittelst Kugelgelenkes eingekapselt.

Claims (5)

Der Vorgang in der Pumpe ist nun folgender: Die Pumpe ist bis nahe zu der horizontalen durchbohrten Scheidung c in der Oelkammer D, welche ein Umherspritzen des Oeles beim Arbeiten der Pumpe verhindert, mit geeignetem OeI gefüllt, das Oelreservoir E etwa bis zur Hälfte. Der Dreiweghahn h stelle die Verbindung zwischen Reservoir E und den Pumpencylindern B und C her. Bei Vollendung jedes saugenden Hubes geben die Kolben die Einspritzöffnung des Rohres g in die Pumpencylinder frei, und es spritzt ein der Hahnstellung und dem Druck entsprechendes Quantum OeI hinter die Kolben. Dasselbe gelangt direct durch die Druckventile der Pumpe in das Oelreservoir zurück, um denselben Kreislauf anzutreten. Wenn Gas oder OeI durch Undichtigkeiten der Kolben in die Kurbelkammer A gelangen, so steigt ersteres durch die gelochte Platte c in den oberen Theil der Kammer, und vereintsich hier durch das Rohr k mit dem Gase der Saugleitung, während letzteres ein Steigen des Oeles in der Oelkammer D bewirkt. Wird das Oelniveau auf diese Weise zu hoch und hat sich dementsprechend in dem Oelreservoir E gesenkt, so wird der Dreiweghahn so gestellt, dafs die Einspritzung von OeI hinter die Pumpenkolben von D aus geschieht. Dasselbe gelangt dann durch die Druckventile in das Oelreservoir zurück, wodurch dessen Niveau steigt, während das der Oelkammer sinkt. Der Dreiweghahn wird wieder mit dem Oelreservoir in Verbindung gebracht, sobald in diesem das richtige Niveau erreicht ist. Um eine derartige Beaufsichtigung der Pumpe ganz überflüssig zu machen, kann auch eine freie Rohrverbindung i mit der Saugrohrleitung der Pumpe verbunden werden, wobei die Einmündung des Rohres i in die Oelkammer höher als die Ausmündung derselben in die Saugleitung-anzuordnen ist. In diesem Falle fiiefst alles durch Undichtigkeiten der Kolben in die Kurbelkammer A gelangende OeI direct in die Saugleitung, gelangt durch die Saugventile hinter die Pumpenkolben und wird durch die Druckventile in das Oelreservoir zurückgebracht. Der Dreiweghahn g wird in diesem Fall durch einen gewöhnlichen Hahn ersetzt, weil die Injection von OeI hinter die Kolben dann stetig von dem Oelreservoir E aus erfolgt. Die Rohrverbindung k ist dann unnöthig. Die Pumpe erfordert demnach gar keine Beaufsichtigung und erhält die Oelniveaus in der Oelkammer und dem Oelreservoir selbst constant. Etwa durch die Wellenstopfbüchse nach aufsen verschleichendes OeI wird durch eine an der Oelkammer D anzubringende Oelvase mit doppelten Hähnen wieder zugeführt. Patenτ-Ansρrüche:

1. Die Anordnung der Pumpe, wonach ihre beweglichen Theile in einen mit OeI gefüllten, durch Wellenstopfbüchse abgedichteten Raum eingeschlossen sind.

2. Die Communication der Oelkammer D in ihrem oberen gaserfüllten Theil mit der Saugleitung der Pumpe, wodurch die Kurbelkammer unter den Minimaldruck der Pumpe gestellt wird.

3. Die Communication des Oelreservoirs E mittelst des Rohres g und des Dreiweghahnes h mit den Pumpencylindern zur regulirbaren Einspritzung von OeI hinter die Pumpenkolben.

4. Die Communication der Oelkammer D durch das Rohr g und den Dreiweghahn h mit den Pumpencylindern zur regulirbaren Einspritzung von OeI hinter die Pumpenkolben und zum gleichzeitigen Austausch von OeI zwischen der Oelkammer D und dem Oelreservoir E. ■

5. Das freie Verbindungsrom· i zwischen dem Maximalniveau der Oelkammer D und der Saugleitung der Pumpe zum mechanischen Erhalten fester Niveaus in der Oelkammer D und dem Oelreservoir E.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.