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Vulkanisierapparat zur kontinuierlichen Herstellung von gummi-isolierten
Leitern od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf die Vulkanisierung von mit Gummiüberzug
versehenem Leitermaterial und insbesondere auf einen Vulkanisierapparat zur kontinuierlichen
Herstellung von durchlaufenden gummi-isolierten Leitern od. dgl, Derartige Vulkanisierapparate
werden sehr häufig bei der kontinuierlichen Herstellung von Leitermaterial mit Gummiisolierung,
wie z. B. Draht oder Kabel, verwendet und weisen die Form langer Leitungen auf,
die wegen ihrer üblicherweise beträchtlichen Länge in den meisten Fällen im allgemeinen
waagerecht verlaufen und in aufeinanderfolgende, ununterbrochene Kammern oder Räume
unterteilt sind, welche das Vulkanisiermittel, wie z. B, hochgespannten Dampf, bzw.
ein Kühlmittel, wie Wasser, enthalten, Der Leiter wird bei seinem kontinuierlichen
Durchgang durch den gewöhnlich seitlich angeordneten Austrittskupf einer Strangpresse
mit einem Überzug aus Gummi oder gummiartigem Isolierstoff versehen,
tritt
dann unmittelbar in den Dampfraum und von dort in den Abkühlraum eines Vulkanisierapparates
ein, so daß die Isolierhülle vollständig vulkanisiert und gektihlt wird, bevor sie
mit der Außenluft in Berilhrung kommt.
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Der Leiter, der auf diese Weise kontinuierlich den Austrittskopf der
Strangpresse und den Vulkanisierapparat durchläuft, wird dem Strangpressenkopf gewöhnlich
von einer kraftbetriebenen Vorratswinde zugeführt und mittels einer ebenfalls kraftbetriebenen,
am Ausgangsende des Vulkanisierapparats angeordneten Zugwinde durch den Strangpressenkopf
und den Vulkanisierapparat selbst hindurchgezogen, von wo das fertige Kabelmaterial
zu einer Aufgabestelle gelangt, um kontinuierlich auf Trommeln gew ickelt zu werden.
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Zur Vermeidung einer Beschädigung des isolierten Kabelmaterials und
auch, um den Leistungsbedarf der Winden auf einem vernünftigen Mindestmaß zu halten,
ist es üblich, das kontinuierlich bewegte Material im Vulkanisierapparat mehr oder
minder durchhängen zu lassen, Infolge unkontrollierbarer Faktoren ändert sich jedoch
die Größe dieses Durchhangs im Vulkanisierapparat, selbst wenn die Winden gleichmäßig
angetrieben werden ; das durchlaufende Material kommt deshalb gelegentlich mit der
Wand 5 des Vulkanisierapparats in Berührung und wird an derselben entlanggeschleift,
und zwar auf einem anfänglichen Ldngenabschnitt, wo die Isolierung erst teilweise
vulkanisiert und
daher noch genügend weich ist, um durch eine derartige
Reibberührung mit der Wand des Vulkanisierapparates eine bleibende Beschädigung
zu erleiden.
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Zur Vermeidung einer derartigen Beschädigung des isolierten Materials
wurde bisher eine Vorrichtung verwendet, deren im Vulkanisierapparat befindliches
Tastorgan mit dem Leitermaterial an einer Stelle im anfänglichen Vulkanisierabschnitt,
an der die Änderungen der Form des Durchhangs, d, h, dessen Heben und Senken, am
ausgeprägtesten sind, in Berührung steht und sich entsprechend den Anderungen der
Form des Durchhangs bewegt.
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Diese Bewegung des Tastorgans wird mittels einer drehbaren Welle,
die vom Innern des Vulkanisierapparates nach außen hindurchtritt, auf ein außenliegendes
elektrisches Steuerorgan übertragen, das hierdurch betätigt wird und je nach Bedarf
mittelbar oder unmittelbar das Verlangsamen oder Beschleunigen der Zugwinde bewirkt,
um das isolierte Leitermaterial auf einem Anfangsabschnitt außer Berührung mit der
Wand des Vulkanisierapparates zu halten.
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Obwohl ein derartiges System im allgemeinen zufriedenstellend arbeitet,
hat es doch einen einzigen, aber verhältnismäßig schwerwiegenden Nachteil. Wenn
nämlich der Dampfdruck im Vulkanisierapparat sehr hoch, z.B. bei 17,5 kg/cm2 liegt,
ergeben sich Schwierigkeiten beim Abdichten des durchgehenden Lagers der Drehwelle
im Vulkanisierapparat, denn einerseits mut3 die Abdichtung
stark
genug sein, um ein Entweichen von Dampf zu verhindern, andererseits jedoch erfordert
die Welle eine ausreichend leichte Beweglichkeit, damit sie vom Tastorgan in Ahangigkeit
von jeder Anderung der Durchhangform des isolierten Leiters genau gedreht werden
kann, Wenn also die erste Fcorderung erfüllt und zur Vermeidung eines Dampfverlustes
eine entsprechend starke Lagerabdichtung vorgesehen wird, hat die Drehwelle nicht
genügend Freiheit im Lager, um zu gewährleisten, daß das Tastorgan in seinen 8ewegungen
den Ånderungen des Durchhangs jederzeit vollkommen entspricht, was ein gelegentliches
schlechtes Funktionieren der Vorrichtung zur Folge hat.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige
Vorrichtung fUr einen kontinuierlich arbeitenden Vulkanisierapparat zu schaffen,
die den vorerwähnten Nachteil nicht aufweist, sondern mit größtmöglicher Zuverlässigkeit
arbeitet und auf sämtliche Formänderungen des Durchhangs des Leiters in jedem Augenblick
voll anspricht, wobei sie jedoch auf demselben Prinzip wie die bisherige Vorrichtung
beruht und dieser hinsichtlich der Einfachheit des Aufbaus sowie in bezug auf Wirtschaftlichkeit
noch überiegen ist, Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemä# durch eine Vorrichtung
dieser Art four kontinuierliche Vulkanisierapparate gelost, die überhaupt keine
Welle oder andere mechanische Verbindung zwischen dem Tastorgan On Innern des Vulkanisierapparats
und
dem auf3enliegenden Steuerorgan, sondern statt dessen eine elektrische
Steuerung mit einem Organ aufweist, dessen Elemente sich im Vulkanisierapparat und
außerhalb desselben befinden, sowie ein Element, das mit der nicht unterbrochenen,
den Dampf umgebenden Wand des Apparates verläuft und einen Teil derselben bildet.
Das innenliegende Element bewegt sich mit dem Tastorgan und wirkt durch das Wandteil
hindurch mit dem außenliegenden Element zusammen, wodurch eine Betriebsspannung
der Steuerung entsprechend dieser Bewegung verändert wird. Die Betriebsspannung
wird zur sichtbaren oder hörbaren Anzeige der Form des Durchhangs oder unmittelbar
zur Geschwindigkeitsänderung der Zugwinde oder auch für beide Zwecke verwendet.
Bei dieser Anordnung kann das innenliegende Teil des Steuerorgangs durch das Tastorgan
im hochgespannten Dampf von diesern völlig ungehindert bewegt werden, so daß es
die Betriebsbewegungen des Tastorgans in vollem IJmfang und mit größter Zuverlässigkeit
sowie Genauigkeit auf das außenliegende Steuerungsteil übertragen kann. Infolge
dr ungehinderten Beweglichkeit des Tastorgas und des sich mit ihm bewegenden Innenteils
des Steuerorgans im hochgespannten Dampf kann die auf das vorzugsweise federbelastete
Tastorgan wirkende Federkraft sehr gering gehalten werclen, so daß letzteres selbst
auf kleinste Formänderungen cles Durchhangs in seiner Bewegung auf optimale Weise
ansprechen kann.
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Gemä# einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das erwähnte Steuerorgan
eine regelbare Induktanz oder wahlweise ein @
barer Widerstand sein,
die bzw. der den Eingang und daher auch den Ausgang eines Verstrkers in Abhängigkeit
von der Anzeige des Tastorgans verändert. Im Falle einer regelbaren Induktanz ist
das Wandteil des Steuerorgans vorteilhafterweise eine nichtmagnetische, stromleitende,
zum Innern des Vulkanisierapparats offene und nach außen hin geschlossene Hülse,
während die Innen-und Außenteile von einem in der Hülse den Bewegungen des Tastorgans
folgenden Anker sowie von einer außerhalb der Hülse befindlichen, mit dem innenliegenden
Anker gekuppelten Spule gebildet werden. Im Fall eines regelbaren Widerstandes kann
das Wandteil des Steuerorgans eine zum Innern des Vulkanisierapparats hin offene
und nach außen hin geschlossene durchsichtige Hülse sein, während die Innen-und
Außenteile von einer in der Hülse den Bewegungen des Tastorgans folgenden Lichtblende
und einer außenliegenden Lichtquelle sowie einer mit dieser zusammenwirkenden lichtempfindlichen
Scheibe gebildet werden können, deren elektrischer Widerstand sich mit der Änderung
der Lichteinwirkung variiert, wobei die Scheibe durch die Blende in Abhängigkeit
von den Bewegungen des Tastorgans unterschiedlich der Lichtquelle ausgesetzt wird.
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Nachstehend sind verschiedene bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
mit Bezug auf die schematische Zeichnung beispielsweise näher erläutert ; es zeigen
: Fig. 1 eine Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von gummiisoliertem
Leitermaterial
mit einem erfindungsgemäßen kontinuierlich arbeitenden Vulkanisierapparat ; Fig.
2 einen teilweisen, vergrößerten Schnitt durch den Vulkanisierapparat von Fig. 1
; Fig. 3 einen teilweisen Schnitt eines kontinuierlich arbeitenden Vulkanisierapparates,
der demjenigen von Fig. 2 ähnlich ist, jedoch eine abgewandelte Ausführungsform
der Erfindung darstellt, und Fig. 4 ein Schaltschema eines abgewandelten Steuerorgans,
das z. B. statt des Organs von Fig. 2 verwendbar ist.
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Fig. 1 und 2 zeigen eine Anlage 10 zur kontinuierlichen Herstellung
von vulkanisiertem, z, B. gummi-isoliertem Leitermaterial s. Die Anlage 10 besitzt
in diesem Fall eine Strangpresse 12 mit einem seitlichen Ausgabekopf 14, einen kontinuierlichen
Vulkanisierapparat 16, eine Zugwinde 18 sowie eine (nicht dargestellte) Vorratswinde.
Das blanke Drahtmaterial c wird von der Vorratswinde dem Strangpressenkopf 14 und
dann dem darauffolgenden Vulkanisierapparat 16 zugeführt und durch diesen mittels
der Zugwinde 18 hindurchgezogen. Während der Draht den Strangpressenkopf 14 passiert,
erhält er eine Isolierhülle i aus vulkanisierbarem Gummi oder gummiähnlichem Material.
Der so
umhüllte Leiter s tritt vom Strangpressenkopf unmittelbar
in den Vulkanisierapparat 16 ein und durchläuft diesen, wobei er in der Dampfkammer
oder im Dampfraum 20 desselben einem Vulkanisiermittel M, üblicherweise hochgespanntem
Dampf, und dann in einer unmittelbar darauffolgenden Wasserkammer bzw. einem Wasserraum
22 einem Kühlmittel, gewdhnlich Wasser, ausgesetzt wird. Am Ende der Kammer bzw.
des Raumes 22 verlEßt der Leiter den Vulkanisierapparat durch eine Dichtung 24 hindurch
und gelangt zu der kraftbetriebenen, in diesem Falle durch einen Motor 26 mit regelbarer
Drehzahl angetriebenen Zugwinde 18.
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Der Leiter s kann im Vulkanisierapparat 16, vom Strangpressenkopf
14 kommend, zumindest über eine anftingliche Lange 1 des Dampfraums 20 ftir gew8hnlich
eine durchgebogene bzw. durchhlngende Form annehmen ; an dieser Stelle ist die Gummi-Isolierhtille
i des Leiters jedoch erst teilweise vulkanisiert und daher noch weich genug, um
beschädigt zu werden, wenn sie an der Wand w des Vulkanisierapparats entlanggeschleift
wird. Die nicht gezeigte Vorratswinde sowie die Zugwinde 18 werden daher mit solcher
Geschwindigkeit angetrieben, daß der Leiterdurchhang nicht nur erhalten bleibt,
sondern auch in seinen unvermeidbaren An derungen derart gesteuert wird, daß er
diese Anfangslänge 1 des Dampfraumes 20 jederzeit mit einem Abstand von der Wand
w durchläuft. Die Anfangslänge 1 zumindest des Dampfraumes 20 ist daher im allgemeinen
geneigt und gewöhnlich in einer durchhängenden Form vorgesehen (Fig. 1), die etwa
derjenigen des darin befindlichen
Leiters s entspricht. Die Vorratswinde
ist üblicherweise mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetrieben, damit der Leiter
s der Anlage gleichmäßig zugeführt wird ; demgegenüber wird die Geschwindigkeit
der Zugwinde gewöhnlich je nach Bedarf verändert, um den Leiter s stets in geeignet
durchhängendem Zustand und zumindest über die Länge 1 außer Berührung mit der Wand
w des Dampfraumes 20 zu halten.
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Unabhängig davon, ob die Regelung der Betriebsgeschwindigkeit der
Zugwinde 18 zu diesem Zweck durch eine Bedienungsperson vorgenommen oder volla-utomatisch
ausgefüilrt wird, ist eine Vorrichtung 30 vorgesehen, die die Formänderungen des
Leiterdurchhangs anzeigt, entsprechend denen die Geschwindigkeit des Windenrnotors
26 verändert wird. Die Vorrichtung 30 besitzt ein Tastorgan 32 im Dampfraum 20,
das darin derart geführt wird, daß es die Bewegungen des durchlaufenden Leiters,
d. h. dessen Heben und Senken und die damit verbundenen Anderungen der Durchhangform
mitmacht ; auf3erdem weist die Vorrichtung 30 Mittel 34 zur Erzeugung einer Signalspannuxg
auf, die in Abhängigkeit von den Bewegungen des Tastorgans 32 variiert. Letzteres
folgt den Bewegungen des Leiters s vorzugsweise im Bereich r der Länge l des Dampfraumes,
wo das Heben und Senken des Leiters s und die damit verbundenen Formänderungen des
Durchhangs am größten sind. Das Mittel 34 zur Erzeugung der Spannung umfaßt in diesem
Fall einen Verstärker 3G, dessen Ausgang die Signalspannung bildet, sowie zwei zusammenwirkende,
im Dampfraum 20 bzw. au#erhalb desselben angeordnete
Elemente 38
und 40. Das Element 38 ist so geführt, daß es die Bewegungen des Tastorgans 32 mitmacht,
während das Element 40 durch die Wand w des Dampfraumes mit dem Element 38 zusammenwirkt,
um den Eingang des Verstärkers entsprechend den Betriebsbewegungen des Elements
38 zu verändern.
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Im vorliegenden Beispiel wird der Eingang des Verstärkers 36 durch
eine regelbare Induktanz 42 verändert, die einen Anker und eine damit zusammenwirkende
Spule aufweist, welche die Elemente 38, 40 bilden (Fig. 2). Der im Dampfraum 20
befindliche Anker 38 erstreckt sich in eine Umhüllung 44 aus nichtmagnetischem,
stromleitendem Material, die zum Innern des Dampfraumes hin offen, nach außen jedoch
abgeschlossen ist und so einen Teil der den Dampf umgebenden Wand w des Dampfraums
bildet. Die Umhüllung 44 ist vorzugsweise eine zylindrische Hülse aus rostfreiem
Stahl, die mit ihrem offenen Ende bleibend an der Wand des Dampfraumes befestigt
ist ; die Spule 40 sitzt auf der Außenseite dieser Hülse 44 und ist dem innen befindlichen
Anker 38 zugeordnet, wobei letzterer genügend Zwischenraum in der Hülse 44 freiläßt,
um den hochgespannten Vulkanisierdampf in sie einströmen zu lassen ; auf diese Weise
neigt dieser nicht dazu, den Anker in der Hülse zu verschieben.
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Gemäß dem vorliegenden Beispiel wird der Anker 38 durch seinen Schaft
46 geringerer Stärke in einer Buchse 48 im Dampfraum geführt. Das Tastorgan 32 wird
hier von einem Arm gebildet, der an einem Ende im Dampfraum bei 50 um eine im wesentlichen
waagerechte
Achse drehbar angebracht ist und am anderen Ende eine Rolle 52 trägt, die den Leiter
s berührt und dessen Bewegungen folgt. Das angelenkte Ende des Organs 32 weist die
Form einer Nockenscheibe 54 auf, mit der ein am Ende des Ankerschafts 46 sitzender
Nockenstößel 56 zusammenwirkt. Der Anker 38 mit seinem Schaft 46 wird in diesem
Fall normalerweise durch eine Feder 58 in die Stellung gedrückt, in der er mit der
Nockenscheibe 54 des Organs 32 in Berührung steht, während letzteres mit seiner
Rolle 52 durch eine Feder 60 in eine Stellung gedrückt wird, in der es die Bewegungen
des Leiters s mitmacht.
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Wenn die Anlage in Betrieb ist, wird der den Dampfraum 20 durchlaufende
Leiter s unvermeidbar gewissen Formänderungen seines Durchhangs unterworfen, welche
vom Tastorgan 32 erfaßt und an den Anker 38 weitergegeben werden ; letzterer wirkt
mit der Spule 40 zusammen und verändert den Eingang des Verstärkers, so daß die
Ausgangsspannung desselben die Formänderungen des Durchhangs sowohl richtungs-als
auch größenmäßig genau wiederspiegelt. Beim vorliegenden Beispiel wird der Ausgang
des Verstärkers 36 unmittelbar zur Betätigung des zur Winde 18 gehörenden Motors
26 mit regelbarer Drehzahl verwendet ; zu diesem Zweck führt vom Verstärker 36 aus
eine elektrische Leitung 62 zum Motor 26 (Fig. 2).
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Wenn man nun annimmt, daß die Formänderung des Leiterdurchhangs zu
einem Anheben des letzteren beim Tastorgan 32 führt, ist es
klar,
daß die Betriebsgeschwindigkeit der Zugwinde 18 dann zu hoch ist, um dieses Heben
des Leiters zum Stillstand zu bringen. Mit dem Anheben des Leiters hebt sich jedoch
auch das Tastorgan 32, was zur Folge hat, dal3 dessen abwärts bewegte Nockenscheibe
54 den Anker 38 in eine Stellung schiebt, in der er mit der Spule 40 in geringerem
Ausmaß zusammenwirkt ; dadurch wird der Eingang des Verstärkers 36 und somit auch
dessen Ausgang verringert, was wiederum das Verlangsamen des Motors 26 und daher
auch dasjenige der Winde 18 bewirkt, um ein weiteres Anheben des Leiters s zu verhindern.
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Umgekehrt, wenn irgendeine Formänderung des Durchhangs zum Absinken
des letzteren beim Tastorgan 32 Nhrt, ist die Betriebsgeschwindigkeit der Zugwinde
zu langsam, um dieses Absinken des Leiters aufzuhalten. Beim Sinken des Leiters
sinkt jedoch auch das Tastorgan 32 mit herab, was zur Folge hat, daß die sich nach
oben bewegende Nockenscheibe 54 des letzteren den Anker 38 derart verschiebt, daß
er mit der Spule 40 stärker zusammenwirkt ; dadurch erhöht sich der Eingang und
somit auch der Ausgang des Verstärkers 36, was nun ein Beschleunigen des Motors
26 und damit der Zugwinde 18 bewirkt, um ein weiteres Absinken des Leiters s zu
verhindern. Auf diese Weise entspricht die Zugwinde 18 durch die gesteuerte Anderung
ihrer Betriebsgeschwindigkeit unbedingt allen Form£lnderungen des Leiterdurchhangs,
unabhängig davon, ob diese hderungen durch den Leiter selbst oder durch GeschwindiglceitBunterschiede
zwischen der Vorrats-und
der Zugwinde oder durch beides verursacht
worden sind.
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Die Funktion der Winde 18 ist dabei derart, daß der Leiter s über
die ganze Ausdehnung seines Durchhangs von einer mittleren Durchhangform, wie z,
B. in Fig. 2 dargestellt, nicht so stark abweicht, daß er jederzeit auch nur in
nahe Berührung mit der Wand w des Dampfraums 20 über dessen Länge 1 komme könnte,
solange die Anlage in Betrieb ist.
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Die Vorrichtung 30 spricht augenblicklich und mit besonderer Genauigkeit
auf alle, selbst kleinste Formänderungen des Leiterdurchhangs an, weshalb auch die
Zugwinde 18 ebenso augenblicklich und mit derselben Genauigkeit auf derartige Formänderumgen
des Durchhangs mit Änderungen ihrer Betriebsgeschwindigkeit reagiert. Dies ist darauf
zurückzuführen, daß die beweglichen Teile der Vorrichtung 30, d. h. das Tastorgan
32 und der Anker 38, in ihren in Abhängigkeit von den Formänderungen des Leiterdurchhangs
ausgeführten Bewegungen ungehindert sind und jederzeit unfehlbar die Bewegungen
des Leiters s mitmachen, während sie mit Hilfe der Federn 60 und 58, die zu diesem
Zweck verhältnismäßig schwach sein können, ebenso ständig und einwandfrei miteinander
in Verbindung gehalten werden.
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Die beschriebene Vorrichtung 30 ist vorzugsweise als Steuerorgan 70
ausgebildet, das mit den aufeinanderfolgenden Abschnitten 20'und 20''des Dampfraumes
20 leicht zusammensetzbar ist. Zu diesem Zweck besitzt clas Steuerorgan 70 ein vitehause
72
mit einem Durchgangsstück 74, das an seinen Enden Verbindungsteile, in diesem Fall
in Form von Flanschen 76, aufweist, welche mittels Schrauben 78 an ähnlichen Flanschen
80 an den Abschnitten 20'und 20''des Dampfraums 20 befestigt werden können. Weiterhin
besitzt das Gehäuse 72 eine Seitenkammer 82, die zum Durchgangsstück 74 hin offen
und mit einer oberen Wand 84 versehen ist, in der die Führungsbuchse 48 des Ankerschafts
46 sitzt und von dem aus sich Ansktze 86 nach unten erstrecken, die den Anlenkpunkt
50 des Tastorgans 32 tragen. An der oberen Wand 84 der seitlichen Kammer 82 ist
bei 88 ein Deckel 90 befestigt, in dem die Hülse 44 angebracht ist, und der zusammen
mit der oberen Wand 84 eine Wölbung 92 der Seitenkammer 82 bildet, mit der diese
Wölbung über eine Öffnung 94 der Wand 84 in Verbindung steht.
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Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform der Vorrichtung 30,
die hier mit 30a bezeichnet ist und statt der beschriebenen regelbaren Induktanz
42 (Fig. 2) einen regelbaren Widerstand 100 in Form einer lichtempfindlichen Scheibe
T aufweist, deren elektrischer Widerstand sich mit unterschiedlicher Belichtung
durch die Lichtquelle L, die z. B. eine Infrarotlampe sein kann, iindert. Die Scheibe
T verändert den Eingang des Verstärkers 36a, dessen Ausgang in diesem Beispiel auch
zur unmittelbaren Betätigung des zur (nicht gezeigten) Zugwinde gehörenden Motors
26a mit regelbarer Drehzahl verwendet wird. Zwecks unterschiedlicher Belichtung
der Scheibe T durch die Lichtquelle L wird eine Lichtblende
102
in einer durchsichtigen Hülse 104 auf einem Deckel 90a des Steuerorgans 70a vorgesehen,
welch letzteres dem in Fig.
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2 gezeigten Steuerorgan 70 entsprechen kann, mit der Ausnahme, daß
die Nockenscheibe des (nicht dargestellten) Tastorgans so ausgebildet ist, daß die
Lichtblende 102 durch das Tastorgan auf-und abbewegt wird, während es sich selbst
mit dem Leiter hebt und senkt. In diesem Beispiel wird die Hülse 104 von einer durchsichtigen
Buchse 106 gebildet, während ein Deckel 108 das obere Ende der letzteren nach außen
dicht verschließt und sie in einem dichtenden Sitz 110 im Deckel 90a mittels Stehbolzen
112 festhält, Die Bolzen 112 sind dabei in den Deckel 90a eingeschraubt.
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Wenn man nun annimmt, daß beim Betrieb der das Steuerorgan 70a enthaltenden
Anlage eine Formänderung des Leiterdurchhangs zu einem Anheben desselben führt,
mul3 die Geschwindigkeit der Zugwinde verringert werden, um ein weiteres Anheben
des Durchhangs zu unterbinden. Das Tastorgan macht hierbei die Aufwärtsbewegung
des Leiters mit und schiebt mittels ihrer Nockenscheibe die Lichtblende 102 nach
oben, wodurch die Lichteinwirkung der Lichtquelle L auf die Scheibe T verringert
wird.
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Daraus folgt ein geringerer Eingang und dementsprechend auch ein geringerer
Ausgang des Verstärkers 36a, der nun den Motor 26a und die von diesem betriebene
Zugwinde mit geringerer Geschwindigkeit arbeiten läßt, um ein weiteres Anheben des
Leiters zu verhindern.
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Wenn im Gegensatz hierzu eine Formänderung des Leiterdurchhangs zum
Absinken des letzteren führt, muß die Geschwindigkeit der Zugwinde erhöht werden,
um ein weiteres Sinken des Leiters zu unterbinden. Auch in diesem Fall macht das
Tastorgan die Abwärtsbewegung des Leiters mit und verschiebt mittels seiner Nockenscheibe
die Lichtblende 102 nach unten, so daß die Lichteinwirkung der Lichtquelle L auf
die Scheibe T vergrößert wird. Daraus ergibt sich ein erhöhter Eingang und somit
auch ein erhöhter Ausgang des Verstärkers 36a, so daß die Geschwindigkeit des von
ihm beeinflußten Motors 26a und der Zugwinde, die wiederum vom Motor 26a angetrieben
wird, zunimmt, um ein weiteres Absinken des Leiters aufzuhalten. Auf diese Weise
vollbringt das Steuerorgan 70a dieselbe Leistung wie das Organ 70 gemäß Fig. 2 und
weist auch die gleichen Vorteile wie dieses auf.
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WShrend bei der in Fig. 1 und 2 gezeigten Anlage der Ausgang des Verstärkers
zur unmittelbaren Betätigung des Zugwindenmotors mit regelbarer Drehzahl verwendet
wird, ist es ebensogut möglich, den Verstärkerausgang dazu zu benutzen, einer Bedienungsperson
Warnsignale zu geben, wenn die Geschwindigkeit dieses Windenmotors geregelt werden
soll, um ein weiteres Anheben oder Absinken des Leiters kurz vor einer Berührung
mit der Wand des Dampfraums zu stoppen. Zu diesem Zweck können"Hoch-" und"Tief-"Signallampen
120 und 122 (Fig. 4) Verwendung finden, die durch normalerweise offene Schalter
124 bzw. 126 betätigt werden und an eine Stromquelle 128 angeschlossen sind.
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Durch den Ausgang des Verstärkers 36c wird eine Spule 130 erregt,
die mit einem Anker 132 zusammenwirkt, welcher beim Zu-bzw. Abnehmen des durch die
Spule 130 hindurchgehenden Verstärkerausgangs in entgegengesetzten Richtungen längsverschoben
wird. Der Anker 132 ist den Schaltern 124 und 126 zugeordnet und schließt sie, wenn
der Verstärkerausgang vorbestimmte Höchst-bzw. Mindestwerte erreicht. Wenn sich
daher der Leiter im Dampfraum genügend anhebt, um eine sehr rechtzeitige Geschwindigkeitsverringerung
der Zugwinde zur Vermeidung einer Berührung zwischen Leiter und Dampfraumwand erforderlich
zu machen, nimmt der Ausgang des Verstärkers 36c einen so hohen Wert an, daß der
Anker 132 in eine Stellung geschoben wird, in der er den Schalter 126 und damit
auch den Stromkreis der "Hoch-"Signallampe 122 schließt, so daß letztere aufleuchtet.
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Wenn nun im Gegensatz hierzu der Leiter im Dampfraum gentigend herabsinkt,
um eine sehr rechtzeitige Geschwindigkeitserhöhung der Zugwinde zur Vermeidung einer
Berührung zwischen Leiter und Dampfraumwand erforderlich zu machen, nimmt der Verstärkerausgang
einen so niedrigen Wert an, daß der Anker 132 in eine Stellung geschoben wird, in
der er den Schalter 124 und damit auch den Stromkreis der"Tief-"Signallampe 120
schließt, so daß letztere aufleuchtet.
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Der Verstärkerausgang kann wahlweise auch zur unmittelbaren Betätigung
des zur Zugwinde gehörenden Motors mit regelbarer
Drehzahl und
ebenso auch zur Betätigung der"Hoch"-und"Tief"-Signallampen gemäß Fig. 4 verwendet
werden, in welchem Falle die Signallampen ein mögliches fehlerhaftes Funktionieren
des Motors mit regelbarer Drehzahl frühzeitig anzeigen, was sonst unentdeckt bliebe,
bis eine Beschädigung des Leiters festgestellt wilrde.
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Die Erfindung kann auch auf andere Weise als vorstehend beschrieben
verwirklicht werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen ; die vorliegenden
Ausführungsformen sind daher lediglich als Beispiele zu betrachten, auf die die
Erfindung in keiner Weise beschränkt bleibt ; diese umfaßt vielmehr alle Änderungen
im Rahmen der Aquivalenz, Patentansprüche