DE1717110B2 - Verwendung von wasserloeslichen substanzen als stabilisierenden zusatz in halbfeuchtem tierfutter - Google Patents
Verwendung von wasserloeslichen substanzen als stabilisierenden zusatz in halbfeuchtem tierfutterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von wasserlöslichen Substanzen als stabilisierenden Zusatz in
einem halbfeuchten Tierfutter aus einer Nährstoffgrundmasse mit, bezogen auf das Gesamtgewicht, 15 bis
40% Feuchtigkeit.
Nahrungsmittel- und insbesondere Tierfutterindustrie mußten erfahren, daß in den letzten jähren ein Bedarf
an einer Mehrzahl inittelfeuchtcr Tierfuttererzeugnisse aufgetreten ist, die eine Grundmasse aus Fleisch
und/oder Pflanzenstoffen gewünschten Nährwerts aufweisen, welche durch eine Lösung mit einem hohen
Gehalt an Zucker und anderen wasserlöslichen Substanzen, wie Salz und Propylenglykol. stabilisiert ist. Durch
diese Grundmassentränkung mit einer materialreichen Lösung entsprechend hohen osmotischen Drucks
gelang es, eine im wesentlichen pasteurisierte, halb- Jo feuchte Grundmasse mit 15 bis 30% Feuchtigkeit so
weit zu stabilisieren, daß sie nichthermetisch verpackt, also nach entsprechender Formgebung und Abkühlung
auf Raumbedingungen, lose in Viskosefolien eingehüllt werden kann. Als Zucker lassen sich Saccharose,
Dextrose oder sonstige üblicherweise zur Verfügung stehende Saccharide verwenden. Der nachstehend
benutzte Ausdruck »wasserlösliche Substanz« bezieht sich auf die in Wasser gelösten Bestandteile oder
Besuindtcilgemische eines heterogenen Stabilisierungssystems
und soll auf Feststoffe oder Flüssigkeiten zutreffen, welche in wäßrigen Medien aufgelöst werden
sollen, jedoch darin unvollständig aufgelöst sein können. Der Einfachheit halber soll auch manchmal der
Ausdruck »Gelöstes« als Gleichwort für wasserlösliche Materialien verwendet werden.
Mit »Stabilisierung« ist die Hervorrufung von das Bakterien- und Pilzwachstum hemmender Zerset/.ungsbeständigkeit
gemeint, wobei man die Pilzwachstumsunterdrückung auch noch durch weitere fungistatischc
Mit'.el unterstützen kann.
Solche Zucker sind vergleichsweise teuere Ausgangsstoffe für stabilisierende, wasserlösliche Substanzen,
wenn man sie beispielsweise in Form von Rohrzucker anwendet. Außerdem hat es sich gezeigt, daß man von
diesen Zuckern infolge ihres Molekulargewichts mindestens 15% und noch mehr zusetzen muß, um ein halb-
oder mittelfeuchtes Tierfutter zu stabilisieren. Diese Verwendung von Zuckern ist durch die amerikanische
Patentschrift 32 02 514 bekanntgeworden. Wenn man ω Dextrose als Feststoffquclle benutzt, braucht man davon
zwar nicht soviel vvic bei Saccharose, um bei vorgegebenem Feuchtigkeitsniveau die geforderte
bakteriostatische und fungistatischc Stabilisierung zu erzielen. Solche Mexoseziiekersubstanzen enthalten b5
aber reaktionsfähige Aldehydgruppen, die /.. B. im Falle von Dextrose im angewendeten Zwischenfcuchtigkeitsbereich
leicht die klassische Maillardreaktion eingehen und insbesondere bei erhöhten Lagerungstempcraiiircn
eine unerwünschte Dunkelfärbung hervorrufen.
Die U3-PS 28 01 173 beschäftigt sich im wesentlichen
mit einem Tierfutter niedrigen Feuchtigkeitsgehalts von etwa 5%, dem, um es geschmeidig zu machen, etwa 5%
Glycerin zugesetzt sind. Dieses bekannte Tierfutter kann demzufolge nicht als »halbfeuchtes« Material
bezeichnet werden und genügt somit nicht den heutzutage auf dem Tierfuttergebiet gestellten Anforderungen.
Die obigen Ausführungen zeigen, daß ein erheblicher Bedarf an einer Stabilisierung von halbfeuchtem
Tierfutter und ähnlichen Nahrungsmitteln durch Imprägnierung mit funktionsstärkeren und trotzdem
wirtschaftlichen, wasserlöslichen Stabilisierungsmitteln, die sich sowohl praktisch als auch wirtschaftlich
möglichst von roher Slärkesubstanz ableiten und in eine Form umwandeln lassen, in der sie in wasserlöslicher
Form sowohl in bezug auf höheren osmotischen Druck als auch in bezug auf Schutz gegenüber unerwünschten
Verfärbungsreaktionen eine verbesserte Wirksamkeit besitzen. Ein solches Gelöstes sollte am besten aus
stärkehaltigen Materialien ableitbar sein, die nicht raffiniert zu sein brauchen, sondern im natürlichen
Rohzustand oder in der Halbproduktform eines Stärkenebenprodukts oder rohen Zuckerzwischenprodukts
vorliegen können, und fernerhin einen solchen Einfluß auf den osmotischen Druck der die Grundmassc
durchsetzenden Stabilisierungslösungen ausüben, daß entweder diese schwächer konzentriert benutzt oder
das Futtermittel feuchter angesetzt werden kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Substanzen vorzuschlagen, die bei ihrer Verwendung in
einem halbfeuchten Tierfutter die gewünschte Stabilisierung im obigen Sinne ermöglichen.
Gegenstand der Erfindung ist demnach die Verwendung von wasserlöslichen Substanzen aus subhexosischen
Polyolen, die sich von der Hydrogenolyse einer stärkehaltigen Substanz ableiten, als mindestens einen
Teil eines stabilisierenden Zusatzes von wasserlöslichen Substanzen in einem halbfeuchten Tierfutter aus einer
Nährsioffgrundmasse mit, bezogen auf das Gesamtgewicht,
15 bis 40% Feuchtigkeit.
Am besten erteilen diese wasserlöslichen Substanzen dem halbfeuchten Tierfutter auch weiche und feuchte
Natur; infolge der Fähigkeit der Hydrogenolyseprodukte, das halbfeste Produkt feucht zu halten, kann man
einem z. B. gemäß amerikanischer Patentschrift 32 02 514 aus tierischem und/oder pflanzlichem Material
angesetzten Produkt geschmeidigere plastische Eigenschaften erteilen.
Man kann zahlreich verschiedene stärkehaltige Substanzen der Hydrogenolyse unterwerfen und erzeugt
infolgedessen Mengen von Diolen und Triolen, wie Propylenglykol und Glycerin.
Die Erfindung läßt sich auf verschiedene Futtermittel anwenden, deren Grundmasse völlig oder zum Teil aus
fleischiger und/oder pflanzlicher Substanz besteht.
Wenn man auch den hydrogenolysierten Zucker in solcher Menge anwenden sollte, daß die in Rede
stehenden wasserlöslichen Substanzen den Hauptteil des Gelösten ausmachen, soll dies weder bezüglich des
Ausmaßes der Hydrogenolyse noch bezüglich des Ausmaßes der Hydrolysatvcrwcndung als zwingend
angeschen werden, zumal diese Menge je nach Zusammensetzung des Ansatzes und dessen geforderten
bakteriostatischen und fungistatischcn Eigenschaften
gewählt und experimentell ermittelt werden kann.
17 M
Man kann die in Redi' stehenden wasserlöslichen Substanzen auch für Ansätze, deren pH-Wert durch
Zusatz von verzehrbaren Säuren wie Phosphor-, Apfel-, Zitronen- oder dergleichen Säure oder deren Salze vom
Neutralbereich von z.B. 6—8 auf etwa 3,5 — 5,9 erniedrigt ist, verwenden. Das gilt für z. B. Katzenfutter,
da Katzen offenbar mehr Freude an Produkten mit mehr als 35% (bis 40%) Feuchtigkeit haben und sie auch
als schmackhafter empfinden. Ein solches angesäuertes Futter wird also auch gegen Fäulnis und ähnliche
Zersetzung stabilisiert.
Die Herstellung der erfindungsgemäß benutzten 1 lydrogenolysate kann nach vielerlei bekannten Verfahren
erfolgen.
Im allgemeinen muß man bei diesen Hydrogenolyseverfahren
in die stärkehaltige Ausgangslösung einen Hydrogenolyse-Katalysator und DruekwasscrstolT einführen,
wodurch der hexosischc Komplex unter Bildung von Glycerin und Propylenglykol sevie alkoholischer
Reste mit 4 und mehr Kohlenstoffatomen reduziert und gleichzeitig molekular aufgespalten wird.
Die Zusammensetzung des Hydrogenolysats wird dabei durch Einstellen des Wasserstoffdrucks, die
Intensität des Umrührens und das Ausmaß der z. B. destillativen Reinigung bestimmt, durch die niedriger- 2r>
siedende Bestandteile, wie Glykol und Glycerin, entfernt werden. All diese Verfahrensmöglichkciicn sind dem
Fachmann wohlbekannt.
Ob völlige oder nur teilweise Hydrolyse durchgeführt wird, hängt davon ab, wie weit die Aldehydreduktion w
und die Bildung subhexosischer Polyole, wie Glycerin, vorangetrieben werden soll. Meist wird man die
Hydrogenolyse bis zum praktischen und wirtschaftlichen Ende durchführen; wo es aber nicht so sehr auf
Plastizität, Weichheit und hohen Feuchtigkeitsgehalt des Produkts ankommt, kann man auch nur teilweise
hydrogenolysieren.
Stabilisierungs- und Bräunungsein.fluß verschiedener
wasserlöslicher Substanzen aus subhexosischen Polyolen,
die sich von der Hydrogenolyse einer stärkehaltigen Substanz ableiten, auf mittelfeuchte fleisch- und
vegetabilische Bestandteile enthaltende Futtermittel im Vergleich zu Dextrose und Saccharose wurden in
folgender Weise ausgewertet:
Ein Fleischgemenge aus 18 Teilen Rinderkaidaunen, 6 Teilen Kuheuter, 4 Teilen Rinderbackenschnitzeln,
4 Teilen Gurgel und etwa 2 Teilen Propylenglykol wurden zusammen mit 20 Teilen der nachstehend
bezeichneten Versuchs-Gelöststoffe in einen Kneter mit Dampf- oder Wasserumlaufmantel eingegeben, der
zuvor 5 Minuten lang mit 2 atü-Dampf beheizt worden war, und bei geschlossenem Kneter I1/.'Minuten lang v>
auf 99 bis 1000C gehalten. Dann wurde durch Öffnen
eines Umgehungsventils der Dampf vom Kneter abgeschaltet und das Mischen 13 Minuten lang fortgesetzt.
Das so pasteurisierte Fleischgemenge wurde dann im gleichen Kneter mit einem zuvor hergestellten
Trockengemenge aus 32Te;len Sojaflockcn. 3,0 Teilen
Sojaschalen, 3 Teilen sekundären Calciumphosphat.
2,5 Teilen Milchersal/. 1 Teil Natriumchlorid. 3,5 Teilen
Vitaminen, Farbstoff. Mineralien und Gewür/e-n. 0,3 Teilen Kaliumsorbal und einem flüssigen Gemenge
aus 1 Teil Delikateßtalg und 1 Teil Mono- und Diglyceriden zusammengemischt und nach Verschließen
des Kneters nochmals, z. B. 3 Minuten lang, der beschriebenen, indirekten Dampferhitzung auf 100 C
unterworfen. Danach wurde das so gekochte Gemenge durch Einlassen von Kaltwasser in den Knetermantel im
Laufe von 15 Minuten auf Raumtemperatur, d. h. 26.7' C. abgeschreckt.
Das abgekühlte Gemenge wurde durch einen Fleischwolf gedreht, und die entstehenden Stränge
wurden zerstückelt und von Hand zu Klößen verformt, welche dann in Viskosefolic eingeschlagen, auf Lager
gelegt und in später beschriebener, Weise auf Verfärbung geprüft wurden.
In dieser Weise wurden drei halbfeuchlcTicrfutteransätze
gleichartig angesetz! und verarbeitet, die sich aber in bezug auf Gelöstes folgendermaßen unterschieden:
Probe A enthielt Saccharose und lieferte die Vergleichsnorm;
Probe B enthielt Dextrose und
Probe C wasserlösliche Substanzen aus subhexosische;i
Polyolen, die sich von der Hydrogenolyse einer stärkehaltigen Substanz ableiten.
Sie bestanden aus einem Gemisch von 51.2% Propylenrjlykol, 35,3% Glycerin und 13,5% Sorbit.
Nach achtwöchiger Lagerung wurden die Proben mittels Hunter-Farbskala auf Verfärbung, d.h. Änderung
der sogenannten L- und .(-Werte, untersucht, die
bekanntlich um so niedrigere Ziffernwerte aufweisen, je
dunkler das Untersuehungsobjckt ist. Die Ergebnisse sind nachstehend tabellarisch wiedergegeben.
Hunter-Farbskala-Ablesungen
4» Probe ^-Wert
;.u Beginn
;.u Beginn
nach
8 Wochen
a-Wert
zu Beginn
zu Beginn
nach
8 Wochen
8 Wochen
A | 37,8 | 39,0 | 11,2 | 13,7 |
B | 39,3 | 33,0 | 11,2 | 7,6 |
C | 39,6 | 37,1 | 11,2 | 12,3 |
Daraus ergibt sich, daß die dextrosehaUige Probe U
eine ziemliche Verfärbung in bezug auf L- und';i-Werie
erfuhr. Die erfindiingsgemäß hergestellte Probe C war dagegen ziemlich verfärbungsbeständig, wie ihre praktisch
gleichgebliebenen L- und ./-Werte zeigen.
Nach 12 Wochen war Probe C nicht nur mikrobiologisch
stabil, sondern auch verfärbungsbeständig, obwohl sich ihr Zusatz von Saccharidcn ableitet, die normalerweise
verfärben würden. Die Verfärbungsbeständigkeit der Probe C entsprach der durch Probe A gegebenen
Norm für zulässige Verfärbung.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Futtcrmittclgesetz,
beschränkt sein.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von wasserlöslichen Substanzen aus subhexosischen Polyolen, die sich von der Hydrogenolyse einer stärkeha:iigen Substanz ableiten, als mindestens einen Teil eines stabilisierenden Zusatzes von wasserlöslichen Substanzen in einem halbfeuchten Tierfutter aus einer Nährstoffgrundmasse mit, bezogen auf das Gesamtgewicht, 15 bis in 40% Feuchtigkeit.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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