DE173030C

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Publication number: DE173030C
Application number: DENDAT173030D
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Description

KAISERLICHES 71

PATENTAMT.

Es ist bekannt, Motorwagen mit einem gemischten Antriebe auszurüsten, bei welchem neben dem eigentlichen Kraftmotor Elektromotoren und im allgemeinen auch noch eine Sammlerbatterie auf dem Wagen vorhanden sind.

Dieses System zertällt in zwei'Klassen. Bei der einen wird sämtliche, vom Kraftmotor erzeugte Energie zunächst in elektrische Energie

ίο umgesetzt, und die so erzeugte Elektrizität treibt Elektromotoren, die mit den Antriebrädern des Wagens gekuppelt sind. Bei der anderen treibt der Kraftmotor die AVagenräder direkt, doch sitzt auf seiner Achse eine Dynamomaschine, der eine Sammlerbatterie als Pufferbatterie parallel geschaltet ist. Es hat dies u. a. den Vorteil, daß die Kraftmaschine nur für eine mittlere Leistung bemessen zu sein braucht und doch bei Überlastung nicht

ao stehen bleibt.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die letztere Klasse.

Man hat bei beiden Klassen des gemischten Systems bisher stets nur eine Kraftmaschine auf den Wagen verwendet. Bei der ersten Klasse würde die Verwendung einer zweiten Kraftmaschine besondere Vorteile auch nicht mit sich bringen.

Dagegen ist die Anwendung zweier oder mehrerer Sätze mit Dynamo und Wagenrad gekuppelter Kraftmaschinen dem bisher verwendeten einfachen Satz ganz wesentlich überlegen, indem erst hierdurch sämtliche Vorteile des mechanischen wie des elektrischen Antriebes in dem gemischten System vereinigt werden.

So bot zwar die erste Klasse mit ihrer Umwandlung der Gesamtenergie in elektrische Energie den Vorteil des Wegfalls der Differentialkupplung für die Wagenräder, sowie ferner die Möglichkeit, durch Umschalten der Elektromotoren in Parallel- und Serienstellurrg die Geschwindigkeiten bequem und in weitem Maße zu regulieren; allein das große Gewicht der ganzen Anlage brachte wieder ebenso große Nachteile mit sich.

Bei der zweiten Klasse des gemischten Systems, bei dem bisher nur ein einziger Maschinensatz benutzt wurde, war das Gewicht allerdings reduziert, dagegen war wieder die Kupplung "der Räder durch ein Differentialgetriebe vorhanden, womit eine gewisse Kompliziertheit sowie Energieverlust verbunden ist. Auch stand es in bezug auf Regulierfähigkeit der Geschwindigkeit der ersten Klasse wesentlich nach.

Diese Nachteile werden durch die Verwendung zweier oder mehrerer Sätze von Explosionsmotoren in Verbindung mit Dynamomaschinen beseitigt. Jeder Satz treibt hier ein '60 Wagenrad gesondert an wie bei der ersten Klasse, oline daß das Gewicht das wünschenswerte Maß überschreitet. Das Differentialgetriebe fällt fort, und man kann die Geschwindigkeit außer durch Änderung äer Feldstärke in den Schenkelmagneten auch durch

Parallel- und Hintereinanderschaltung der Sätze ändern, Schaltungen, die bei elektrischen Maschinen an sich bekannt sind.

Man verwendet dann im allgemeinen so viel Sätze, wie man Wagenräder antreiben soll, d.h. mindestens zwei.

Eine Ausführungsform eines solchen Wagens zeigt die Zeichnung.

Fig. ι stellt ein nach diesem System äusgerüstetes Wagengestell im Aufriß und
Fig. 2 im Grundriß dar.
Die Räder ι und 2 erhalten ihren Antrieb von den Ketten 3 und 4, welche direkt von den Motorachsen 5 und 6 der Teile A und B in Bewegung gesetzt werden.

Diese Teile A und B bestehen im Prinzip ans je einem Explosionsmotor 7 bezw. 8, welcher mit einer Dynamo 9 bezw. 10 gekuppelt ist.

ao Ferner sind eine Sammlerbatterie 11 und ein Regler 12 vorhanden. Der Regler bewirkt bei Bewegung des Hebels 13 die erforderlichen Schaltungen.

Für schwere Wagen kann jedes der vier Räder mit einem mit einer Dynamomaschine gekuppelten Explosionsmotor ausgerüstet sein; jedes Rad kann direkt angetrieben werden.

Nachdem die Batterie 11 vorerst geladen ist, wirkt die Antriebvorrichtung wie folgt:
Zum Ingangsetzen des Wagens werden die elektrischen Motoren 9 und 10 in Reihe geschaltet und alsdann durch den Strom der Batterie 11, der durch den Regler hindurchgeht, angelassen. Gleichzeitig werden die Explosionsmotoren 7 und 8 in Gang gesetzt, die mit den Elektromotoren zusammen arbeiten.

Die Zahnräder 14, 15, 16 und 17 haben eine solche übersetzung, daß in der Ebene die Kraft der Explosionsmotoren genügt (sowie die Einschaltung bewirkt ist), um den Wagen anzutreiben.

Die Geschwindigkeit, welche man erreichen.

■\viir, hängt von den elektrischen Bedingungen ab, unter denen man die Dynamos parallel zu der Batterie arbeiten läßt. Zu diesem Zweck körinen die beiden Dynamos 9 und 10 in Reihe geschaltet werden, alsdann parallel, und schließlich kann man in an sich bekannter Weise ihre Erregung veränderlich machen durch Veränderung der Ampere-Windungen oder des Luftzwischenraumes zwischen Anker und Magnetsystem.

In der Ebene treiben also die Explosionsmotoren den Wagen an und halten die Batterie durch die elektrischen Maschinen in Ladung, welche" in bekannter Weise als Stromerzeuger arbeiten. .

Wenn sich auf ansteigendem Gelände die Geschwindigkeit verlangsamt, so arbeiten die Dynamos 9 und 10 als Motoren, der Endladestrom der Batterie 11 arbeitet zusammen mit den Explosionsmotoren' 7 und 8.

.Auf einem abfallenden· Gelände wird bei Steigerung, der Geschwindigkeit die ganze, durch die lebendige Kraft des Wagens geleistete Mehrarbeit in Elektrizität umgewandelt und, wie beim Antrieb mittels eines einzigen, mit einer Dynamo gekuppelten Motors zur Aufladung der Batterien benutzt.

Der Hebel 13, welcher die oben erwähnten verschiedenen Dynamoschaltungcn bewirkt, be-. sitzt verschiedene Ruhekontakte entsprechend jeder eingestellten Geschwindigkeit.

Der Rückwärtsgang wird elektrisch bewirkt, indem man sich der' Batterie 11 als Stromerzeuger bedient, da die Explosionsmotoren 7 und 8 ohne eine besondere Einrichtung' sich nicht in umgekehrter Richtung drehen können.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Antrieb von Motorwagen und dergl. mit Explosionsmotor, Dynamomaschine und Sammlerbatterie, dadurch gekennzeichnet, daß zum Antrieb'jedes Treibrades ein mit einer Dynamomaschine gekuppelter Explosionsmotor dient.

• 2. Ausführungsform des Antriebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Motordynamo mit dem Treibrade unmittelbar gekuppelt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.