DE1717185C3 - Verfahren zur Herstellung eines Titandioxidpigments sowie seine Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Titandioxidpigments sowie seine VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines mit einem Überzug aus einem wasserhaltigen
Siliziumnxid und einem wasserhaltigen Aluminiumoxid versehenen Titandin\idpigments durch Versetzen
einer wäßrigen Dispersion von Titandioxidteilchen mit einem Alkalimetallaluminat und einem
wasserlöslichen Silikat und anschließend mit einer Mineralsäure, wobei die Aufschlämmung nach Zugabe
der Mineralsäure mindestens 30 min lang gerührt wird. Abtrennen und Trocknen der beschichteten Titandioxidteilehen.
Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten Titandinxidpigments
in wäßriger Emulsion zusammen mit einem filmbildenden Polymerisat als Bindemittel
zur Herstellung einer Oberzugsmasse.
Titandioxidpigment wird vielfach in Emulsionsfarben verwendet Solche Farben bestehen aus einer
wäßrigen Emulsion eines filmbildenden Polymers, einem
Pigment sowie gegebenenfalls anderen zusätzlichen Bestandteilen. Die Emulsionsfarben können thixotrop
sein. d. h. sie können in Form eines Gels
vorliegen, das bei Anwendung auf eine zu behandelnde Oberfläche unter der Einwirkung von Scherkr.ilten
in eine frei fließfähige Form übergeht und damit das Überstreichen der Oberfläche fordert. Die
gelformige Konsistenz baut sich wieder auf. sobald die
Einwirkung dci äußeren Scherkräfte aufhört Wenn
eine wäßrige Emulsinnsfarhe in Form eines Gels vorliegt,
ist dies bes<> tiers vorteilhaft, weil dadurch zum
einen jegliches Spritzen und Tropfen beim Auftragen der f-'arbe vermieden wird und zum anderen die Neigung
des Piments, sah wahrend der Lagerung aus
der Emulsion abzuscheiden, beträchtlich vermindert wird
[ iiiipc Alten filmbildeiuler Polymere sind nun
ι--npfleidlicher als andere in bezug auf Form. Art und
Eigenschaft»·.) des Titandioxidpigments, das zur Her
stellung der entsprechenden Hmulsionsfarhe verwc
det wird Empfindliche Polymere reagieren mit dem
Pigment und ν ei Ursachen so. wahrend der Lagerung
und vor dem Gebrauch, cmc irreversible Änderung
in der Farbe Diese Änderung geht gewöhnlich mit einem nicht erwünschten irreversiblen Visknsitatsansticg
in der f-atbe während der Lagerung einher. Es
iit Juhcr wünschenswert und iiutsvciidig, daß sok-hc
Veränderungen so weit wie möglich ausgeschlossen oder jedenfalls auf ein MindcslffläB besciifünkt werden.
Die Neigung eines bestimmten Pigments, einen solchen unerwünschten irreversiblen Viskosilälsanstieg
in der Farbe zu verursachen, wird als Emulsions* feaktiviüif des Pigments bezeichnet.
Aus der öli-PS 1017475 ist ein Verfahren zur
Herstellung wäßriger Titandia:;idpigment-Suspensionen
bekannt, bei dem Titandioxid, das zunächst vermählen und mit Wasser aufgeschlämmt wird, mit einer
Schicht aus wasserhaltigen Oxiden von z. B, Titan, Aluminium, Silizium, Zirkon und/oder Cer und/oder
einem Phosphat üherzogen wird (vgl. Seite 1, Zeile 90 bis Seite 2, Zeile S). Die Mengen an Überzugsmaterialien
werden dabei so gewählt, daß der Überzug aus 0,5 bis 7%, vorzugsweise 1 bis 4%, bezogen auf
das Gewicht des TiO,, wasserhaltige Metalloxide, z. B. auch Aluminiumoxid, und 0,5 bis 5%, vorzugsweise
0,7 bis 2% Siliziumoxirl enthält (vgl. Seite 2,
Zeilen 9 bis 17). Bei dem bekannten Verfahren wird einer wäßrigen Suspension von Titandioxidteilchen vorzugsweise
in Gegenwart eines Dispersionsmittels, z. B. eines Alkalimetallsilikats - eine wasserlösliche
hydrolysierbare Metall- bzw. Siliziumverbindung zugesetzt und anschließend wird der pH-Wert der Suspension
durch Zusatz einer alkalischen Verbindung, wie z. B. eines Alkalihydroxids oder -earbonats, auf
7 oder einen grillieren Wert eingestellt (vgl. Seite 2, Zeilen IS bis 25 uiul .ill bis 34). Der Feststoffgehait
der Pigment-Suspension wird dann, gegebenenfalls durch Zusatz von Wasser, auf 30 his 1JO, vorzugsweise
40 bis 70 Gew.%, eingestellt (vgl. Seite 2, Zeilen 4X bis 52). Anschließend werden der Suspension 0.05 bis
3, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew. Γλ, hexogen auf das
Gewicht des TiO2, eines wasserlöslichen natürlichen
oder synthetischen Polymers als Stabilisator zugesetzt (vgl. Seite 2. Zeilen 53 bis 59 und 103 bis 1Of1). Die
nach diesem bekannten Verfahren erhaltenen Titandioxidpigmente.lchen
besitzen jedoch eine sehr geringe Emulsionsreaktivitii* und a·"· ihnen hergestellte
Fmulsionsfarben besitzen keine ausreichende Alterungsstahilitat.
Aus der BE-PS hftl39X ist ein Verfahren zum Beschichten
eines TiUindioxidpigments bekannt, bei dem
die in Form einer wäßrigen Suspension vorliegenden TiOj-Teilchen mit mindestens zwei Hydroxide- oder
hydratisieren Oxiden der Kiemente Aluminium, Silizium,
Bor, Titan, Antimon. Zink. Magnesium. Zinn. Blei und Zirkonium beschichtet werden Die wäßrige
TiOj-Suspension wird dabei mit
a) mindestens einer sauer reagierenden Verbindung des Aluminiums. Siliziums. Bors. Titans.
Antimons. Zinks. Magnesiums, Zinns. Bleis oder Zirkoniums und mit
b) mindestens einer hasisch reagierenden Verbindung,
nämlich einem Hydroxid. O'iid. Carhonat.
Bicarbonat. Aluminat. Silikat. Borat. Titanat. Antimonat. Zinkat. Stannat. Plumbat oder Zir
konat eines Alkali- oiler Erdalkalimetalls, wobei der pH Wert der Suspension zwischen 3 und l>
gehalten wird.
versetzt (vgl. Seite 2, Zeilen 7 bis 20) Außerdem ist
es aus der BK-PSdM 39X bekannt, eine TiO2-Suspension
mit
a) mindestens einer sauer reagierenden Verbindung, nämlich einer organischen Saure, einer anorganischen
Saure, einer Verbindung des Aluminiums, Sihzjums. Bors. Titans. Antimons.
Zinks, Magnesiums, Zinns, Bleis oder Zirkoniums und mit
b) mindestens einer basisch reagierenden Verbin* dung, nämlich einem Alüminäf, Silikat, Borat,
Titanat, Antimonal, Zinkat, Stannaf, Pliimbat
oder Zirkonat eines Alkali· oder fifdalkälimc
falls
■'
zu versetzen.
Kernpunkt dieser bekannten Lehre ist, daß der Pigmentsuspension in jedem Fall mindestens eine saure
und mindestens eine basische Verbindung zugesetzt werden kann und daß diese Zusätze gleichzeitig in die
Suspension eingebracht werden (vgl. Seite 5, Zeilen L bis 3). Auch aus den Beispielen 1 bis 7 geht hervor,
daß die saure Komponente a) und die basische Komponente b) der Suspension in jedem Fall gleichzeitig
zugesetzt werden müssen. Bei den Beispielen 3,5 und 7 enthält die saure Komponente a) eine Mineralsäure.
Gemäß den Beispielen 3, 6 und 7 enthält die basische Komponente b) Natriumaluminat. Der Überzug des
so hergestellten Pigments enthält gemäß Beispiel 2 1,5% SiO2 und 1% Al2Op gemäß Beispiel 3 2% SiO2
und 1 % AI2O,. Die gemäß den restlichen Beispielen hergestellten Überzüge enthalten Titan-, Zink- und/
oder Magnesiumoxid zusätzlich oder an Stelle des Siliziumoxids. Das Gesamtgewicht des Überzugs beträgt
0,5 bis S Gew.%, bezogen auf das Gewicht des beschichteten Pigments (vgl. Seite ft. Zeilen 20 bis 23).
Der Anteil des Überzugs kann tS Gew.% überschreiten (vgl. Seite ft. Zeilen 2ft 27), doch ist ein Anteil
von mehr als 12 Gew.T nicht vorteilhaft (vgl. Seite,
ft. Zeilen 29 bis 31).
Auch die nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Titandioxidpigmentteilchen ergeben keine
zufriedenstellenden Emulsionsfarben.
Das .inmeldungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich von dem oben beschriebenen Verfahren dadurch, daß bei dem bekannten Verfahren die Mineralsäure
gleichzeitig, z. B. mit einem Alkalimetallaluminat und
einem wasserlöslichen Silikat der Ti02-Suspension
zugesetzt wird, wahrend beim Anmeldungsgegenstand die Saure erst nach dem Versetzen der Dispersion
mit dem Alkalimetallaluminat und dem Silikat zugesetzt wird. Die mengenmäßige Zusammensetzung
des nach dem bekannten Verfahren hergestellten Überzugs ist auch von demjenigen, der erfindungsgemaß
hergestellt wurde, völlig verschieden.
Aus der CH-PS 3K< \M ist schließlich ein Verfahren
zur Herstellung eines Titandioxidpigments bc kannt. das sich von dem anmeldungsgemiißen Verfahren
dadurch unterscheidet, daß die Alkalimetallaluminat
und ein Silikat enthaltende wäßrige TiO,-Dispersion nur bis zu einem pH Wert von 7 angesäuert
wird (vgl Seite 3, Zeilen 71 72) un.l bei dem das
überzogene Pigment - ebenfalls im Gegensatz zum anmeldungsgemaßen Verfahren - calciniert wird, um
die wasserhaltigen Oxide des Überzugs zumindest teilweise zu dehydratisieren (vgl Seite I. Zeilen 27
bis 2l> und Seite 2. Zeilen IS bis 2(1 sowie Beispiele
1 'lis 3). Bei den gemäß der CH-PS 3853S4 hergestellten
Pigmenten liegen die wasserhaltigen Silizium und Aluminiiimcixidc im Überzug in einem Molverh.iltnis
von zwischen 1 : I und 2 1 vor. die Gesamtmenge des Überzugs betragt 2 his 15 Gew. %, bezogen
auf das Gewicht des TiO, (vgl. Seite 2. Zeilen 70 hjs 77) Der Anteil des Aluminiumoxids betragt 3 bis 7,
vorzugsweise 4 Gcw.%, der des Siliziumoxids 1 bis 4, vorzugsweise 2 Gew.%, jeweils Iv zogen auf TiO2
Cvgl. Seite 3, Zeilen 94 bis'löÜ), Die CH-PS 385 384
lehrt also Hilf die Überzüge, die gewidlüsmüßig mehr
Aluminiumoxid als Silizium enthalten, und die außerdem, zumindest zum Teil, dehydratisicrl sind.
Demgegenüber enthalten die erfindungsgemäß hergestellten Überzüge gewielltsmiißig mehr Silizitfmüxid
als Aluminiumoxid. Außerdem wird die Mi-
17 M 185
neralsäure erfindungsgemäß in solcher Menge zugesetzt, daß der pH-Wert der Dispersion auf etwa 4 bis
6 abnimmt, und schließlich wird das erfindungsgemaß
hergestellte Pigment nicht calciniert, der Überzug somit
nicht entwässert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Titanoxidpigmentteilchen
zu schaffen, die tür die Verwendung in wäßriger Emulsionpfivbe geeignet sind, wobei die Emulsionsfarbe eine möglichst geringe Neigung zur Viskositätssteigerung der Emulsion bei der Lagerung aufweisen
soll.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines Titandioxidpigments, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß der wäßrigen Dispersion nach dem Versetzen mit dem Alkalimetallaluminat
und dem Silikat eine Mineralsäure in solcher Menge zugesetzt wird, daß der pH-Wert der Dispersion
auf etwa 4 bis fi abnimmt, und daß die Mengen an zugesetztem Silikat und Alkalimetallaluminat so
gewählt werden, daß der Überzug aus 60 bis 90 MoI % wasserhaltigem Siliziumoxid, ausgedrückt als SiO,,
und aus 40 bis 10 MoI % wasserhaltigem Aluminiumoxid, ausgedrückt als Al2O,, besteht und die Gesamtmenge
des auf den Teilchen abgeschiedenen Überzugs so groß ist, daß der Überzug 9 bis 15 Gew.% SiO2,
bezogen auf das Gewicht des TiO2, enthält.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es
möglich, ein Titandioxidpigment herzustellen, das für die Verwendung in wäßrigen Emulsionslarben besonders
gut geeignet ist. Die erfindungsgemäß hergestellten Titandioxidpigmente besitzen eine vergleichsweise
sehr geringe Emulsionsreaktivität. Dies wurde durch Bestimmung und Vergleich der Viskositäten
von Emulsionsfarben unmittelbar nach der Herstellung und nach Alterungsperioden von 1 bis 7 Tagen
festgestellt.
Das erfindungsgemaßc Verfahren unterscheidet sich von dem aus der GB-PS 1017475 bekannten
Verfallen dadurch, daß
- das wasserhaltige Aluminiumoxid als Bestandteil des Überzugs aus einem Alkalimetallaluminat
aufgebracht wird, wahrend gemäß der GB-PS 1 017475 irgendeine wasserlösliche hydrolysierbare
Mctallverhindung verwendet wird (vgl. Seite 2, Zeilen 24/25).
- die wäßrige Dispersion nach dem Versetzen mit dem Alkalimetallaluminat und dem Silikat mit
einer solchen Menge an Mineralsäure versetzt wird, daß der nH-Wcrt der Dispersion auf etwa
4 bis (S abnimmt, wahrend gemäß der GB-PS
I 017475 die Suspension mittels eines Alkalihydroxids oder -carbonats alkalisch gemacht wird,
der pH-Wert also auf >7 eingestellt wird, der
Ober/ug also nicht aus saurer Lösung wie beim erfindungsgemäßen Verfahren, sondern aus alkalischer
Lösung abgeschieden wird.
- das TiO2 mit einem überzug versehen wird, der
nur aus Silizium- und Aluminiumoxid besteht, während gemäß der GBPS I 017475 ein Überzug
aus Aluminium, Siliciumoxid und TiO2 verwendet
wird (vgl. Beispiele 1 bis 8)j
-^ die Mengen an zugesetztem Silikat und Alkalimctalkiluminat
so gewählt werden, daß der Überzug aus 60 bis 90 Mol% SiO2, 40 bis K)
Mol % AI2Oj bestellt und 9 bis 15 Gcw.% SiO2,
bezeigen auf das Gewicht des TiO2, enthält, während
gemäß der C)B-PS 1017475 der Überzug
0,5 bis 7 Gew.% AI1O3 bzw. verschiedene Metalloxide
und 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des TiO,, SiO, enthält, also eine Willig
andere Zusammensetzung aufweist,
- zur Herstellung des Titandioxidpigments kein natürliches odei synthetisches Polymer verwendet
wird, während gemäß der GB-PS 10174"7S
0,05 bis 3 Gew.% eines Polymers eingesetzt werden.
Ein Vergleich der aus der obengenannten BE-PS 661398 bekannten Lehre mit dem anmeldungsgemäßen
Verfahren zeigt, daß beim bekannten Verfahren die Mineralsäure gleichzeitig, z. B. mit einem Alkalimetallaluminat
und einem wasserlöslichen Silikat, der TiO2-Suspension zugesetzt wird, während bei dem anmeldungsgemäßen
Verfahren die Säure erst nach dem Versetzen der Dispersion mit Alkalialuminat und dem
Silikat zugesetzt wird.
Auch gegenüber dem aus der CH-PS 385384 bekannten
Verfahren ist das anmeldungsgemäße Verfahren erfinderisch, da der Fac;>.viann aus der dort beschriebenen
Lehre, die überdies dei Lösung einer ganz anderen Aufgabe dient, nämlich der, ein Titandioxidpigment
zu schaffen, das durch UV-Licht nicht verfärbt wird, keinen Hinweis darauf entnehmen konnte,
zui Herabsetzung der Emulsionsreaktivität eines Titandioxidpigments gerade die erfindungsgemäß als
kritisch erkannten Silikat-, Alkalimetallalumiat- und
Säuremengen zu verwenden, zumal das Mengenverhältnis gemäß der CH-PS 385 384 der im Überzug
enthaltenen Oxide dem erfindungsgemäß verwendeten genau entgegengeset/t ist
Aus den von der Anmelderui durchgeführten Versuchen
ist erkennbar, daß ehe Merkmale
- Säurezusatz nach Versetzen der TiOj-Dispersion mit Alkalimetallaluminat und Silikat,
- Gesamtmenge des Überzugs s.i groß, daß er 9 bis 15 Gew.% SiO,, bezogen auf TiO1. enthält.
- Molverhältnis SiO^ AI2O, = 60 bis 9(, .'40bis 10.
- Abscheidung des AI2O, aus Alkalimetallaluminatlösung,
für die Eigenschaften des Pigments hinsichtlich seiner Emulsionsreaktivität und damit auch für seine
Brauchbarkeit kritisch sind.
Nur bei Einhaltung der erfindungsgemäßen Merkmalskombination
entstehen Pigmente mil einer so geringen Emulsionsreaktivität, daß das Verhältnis der
Viskositäten von mit Hilfe dieses Pigments hergestellten Dispcrsionsfarhcn unmittelbar nach der Herstellung
und nach einer Alterungsperiode von 7 Tagen nur 1,41 bzw. ! ,49 beträgt, während es bei vergleichsweise
geringfügigen Verfahrcnsabwandlungen bis zu 9,68 beträgt und damit um fast 600% größer ist.
Das erfindungsgemäß hergestellte Titandioxidpigmcnt besitzt eine mittlere Teilchengröße zwischen
0,15 und (ι.." |im. insbesondere zwischen 0,2 und 0,3 |im. Vorzugsweise enthalten die Teilchen 9«') bis
99,5 Gew.% des TiO2 in Form von Rutil, bezogen
auf den gesamten TiO2-GeIIaIt.
Das crfinciungsgcmäßc Verfahren besteht ganz allgemein
aus. dei Aufbringung eines Überzugs aus einem
wasserhaltigen Siliziumo;;id und einem wasserhaltigen Aluminiumoxid auf Tilandicixidtcilchcii,
Wobei das zuletzt genannte Oxid aus einer wäßrigert Lösung eines Alkalialuminate aufgebracht wird. Titaiidioxidtcilclicn,
clic auf diese Weise behandelt werden sollen, können nach dem bekannten »Sulfatvcrfahrcn«
hergestellt werden, welches, kurz zusammen-
gefaßt, darin besteht, daß ein Titandio.xid-cnlhaltcndes
Erz in Schwefelsäure aufgelöst wird, worauf die erhaltene Flüssigkeit geklärt, hydrolysiert und das ausgefallene
Titandioxid ealcinicrt wird. Anschließend an die Calcinicrting erfolgt zur Herstellung der Pigmente
ein Vermählen des Titandioxids sowie das Überziehen des vermahlenen Pigments zur Erzielung der gewünschten
Eigenschaften. Das nach dem crfindungscmäßeii
Verfahren zu überziehende Titandioxid kann das Titandioxid sein, welches nach der Vcrmahlungs-.stiifc
anfällt. Da1* nach dem »Sulfatverfallren« hergestellte
Titandioxid kann entweder in der Anatas-Form oder in der Rutil-Form vorliegen, wobei vorzugsweise
die Rutil-Form verwendet wird. Wahlweise kann das
Titandioxid durch Dampfphasenoxidation eines Titantelrahalogenids. wie beispielsweise Titanteirachlorid,
hergestellt werden. Wird ein derartiges Titandioxid eingesetzt, dann liegt das Produkt überwiegend
in der Rulii-Form vor.
Gewöhnlich werden normale Titandioxidteilchen verwendet. Gegebenenfalls kann jedoch auch ein Titandioxidpigment
eingesetzt werden, dessen Teilchen wenigstens /um Teil eine irreguläre, beispielsweise
nadclförmig·.· Gestalt besitzen. Bei diesen irregulären Teilchen differieren die Längs- von den Breitenabmessungen.
Gegebenenfalls kann das Verhältnis von Länge /u Breite bis zu cS : 1 betragen. Derartige nadclförmige
Pigmente können dadurch hergestellt werden, daß dem Titandioxid vor der Calcinierung eine Natriumqucllc
und gegebenenfalls entweder Aluminiumoxid oder ein Silikat oder zwei derartige Verbindungen
/ugeset/t werden. Die Natriumquellc kann beispielsweise aus Natriumsulfat, Natriumcarbonat
oder Natriumhydroxid bestehen. In typischer Weise wird die Natriumquelle in einer Menge zwischen 0,5
und 2 Gew.%, ausgedrückt als NaO2, bezogen auf das
Titandioxid, verwendet. Das Aluminiumoxid kann in einer Menge bis zu 0,5 Gew.%, bezogen auf das Titanoxid,
zugegen sein. Das Silikat kann gegebenenfalls das Aluminiumoxid ersetzen oder kann zusätzlich zu
einer bestimmten Aluminiumoxidmenge zugegen Qpin 7ni:j)t7lirh kann pinp Ourllr für Phosnhatradikale.
wie beispielsweise Monoammoniumphosphat, zugegen sein.
Wahlweise können nadeiförmige Titandioxidpigmente dadurch hergestellt werden, daß eine wäßrige
Suspension aus Titandioxidkeimbildungsteilchen mit einer sauren Titanchloridlösung vermischt wird, die
Mischung zur Hydrolyse des enthaltenen Titanchlorids erhitzt wird und das Titan als Titandixoid ausgefällt
wird, worauf dav Titandioxid aus der Reaktionsmischung abgetrennt wird. Dann wird der Niederschlag
bei einer Temperatur zwischen 700 bis 900' C zur Herstellungeines nadeiförmigen Titandioxids calciniert.
Nadeiförmige Titandioxidpigmente, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren überzogen worden
sind, besitzen bei einer Verwendung in Überzugsmassen eine wesentlich verbesserte Deckkraft.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedene Überzug wird gewöhnlich aus einer Lösung
abgeschieden, die ein wasserlösliches Silikat und ein wasserlösliches Aluminat enthält. Das Silikat und
das Aluminat liefern die wasserhaltigen Silicium- und Aluminiumoxide, die auf den Pigmentteiichen abgeschieden
werden Es kann jedes wasserlösliche Silikat verwendet werden, wobei jedoch gewöhnlich ein AI-kalKilikat.
wie beispielweise Natriumsilikat, eingesetzt
wird. Als Alumina* wird ein Alkalialuminal, wie beispielsweise Natriiimalumihat, verwendet.
Bei der Durchführung des Verfahrens wird dem Titandioxid
in Form einer wäßrigen Aufsehlämmimg 1 oder Dispersion, wobei zur Herstellung der Aufschlämmung
oder Dispersion ein Titandioxid eingesetzt wird, das nach einem Vermählen Und einer Hydroklassifizici
üng anfällt, gewöhnlich das wasserlösliche Silikat sowie das wasserlösliche Aluminat
zugesetzt. Das Silikat und das Aluminat können der
Aufschlämmung zusammen niler getrennt in jeder Reihenfolge zugesetzt werden ledoch wird das wasserlösliche
Aluminat vorzugsweise der Aufschlämmung zuerst zugesetzt, worauf sich die Zugabe des
> Silikats anschließt. Gegebenenfalls kann das Aluminat in situ in clerTitandioxidaufschlämmung erzeugt werden.
Dies kann dadurch bewirkt werden, daß zuerst ein wasserlösliches Aluminiumsal/, wie beispielsweise
Aiuiniiiiuinsinfiii. /ugcgeiicii wird, wiuauf sich die
-» Zugabe eines starken Alkali, wie beispielsweise Natriumhydroxid,
in einer Menge ansehließt, die da/u aus
reichet, den pH auf einen Wert von nicht weniger als 1(1 /u erhöhen. Dabei wird das Aluminat gebildet.
Anschließend wird der Aufschlämmung ein wasser-
.'"> lösliches Silikat /ugeset/t. Wahlweise kann das starke
Alkali zuerst zugesetzt werden, worauf anschließend die Zugabe des löslichen Aluminiumsalzcs erfolgt.
Das AIumiv,]t kann in Form eines festen Stoffes oder in Form einer wäßrigen Lösung der Titandioxidauf-
«' schlammung zugesetzt werden.
Nach der Zugabe der Beschichtungsreagenzien zu der Titandicixidaufschlämmung wild diese während
einer Zeitspanne von wenigstens ' 2 Stunde bei einer Temperatur gerührt, die gewöhnlich bei ungefähr
Ji 40° C liegt. Nach der Verrührung in Mischung mit
den Beschichtungsreagenzien während der erforderlichen Zeitspanne wird der Mischungeine Mineralsäure
zugesetzt, um den pH auf einen Wert von ungefähr 4 bis ft zu reduzieren. Diese Maßnahme bidet die Ge-
4» währ, daß das letztlich hergestellte Pigment einen pH
von 7 bis 8,5 besitzt. Nach der Zugabe der Mineralsäure, die beispielsweise aus Schwefelsaure hpstehen
kann, wird die Mischung gewöhnlich weitergerührt, und zwar nicht weniger als ' 2 Stunde und gewöhnlich
4·) bei einer Temperatur, die merklich höher als die Temperatur
ist, welche während der Behandlung der Pigmentaufschlämmung mit der gemischten Silikat- und
Aluminatlösung eingehalten wird. In zweckmäßiger Weise beträgt die Temperatur, die während der Be-
"iii handlung mit der Mineralsäure eingehalten wird, ungefähr
50° C. Die EinhaltungdieserTemperatur kaiwi
durch Anwendung von Wasserdampf- oder Heizschlangen erfolgen.
Die Mengen an wasserlöslichem Silikat und Alumi-
"»■> nat, weiche der Pigmentaufschlämmung zugesetzt
werden, werden derart dosiert, daß die gewünschte Überzugsmasse in der gewünschten Menge auf dem
Pigment abgeschieden wird.
Wie vorstehend erwähnt, ist es üblich, das calci-
w) nierte Titandioxid vordem Beschichten zu vermählen.
Dies kann in Gegenwart eines Dispergierungsmittels erfolgen, das aus einem wasserlöslichem Silikat, beispielsweise
einem Alkalisilikat, besteht. Wird ein derartiges Silikat als Dispergierungsmittel vor dem erfinde
dungsgemäßen Beschichten der Titandioxidteilchen verwendet, dann sollte die als Dispergierungsmittel
während der Vermahlungsstufe verwendete Silikatmenge im Hinblick darauf ausgewählt werden, daß
Silikat cifi ik'schiditungssilikat rm Sinne der
Vorliegenden Erfindungdarsteill. Folglich kann dieses Silikat in einer Menge zugegeben werden, wie sie
während de?, anschließenden Bcschichtungsvcrfiihfeiis
ills Beschichtitngsreagens zugesetzt werden kann.
Nach Beendigung der Bcschichtungsslufe werden die Pigmcnttcilehen, an denen ein Überzug aus wasse/rlaitigcm
Silicium- und Ahiniiiiiuinoxid anhaftet,
von der wäßrigen Aufschlämmung abfiltriert und getrocknet.
Erforderlichenfalls kann der wäßrigen Aufschlämmung vorder Filtration ein Ausflockungsmittel
zugesetzt werden. Ein typisches Ausflockungsmittel ist Magnesiumsulfat, das in einer Menge bis /u 0,25
Gew.%. ausgedrückt als MgO, bezogen auf den TiO2-Gehalt. /ugeset/t wird. Die beschichteten Pigmentteilchcn
können anschließend einem weiteren Vermahlungsverfahren unterzogen werden, beispielsweise
in einer Strahlmühle (fluid energy mill). Dieses Vermählen kann je nach den gewünschten Eigenschaften
des letztlich erhaltenen Pigments ein- oder zweimal durchgeführt werden. Zusatzlich kann dieses
Vermählen in Gegenwart eines organischen Reagenscs
durchgeführt werden, das die Eigenschaft besitzt, dem Pigment eine erhöhte Benetzbarkeit mit Wasser
zu verleihen. Typische Reagenzien für diesen Zweck sind Polyole, wie beispielsweise Pentaerythrit, sowie
Alkanolamine, beispielsweise Triäthanolamin.
Das erfindungsgemäß hergestellte Pigment liißt sich
in besonders geeigneter Weise zur Herstellung von Überzugsmassen, insbesondere von wäßrigen Emul-SMnsfarben,
verwenden, beispielsweise zur Herstellung von Massen, die eine Pigmentvolumenkonzentration
in der Größenordnung von 35 bis 80% besitzen. Die Verwendungdes Pigmentes in einer derartig
hohen Pigmentvolumenkonzentration verleiht der erhaltenen wäßrigen Emulsionsfarhe im Vergleich
zu Farben, die übliche Titandioxidpigmente enthalten, eine bessere Verarbeitbarkeit. Das in Emulsionsfarben
verwendete Bindemittel kann aus jedem der üblichen filmbildenden Bindemittel bestehen, beispielsweise
aus Polymerisaten von Vinylestern aliphatischcr Monocarbonsäuren mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
wie beispielsweise Vinylacetat. Außerdem kommen Polymerisate von Acryl- oder Methacrylalkylcstern in
Frage, die 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe
enthalten, beispielsweise Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylacrylate oder -methacrylate. Ferner
lassen sich Polymerisate oder Copolymerisate von Acrylnitril, Polymerisate oder Copolymerisate von
Vinylidenchlorid, Polymerisate von Styrol oder Butadien oder Copolymerisate dieser Substanzen verwenden.
Geeignet sind außerdem Copolymerisate von Styrol oder Butadien sowie Diester von Maleinsäure
oder Fumarsäure oder Terpolymerisate von Vinylestern von Monocarbonsäuren mit Alkylacrylaten
oder Alkylmethacrylaten und einer ungesättigten Monocarbonsäure. Beispielsweise sei das Copolymerisat
aus Vinylacetat, Methylmethacrylat und Acrylsäure
erwähnt.
Das erfindungsgemäße überzogene Pigment kann ferner zur Herstellung von »Flat«-Farben und 01-harzfarben
verwendet werden.
Die überzogenen Pigmente besitzen eine sehr hohe Deckkraft oder Farbdeckfähigkeit und ein ausgezeichnetes
Färbungsvermögen, wobei sie mit dem Farbmedium nur sehr langsam reagieren, insbesondere
bei einer Verwendung in wäßrigen Emulsionsfarben. Dies gewährleistet ein sehr langsames Eindik-
ken der Farbe während des Stehens.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Eine Aufschlämmung, die 700 g/l Titandioxid und Natriumsilikat in einer Menge, welche 0,15% Siliciumdioxid,
bezogen auf das Gewicht des Titandksxids, entspricht, enthält, wird hergestellt. Die Aufschlämmung
wird in einer Sandmiihle 60 Minuten lang vermählen und nach dem Vermählen derart verdünnt,
daß sie 241J g I Titandioxid enthält.
Zsvei getrennte 3-1-Pmhcn der Aufschlämmung
Werden in getrennte Mischkessel gegeben, die mit Rührern und Einrichtungen zum Erhitzen der Aufschliimmungen
auf eine Temperatur von 40° C versehen sind. Einem dieser Kessel, welcher 3 Liter der
Aufschlämmung enthält, weiden 28,5 ml einer LosunuzujicEeben.
die 45l) g I Natriumaluminat enthält. Während der Zugabe wird kräftig gerührt. Anschließend
erfolgt die Zugabe von fi'M ml einer Lösung,
die K)(I g'l Natriumsilikat enthält. Die Mischung wird
1Z2 Stunde lang gerührt. Während dieser Zeit wird die
Temperatur auf 40° C gehalten. Anschließend wird die Tempertur auf 50° C erhöht, worauf I1JOmI
!Schwefelsäure (l()%ig) zugesetzt werden. Durch diese
Zugabe wird der pH der Mischung auf 5,2 reduziert. Das Rühren wird bei dieser höheren Temperatur eine
weitere halbe Stunde lang fortgeführt. Diese behandelte Pigmentaufschlämmung (/1) wird anschließend
filtriert, worauf das Pigment gewaschen wird. Das gewaschene Pigment wird anschließend mit Triäthanolamin
in einer Menge von 0,3 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, behandelt.
Die zweite 3-1-Probe wird in ähnlicher Weise behandelt,
wobei jedoch 33,5 ml der Natriumaluminatlösung, 817 ml der Natriumsilikatlösung und 320 ml
der Schwefelsäure verwendet werden. Dabei wird eine Pigmentaufschlämmung (B) erhalten. Diese Aufschlämmung
wird anschließend filtriert, worauf die Pigmentteilchen gewaschen und mit Triäthanola-.iin
behandelt werden.
■>»
und B werden anschließend getrocknet und in einer Strahlmühle vermählen.
Das Pigment A besitzt einen Überzug, der aus einem wasserhaltigen Silicium- und einem wasserhaltigen
Aluminiumoxid besteht. Die Menge des wasserhaltigen Siliciumoxids beträgt, ausgedrückt als SiO2,
9,25 Gew.%, während die Menge des wasserhaltigen Aluminiumoxids, ausgedrückt als Al2O3, zu 1,75%,
jeweils bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, ermittelt wird.
Das Pigment B besitzt ebenfalls einen Überzug aus einem wasserhaltigen Silicium- und einem wasserhaltigen
Aluminiumoxid, wobei die Menge des wasserhaltigen Siliciumoxids, ausgedrückt als SiO2, 10,94
Gew.% und die Menge des wasserhaltigen Aluminiumoxids, ausgedrückt als Al2O3, 2,06 Gew.%, jeweils
bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, beträgt.
Jedes der behandelten Pigmente A und B wird zur Herstellung einer superweißen Emulsionsfarbe verwendet,
wobei folgende Formulierung verwendet wird:
Gewichts-%
Pigment A oder B
Calcium carbonat
Calcium carbonat
30,0 5,4
Aluminiumsilikat 2-,7
Natriumhexametaphösphat
(5 %ige Lösung) 3,1
Hydroxyätliylcellülöse
(3 %ige Lösung) 12,7
Wasser 18,9
Butylcarbitolaeetat 0,3
Phenylquecksi'bef-Schütziniuel ' 0,1
Vinylacetat/Acfylcopolymerisat-
Latex(Feststoffgehalt55%) 26,8
Die hergestellte Farbe hesit/t eine Pigmentvolumenkon/entration
von 48% und einen Feststoff gehalt von 53%. Die Farbe besitzt ein rein weißes Aussehen
und einen hohen Glan/. Die Verwendung eines der Pigmente A oder B ermöglicht die Herstellung von
Farben gemäß der vorstehend angegebenen Formulierung, die eine höhere Deckkrafl und ein geringeres
Reaktionsvermögen besitzen als dies bei Farben der Fall ist, welche unter Verwendung von Titandioxid
mit einem üblichen Überzug auf der Basis von Titandioxid, einem wasserhaltigen Aluminiumoxid und einem
wasserhaltigen Siliciumoxid hergestellt worden sind
Eine Aufschlämmung aus calciniertcm Rutil-Titandioxid,
die 700 g/l Titandioxid und Natriumsilikat in einer Menge, welche 1 % Siliciumdioxid, bezogen
auf das Gewicht des Titandioxids äquivalent ist, entspricht,
enthält, wird hergestellt. Die Aufschlämmung wird M) Minuten lang in einer Sandmühle vermählen
und nach dem Vermählen auf einen Gehalt von 241,8 g/l Titandioxid verdünnt.
Zwei getrennte 3-Liter-Proben der Aufschlämmung werden in getrennte Mischkessel gegeben, die
mit Rührern und Einrichtungen zum Erhitzen der Aufschlämmungen auf eine Temperatur von 40° C
versehen sind. Einem dieser Kessel, welcher 3 Liter der Aufschlämmung enthält, werden 78,8 ml einer
Lösung zugegeben, die 460 g/l Natriumaluminat enthält, wobei kräftig gerührt wird. Anschließend erfolgt
bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, ermittelt
wird.
Das Pigment D besitzt ebenfalls einen Überzug aus einem wasserhaltigen Siliciumoxid und einem wasserhaltigen
Aluminiumoxid, wobei die Menge des wasserhaltigen Siliciumoxids, ausgedrückt als SiO2, 12,0
Gew.% und die Menge des wasserhaltigen Aluminiumoxids, ausgedrückt als AI2O3, 6,0 Gcw.%, jeweils
bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, beträgt.
Jedes der behandcken Pigmente C und D wird zur
Herstellung superweißer Emulsionsfarben verwendet, wobei die im Heispiel 1 angegebene Formulierung
eingesetzt wird.
Die hergestellten Farben besitzen Eigenschaften, welche den Eigenschaften der gemäß Beispiel 1 erhaltenen
Farben ähnlich sind.
Ein Titandioxidpigment wird durch Zugabe von 0,9 Gcw.% Natriumsulfat, ausgedruckt als Na2O, 0,5
Gcw.% AI2O, und 0,2 Gew.% Monoammoniumphosphat,
ausgedrückt als P2O5, zu einem nicht-calciiiierten
Titandioxid hergestellt. Das Pigment wird bei einer Temperatur von 850 bis «50° C calclniert. Dabei
wird ein Pigment mit einem Rutil-Gehalt von wenigstens
95 Gew.%, bezogen auf das gesamte TiO2,
erhalten, wobei die Teilchen nadeiförmig sind.
Das auf diese Weise hergestellte nadelförmigc Pigment
wird nach der in Beispiel 2 für die Herstellung des Pigmentes Cbeschriebenen Methode beschichtet,
so daß es einen Überzug aufweist, der aus einem wasserhaltigen Siliciumoxid in einer Menge von 10
Gew.%, ausgedrückt als SiO2, und einem wasserhaltigen
Aluminiumoxid, ausgedrückt als Al2O3, in einer
Menge von 5 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gewicht des nicht-beschichteten Titandioxids, besteht.
Durch Vermischen der folgenden Bestandteile bis zur Erzielung einer homogenen Lösung wird eine
Mahl-Grundlösung hergestellt:
Mengen in
Gramm
triumsilikat enthält. Die Mischung wird V2 Stunde lang
gerührt und während des Rührens auf einer Temperatur von 40° C gehalten. Anschließend wird die Temperatur
auf 50° C erhöht, worauf 380 ml Schwefelsäure (10%ig) zugesetzt werden. Durch diese
Maßnahme wird der pH der Mischung auf 5,0 reduziert. Das Rühren wird bei dieser höheren Temperatur
eine weitere halbe Stunde fortgeführt. Die behandelte Pigmentaufschlämmung (C) wird anschließend filtriert,
worauf das Pigment gewaschen wird.
Die zweite 3-Liter-Probe wird in ähnlicher Weise behandelt, wobei jedoch 94,6 ml der Natriumaluminatiösung,
871 ml der Natriumsilikatlösung und 440 ml der Schwefelsäure verwendet werden. Dabei
wird die Pigmentaufschlämmung (D) erhalten. Diese wird anschließend filtriert und gewaschen.
Die auf diese Weise erhaltenen zwei Pigmente C und D werden anschließend getrocknet und in einer
Flüssigkeits-Hochenergiemühle vermählen.
Das Pigment C besitzt einen Überzug, der aus wasserhaltigem
Siliciumoxid und einem wasserhaltigen Aluminiumoxid besteht. Die Menge des wasserhaltigen
Siliciumoxids beträgt, ausgedrückt als SiO2, 10 Gew.%, während die Menge des wasserhaltigen Aluminiumoxids,
ausgedrückt als Al2O,, zu 5,0%, jeweils 5%ige Natriumpolymetaphosphat-
lösung
5%ige Lösung eines Polyacrylat-
Dispergierungsmittels
2'/2%ige Lösung eines Hydroxy-
methylcellulose-Eindickungsmittels
Butylcellosolveacetat
10%ige Ammoniaklösung
Phenylquecksilber-Fungioid
1120
1000
1000
2856
98
140
14
Die Prozentangaben der Lösungen beziehen sich alle auf das Gewicht.
122,5 g der auf diese Weise erhaltenen homogenen Lösung werden mit 61 g Talk mit einer Teilchengröße
von 20 μ und 75 g des nadeiförmigen Pigments verrührt. Die auf diese Weise erhaltene Mischung wird
mittels eines Hochgeschwindigkeitsrührers 5 Minuten lang zur Bildung einer Mahl-Grundlage vermählen.
77,5 g einer wäßrigen Emulsion aus einem Vinylacetat/Acrylpolymerisat-Latex
mit einem Feststoffgehalt von 54% werden mit 207,5 g der Mahl-Grundlage
vermischt, worauf die Mischung so lange verrührt wird, bis sie homogen ist. Die erhaltene Farbe ist eine
weiße Farbe mit einer Pigmentvolumenkonzentration von 47%. Diese Farbe kann erforderlichenfalls einge-
färbt werden.
Der Wasserbedarf für das beschichtete nadclförmigc
Pigment und für das Pigment C von Beispiel 2 wird bestimmt und mit einem üblichen Rutil-Titandioxidpigment
mit einem Überzug aus einem wasserhaltigen Titanoxid in einer Menge von 2%, ausgedrückt
alsTiO2, einem wasserhaltigen Aluminiumoxid
in einer Menge von 3%, ausgedrückt als AI2O3, und
einem wasserhaltigen Siliciumoxid in einer Menge von 1 %, ausgedrückt als SiO2, verglichen. Die wasserhaltigen
Oxide von Titan und Aluminium weiden zusammen auf dein Vcfglcichspig'mcnt aus einer gemischten
Lösung aus Titanylsulfat und Aluminiumsulfat aufgebracht. Die Ergebnisse sind nachfolgend zusammengefaßt:
Wasserbedarf
Kügelpunkt Fließpunkt
Nadeiförmiges Pigment 76-82 86-90
Pigment C 47 57
Vergleichspigment 29 34
κι Die Ergebnisse zeigen deutlich den durch die vorliegende
Erfindung gegebenen technischen Fortschritt sowie cjch zusätzlichen Fortschritt, der durch Verwendung
eines hadelförmigcn Titandioxidpigments erzielt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines mit einem Überzug aus einem wasserhaltigen Siliziumoxid
und einem wasserhaltigen Aluminiumoxid versehenen Titandioxidpigments durch Versetzen einer
wäßrigen Dispersion von Titandioxidteilchen mit einem Alkalimetallaluminat und einem wasserlöslichen
Silikat und anschließend mit einer Mineralsäure, wobei die Aufschlämmung nach Zugabe der
Mineralsäure mindestens 30 min lang gerührt wird, Abtrennen und Trocknen der beschichteten
Titandioxidteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Dispersion nach dem Versetzen
mit dem Alkalimetallaluminat und dem Silikat eine Mineralsäure in solcher Menge zugesetzt
wird, daß der pH-Wert der Dispersion auf etwa 4 bis (S abnimmt, und daß die Mengen an zugesetztem
Silikat und Alkalimetallaluminat so gewählt werden, daß der Überzug aus 60 his 1H) MnI %
wasserhaltigem Siliziumoxid, ausgedrückt als SiO2, und aus 41) bis 10 MnI% wasserhaltigem
Aluminiumoxid, ausgedrückt als Al2O3, besteht
und die Gesamtmenge des auf den Teilchen abgeschiedenen Überzugs so grnß ist, daß der Überzug
1I his I.S Gew.% SiO1, bezogen auf das Gewicht
des TiO,. enthalt.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße des als Ausgangsmaterial verwendeten Titandinxids und die Dicke des Überzugs so gewählt werden, daß das
Pigment eine mittlere Teilchengröße /wischen 0.2 und 0,3 lim besitzt
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oiler
2. dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches
Silikat ein Alkalisilikat verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
3. dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche
Silikat und das Alkalimetallaluminat der Aufschlämmung
in Form einer wallt igen Losung oder
in form wäßriger Lösungen zugesetzt werden
5. Verfahicn nach einem der Ansprüche 1 bis
4. dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetallaluminat
in NiIu in der Aufschlämmung durch Zugabe
emc> wasserlöslichen Aluininiumsalzes uiul
eines st.ttken Alkali zur Erhöhung des pH-Wertes
auf einen Wert von nicht weniger als In zu der
Aul—.hlainmiing erzeugt wird
(i Verfahren nach Anspruch?, dadurch gekcnnzi
lehnet, daß cm wasserlösliches Silikat der
Aufschlämmung n.uh der in situ-Erzeugung des
Aluminats zugcsei ι wird
7 Verfahren na>.h einem tier vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichne·, dall wenigstens
zum Teil nadclformige I itandiovidtcilchcn
verwendet werden
H Verwendung eines nach einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellten Titaiulmxidpigmcnts
in wäßriger Emulsion zusammen mit einem
filmbildeiulun Polymerisat ais liinilemittul /air
Herstellung einer Überzugsmasse.
y. Verwendung eines Tifantlioxidpigfricfits nach
Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das filmbildetide Polymerisaf aus einem Polymerisat
aus einem Vinylester einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, einem
Polymerisat eines Acryl- oder Methncrylatal»
kylesters mit I bis IÜ Kohlenstoffatomen in der
Alkylgiuppe, einem Polymerisat oder Copolymerisut
von Acrylnitril, einem Polymerisat oder Copolymerisat von Vinylidenchlorid, einem Polymerisat
oder Copolymerisat von Styrol und Butadien,
einem Copolymerisat von Styrol oder Butadien mit einem Diester von Malein- oder Fumarsäure oder aus einem Terpolymerisat aus
einem Vinylester einer Monocarbonsäure, einem Alkylacrylat oder einem Alkylmethacrylat sowie
einer ungesättigten Monocarbonsäure besteht.
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