DE1729984C3 - - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft ein Hebelverstellgetriebe für Sitz-Liegesessel mit ausfahrbarer Beinstütze, wobei der Betätigungshebel für das Beinstützengetriebe als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen einer Arm am Beinstützengetriebe angreift und dessen anderer Arm mit einem am Sitz angelenkten Hebel verbunden ist.

Ein derartiges Hebelverstellgetriebe ist bereits durch das DT-Gbm 19 39 254 bekannt geworden. Das dort beschriebene Hebelverstellgetriebe dient jedoch lediglich zur Verstellung des Sessels aus der Sitz- in eine Rücklehnstellung mit ausgefahrener Beinstütze, wobei der Sitzwinkel, den der Sitz und die Rückenlehne einschließen, unverändert bleibt. Die Rückenlehne kann zwar durch besondere Betätigung von Hand noch nach hinten geklappt werden, jedoch ist diese Verstellung in die Liegestellung für den sitzenden Benutzer schwierig.

Es sind auch schon Hebelverstellgetriebe bekannt, bei denen die Neigung der Rückenlehne gegenüber dem Sitz durch einfaches Belasten der Rückenlehne verstellt werden kann. Bei diesen Konstruktionen ist die Rückenlehne um festen Punkt am Gestell schwenkbar, so daß in der Liegestellung der Schwerpunkt des Sessels zu nahe an seine hintere Unterstützungslinie verlagert wird und der Sessel daher zum Kippen neigt.

Aus der US-PS 33 52 60t ist ein Hebelverstellgetriebe für Sitz- und Liegesessel mit ausfahrbarer Beinstütze bekannt, bei dem ein winkelförmig ausgestalteter, dreiarmiger Hebel einerseits über zwei getrennt angelenkte, geradlinige Hebel am Beinstützengetriebe angreift und andererseits am Sessel schwenkbar gelagert ist. Zwisehen den beiden Anlenkpunkten der mit dem Beinstützengetriebe verbundenen Lenker ist ein am Gestell gelagerter Winkelhebel angelenkt, dessen freies Ende in einer Stift-Schlitzverbindung geführt und mit einem weiteren Hebel verbunden ist, der über weitere Hebelverbindungen mit dem Sitzbeschlag in Verbindung steht.

Dieses in seinem Gesamtaufbau relativ komplizierte Hebelverstellgetriebe erbringt keine merkbare Verbesserung der Kippsicherheit, so daß für den jeweiligen Sessel eine weit nach hinten ausladende Fußkonstruktion benötigt wird, die die erforderliche Kippsicherheit erbringen muß.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Hebelverstellgetriebe der eingangs genannten Gattung derart auszugestalten, daß jegliche Tendenz zum Kippen des Sessels in der Rücklehn- und Liegestellung ausgeschaltet und trotzdem ein einfacher Aufbau sowie eine leichte Verstellbarkeit gewährleistet werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Betätigungshebel auf einem Arm eines am Gestell schwenkbar angeordneten Winkelhebels drehbar gelagert ist und am anderen Arm des Winkelhebels ein weiterer Hebel angreift, der an seinem hinteren Ende mit dem Rückenlehnenbeschlag und über einen Hebe! mit dem Gestell gelenkig verbunden ist. Bei Verstellung der Rückenlehne gegenüber dem Sitz wird also die Rückenlehne nicht mehr um einen festen Punkt am Gestell geschwenkt, sondern der Anlenlpunkt und somit das gan2:e System Sitz-Rückenlehne wird nach vorne, d. h. in das Gestell hinein bewegt, und zwar so weit, daß sich der Schwerpunkt nicht verlagert. Man kann also die Rückenlehne des Sessels in der Liegestellung stark belasten, ohne daß eine Kippneigung besteht.

Gemäß der Erfindung ist der Rückenlehnenbeschlagteil mit dem Sitzbeschlagteil gelenkig verbunden und weist an seinem unteren Ende einen hebelartigen Fortsatz auf. Durch diese Ausbildung wird eine einfache Verstellung des Getriebes gewährleistet.

Vorteilhafterweise ist der Hebel, der an dem Winkelhebel angreift, über seinen Anlenkpunkt am Winkelhebel hinaus nach oben verlängert und weist an dieser Verlängerung einen Anschlag für das Beinstützengeiriebe auf, und ist durch eine Feder mit dem Gestell verbunden. Die Feder dient als Rückholfeder für die Rückenlehne aus der Liegestellung in die Rücklehnstellung.

Auf den Zeichnungen ist ein erfindungsgemäßes Hebelverstellgetriebe beispielsweise dargestellt, und zwar in

F i g. 1 in Sitzstellung,

F i g. 2 in Rücklehnstellung und in

F i g. 3 in Liegestellung.

Ein Sesselgestell 1 verbindet die beiden Seitenlehnen

2 eines Sessels miteinander und trägt über das Hebelverstellgetriebe den Sitz 3 und die Rückenlehne 4 des Sessels. Das Hebelverstellgetriebe ist mittels eines Gestellbeschlages 5 am Sesselgestell befestigt. Der Sitz

3 ist an den Beschlagteilen 6 und 7 angeordnet, wobei an dem Beschlagteil 7 auch das Beinstützengetriebe angeordnet ist. Die Rückenlehne ist an dem Beschlagteil 8 befestigt, der bei 9 mit dem Sitzbeschlagteil 6 gelenkig verbunden ist und an seinem unteren Ende einen hebelartigen Fortsatz 10 «ufweist. An dem vorderen Sitzteilbeschlag 7 sind die Beinstützenlenker U und 12 angeordnet, die mit den Beinstützenlenkern 13 und 14 in Art einer Nürnberger Schere verbunden sind. Ein Beinstützentragbeschlag 15 dient zur Befestigung der Beinstütze 16. Der hintere Beinstützenlenker 11 ist bei 17 an dem vorderen Sitzbeschlag 7 angelenkt und als geknickter, zweiarmiger Hebel ausgebildet. An der

Knicksleite des hinteren Beinstülzenlenkers 11 ist der Anlenkpunkt 18 für den Betätigungshebel 19 angeordnet. Dieser Betätigungshebel Ii ist als gerader, zweiarmiger Hebel ausgebildet, der bei 20 an einem an dem Gestellbeschlag 5 angelenkten Winkelhebel 21 schwenkbar befestigt ist. Am anderen EnJe des zweiarmigen Betätigungshebels 19 ist ein Hebel 22 angelenki, der als Zug- bzw. Schubstange dien! und mit seinem hinteren Ende am Sitzbeschlag 6 schwenkbar befestigt ist. Der Winkelhebel 2i ist an seinem hinteren Arm bei 23 an einem weiteren Hebel 24 angelenkt, der an seinem hinteren Ende 25 mit dem hebelartigen Fortsatz 10 des Rückenlehnenbeschlagteils 8 und über einen Hebel 26 mit dem Gestellbeschlag 5 gelenkig verbunden ist. An seinem vorderen Ende weist der Hebel 24 über seinen Anlenkpunkt 23 hinaus eine Verlängerung auf, die etwa parallel zu dem unteren Arm des Winkelhebels 21 verläuft und mittels einer Feder 28 mit dem Gestellbeschlag S verbunden ist und mit einem Anschlag 27 für das Beinstützengetriebe in der Sitzstellung versehen ist.

Bei Verstellung aus der Sitz- in die Rückenlehnstellung wird durch Druck auf die Rückenlehne der Sitz nach hinten bewegt und überträgt diese Bewegung über den Hebel 22 auf den Betätigungshebel 19. Hierdurch wird die Beinstütze ausgefahren, ohne daß der Sitz um eine größere Strecke nach hinten verlagert werden muß, wie es bei den bekannten Sitz-Liegesesseln der Fall ist. Die Strecke, um die der Sitz beim Ausfahren der Beinstütze nach hinten bewegt wird, ist kleiner als 4 cm.

so daß die Schwerpunktsverlagerung während der ersten Verstellphase nur unwesentlich verlagert wird.

Die zweite Verstellphase aus der Rücklehn- in die Liegestellung wird durch Belastung der Rückenlehne eingeleitet. Hierdurch wird der Sitz nach hinten bewegt und überträgt diese Bewegung über den Hebel 22 auf den Betätigungshebel 19. Da der Betätigungshebel 19 sich jedoch in einer Endlage befindet, kann es nicht mehr weiter verschwenkt werden. Die Rückwärtsbewegung des Sitzes führt daher zwangsläufig zu einer Schwenkung des Winkelhebels 21 um seinen Drehpunkt am Gestellbeschlag 5. Hierdurch wird einerseits der Vorderteil des Sitzes durch den vorderen Arm des Winkelhebels angehoben, während andererseits der untere Teil des Winkelhebels 21 den Hebel 24 nach vorne bewegt. Der Anlenkpunkt 25 des Hebels 24 an dem Hebel 26 und dem Fortsatz 10 des Rückenlehnenbeschlagteils 8 wird ebenfalls gegenüber dem Gestell nach vorne bewegt, so daß die durch das Neigen der Rückenlehne verursachte Rückwärtsbewegung vollkommen kompensiert wird. Durch die Vorwärtsbewegung des Hebels 24 wird die Feder 28 gespannt. Wird nun die Belastung der Rückenlehne aufgehoben, zieht die Feder 28 den Hebel 24 wieder nach hinten und holt dadurch die Rückenlehne wieder in die Rücklehnstellung zurück. Die Schwenkbewegung des Winkelhebels 21 wird durch zwei Anschläge 29 und 30 an dem Gestellbeschlag 5 begrenzt. Eine Feder 31 zwischen dem Hebel 22 und dem Gestellbeschlag 5 dient zur Unterstützung der Beinstützenbewegung.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Hebelverstellgetriebe für Sitz- und ^csessel mit ausfahrbarer Beinstütze, bei dem ucr Betäiigungshebel für das Beinstützgetriebe als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen einer Arm am Beinstützengetriebe angreift und dessen anderer Arm mit einem am Sitz angelenkten Hebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel 19 auf einem Arm eines am Gestell (1) schwenkbar angeordneten Winkelhebels (21) drehbar gelagert ist und am anderen Arm des Winkelhebels (21) eii, weiterer Hebel (24) angreift, der an seinem hinteren Ende mit dem Rückenlehnenbeschlagteil (8) und über einen Hebel (26) mil dem Gestell gelenkig verbunden ist.

2. Hebelverstellgetriebe nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des Rüekenlehnenbeschlagteils (8) einen hebelartigen Fortsatz (10) ίο aufweist.

3. Hebelverstellgetriebe nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenlehnenbeschlagteil (8) mit dem Sitzbeschlagleil (6) gelenkig verbunden ist.

4. Hebelverstellgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (24) über seinen Anlenkpunkt (23) am Winkelhebel (21) hinaus nach oben verlängert ist und an dieser Verlängerung einen Anschlag (27) für das Beinstützengetriebe aufweist und durch eine Feder (28) mit dem Gestell verbunden ist.