DE1671790C3 - Elektrolytträger für Brennstoffzellen und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Elektrolytträger für Brennstoffzellen und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
30
Die Erfindung betrifft einen Elektrolytträger für Brennstoffzellen, die bei etwa 500 bis 900r'C, vorzugsweise
550 bis 800 C, betrieben werden und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Brennstoffzellen der genannten Art werden in der Regel mit Schmelzflußelektrolyten aus Alkalimetallsalzen
betrieben. Um der hohen chemischen Agressivität dieser Elektrclyte beizuko-nmen, werden sie in der
Regel nicht im freien Bad, sondern in Verbindung mit Elektrolytträgern verwendet, die am häufigsten im
wesentlichen aus Magnesiumoxid oder Aluminiumoxid bestehen. Bereits nach relativ kurzer Betriebsdauer
weisen solche Elektrolytträger jedoch auch bei sorgfältigster Herstellung Risse und Sprünge auf, die dann
zumindest zu einer verstärkten Korrosion der positiven Elektroden durch den Elektrolyten führen. Vor allem
Silberelektroden werden erfahrungsgemäß durch solche Alterungserscheinungen der Elektrolytträger stark in
Mitleidenschaft gezogen.
Eine Weiterentwicklung dieser Elektrolytträger ist aus dei USA.-Patentsc'irift 2 276 188 bekannt. Die
dort beschriebenen porösen Elektrolytträger können aus Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Siliciumoxid und
verschiedenen Mengen von Alkalimetallverbindungen und Erdalkalimetallverbindungen sowie geringeren
Mengen Fluor und bzw. oder Titan bestehen. Unter anderem können die beschriebenen Elektrolytträger
auch aus Calciumaluminat oder Natriumaluminat
hergestellt werden. Insbesondere bei der Verwendung von Lithiumsalzen als oder im Elektrolyten weisen
jedoch auch diese Elektrolytträger im Betrieb recht bald die unerwünschten Rißbildungen, die eine erhöhte
Kathodenkorrosiop. der positiven. Elektrode zur Folge
haben, auf. Elektrolytträger dieser Art sind daher vorzugsweise »"f den '"•in*"1* in Verbindung mit
Ijihiuml'reien SchmclzflulJelektrolylen beschrankt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Fleklrolyltriiger für Nrennstoffzellen der eingangs
genannten Art zu schaffen, die selbst bei Verwendung von Lithiumsalzen im oder als Elektrolyt eine wesentlich
verbesserte Standzeit aufweisen, auch hnarrißfrei
bleiben und so die Lebensdauer der posotiven Elektroden spürbar verlängern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgcmiiß ein" Elektrolylträgcr vorgeschlagen, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß er aus Lithiumaluminat besteht.
Nach einer bevorzugten Ausbildung, der Erfindung besteht der Elektrolytträger aus LiAIO., ur.j isl mit
einem dem eutektischen Gemisch Lithiumcurbonat/
Natriumcarbonat entsprechenden Elektrolyten durchsetzt.
Zur Herstellungeines solchen blektrolyltrager*. wird
vorgeschlagen, «laß man Aluminiumsalze oder -oxide, insbesondere y-AI2Oa· mit Lithiumcarbonat und Natriumcarbonat
in Pulverform miteinander vermischt, zu Tabletten verprelJt, bei etwa 700 C tempert, die
so erhaltenen Sinterkörper zerkleinert und das Material erneut bei 950 bis 1000 C tempert, wöbet das
Ausgangsgemisch so viel Lithiumcarbonat enthält, daß der nicht zum Lithiumaluminat umgesetzte Überschuß
der zur Bildung des eutektischen Gemisches Lithiumcarbonat/Natriumcarbonat erforderlichen
Menge entspricht.
Die Elektrolytträger gemäß der Erfindung zeigen bei Verwendung auch der aggressivsten Schmelzflußelektrolyten
eine praktisch vollkommene Stabilität und Alterungsbeständigkeit. Auch nach langen Betriebszeiten wurden keine Rißbildungcn beobachtet. Entsprechend
zeigten die verwendeten positiven Elektroden eine merklich bessere Korrosionsbeständigkeit.
Ohne die Erfindung auf die folgende theoretische Deutung festlegen zu wollen, wird angenommen, daß
die beobachtete unerwartete Strukturstabilität der Elektrolytträger gemäß der Erfindung anscheinend auf
die hohe thermodynamische Stabilität der Lithiumaluminate
unter Reaktionsbedingungen zurückzuführen ist. Während das Kristallgitter der Lithiumaluminate
auch in Gegenwart von Lithium im Elektrolyten nicht angegriffen wird, treten unter den gleichen
Bedingungen chemische Wechselwirkungen zwischen einem lithiumhaltigen Schmelzflußelektrolyten und
einem Elektrolytträgei aus Calciumaluminat oder Natriumaluminat auf, die zur Bildung von Zweitphasen
im Krislallgefüge und damit zu Korngrenzenstörungen
und zur Rißbildung in den Elektrolytträgerstrukturen führen. Während also die bekannten Elektrolytträger
aus Calciumaluminat oder Natriumaluminat, die unter Betriebsbedingungen ohnehin nur eine mäßige Standzeit
aufweisen, keinesfalls in Verbindung mit einem Lithium enthaltenden Schmeizflußelektrolyten betrieben
werden darf, können die Elektrolytträger gemäß der Erfindung ohne jede Einschränkung mit jedem
beliebigen Elektrolyten, insbesondere aber in Verbindung mit den thermodynamisch vorteilhaften Lithiumelektrolyten,
verwendet werden, wobei sie auch nach längerer Dauerbelastung unter Betriebsbedingungen
praktisch keine erkennbaren Alterungserscheinungen zeigen.
Überraschend ist dabei, daß diese Ergebnisse ausgerechnet mit Lithiumaluminaten erhältlich sind, also
mit Verbindungen, die sich kristallchemisch und elektrochemisch in so auffallender Weise und grundsätzlich
von den in dieser Beziehung einander so ähnlichen
Verbindungen Natriumaluminat und Calciumiiluminui
unterscheiden.
Weiterhin bewirken 'lie Elektrolyttriiger gemäß der
Erfindung in bemerkenswerter Weise eine überraschende
Erhöhungder Korrosionsbeständigkeit insbesondere von Silberelektroden, Diese Erscheinung ist bislang
nicht recht verständlich, jedoch scheint die Bildung einer Zwischenschicht aus LiAgO an diesem Effekt
beteiligt zu sein.
Für die Herstellung elektrolytfreier Elektrolytträger gemäß der Erfindung werden Aluminiumsalzi; oder
-oxide, insbesondere 7/-AI2O3, mit Lithiumsalzen oder
mit Lithiumoxid, insbesondere mit wasserfreiem Lithiumcarbonat, in den entsprechenden Mengen vermischt
und in der beschriebenen Weise bei 700"C und anschließend bei 950 bis IQOO0C umgesetzt. Vorzugsweise
weist das Aluminiumoxid eine Korngröße von weniger als 0,1 μηι auf.
Nach einet: besonders; bevorzugten ^Verfahren zur
Herstellung des Elektrolytträgers wird das Lithiümaluminat
durch Pyrolyse organischer oder anorganischer Lithiumaluminiumkomplexsalze hergestellt.
Als Beispiele für solche organischen Komplexe seien die folgenden genannt: Li(NH1)JiAI(C2O1)S,
LiAI(OC2Hs), oder entsprechende Citrate oder Tarträte.
Als Beispiele für entsprechende anorganische Komplexe seien genannt: LiAI(NO-I)1, LiAI2(SO1J2,
LiAI(SNC)1 oder LiAl(SAV
Die durch Pyrolyse erhaltenen Lilhiumaluminate können dann entweder nach den an sich bekannten
ίο und üblichen keramischen Verfahren zu den im einzelnen
gewünschten Formkörpern der Elektrolytträger oder nach dem SCHOOP-Verfahren verarbeitet werden.
Nach diesem Verfahren werden die Verbindungen in der Flamme eines Brenners aufgesprüht und gleich-
«5 zeitig aufgesintert. Die so erhaltenen starren Sinterkörper
werden dann anschließend mit dem Elektrolyten getränkt. Alternativ dazu können die Formkörper
auch durch Anteigen und Warmpressen in Gegenwart eines Überschusses an Elektrolyt ausgeformt
?2o werden;: Auch kana aufAsj)lchc^angeiejgtcnx>der aufgeschlä'mniteri
Verbin^rigen^daiiSGHÖÖP^Verf ähren
angewendet werden.
Claims (2)
1. Elekirolyitriiger für Urcnnsloffzellen. die bei
etwa 500 bis /00' C, vorzugsweise 550 bis HOO C, betrieben werden, dadurch gekcnnzei c h-
n e t, daß dor Elektrolyttriigeraus Lithiumaluminat
besteht,
2. Elektrolytträger nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus LiAIO2 besteht.
3, Elektrolytträger nach einem der Ansprüche I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem
dem eutcktischen Gemisch Lilhiumcarbonat/Natriumcarbonat
entsprechenden Elektrolyten durchsetzt ist.
4, Verfahren zur Herstellung des Elektrolytträgers nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
;daß man Aluminiumsalze oder -oxide, inbsesondere
y-AI2O.,, mit Lithiumcarbonat und Natriumcarbonat
in Pulverform miteinander vermischt, zu Tabletten verpreßt, bei etwa 700" C tempert, die
so erhaltenen Sinterkörper zerkleinert und das Material erneut bei 950 bis 1000'C tempert, wobei
das Ausgangsgemisch so viel Lithiumcarbonat enthält, daß der nicht zum Lithiumaluminat umge- ^5
setzte Überschuß der zur Bildung des eutektischen Gemisches Lithiumcarbonat/Natriumcarbonat erforderlichen
Menge entspricht.
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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US4389467A (en) * | 1979-12-27 | 1983-06-21 | The United States Of America As Represented By The United States Department Of Energy | Porous electrolyte retainer for molten carbonate fuel cell |
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-
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- 1967-10-02 BE BE704598D patent/BE704598A/xx unknown
- 1967-10-03 NL NL6713406A patent/NL6713406A/xx unknown
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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