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Fertighaus für Transformatorstationen, Schaltstationen u.dgl. Fertighäuser
für Transformatorstationen, Schaltstationen u.dgl. sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt, insbes. sind auch solche aus Stahlbeton bekannt-. Eine bekannte Ausführungsform
besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer monolithisch aus Boden- und Seitenwänden
aufgebauten Stahlbetonfertigzelle mit einer oder mehreren Kabeldurehführungsöffnungen
für die einzuführenden oder abzuführenden Kabel, einer oder mehreren Türöffnungen
mit eingesetzten Toren, ggfls. zusätzlichen Belüftungsöffnungen, sowie auf die Stahlbetonfertigzelle
aufgelegter Stahlbetonplatte als Deckel. Dabei befinden sich die Kabeldurchführungen
im Boden der Stahlbetonfertigzelle, was.
einerseits
bezüglich der Kabelaufführung und Montage der
Kabelendveraehlüsse u.dgl.
aufwendig ist, was darüber hinaus
besondere Abdichtungsmaßnahmen
zur Folge hat. Im übrigen be-
darf es zur Aufstellung
der bekannten Fertighäuser für Transformatorstationen, Schaltstationen
u.dgl. zunächst besonderer
gründungstechnisoher Maßnahmen, nämlich
der arbeitsaufwändigen und den Einsatz von Fachkräften bedingenden
Erstellung von
4rtbetonfundamenten. - Aber auch in transporttechnischer
Hinsicht ist die verbesserungsbedürftig. Tatsächlich stellen nämlich
die Toröffnungen in den Seitenwän-
den der Stahlbetonfertigzelle
zumeist über die gesamte Höhe
der Wände bis auf
obere und untere Riegel durchlaufende Öff-
nungen dar, was die
Festigkeit und Stabilität der Stahlbeton-
fertigzelle erheblich beeinträchtigt,
so daß häufig die Trans-
port- und Manipulierbeanapruehungen
im Zuge des Transportes bzw. im Zuge der Aufstellung nicht ohne
weiteres aufgenommen werden und Hilfskonstruktionen zur Aufnahme
dieser Beanspruchungen erforderlich sind; es sei denn, man verstärkt
Boden und Seitenwände der Stahlbetonfertigzelle über das für den
Einsatz
erforderliche Maß hinaus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fertighaus für
Transformatorstationen,
Schaltstationen u.dgl. zu achaäbn, welches unter Verzicht auf die Erstellung
von besonderen Funda-
menten aufgestellt werden kann und bei dem darüber
hinaus die
Kabelausführung und die Kabeleinführung bzw. Kabelabführung
wesentlich vereinfacht sind.
Die Erfindung betrifft
ein Fertighaus für Transformatorstationen, Schaltstationen u.dgl., bestehend aus
monolithisch aus Boden und Seitenwänden aufgebauter Stahlbetonfertigzelle mit einer
oder mehrerer Kabeldurchführungsöffnungen für die einzuführenden oder abzuführenden
Kabel, einer oder mehreren Türöffnungen mit eingesetzten Türen, ggfls. zusätzlichen
Belüftungsöffnungen und auf die Stahlbetonfertigzelle aufgelegter Stahlbetonplatte
als Decke. Die Erfindung besteht darin, dal3 der untere Teil der Stahlbetonfertigzelle
als vollkommen geschlossener Senkkasten mit als Fundamentplatte ausgeführtem Boden
ausgebildet und dadurch zum Einsenken in den Baugrund eingerichtet ist, und daß
oberhalb des Senkkastens in den Seitenwänden der Stahlbetonfertigzelle die Kabeldurchführungsöffnung
bzw. die Kabeldurchführungsöffnungen sowie die Türöffnungen bzw. Türöffnung und
ggfls. zusätzliche Belüftungsöffnungen angeordnet sind. - Der Senkkasten kann zusätzlich,
beispielsweise durch Isolationsschichten auf bituminöser Basis oder auf Kunstharzbasis
im Zuge der Herstellung im Stahlbetonwerk abgedichtet sein. Grundsätzlich ist bei
dem erfindungsgemäßen Fertighaus die Höhe des Senkkastens gegenüber der Gesamthöhe
der Stahlbetonfertigzelle beliebig. Eine bevorzugte Ausführungsform, die sich in
gründungstechnischer Hinsicht, montagetechnischer Hinsicht, aber auch in transporttechnischer
Hinsicht auszeichnet, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Senkkastens etwa
der halben Höhe der Stahlbetonfertigzelle entspricht. Bei dieser Ausführungsforrr4st
nach Einsenken in den Baugrund und Absenken des Bodens der Stahlbetonfertigzelle
auf ein elastisches Unterlager in Form von Sand, Kies od.dgl. ohne weiteres
eine
hinreichend sichere Gründung verwirklicht, wenn der Baugrund an die Seitenwände
des Senkkastens nach dem Einsenken des Senkkastens in die Baugrube wieder angeschlossen
wird. Gleichzeitig gibt ein Senkkasten, dessen Höhe etwa der halben Höhe der Stahlbetonfertigzelle
entspricht, dieser Stahlbetonfertigzelle hinreichende Festigkeit und Stabilität,
um trotz der oberhalb des Senkkastens in den Seitenwänden der Stahlbetonfertigzelle
angeordneten Kabeldurehführungsöffnungen und Türöffnungen alle Transport- und Montagebeanspruchungen
aufzunehmen.
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Die Erfindung nutzt in gründungstechnischer Hinsicht zunächst die
Tatsache aus, daß auch zur Aufnahme von schweren Aggragaten bestimmte Bauwerke unter
Verzicht auf besondere Fundamente gegründet werden können, wenn sie in der beschriebenen
Weise als Senkkasten oder genauer als Senkfundament in den Boden eingelassen werden,
wobei regelmäßig der Boden der Stahlbetonfertigzelle auf der Sohle der Baugrube
elastisch, z.B. auf Sand oder Kies, gebettet wird. Das bringt erhebliche Vorteile
in montagetechnischer Hinsicht, da eine Baugrube zum Einsenken des Senkkastens mit
modernen Hilfsmitteln leicht erstellt werden kann, wobei Fachkräfte kaum erforderlich
sind. Ist der Boden der Stahlbetonfertigzelle in der beschriebenen Weise als Fundamentplatte
ausgeführt und für elastische Bettung eingerichtet, so ist er gleichsam von selbst
in festigkeitsmäßiger und stabilitätsmäßiger Hinsicht geeignet, mit Einrichtungen
zum Aufsetzen der elektrotechnischen Aggregate, z.8. der Transformatoren, Trennschalter
u.dgl. ausgerüstet zu werden, was bei dem erfindungsgemäßen
Fertighaus
für Transformatorstationen, Schaltstationen u.dgl. also ebenfalls im Zuge der Vorfertigung
geschehen kann. - Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung, im Zuge der
Vorfertigung auch alle.übrigen, für den speziellen elektrotechnischen Zweck des
erfindungsgemäßen Fertighauses erforderlichen Elemente und Aggregate anzubringen,
was im einzelnen hier nibht der Beschreibung bedarf. Infolge der Anordnung des Senkkastens
erreicht die Erfindung weitere
Vorteile in installationstechnischer Hinsicht,
da die Kabelaufführung seitlich neben der Stahlbetonfertigzelle erfolgt,
so daß die Kabeleinführung bzw. die Kabelausführung die Montage
der Kabelendverachlüsse u.dgl. oberirdisch ohne weiteres durch-
geführt
werden können, während besondere Abdichtungsmaßnahmen an den Kabeleinführungsöffnungen
entfallen. Im allgemeinen wird man in diesem Zusammenhang so vorgehen, daß die Kabeleinführungs.
öffnung bzw. die KabeleinführungsOffnungen als zum oberen Rand der Seitenwände der
Stahlbetonfertigzelle offene Wandausnehmangen ausgeführt und bis an den Senkkasten
geführt sind, jedoch oberhalb Boden-Niveau enden. Das hat zunächst erhebliche Vorteile
im Zuge der Vorfertigung der Stahlbetonfertigzellen, da randoffene Wandausnehmungen
sich bei Stahlbetonkonstruktionen lelehter fertigen lassen als solche, die allseitig
von Wandelementen umschlossen sind. Das bringt, weil die Wandausnehmungen oberhalb
Boden-Niveau enden, den Vorteil, daß in den Senkkasten und damit in den Innenraum
der Stahlbetonfertigzelle nach der Aufstellung der Transformatorstationen, Schaltstationen
od.dgl. Wasser nicht einlaufen kann. Man wird danepregelmäßig auch die Türöffnung
bzw. die Türöffnungen oberhalb Boden-Niveau enden
lassen, soweit
in den Seitenwänden der Stahlbetonfertigzelle besondere Toröffnungen
vorgesehen sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist insoweit die Anordnung jedoch
so getroffen, daß vor einer
Kabeldurchführungsöffnung eine
besondere Kabeleinführungsnisehe angeordnet
ist, und diese eine
oder mehrere T.tröffnungen bzw. Mannlochöffnungen
mit einge-
setzten Türen od.dgl. aufweist. Dann können in den
übrigen
Seitenwänden der Stahlbetonfertigzelle besondere Tliröffnungen
fehlen, obwohl grundsätzlich die Möglichkeit besteht, auch in
den
übrigen Seitenwänden noch Türöffnungen vorzusehen. - Die
Kabeleinführunganische
kann als besonders, gleichsam schrankartiges Bauteil der monolithischen
Stahlbetonfertigzelle vor-
gesetzt sein. In diesem Fall wird man besondere
Verbindungs-
mittel vorsehen. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung
ist jedoch dadurch gekennzeichnet, daß die NabeleinfUhrungsnische
bzw. die Kabeleinführungsnisehen monolitbiseh mit der
Stahlbetonfertigzelle
verbundene, vorzugsweise Seitenwände der
Stahlbetonfertigzelle verlängernde
Seitenteile und daran mono-
lithisch angeschlossene Prontteile aufweist.
Hier tragen die
Seitenteile der Kabeleinführungsnischen zur
Festigkeit und Sta-
bilität der Stahlbetonfertigzelle bei. Das ist
inabes. dann der
Fall, wenn in weiterer Ausbildung der beschriebenen
Maßnahmen die Anordnung so getroffen ist, daß die Seitenteile der
Kabeleinführungsnisehen bis in den Bereich des Senkkastens,
etwa
bis zur halben Höhe des Senkkastens, geführt siäd. Hier
läßt
sich im übrigen für die Kabelaufführung eine weitere
montagetechnische Vereinfachung dadurch erzielen, daß die Kabeleinführungsmisehen
im Senkkastenbereich bis über Boden-Niveau nach
außen durch
herausnehmbare Wandteile abgeschlossen sind. Die
Wandteile
werden in diesem Falle erst eingesetzt, wenn die Kabelausführung durchgeführt und
die Kabelendverschlüsse u.dgl. montiert sind. Dann wird die zunächst breiter ausgehobene
Baugrube an die eingesetzten Wandteile der Kabeleinführungsnischen angeschlossen.
- Ist das erfindungsgemäße Fertighaus in der beschriebenen Weise gestaltet, so läßt
sich übrigens auf einfache Weise auch eine Belüftung verwirklichen. Dazu empfiehlt
die Erfindung, da$ für die den Deckel bildende Stahlbetonplatte am oberen Rand der
Stahlbetonfertigzelle Auflager und zwischen diesen Belüftungsschlitze ausgebildet
sind. Vorzugswüise sind die Auflager im Bereich der vier Ecken vorgesehen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigen: Fig. 1 perspektivisch
ein erfindungsgemäßes Fertighaus für eine Transformatorstationin aufgestelltem Zustand,
Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößerter Darstellung einen Vertikalschnitt durch
ein erfindungsgemäßes Fertighaus, Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 2 in Aufsicht,
bei abgenommenem Deckel, Fig. 4 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand
nach Fig. 2. .
Das in den Fig. dargestellte Fertighaus ist für Transformatorstationen,
Schaltstationen u.dgl. bestimmt. Es besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus
monolithisch aus Boden- und Seitenwänden aufgebauter Stahlbetonfertigzelle 1 mit
im Ausführungsbeispiel mehreren Kabeldurchführungsöffnungen 2 für die einzuführenden
oder abzuführenden Kabel 3, einer oder mehrerer Türöffnungen 4 mit eingesetzten
Türen 5 und zusätzlichen Belüftungseinrichtungen 6. Auf die Stahlbetonfertigzelle
1 Ist eine Stahlbetonplatte 7 als Deckel aufgelegt. Erfindungsgemä,D ist der untere
Teil der Stahlbetonfertigzelle 1 als vollkommen geschlossener Senkkasten 8 mit als
Fundamentplatte ausgeführtem Boden 9 ausgebildet. Dadurch ist die Stahlbetonfertigzelle
1 zum Einsenken in den Baugrund eingerichtet. Das erfindungsgemäße Fertighaus wird
also gleichsam halbunterirdisch aufgestellt. Oberhalb dieses Senkkastens 8 befinden
sich in den Seitenwänden 1o der Stahlbetonfertigzelle die Kabeldurchführungs# öffnung
bzw. die Kabeldurchführungsöffnungen 2, die Türöffnungen 4 sowie ggfls. zusätzliche
Belüftungsöffnungen. Im AusfUhrungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung entspricht die Höhe des Senkkastens 8 etwa der halben Höhe der Stahlbetonfertigzelle
1. - Insbes. aus der Fig. 2 entnimmt man, daß der als Fundamentplatte ausgeführte
Boden 9 des Senkkastens 8 mit Einrichtungen 11 zum Aufsetzen der elektrotechnischen
Aggregate, z.B. der Transformatoren 12 und Trennschalter 13, ausgerüstet ist. Dazu
ist die Fundamentplatte 9 ohne weiteres in derLage, wenn sie für eine
Aastische Bettung des Fertighauses dimensioniert und eingerichtet ist. Eine
solche elastische Bettung besteht beispielsweise aus einer Sandschüttung auf der
Sohle der Baugrube.
Die Kabeldurchführungsöffnungen 2 sind im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung als zum oberen Rand der Seitenwände
1o der Stahlbetonfertigzelle 1 offene Wandausnehmungen ausgeführt und bis an den
Senkkasten 8 geführt, enden jedoch oberhalb Boden-Niveau N, so daß Wasser in den
Innenraum der Stahlbetonfertigzelle 1 nicht eindringen kann. Vor jeder Kabeldurchführungsöffnung
2 befindet sich eine besondere Kabeleinführungsnisehe 14. Diese besitzt Tür- oder
Mannlochöffnungen 15 mit eingesetzten Türen 16 od.dgl.. Selbstverständlich können
sich auch in den übrigen Seitenwänden 1o der Stahlbetonfertigzelle 1 noch Türöffnungen
und eingesetzte Türen befinden. Die Kabeleinführungsnisehen 14 können besondere
Bauelemente sein, die nachträglich an die Stahlbetonfertigzelb 1 angeschlossen sind.
Vorzuziehen ist jedoch die auch in den Fig. dargestellte Ausführungsform, bei der
die'Kabeleinführungsnischen 14 monolithisch mit der Stahlbetonfertigzelle 1 verbundene,
vorzugsweise Seitenwände 1o der Stahlbetonfertigzelle 1 verlängernde Seitenteile
17 und ggfls. daran monolithisch angeschlossene Frontteile 18 aufweisen. Diese Seitenteile
17 der Kabeleinführungsnischen 14 reichen bis in den Bereich des Senkkastens 8,
etwa bis zur halben Höhe des Senkkastens8.
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Die Nischen 14 sind im Senkkastenbereieh bis über Boden-Niveau N nach
außen durch herausnehmbare Wandteile l9.abgeschlossen, so daß im Zuge der Aufstellung
in diesem Bereich bei verbreiterter Baugrube. ein verbreiterter Montageraum für
die Kabelaufführung zur Verfügung steht. Nach der Montage der Kabel werden die 1wausnehmbaren
Wandteile 19 eingesetzt und der Boden
wird angeschlossen.
Für die den Deckel bildende Stahlbeton-
platte 7 sind am oberen Rand
der Stahlbetonfertigzelle 1 Auf-lager 2o vorgesehen, zwischen diesen befinden
sich Belüftungs-
schlitze 6, die noch durch labyrinthartige
Einbauten gegen ein-
dringenden Staub, eindringenden Regen od.dgl.
abgedichtet sein
können. Die Montage der Transformatoren
12, Trennschalter 13
u.dgl. erfolgt durch Einsetzen
bei abgenommenem Deckel 7 mit
Hilfe eines Kranes und bedarf
im einzelnen hier nicht der
Beschreibung.