DE1692236A1 - Verfahren zur Standardisierung des Saeuregrades von Pulverkaffee - Google Patents
Verfahren zur Standardisierung des Saeuregrades von PulverkaffeeInfo
- Publication number
- DE1692236A1 DE1692236A1 DE19661692236 DE1692236A DE1692236A1 DE 1692236 A1 DE1692236 A1 DE 1692236A1 DE 19661692236 DE19661692236 DE 19661692236 DE 1692236 A DE1692236 A DE 1692236A DE 1692236 A1 DE1692236 A1 DE 1692236A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- coffee
- acidity
- acid
- powder
- extract
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F5/00—Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
- A23F5/24—Extraction of coffee; Coffee extracts; Making instant coffee
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23F—COFFEE; TEA; THEIR SUBSTITUTES; MANUFACTURE, PREPARATION, OR INFUSION THEREOF
- A23F5/00—Coffee; Coffee substitutes; Preparations thereof
- A23F5/16—Removing unwanted substances
- A23F5/18—Removing unwanted substances from coffee extract
- A23F5/185—Removing unwanted substances from coffee extract using flocculating, precipitating, adsorbing or complex-forming agents, or ion-exchangers
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Food Science & Technology (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Tea And Coffee (AREA)
Description
Köln., den 12 „ Mai I.966 St/Bn,
COCA - COLA G m b H, Essen., Kaninenbergstro 66
Verfahren zur Standardisierung des Säuregrades von
Pulverkaffee
Verschiedene Pulverkaffeesorten neigen nach der Auflösung
in heissem Wasser dazu,zusätzlich zugefügte Kondensmilch
zum Gerinnen zu bringen* "Untersuchungen' haben"ergeben, dass
die Flockung des Milcheiweisses in Gegenwart von Pulverkaffee durch den Salzgehalt,, durch die Konzentration an
Calcium- und Magnesiumionen,, durch die Konzentration der Fuff'ersalze (Phosphate) sowie durch den Säuregehalt und
die Säureart beeinflusst wird»
Da erfindungsgemäss erkannt wurde., dass die Hauptursache für
die Flookung von Kondensmilch durch Pulverkaffee im erhöhten
Säuregrad des Pulverkaffees zu sehen** ist und es nicht angebracht
ist j den· Salz- und Calciurogehalt oder den Gehalt"
an Fufferungssubstanzen im Pulverkaffee zu verändern,, wäre der Säuregehalt im Pulverkaffee'zu-beeinflussen.. Aber auch
hier sind Schwierigkeiten zu überwinden„ Betrachtet man
den Säuregehalt» so kann dieser erfindungsgemäss bei
konstanten Herstellungsbedingungen und gleichbleibender Rohkaffee-Mischung im wesentlichen als unmittelbarer Maßstab für die Plockung von Kondensmilch durch Pulverkaffee
angesehen werden» Es wurde festgestellt., dass wenn der Säuregrad des Fulverkaffees über 16., 5 steigt., die Gefahr
der Kondensmilch-Flockung besteht,,
BAD ORfGtWAL
T0983T/0072
Über den unterschiedlichen Säuregrad der Rohkaffeesorten
ist an sich eingehend in der Literatur berichtet worden«
Andererseits ist aber kaum etwas über die Säurezusammensetzung von Fulverkaffeesorten bekannt» Die nachstehende
Tabelle 1 zeigt die im Rahmen der Erfindung ermittelten
Säuregehalte einiger deutscher Pulverkaffe^ErZeugnisse»
Der Gehalt an den wichtigsten Säuren verschiedener Pulver-
_ kafTeesorten_ _
2- 3.-,
% SO2, % PO1, % Chloro- % Kaffee- % Chinagensäure
säure säure
Sorte. 1 o,28 0,92I- 8.,6 0,27 0,27
Sorte 2 O333 I,o5 I0..8 οΛ28
Sorte >.-q>29 1,18 13>9 o,2 ο,,2
Sorte 4 o,32 1,13 11,5 ■ 1^9
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich., dass in den Sorten 3 und
der Gehalt an Chlorogensäure relativ hoch ist« Ausserdem hat die Sorte 4 einen aussergewöhnlieh hohen Gehalt an Kaffeesäure
und Chinasäurec Dies ist auf die stärkere Hydrolyse während ;
des Extraktionsverfahrens zurückzuführeno
109831/0072
BAD RiGlHAU-
Der Säuregehalt des Pulverkaffees wird durch die Rohkaffee~
bohne, durch das Rösten« durch die Extrakticns.bedingungen und
durch das Versprühen beeinflusste
Je höher der Röstgrad- d„.h.-■ also., je dunkler geröstet wirdit
desto niedriger ist der Säuregrad des entsprechenden Pulverkaffees,, Selbstverständlich wird der Stärke der Röstung
durch geschmackliche Belange eine Grenze gesetzt. Eel der
Erhöhung des Röstgrades» z,Bc von 16.5 auf 13.? ο , sinkt der
Säuregrad., z,.Bc um Io %c Eei diesen Säure Verlusten handelt
es sich sowohl um Chlorogensäure als auch in erster Linie um die
flüchtigen organischen Säurenc Da die flüchtigen Säuren auch
später durch das Versprühen entfernt werden, kommt diese Säuregraderniedrigung nicht in voller Höhe dem·versprühten
Pulverkaffee zugute..
Die durch das Versprühen stattfindende Erniedrigung des
Säuregrades beträgt je'nach der Röstung 1 bis 2.5 Säuregradeo
Den grcSsten Einfluss auf den Säuregrad des Pulverkaffees
hat jedoch die Art der Extraktion Eei erhöhter Temperatur steigt der Säuregrad des Pulverkaffees an* Durch rigorose
Extraktionsbedingungen kann zcBe der Säuregrad von etwa
2o auf etwa. 4o erhöht werden* Wenn auf der anderen Seite
die Extraktion bei niedrigeren Temperaturen (l5o°C/55°C) stattfindet und grossere Wassermengen zur Extraktion' verwendet werden, so wird zwar ein nichtflockender Pulverkaffee
erhalten., aber der erhaltene Extrakt muss., bevor er versprüht wird, im Vakuumver dampf er eingedampft werden., was
einen enormen Nachteil darstellt- da man sonst einen schlecht aussehenden Fuiverkaffee mit einer schlechten Löslichkeit
erhalte
Aus der folgenden Tabelle 2 geht hervor, dass der höhere
Säuregrad bei höheren Extraktionstemperaturen auf die Hydrolyse der Chlorogensäure zurückzuführen ist.
109831/0072
QHltoHAL
Saurezusamrnensetzung in Abhänigkeit von der..Extraktions
Säure grad |
temperatur | PO | ) | fo Chlorogen-Kaffee- säure % säure % |
China säure % |
|
Extraktions- temperatur |
21,65 | - SOj1 "fo | 1. | 11.3 1,9 | 1.9 | |
lSo/l6o°C | 16,6 | o,32 | 1. | 13 | 10,98 o,34 | 0,34 |
15o/ 550C | o,32 | 17 | ||||
Bekannt ist-, dass man einen sogenannten säurearmen Bohnenkaffee
dadurch herstellen kann, dass man die Kaffeebohnen mit
Wasserdampf unter Druck erhitzt. Dabei soll die vorhandene Chlorogensäure bis zu 2o % zersetzt werden» Dies wird jedoch
in der Literatur bezweifelte Ein nach diesem bekannten Ver- ·
fahren hergestellter "säurearmer" Eohnenkaffee zeigt in Wirklichkeit
aber, wie aus der folgenden Tabelle 3 hervorgeht.,
eir.en wesentlich höheren Säuregrad als ein lediglich stark
gerösteter Kaffee, \ '
Säuregrad und pH-Wert von mit überhitztem Wasserdampf behandelten Kaffeebohnen und von stark gerösteten Kaffeebohnen
in Abhängigkeit von der Hitzebehandlung . · ■
Aufguss | 7o-loo°C | pH-V/er t | Aufguss.für Io Min., auf loo C. erhitzt |
Säure grad |
pH-Wert Flockungs- Test |
- Säure- jgrad |
4,7 | Plockungs- Test |
19.0 |
stark ge röstete 5,38 - Kaffee bohnen |
12,3 | 4,6 | + | 25,0 |
mit über hitztem HpO- 5.15 Dampf behan delte Kaffeebohnen |
I3.5 | -Y | ||
109831/0072
_ 5 - »05
Ziel der Erfindung ist es., die in den unter den üblichen
Extraktionsbedingungen zur Herstellung von Pulverkaffee anfallenden Extrakten enthaltenen Stoffe zu standardisieren.,
insbesondere zu vermeiden., und zwar durch Beeinflussung des Säuregehaltes im Pulverkaffee, dass der aus den
Extrakten hergestellte., in heissem Wasser gelöste Pulverkaffee keine Flockung von Kondensmilch mehr bewirkte
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es., einen säurearrcen
Fulverkaffee zur Verfügung zu stellen»
Noch ein anderes Ziel der Erfindung ist es., Kaffee-Extrakten;""'
die einen zu geringen Säuregehalt haben,, so viel Kaffeesäuren wie erwünscht., zuzufügen., wobei man die zuzufügenden
Säuren vorher aus Kaffee-Extrakten mit hohem Säuregehalt isoliert hato
Erfindungsgemäss wurde ausserdem festgestellt, dass der
flüssige Extrakt keinen höheren Säuregrad als l6., 5 haben darf.,
da sonst der daraus hergestellte Pulverkaffee,, der dann einen Säuregrad von 14,5 hat., Kondensmilqh ausflocken würdeo Die
Bestimmung des Säuregrades stellt jedoch nur eine rohe Methode
zur Peststellung der Milchflockungsgefahr daro Genauere Ergebnisse
erhält man,, wenn man die verschiedenen wichtigsten Säuren., Z0B0 Chlorogensäure,, Kaffeesäure., Chinasäure., Phosphorsäure und Schwefelsäure., quantitativ bestimmt,, Durch
derartige Untersuchungen wurde festgestellt, dass in erster Linie die Chlorogensäure Kaffeesäuren und Chinasäure!* für
die Milchflockung bei Pulverkaffee verantwortlich ist.
Die Chlorogensäure kann in ihre Bestandteile 1 Mol Kaffeesäure und 1 Mol Chinasäure gespalten werden= Da der Kaffee-Säuregehalt
in einem nicht erfindungsgemäss hergestellten Pulverkaffee l.,9 % und im entsprechenden Kaffee-Aufguss
normalerweise nur 1,1 - 1^4 % beträgt, muss also ein Teil der
100831/0072
Chlorogensäure gespalten worden sein, ühlorogensäure
kommt im Kaffee als freie Chlorogensäure, als Chlorogensäure-Goffein-Oaiciumkomplexsalz
und als Chlorogensäuresalz vor. Hodeliversuche mit dem Chlorogensäure-Kompiexsalz
und Chiorogensäuresalz haben ergeben, daß durch den Austauscher KP 60 nicht nur die freie Chiorogensäure,
sondern auch das "betreffende Salz und die Chlorogensäure
aus dem Komplexsalz abgefangen werden. las Komplexsaiz nuß
sehr schwach sein, da es durch den Austauscher HP 60 gespalten wird= Während das Coffein in der Lösung bleibt, wird
nur die Chlorogensäure abgefangen.
Eiiindungsgemäß erreicht man die Standardisierung des
Säuregrades von Pulverkaffee dadurch, daß man den !Extrakten, die aus den Percolatoren kommen und gekühlt und abzentrifugiert
sind, mittels eines lonenaustauschersysteins Säuren
entzieht oder zufügt, bis der gewünschte Säuregrad erreicht ist.
Auf diese Weise werden den Extrakten Säuren entzogen und zwar ohne daß Fremd stoffe in den Extrakt- bzw. den Pulverkaffee gelangen
und, was besonders überraschend ist, ohne daß die Geschmacksnote des Pulverkaffees beeinträchtigt wird, wie
ein Gremium von Schiedsrichtern festgestellt hat.
Nach Erschöpfung des Anionenaustauscherharzes wird es mit Natronlauge regeneriert. Nach entsprechender Spülung mit
aufbereitetem V/asser ist das Austauscherharz zur erneuten
Behandlung des flüssigen Kaffee-Extrakts geeignet. Wie aus
Tabelle 4 hervorgeht, kann ein solcher Anionenaustausch^!*
109831/0072
beliebig oft benutzt werden, wobei es zweckmäßig ist,
alle 14 Tage neben der Natronlauge-Regeneration eine Saissäure-Regeneration zwischenzuschalten, um die nach
der Trinkwasser-Spülung vorhande-nen Oaicium-Ionen, die
die Aktivität des Austauschers herabsetzen, zu entfernen.
T ab elle_4,
Me Säuregradabnähme des erfindungsgeraäß behandelten
Extrakts bei gleicher Behandlung in Abhängigkeit von der wiederholten Verwendung derselben Austauschermasse
"i- Behandlung + M? 60 15,1
CVI | Il |
■>. | Il |
4. | |
5, | Il |
6, | Il |
7. | Il |
8. | !I |
9, | Il |
10. | Il |
-t- | 12,7 |
-r " | 12,7 |
+ « | 12,0 |
+ « | 11,0 |
-r " | 11,0 |
i- » | 10,0 |
10,2 | |
-i- " | 9,9 |
11,6 | |
+ Salzsäure- Regeneration |
Tas Ausmaß der Erniedrigung des Säuregrades von Pulverkaffee
hängt von der Temperatur des Extraktes und von der Einvirkungszeit
sowie von der Höhe der Austauschersäule ab. Je höher die Austauschersäuie, je höher die Temperatur und je langer die
Einwirkungszeit, desto niedriger ist der Säuregrad des behandelten flüssigen Extraktes.
109831/0072
ORIGIN*»-
Die Austauschersäule kann mit einem Betriebsdruck Ms zu etwa 4 atü gefahren werden, wobei das Anionenaustauscherharz
ohne Schaden bis zu IQO0G erwärmt werden kann, wobei
natürlich die obere Temperaturgrenze des eingesetzten Anionenaustauscherharzes durch die Temperaturbeständigkeit
des jeweils eingesetzten Austauscherharzes gegeben ist. Beim Anfahren der Anlage sollte der flüssige Extrakt imner von
oben zugegebeneund von unten abgezogen werden.
Gremäß dem erfind ungsgemäßen Verfahren ist es nicht erf order lid*,
den gesamten aus der Zentrifuge anfallenden Extrakt über den Ionenaustauscher zu leiten, sondern man braucht nur einen bestimmten
Anteil über den Ionenaustauscher zu leiten und mischt dann den unbehandelten Extrakt mit dem behandelten Extrakt
in einem solchen Verhältnis, wie es sich aus der Hischungsregel
ergibt, daß man den gewünschten Säuregrad erhält.
Hat man beispielsweise zwei verschiedene Vorräte an Kaffeeextrakten,
wobei der eine Extrakt einen Säuregrad von 22 und der andere einen Säuregrad von 18 hat, und soll diese beiden
Extrakte auf einen Säuregrad von 16,5 erniedrigen, so muß man bei dem Extrakt mit 22 Säuregraden einen größe*ren Anteil
über den Anionenaustauscher schicken als bei dem Extrakt mit einem Säuregrad von 18. So ist es beispielsweise bei
einer Kaffeesorte erforderlich, ungefähr 20 bis 40 fo des
flüssigen Extraktes zu behandeln, urn den Säuregrad des flüssigen Extraktes um etwa 10 bis 20 $ zu vermindern.
Will man nun aber nicht nur die Plcckung von Kondensmilch durch den in heißem Wasser gelösten Pulverkaffee vermeiden,
sondern einen echten säurearmen Pulverkaffee herstellen, so leitet man den gesamten flüssigen Extrakt über einen Anionen-
109831/0072
Original
austauscher (MP 6O)0 Je nach, der Höhe der Austauschersäuie
und der Fliessgeschwindigkeit wird eine Erniedrigung
des Säuregrades erzielt. Der Säuregrad des Pulverkaffees läßt sich ohne weiteres von 20 Säuregraden auf z.B.
7,4 Säuregrade erniedrigen, wobei sich der pH-¥ert des
Kaffeeaufgusses von 4,7 auf pH 6,0 erhöht. Unter diesen Bedingungen
wird der Chlorogensäuregehalt um ca. 40 - 50 fo erniedrigt. Im Extremfall ist es möglich, elften absolut
neutralen, ja sogar einen alkalischen Pulverkaffee herzustellen,
wenn sich dies vom pharmakologischen Standpunkt als zweckmäßig erweisen sollte<>
Die nachstehende Tabelle zeigt die Veränderung der Säurezusammensetzung von behandeltem
säurearmen und vergleichbarem unbehandelten Kaffee an»
Säurezusammensetzung von behandeltem und vergleichbarem unbe-
unbehandelten Kaffeepulver
S0,-$ PO4-^ Chlorogen- Kaffee- China-
säure fo säure f> säure fo
Behandelt 0,32 0,61 7,15 0,8 0,8
TJnbehandelt 0,32 1,13 11,35 1,9 1,9
Unter Berücksichtigung der Tatsachen, daß Bohnenkaffeeaufgüsae
einen Säuregrad von 12,0 bis 15,0 aufweisen und daß verschiedene Pulverkaffeeaufgüsse einen Säuregrad von 14 bis
18 enthalten, handelt es sich also bei dem erfindungsge-
109831/0072
ίο -
mäßen säurearmen Pulverkaffee rait 7,4 Säuregraden um einen echten säurearmen Pulverkaffee. Dieser säurearme
Pulverkaffee wurde gegen einen im Handel erhältlichen Harkenpulverkaffee im taste panel getestet. Die beiden
Pulverkaffeesorten sind einander geschmacklich gleichwertig.
Andererseits ist es manchmal zweckmäßig, den Säuregehalt des Pulverkaffees von ι O $ auf \2 fo zu erhöhen, um so eine
andere Geschmacksnote zu erzielen. Dies Problem tritt insbesondere in den Ländern auf, v;o der Kaffee nicht mit
Kondensmilch geweißt wird. Auch ist dies beider Verwendung
von säurearmen Bohnenkaffeesorten für die Herstellung von Pulverkaffee von Interesse, da ja bei Pulverkaffee eine
Kondensmilchflockung erst eintritt, wenn der Säuregrad des Pulverkaffees 16,-5 überschreitet.
Zu diesem Zwecke regeneriert man den mit den Säuren des
Kaffee-Extraktes beladenen Ionenaustauscher mit natronlauge. Die aus dem Austauscher austretende Regenerationsflüssigkeit,
die alle Säuren des Kaffees .als Natriumsalze enthält, leitet
man über einen Kationenaustauscher, wobei die HatriUnionen
gegen Wasserstoffionen ausgetauscht werden. Die so erhaltene,
rein wässrige Säurelösung setzt man dann den Kaffee-Extrakten zu, um den Säuregrad dieser Extrakte zu erhöhen-.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung ohne sie einzuschränken.
Dieses Beispiel veranschaulicht, in welchem Masse der Säuregrad eines Extraktes von Kaffee*durch verschiedene
Mengen an zugesetztem Anionenaustauscherharz beeinflußt wird ο
ft 109831/0072
original
tie 100 g flüssigen Kaffee-ixtrakt, vie man ihn
aus der Zentrifuge bei der Herstellung von Pulverkaffee erhält, behandelt man in einem Erlenmeyerkolben unter
ständigem Rühren 20 Minuten bei 49 bis 500C mit einer der
aus der nachfolgenden Tabelle 6 ersichtlichen Menge an Austauscherharz (,Η? 60) c Im Anschluß an die Behandlung
filtriert man den Austauscher ab und prüft den Säuregrad, den pH-Wert und die Floekungsv/irkung. Pie erhaltenen Werte
seigt Tabelle 6,
siehtlich Sä
tauseh er s^ ¥JLä9. s
Ji und !"
den Extrakt hin-
Säuregrad pH-Wert I1Io ckungs wirkung
')) Ausgangsextrakt" 21,6t?
1) - 3,5 g H? 60 19,50
2; -.- iO g K? 60 16,SO
16 g M? 60 15,20
52 g H? 60 10,SO
60 g 14P 60 6,50
3)
4)
5)
4)
5)
4,7
4,85 5,12 5,28 6,00 6,60
flockt | nicht |
It | ti |
flockt | ti |
ti | V. |
Il | |
Il | |
TAD ORIGINAL
109831/0072
■- 12
Wie aus der Tabelle 6 hervorgeht, kann man den Säuregrad
von flüssigem Kaffee-Extrakt durch die Verwendung von
Anionenaustauscher beliebig erniedrigen, wobei der pH-Wert des Extraktes ansteigt. Die Erniedrigung des Säuregrades
kann, wie dieses Beispiel zeigt, ohne Schwierigkeiten bis zu einem pH-Wert von etwa 7 erfolgen.
Dieses Beispiel zeigt, welchen Einfluß das Anionenaustauscherharz auf die Zusammensetzung der übrigen Bestandteile
des Pulverkaffees nach der Behandlung mit dem Austauscherharz
hat.
100 g an flüssigem Extrakt, wie er aus der Zentrifuge bei
der Herstellung von Pulverkaffee kommt, behandelt man in einem Erlenmayerkolben unter ständigem Rühren 20 Hinuten
bei 40 bis 50 0 mit 33 g Anionenaustauscherharz (HP 60). Anschließend filtriert man das Austauscherharz ab, engt das
Filtrat zur Trockne ein und bestimmt quantitativ in üblicher
Weise die in der folgenden Tabelle 7 angegebenen Substanzen.
der Behänd | lung | τη ί τ /ι ο τη T ο γ} ö vi ο π ο* ill J. υ U ClIl 4- Uii.Ci.lclU.fc) ' |
bauscher K | [P | 60 |
• | Ausgangsprodukt | Behandelt | es | Produkt | |
Fettgehalt fo i.Tr | 0,19 | 0, | 18 | ||
Zuckergehalt fo i. | Tr. | 11,9 | 12, | 9 | |
N2-Gehalt fo i.Tr. | 3,2 | 3, | 3 | ||
Asche fo i.Tr. | 10,7 | 11» | 7 | ||
Ooffeingehalt fo i | .Tr. | 3,7 | 3, | 8 |
109831/0072
Abgesehen von der Erniedrigung des Säuregrades hat keine merkliche Änderung der Zusammensetzung des
Pulverkaffee stattgefunden. Die Erhöhung des Zuckergehaltes und Aschegehaltes ist auf die Herausnahme der Säure
durch die Anionenaustauscherbehandlung zurückzuführen.
Die von einem Schiedsrichtergremium durchgeführte Geschmacksprobe ergab keinen Unterschied gegenüber einem nichtbehandelten
Pulverkaffee.
Dieses Beispiel zeigt, wie man bei der;..praktischen Durchführung
der Erfindung vorgeht, um einen flüssigen Extrakt, der einen Pulverkaffee mit einem Säuregrad von 16,9 ergeben
würde, so zu behandeln, daß der erhaltene Pulverkaffee am Ende der Behandlung einen Säuregrad von 15 hat.
Einen Teil des aus der Zentrifuge kommenden flüssigen Extrakts
leitet man, bevor man ihn wie den Hauptstrom in den lagertank gibt, durch eine Anionenaustauschersäule, die einen Durchmesser
von 0,80 m, eine Höhe von 1,5 m hat und mit 400 1 eines Anionenaustauscherharzes (MP 60) gefüllt ist, Der
Durchsatz im Anionenaustauscher beträgt 8 bis 10 1 pro Minute, die Versuchsteraperatur etwa 200O und der Betriebsdruck etwa
4 atü« Die ersten aus der Austauschersäule'.austretenden IG
werden verworfen, da sie zu stark verdünnt sind. Den dann aus dem Austauscher austretenden Extrakt vereinigt man unter
guter Mischung mit dem nichtbehandelten Hauptstrom direkt im Anschluß an die Austauschersäule, so daß man noch bevor
der Extrakt in den Lagertank eintritt homogene Proben für die Analyse nehmen kann. Insgesamt leitet man 9 000 1 flüssigen
Extrakt durch die Austauschersäule.
100831/0072
Zur Bestimmung der aus der folgenden Tabelle ersichtlichen Werte nimmt man zunächst von dem unbehandelten
Extrakt eine Probe., d.h, bevor der Extrakt in die Austauschersäule
eintritt? dann nimmt man eine zweite Probe vor Eintritt in den Lagertank., und zwar am Anfang der Behandlung
und schliesslich eine dritte Probe ebenfalls vor Eintritt in den Lagertank aber am Ende der Behandlung, Die Ergebnisse
zeigt die folgende Tabelle 8C
AbhängjLgkeit der_Säurezu_samrnenset_zung_ des_ Kaffeepulvers"
vörf der_ Austauscherbehandlung__(r>iP_ ~€o\
Plockungs- SOj,2 % FO1.5 % Chloro~ Kaffee- pH-Wert Säure-
• Test gen- säure # Getränk grad
säure % Ge- Kaffeepulver
unbehandelt + o,33 1,11 11,4 1-9 ^,68
Kaffeepulver am
Anfang der Behänd- - o^o o-79 11.ο 1,7 5,15
Kaffeepulver am
Ende der Behandlung - 0.30 1,08 ΙοΛ 2,1 4-75
Ende der Behandlung - 0.30 1,08 ΙοΛ 2,1 4-75
Aus der vorstehenden Tabelle 8 geht h.e'r.vor., dass im Laufe der
Sättigung einer Austauschersäule mit Anionen aus dem flüssigen Extrakt eine Verschiebung der abgefangenen Säureionen stattfindet,,
Während zunächst alle Säureionen in gleicher Weise abgefangen werden, findet gegen Schluss,- wenn die Sättigung
der Austauschermasse fast erreicht ist., nur noch ein Austausch der starken Säuren gegen die bereits abgefangenen
schwächeren Säuren statte
109831/0072
Fo wird z.B. die abgefangene Kaffeesäure gegen Ohlorogensäure
ausgetauscht, d.h. die starken Säuren,, wie SG^ und
Ohiorogensäure, werden weiter abgefangen, während gegen Erschöpfungsende des Austauschers die Konzentration an
PO.^"-ionen und Kaffeesäure im Extrakt zunehmen. Paa hat zur
Folge, daß der Säuregrad des Pulverkaffees zv/ar relativ hoch
bleint, trotzdem jedoch keine Kondensmilchflockung stattfindet
c Die PO,-Ionen üben auf Grund ihrer Pufferungsvirkung
einen flockungsverhindernden Einfluß aus. Es besteht kein unmittelbarer
rechnerischer Zusammenhang zwischen der Änderung des Säux-egrades und der Erniedrigung des Prozentgehaltes
der einzelnen Anionen- Pies ist z.B. in der vorstehenden Tabelle durch den unterschiedlichen Gehalt an
Fufferungssubstanzen (PO-/ -Gehalt· erklärbar,
Per gemäß diesem Beispiel erhaltene"Pulverkaffee
wurde von einem Schiedsgreinium einer vergleichenden Geschmacksprüfung
gegenüber nichtbehandeitern Pulverkaffee
unterworfen Es wurde kein beachtenswerter Unterschied
zwischen behandeltem und nichtbehandeitern Pulverkaffee
festgestellt.
Nachdem man 9 000 1 Kaffee-Extrakt durch die Austauschersäule gegeben hat unterbricht man die Zuführung, drückt die
Hauptmenge der verbliebenen Flüssigkeit mit Preßluft aus der Austauschersäule und regeneriert in üblicher Weise mit
2 bis 3 fdger Natronlauge, wobei man die Natronlauge 20
Minuten auf das Austauscherharz einwirken läßt ο Für 1 liter Austauscherharz benötigt man etwa pG g ITaOH, d.h. insgesamt
etwa 24 kg NaOH. Nach erfolgter Spülung der AustauschersUule
läßt man wiederum Preßluft (7 atü) auf das Austauscherharz einwirken, damit der zu behandelnde Extrakt nicht durch
Restwasser in der Austauschersäuie unverhältnismäßig stark verdünnt wird,
10 9 8 31/00 72
Eeispiel 4^
Man leitet über den in Beispiel J5 beschriebenen Anionenaustauscher
9 ooo 1 aus der Zentrifuge kommenden Kaffee-Extrakt
(25 % Trockenmasse)., vrobei der Extrakt J5o % seines absoluten
Säuregehaltes an die 4oo 1 Anionenaustauscher abgibt„ Anschliessend
regeneriert man den Anionenaustauscher wie in Beispiel 3 beschrieben mit 21 kg NaOH in Form einer 2#igen
Natronlaugelösung., so dass man nach dem Austauschen der Na-Ionen gegen die H-Ionen eine 2 $ige wässrige Lösung der
Säuren des Kaffees hato Um den Säuregehalt des Fulverkaffees um
1 % zu erhöhen., muss man also zu loo I Kaffee-Extrakt mit
einem Gehalt an Trockenmasse von beispielsweise 25 $ etwa 12.,5 1 isolierte Säurelösung hinzufügen,,
109831/0072
Claims (1)
- Verfahren zur Standardisierung der im Pulverkaffee enthaltenen Stoffe, insbesondere zur Vermeidung der Ploekung von Kondensmilch, und zwar durch Beeinflussung des Säuregehaltes im Pulverkaffee., dadurch gekennzeichnet.,- dass man den Extrakten., die aus den Percolatoren kommen mittels
eines- Ionenaustauschersystems Säuren entzieht oder zufügt,, bis der gewünschte Säuregrad erreicht isto109831/0072
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0039173 | 1966-05-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1692236A1 true DE1692236A1 (de) | 1971-07-29 |
Family
ID=7023607
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661692236 Pending DE1692236A1 (de) | 1966-05-26 | 1966-05-26 | Verfahren zur Standardisierung des Saeuregrades von Pulverkaffee |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1692236A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0107171A1 (de) * | 1982-10-22 | 1984-05-02 | Coffex AG | Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehalts von Rohkaffee |
EP0151772A2 (de) * | 1984-01-12 | 1985-08-21 | Jacobs Suchard GmbH | Verfahren zum Herstellen von Kaffee-Extrakt |
EP0397344A2 (de) * | 1989-05-08 | 1990-11-14 | Kraft General Foods, Inc. | Magenfreundlicher Kaffee |
-
1966
- 1966-05-26 DE DE19661692236 patent/DE1692236A1/de active Pending
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0107171A1 (de) * | 1982-10-22 | 1984-05-02 | Coffex AG | Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehalts von Rohkaffee |
EP0151772A2 (de) * | 1984-01-12 | 1985-08-21 | Jacobs Suchard GmbH | Verfahren zum Herstellen von Kaffee-Extrakt |
EP0151772A3 (en) * | 1984-01-12 | 1986-06-25 | Joh. Jacobs & Co. Gmbh | Process for preparing coffee extract |
EP0397344A2 (de) * | 1989-05-08 | 1990-11-14 | Kraft General Foods, Inc. | Magenfreundlicher Kaffee |
EP0397344A3 (de) * | 1989-05-08 | 1991-11-06 | Kraft General Foods, Inc. | Magenfreundlicher Kaffee |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2826466C2 (de) | Verfahren zur Behandlung eines wäßrigen Extrakts eines pflanzlichen Stoffs zwecks Verringerung des Gehalts an Kaffein und/oder Chlorogensäure | |
DE3014408C2 (de) | ||
DE2843258C2 (de) | ||
DE3523462C2 (de) | Calcium-angereicherte Milch und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE3119277C2 (de) | ||
EP0107171A1 (de) | Verfahren zur Verminderung des Chlorogensäuregehalts von Rohkaffee | |
EP0151772B1 (de) | Verfahren zum Herstellen von Kaffee-Extrakt | |
DE1811341A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Extraktion der im Milchserum enthaltenen loeslichen Proteine | |
CH646312A5 (en) | Method for depositing catalytically active metallic palladium on smoking tobacco and a smoking tobacco preparation produced in accordance with the method | |
CH637272A5 (de) | Verfahren zum entfernen von koffein aus gruenen kaffeebohnen. | |
DE1692236A1 (de) | Verfahren zur Standardisierung des Saeuregrades von Pulverkaffee | |
DE2148626C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kaffee-Extrakt | |
DE3833918A1 (de) | Verfahren zur bildung von aromaverbindungen in tabak | |
DE1567326A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von reinen Invertzuckerloesungen aus Melasse | |
WO1993011186A1 (de) | Verfahren zum regenerieren von pvpp und verwendung eines oxidationsmittels | |
DE719704C (de) | Verfahren zur Herstellung von Furfuerol | |
DE632403C (de) | Verfahren zur Verhuetung der Verkrustung von Heizflaechen beim Eindampfen von Sulfitzellstoffablauge | |
DE2361388A1 (de) | Verfahren zur reinigung von waessrigen fluessigkeiten | |
DE573035C (de) | Verfahren zur Herstellung von nicht hygroskopischen Duengemitteln aus den Rueckstaenden der Weinbrennerei oder Zuckerfabrikation | |
DE653099C (de) | Verfahren zur Gewinnung von in Wasser leicht loeslichen Aminosaeuren | |
DE905699C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pektinpraeparates | |
AT159502B (de) | Verfahren zur Herstellung von eiweißhaltigem Futterkalk. | |
DE662834C (de) | Verfahren zum Reinigen von Suessholzauszuegen | |
DE908697C (de) | Verfahren zur Verarbeitung von Seren, insbesondere Molke | |
DE1667318A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von aktinischen Solen aus der waesserigen Loesung ihrer Nitrate |