DE1729334A1 - Verfahren zur Herstellung von becher- und huelsenfoermigen Behaeltern aus thermoplastischem Kunststoff durch Spritzgiessen und Spritzgussformen zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von becher- und huelsenfoermigen Behaeltern aus thermoplastischem Kunststoff durch Spritzgiessen und Spritzgussformen zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
. Oskar König
Potenwnwah ? 17 29 334,4-16
7 Stuttgart 1 6
6 - Postfach 51
Segmüller AG Stein am Rhein
(Schweiz)
Verfahren zur Herstellung von becher- und hülsenförmigen
Behältern aus thermoplastischem Kunststoff durch Spritzgiessen und Spritzgussformen zur Durchführung des Verfahrens.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von be-' eher- oder hülsenförmigen Behältern aus thermoplastischem
Kunststoff durch Spritzgiessen, unter Verwendung einer einen
Stempel und eine Matrize aufweisenden Form, wobei im Bereich der Formteile, welche dem Bodenteil und/oder Seitenteil des
herzustellenden Behälters entsprechen, mindestens ein Verriegelungselement vorgesehen ist, welches, entweder unabhängig
vom Stempel und der Matrize oder mit dem Stempel oder der Matrize zusammen, zwischen einer verriegelten Stellung, in welcher
der Stempel und die Matrize in radialer, und/oder axialer Richtung verriegelt sind, und einer entriegelten Stellung
hin- und herbewegbar ist, ferner Spritzgussformen zur Durchführung
des Verfahrens.
Bei der Herstellung dünnwandiger Becher oder anderer Behälter aus Kunststoff nach dem Spritzgussverfahren bietet die
genaue Zentrierung von Stempel und Matrize während des Spritzvorganges besondere Schwierigkeiten. Diese sind umso grosser,
je geringer die Wandstärke des herzustellenden Behälters ist. Damit heute gespritzte Trinkbecher aus Kunststoff mit Papierbechern
konkurrenzfähig sind, dürfen sie eine V/andstärke von nicht mehr als grössenordnungsmässig 0,5 mm aufweisen.
Dies bedeutet, dass die Wandstärkentoleranz in der Grössenordnung weniger Hunderstelrnillimeter liegt. Die geforderten
geringen Wandstärken bedingen ihrerseits ein extrem niedriges Verhältnis von Wandstärke zu Fliessweg; dieses beträgt
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bei Trinkbechern der erwähnten Wandstärke grössenordnungsmässig
1 : 200. Dies wiederum bedingt ausserordentlich hohe Anspritzdrücke, welche den Stempel ohne weiteres aus seiner
zentrischen Lage in der Matrize zu piassen vermögen. In der
Praxis arbeitet man heute nämlich mit Einspritzdrücken von 1000 bis 1600 kg/cm2 und mehr.
Im allgemeinen führt man das Spritzen extrem dünnwandiger
Behälter in zwei Phasen durch. In der eigentlichen Einspritzphase, welche grössenordnungsmässig 0,2 sek. dauert» wird
2'
mit einem Druck von 1000 bis 1600 kg/cm gearbeitet und der
Formhohlraum möglichst schnell vollständig oder mindestens annähernd vollständig mit der Spritzgussmasse gefüllt. In
einer darauffolgenden Nachdruckphase, welche grössenordnungsmässig 0,1 sek. dauert, wird bei einem Druck, der nur noch
etwa halb so gross ist, wie in der Einspritzphase, der gefüllte Formhohlraum noch eine gewisse Zeit unter Druck gehalten
oder noch vollständig gefüllt und anschliessend unter Druck gehalten.
Zur Lösung des Problems einer Zentrierung des Stempels während
des Spritzvorganges wurden bereits verschiedene Vorschläge gemacht.
Gemäss einem ersten Vorschlag (vgl. Französische Patentschrift
Nr. 962 726) wird versucht, den Stempel mittels eines gegen Federkraft verschiebbaren Bolzens in seiner Lage
zu sichern, wobei der Bolzen in der Ausgangsstellung an der Stirnseite des Stempels angreift und bei Erreichung eines
bestimmten Druckes in der Spritzmasse zurückweicht, um die Herstellung eines vollständig geschlossenen Bodens am Spritzling
zu ermöglichen.
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Gemäss einem zweiten Vorschlag (vgl. Deutsche Patentschrift
Nr: 1 166 457) ist der Stempel gegen Federdruck in axialer
Richtung verschiebbar gelagert und wird in der Ausgangsstellung an seiner Stirnseite derart formschlüssig gehalten,
dass er in radialer Richtung nichJ. ausweichen kann. Bei
Erreichung eines bestimmten Spritzdruckes wird der Stempel infolge des Druckes in der Spritzgussmasse in axialer Richtung
entgegen der Federkraft von den formschlüssig wirkende'n Verriegelungsmitteln weg verschoben, um die Herstellung M
eines vollständig geschlossenen Bodens am Spritzling zu ermöglichen .
Weiter ist eine Spritzgussvorrichtung bekannt (vgl. USA-Patentschrift
Nr. 2 822 578), bei der im Stempel ein entgegen dem Druck der.Feder in axialer Richtung verschiebbar
gelagerter Bolzen vorgesehen, welcher in seiner Ausgangsstellung an seiner Stirnseite durch eine Ausnehmung in der
Matrize derart formschlüssig gehalten wird, dass er und mit ihm der Stempel in radialer Richtung nicht ausweichen kann.
Bei Erreichung eines bestimmten Spritzdruckes wird der Bolzen infolge des Druckes in der Spritzgussmasse in axialer |
Richtung entgegen der Federkraft aus der Ausnehmung herausgeschoben, so dass ein vollständig geschlossener Boden am
Spritzling gebildet wird. Gegenüber dem Vorschlag gemäss der Deutschen Patentschrift Nr. 1 166 *157 unterscheidet sich
diese Vorrichtung somit einzig dadurch, dass nicht der Stempel als Ganzes entgegen dem Druck der Feder verschiebbar ist,
sondern lediglich ein ihm konzentrisch angeordneter Bolzen.
All diesen bekannten Vorrichtungen ist gemeinsam, dass sie bei Erreichen eines bestimmten Druckes in der Spritzgussmasse
automatisch entriegeln. Dieser Entriegelungsdruck oder Grenzdruck muss notwendigerweise niedriger sein als der höchste
auftretende Spritzdruck, da eine Entriegelung sonst ja über-
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haupt nicht eintreten könnte. Dies bedeutet aber, dass zwischen dem Entriegeln und dem Auftreten des höchsten Spritzdruckes,
d.h. gerade dann, wenn zur Vermeidung von unregelmässigen Wandstärken am herzustellenden Behälter eine Verriegelung
des freien Stempelendes gegenüber der Matrize am notwendigsten wäre, die Verriegelung gelöst ist.
Dieser Nachteil kann für relativ dickwandige Behälter, wie sie gemäss den drei Vorschlägen hergestellt werden, noch in
^ Kauf genommen werden. Für die Herstellung extrem dünnwandiger
Behälter, beispielsweise Trinkbecher, sind nun jedoch Spritzgussformen der in den Entgegenhaltungen beschriebenen Art.
bei welcher Stempel und Matrize bei Erreichen eines bestimmten Grenzdruckes entriegelt werden vollständig ungeeignet.
Die Verriegelung der beiden Formteile ist ja insbesondere im ersten Teil des Spritzzyklus am notwendigsten, nämlich solange
der Formhohlraum noch nicht ausreichend mit Spritzmaterial gefüllt ist. Es ist jedoch ausgerechnet +. diejenige
Phase des Spritzzyklus, in welcher die höchsten Drücke auftreten, nämlich die Einspritzphase. Eine Vorrichtung gemäss
den erwähnten Vorschlägen würde daher unter den hier interes-
t sierenden Spritzbedingungen sogleich nach Beginn des Einspritzens
entriegeln und könnte daher ihre Funktion überhaupt nicht erfüllen.
Weiter wurde auch schön vergeblich versucht, das erwähnte Problem ohne bewegliche Verriegelungselemente durch besonder
Fixierung des Stempels oder starre Abstützrippen zu lösen.
Bei einer bekannten Konstruktion dieser Art wurde der Stempel lose angeordnet, so dass er sich den beim Einspritizvorgang
entstehenden Druckverhältnissen zwischen Stempel und Matrize optimal anpassen können sollte. Zweck dieser Ueberlegung
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war, die bestmögliche Zentrierung von Stempel zu Matrize zu erreichen. Eine solche lose, schwimmende Anordnung des Stempels
bedeutet aber in jedem Fall ein unkontrolliertes Element während des Einspritzvorganges, so dass in dieser entscheidenen
Phase einer der wichtigsten Teile zur Formbildung der exakten Führung bzw. Verriegelung entzogen ist.
Um die Zentrierung von Stempel zu Matrize zu verbessern, wurde sodann wie in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellt,
auch versucht, den Stempel 1, die Abstreifplatte 2 und die
Matrize 3 mittels konischer Fassungen genau zu zentrieren, und derart eine grössere Stabilität und eine bessere Zentrierung
zu erreichen. Diese Konstruktionen wiesen jedoch den Nachteil auf, dass im entscheidenden Moment der Einspritzung
von Kunststoff der Stempel 1 infolge des axial gerichteten Druckes aus der konischen Zentrierung herausgedrückt wird
(gestrichelt dargestellt), und somit die exakte Zentrierung des Stempels 1 in der Matrize 3 nicnt mehr gesichert ist.
Schliesslich sind auch Spritzgussformen mit starr angeordneten Abstützrippen bekannt, doch entstehen bei solchen
Formen an den Stellen der Rippen, dünne oder sogar unausgefüllte Stellen, was für viele Verwendungszwecke solcher Behälter
unbrauchbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beheben.
Dies geschieht erfindungsgemäss dadurch, dass das bzw jedes
Verriegelungselement zwangsläufig derart gesteuert wird, dass es während der ganzen Anfangsphase des Spritzgiessens, während
welcher der höchste Spritzdruck auftritt, die beiden Formteile gegeneinander verriegelt und erst in der darauf-
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folgenden Phase, in welcher das Spritzgiessen bei einem
niedrigeren Spritzdruck beendet wird, entriegelt.
Gegenstand der Erfindung sind weiter:
- eine Spritzgussform zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens mit einer Matrize und einem Stempel, in welchem mindestens ein stösselartig ausgebildetes Verriegelungselement
vorgesehen ist, das zwecks Verriegelung der beiden Formteile durch Verschieben in seiner Axialrichtung in eine
Ausnehmung in der Matrize einführbar ist, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass zur zwangsläufigen Steuerung des Verriegelungselementes
ein im Stempel angeordnetes doppelt wirkendes Zylinder-Kolben-Aggregat vorgesehen ist; sowie
- eine weitere Spritzgussform zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens, mit einer Matrize und einem Stempel, wobei im Bereich der Formteile, welche dem Bodenteil und/
oder Seitenteil des herzustellenden Behälters entsprechen, mindestens ein Verriegelungselement vorgesehen ist, welches,
entweder unabhängig vom Stempel und der Matrize oder mit dem Stempel oder der Matrize zusammen, zwischen einer verriegelten
Stellung, in welcher der Stempel und die Matrize in radialer und/oder axialer Richtung gegeneinander verriegelt
sind, und einer entriegelten Stellung hin- und herbewegbar ist, welche dadurch gekennzeichnet5ist, dass das bzw.
jedes Verriegelungselement und/oder der mit ihm bei der Verriegelung
in Berührung kommende Teil der Matrize bzw. des Stempels eine Mehrzahl von in Abstand voneinander angeordneten
Erhebungen aufweist, derart, dass sich die beiden Teile in der Verriegelungsstellung in einer Mehrzahl von voneinander
getrennten Berührungsflächen berühren.
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Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich nicht nur geringere Wandstärken und damit kleinere Verhältnisse von
Wandstärke zu Fliessweg bei gleichzeitig verbesserten Toleranzen erzielen, sondern es lassen sich insbesondere auch
höhere Schussgeschwindigkeiten erreichen, da ja der Spritzdruck im Rahmen der Pormfestigkeit und der Formschliesskräfte
beliebig hoch gewählt werden kann. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich heute ohne weiteres
Wandstärken von nur 0,3 mm, bei einer Toleranz von- 0,02 mm, Wandstärke : Pliessweg- Verhältnisse von 1 : 260 und Schuss- A
geschwindigkeiten von 15 - 30 Schuss pro Minute erreichen.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 3 und 4 zwei beispielsweise Ausführungsformen von erfindungsgemässen
Spritzgussformen, bei denen die Vorsprünge
auf parallel zur Stempelaxe verschiebbaren Einsatzstücken angeordnet sind;
Fig. 5 und 6 zwei weitere beispielsweise Ausfuhrungsformen
von erfindungsgemässen Spritzgussformen, bei denen die Vor- Λ
Sprünge durch verschiebbare Abstützelemente gebildet werden;
Fig. 7 eine weitere beispielsweise Ausführungsform, einer erfindungsgemässen
Spritzgussform, bei der der Stempel mittels einer konischen Passung in einer Stempelhalteplatte abgestützt
ist; und
Fig. 8 eine weitere, bevorzugte beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Spritzgussform.
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Falls die Becher für spezielle Zwecke vorgesehen sind, wie z.B. Heisseinfüllung, sind dünne Stellen am Becherunterteil,
wie sie beim Vorhandensein von Stützrippen an den Stellen der Rippen tntstehen, nicht, erwünscht. In diesem Falle eignet
sich die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform besonders.
Hier sind die Rippen V an einem in der Matrize 3 angeordneten, längs zur Stempelaxe verschiebbaren Einsatz 9
angeordnet. Nach dem Füllen des Becherhohlraums während des ersten Teils des Einspritzvorganges wird während der
zweiten Phase des Einspritzvorganges, d.h. während der sogenannten Nachdruckphase, der verschiebbare Einsatz 9 in Richtung
des Pfeils 10 zurückgezogen, so dass die dünnen Kunststoffs teilen im Becher ganz oder teilweise aufgefüllt werden.
Dieselbe Wirkung kann auch dadurch erreicht werden, dass die Matrize 3 in Richtung des Pfeils 11 gegenüber
dem Einsatz 9 vorgeschoben wird. Statt wie in Fig. 3 dargestellt, kann auch der mit den Rippen 4 der Matrize
3 zusammenwirkende bzw. mit den Rippen 4 versehene Teil des Stempels 1 als ein parallel zur Stempelaxe verschiebbares
Einsatzstück 12 ausgebildet sein.
In Fig. 1J ist dargestellt, wie dieses im Stempel 1 verschiebbar
angeordnete Einsatzstück 12 durch einen Kühleinsatz gebildet wird. Dieser Einsatz 12 wird auf analoge Weise wie der
Einsatz 9 in Fig. 3 in der Nachdruckphase in axialer Richtung
des Stempels lllf zurückgezogen, so dass die in der
ersten Spritzphase entstandenen dünnen Stellen ganz oder teilweise aufgefüllt werden.
In den Figuren 5 und 6 sind zwei Ausführungsformen dargestellt,
bei denen die Vor Sprünge durch Abstützelemente ^O bzw. 1JO' gebildet
werden, welche im betreffenden Formteil beweglich an-
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geordnet sind, derart, dass das Mass ihres Vorsprin-,
genswährend des Spritzvorganges verändert werden kann. Hier werden zur Vermeidung von dünnen Stellen am Ort der Stempelabstützang
in der sogenannten Naciidruckphase des Spritzvorganges als Zentrierbolzen ^O und 40' ausgebildete Abstützelemente
entsprechend verschoben, so dass die dünnen Stellen ganz oder teilweise aufgefüllt werden. Diese Zentrierbolzen
können sowohl in der Matrize (rechte Seite der Fig. 5) wie auch im Stempel (linke Seite der Fig. 5) angeordnet sein und
z.B. mechanisch oder hydraulisch betätigt werden.
Die in Fig. 6 dargestellte Ausführungsform ist insbesondere
dann geeignet, wenn aus verwendungstechnischen Gründen der becherartige Behälter keine Ein- oder Ausbuchtung im Bodenteil
aufweisen soll. Die in radialer Richtung zur Stempelaxe wirkende Zentrierung an der Stempelseite ermöglicht, dass
die Bodenform glatt gehalten und zugleich die exakte Zentrierung des Stempels in der Matrize gewährleistet werden
kann.
Durch diese in den Figuren 3 bis 6 dargestellte Anordnung von Erhebungen, insbesondere Rippen im Bereich der Formteile,
welche dem Bodenteil des herzustellenden Behälters entsprechen, und zwar am Stempel und/oder der Matrize, erfolgt eine
sehr exakte düsenseitige Zentrierung des freien Stempelendesj so dass Becher oder auch grössere Behälter mit sehr dünnen
Wandstärken einwandfrei und mit gleichmässiger Wandstärke gespritzt v/erden können.
Als weitere Massnahme kann es zweckmässig sein, wie in Fig.
ddX'^'Shollt; den Stempel L mittels einer sich in Richtung
2 O 9 β :?l· / Π U 5 I BADOHiGlNAL
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vom Stempel weg verjüngenden konischen Passung I1I in der
Stempelhalteplatte 15 abzustützen. Durch diese konische Passung 1^4 werden die auf den Stempel 1 einwirkenden Drücke
in axialer «nd radialer Richtung zur Stempelaxe auf die
Stempelhalteplatte 15 übertragen, so dass letztere wenigerdazu neigt, bei Druckeinwirkung auf den Stempel nachzugeben,
d.h. bei üblicher Ausbildung zu verbiegen. Die Verbindung zwischen dem Stempel und der Stempelhalteplatte kann auch
mit einer bestimmten Anfangsvorspannung ausgeführt sein.
Die in Fig. 8 dargestellte, bevorzugte Spritzgussform weist
einen Stempel 21 und eine Matrizo 22 mit einem Bodenteil 22a
auf, zwischen denen bei geschlossener Form ein Zwischenraum 23 für den herzustellenden Becher gebildet wird.
Um nun beim Einspritzen der Spritzgussmasse ein seitliches Verschieben des Stempels 21 innerhalb der Matrize 22 und
damit ungleiche Wandstärken am herzustellenden Becher zu vermeiden, ist innerhalb des Stempels 21 ein stösselartiger
Verriegelungsteil 21I axial verschiebbar angeordnet. Dieser
Verriegelungsteil 2*1 kann zur gegenseitigen Verriegelung
der beiden Formteile 21 und 22a durch Verschiebung in seiner Axialrichtung in eine Ausnehmung 25 im Bodenteil 22a der
Matrize 22 verschoben werden.
Da während eines Einspritzzyklus nur eine sehr kurze Zeit zur Verriegelung der beiden Formteile 21 und 22a zur Verfügung
steht, muss der stösselartige Verriegelungsteil 2l\
zur Vermeidung einer Ausnehmung im Bodenteil des hergestellten Bechers sehr schnell hin- und herbewegt werden. Um
diese hohen Verschiebegeschwindigkeiton und einen hohen
Anpressdruck in der Verriegelungfistel Lung zu erreichen, iüt
2 0 0 8 2 6/005!
-lies zweckmässig, den Verriegelungsteil 24 hydraulisch zu betätigen, wozu am unteren Teil des letzteren ein-^doppelt
wirkender Kolben 26 angeordnet ist.
Der Stempel 21 ist mit einer leistungsfähigen Kühlung bekannter Art (nicht dargestellt) versehen, so dass die zur
Erstarrung des in die Form eingespritzten Kunststoffes benötigten Zeiten minimal gehalten werden können. Die bei der
Konstruktion des Kühlsystems zu beachtenden Richtlinien sind _ dem Fachmann bekannt; sie sind z.B. in der Broschüre von
KarlMörwald, "Einblick in die Konstruktion von Spritzgusswerkzeugen" (Verlag Brunke Garreis, Hamburg 1965)* insbesondere
Seiten 28 - 333 beschrieben.
Um eine gleichmässige und trotzdem sehr rasche Einspritzung
des Spritzmaterials in die Form zu erreichen, ist konzentrisch zum Verriegelungsteil 24 am Bodenteil 22a-der Matrize
22 eine Vierfacheinspritzdüse °7 angeordnet. Diese ist zweckmässig
wie in der Deutschen Patentschrift Nr. (Patentanmeldung Nr. P 17.29 333.3) beschrieben, ausgebildet,
d.h. als Heisskanal-Spritzgussdüse, bei der innerhalb jedes
Zufuhrkanals ein Wärmeleitkern 26 vorgesehen ist, welcher sich bis in die betreffende Einspritzöffnung 29 erstreckt.
Beim Betrieb dieser Spritzgussmaschine wird der stösselartige Verriegelungsteil 24 derart gesteuert, dass er beim
höchsten auftretenden Einspritzdruck am stärksten in die Ausnehmung 25 im Matrizenteil 22a gepresst wird, d.h. dass
die Verriegelung zwischen dein beiden Formhälften 21 und 22 zu diesem kritischen Zeitpunkt am stärksten ist. In der
darauffolgenden sogenannten Nachdruckphase wird der Verriegelungsteil 24 zurückgezogen, d.h. die Verriegelung ge-
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löst, so dass auch der zwischen dem Verriegelungsteil 24
und der Ausnehmung 25 im Bodenteil 22a der Matrize 22
gelegene Teil des herzustellenden Bechers mit Spritzgussmasse aufgefüllt werden kann.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von becher- oder hülsenförmigen Benältern aus thermoplastischem Kunststoff durch
Spritzgiessen, unter Verwendung einer einen Stempel und eine Matrize aufweisenden Form, wobei im Bereich der Formteile,
welche dem Bodenteil und/oder Seitenteil des herzustellenden Behälters entsprechen, mindestens ein Verriegelungselement
vorgesehen ist, welches, entweder unabhängig vom Stempel und der Matrize oder mit dem Stempel oder der Matrize
zusammen, zwischen einer verriegelten Stellung, in welcher der Stempel und die Matrize in radialer und/oder axialer
Richtung gegeneinander verriegelt sind, und einer entriegelten Stellung hin- und herbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass das bzw. jedes Verriegelungselement zwangsläufig derart gesteuert wird, dass es während der ganzen
Anfangsphase des Spritzgiessens, während welcher der höchste
Spritzdruck auftritt, die beiden Formteile gegeneinander verriegelt und erst in der darauffolgenden Phase, in
welcher das Spritzgiessen bei einem niedrigeren Spritzdruck beendet wird, entriegelt.
2. Spritzgussform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Matrize und einem Stempel, in welchem
mindestens ein stösselartig ausgebildetes Verriegelungselement vorgesehen ist, das zwecks Verriegelung der beiden
Formteile durch Verschieben in seiner Axialrichtung in eine Ausnehmung in der Matrize einfiihrbar ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zur zwangsläufigen Steuerung des Verriegelungselementes (24) ein im Stempel (21) angeordnetes doppeltwirkendes
Zylinder-Kolben-Aggregat (26) vorgesehen ist (Fig. 8).
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MeUö Unterlagen (Art.TgiAbi.SNr
3. Spritzgussform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einspritzen der Spritzgussmasse eine Mehrzahl von
konzentrisch um die Ausnehmung (25) in der Matrize (22) herum angeordnete Einspritzdüsen (27) vorgesehen ist (Fig. 8).
M. Spritzgussform zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einer Matrize und einem Stempel, wobei in? Bereich der Formteile, welche dem Bodenteil und/oder Seitenteil
des herzustellenden Behälters entsprechen*, mindestens ein Verriegelungselement vorgesehen ist, welches, entweder
unabhängig vom Stempel und der Matrize oder mit dem Stempel oder der Matrize zusammen, zwischen einer verriegelten Stellung,
in welcher der Stempel und die Matrize in radialer (Fig. 6) und/oder axialer (Fig. 3 - 5) Richtung gegeneinander
verriegelt sind, und einer entriegelten Stellung hin- und herbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das bzw. jedes
Verriegelungselement (9, 12, MO3 MO') und/oder der mit ihm
bei der Verriegelung in Berührung, kommende Teil der Matrize (3) bzw. des Stempels (1) eine Mehrzahl von in Abstand voneinander
angeordneten Erhebungen (M, M") aufweist, derart, dass sich die beiden Teile in der Verriegelungsstellung in
einer Mehrzahl von voneinander getrennten Berührungsflächen berühren.
5. Spritzgussform nach Anspruch M, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement als ein in der Matrize (3)
angeordnetes, in Richtung der Stempelachse verschiebbares Einsatzstück (9) ausgebildet ist, auf welchem die Erhebungen
(M") angeordnet sind (Fig. 3)·
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6. Spritzgussform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement als ein im Stempel (1) angeordnetes,
in Richtung der Stempelachse verschiebbares Einsatzstück (12) ausgebildet ist, auf welchem die Erhebungen
angeordnet sind (Pig. 4).
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