DE1669718C3 - Formmassen aus chlorierten Äthylenpolymerisaten - Google Patents
Formmassen aus chlorierten ÄthylenpolymerisatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Formmassen, die Gemische aus chlorierten Äthylenpolymerisaten enthalten.
Formmassen auf der Grundlage von chlorierten Äthylenpolymerisaten sind bekannt. So können /.. B.
Hoch- und Niederdruckpolymerisate durch Behandeln mit Chlor in der Gasphase oder Suspension chloriert
werden, wobei chlorierte Polymerisate erhalten vvurden. die sich für Formmassen zur thermoplastischen
Verarbeitung eignen. Die Eigenschaften der chlorierten Polymerisate sind im wesentlichen abhängig von der
Art der Polymerisate (Hoch- oder Nieilerdruckpolvälhylen),
vom Molekulargewicht und dem Chlorgehall. so daß es möglich ist, daraus Formmassen für unterschiedliche
Anwendungszwccke herzustellen. So zeigte es sich z. B.. daß bei gleichem Chlorgehalt aus chloriertem
Niederdruckpolyäthylen Formkörper mit relativ besseren Festigkeilscigcnschaflcn erhalten werden, wie
sie Formkörper aus chloriertem Hochdruckpolyäthylen haben. Andererseits ist die Schmelzviskosität von chloriertem
Hochdruckpolyäthylen für dessen Weiterverarbeitung günstiger als die von chloriertem Niederdruckpolyäthylen.
Es sind auch bereits Formmassen aus Mischungen von zwei chlorierten Niederdruckpolyäthylenen bekannt,
wobei die eine Mischungskomponentc einen hohen Chlorgehalt, die andere einen niedrigeren Chlorgehalt
aufweist. Diese Formmassen haben aber keine günstigen Eigenschaften, insbesondere hinsichtlich der
Fließfähigkeit und der Transparenz.
Es wurde nun gefunden, daß Formmassen auf der Grundlage von chloriertem Polyäthylen besonders günstige
Eigenschaften haben, wenn sic IO bis 90 CJewichtsprozeni
chloriertes Hochdruckpolyäthylen und 90 bis 10 Gewichtsprozent chloriertes Nietlerdruckpolyäthylen
enthalten, wobei die Gewichtsprozente sich auf den Gesamlgehalt an chloriertem Polyäthylen beziehen.
Es war zu erwarten, daß Gemische aus chloriertem Hoch- und Niederdruckpolyäthylen Eigenschaften haben,
die dem Gehalt der in den Mischungen enthaltenen Polymerisate entsprechen. Es zeigte sich nun überraschend,
daß die erfindungsgemäßen Formmassen besonders günstige Eigenschaften hinsichtlich Fließfähigkeit
und Festigkeit haben. Die an den Fommasscn ermittelten Meßwerte liegen in verschiedenen Eigen-718
schalten über der Summe der Werte, die an den einzelnen
Komponenten gemessen weiden können. So haben die eiTindungsgemäßcn Formmassen besonders günstige
Fließeigensehaften beim Verarbeiten. Die daraus hergestellten Formkörper zeichnen sich durch besondere
l-'estigkeit aus.
Die Formmassen enthalten 10 bis 90 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 40 bis b0 Gew ichisprozem. bezogen auf die Gesamtmenge chlorierten Polyäthylens, an
chloriertem Hochdruckpolyäthylen. Es sollen darunter Produkte verstanden werden, die durch Chlorieren von
Hochdruckpolyäthylen im Molekulargewichisbercich von 20 000 bis Ι80Ό0Ο und der Dichte 0.900 bis 0.938
erhalten wurden und die einen Chlorgehalt von 5 bis 50 Gewichtsprozent Chlor, bezogen auf das chlorierte Polymerisat,
enthalten.
An chloriertem Niederdruckpolyäihylen enthalten die Formmassen 90 bis 10. vorzugsweise b0 bis 40 Gewichtsprozent.
Die chlorierten Polymerisate, die 10 bis 30 Gewichtsprozent Chlor, bezogen auf das chlorierte
Polymerisat, enthalten sind durch Chlorieren von Niederdruckpolväthvlen im Molekulargewichtsbereich
300 000 bis 3 Millionen mit Dichten von 0.9 30 bis 0.9b0 hergestellt worden.
Die Formmassen können entweder durch Mischen der chlorierten Hoch- bzw. Niedcrdruckpolymcrisale
oder durch Chlorieren von Gemischen aus Hoch- und Niederdruckpolymerisaten erhalten werden. Die zweite
Maßnahme ist selbstverständlich nur dann anwendbar, wenn beide Komponenten den gleichen Chlorgehalt
enthalten sollen.
Die Formmassen· können außer den chlorierten Hoch- und Niederclruckpolymcrisaten noch weitere
Zusätze, wie Pigmente. Füllstoffe. Gleitmittel. Weichmacheroder
auf die Flammfestigkeil synergistisch wirkende Stoffe enthalten.
Die Formmassen eignen sich insbesondere zur I lerstellung
von Formkörpern nach dem Spritzgußverfahren und für die F.xtruderverarbeiuing zur I lerslellung
von Folien und Platten. Die Formmassen können selbstverständlich auch nach anderen, für die Verarbeitung
von thermoplastischen Kunststoffen üblichen Formgebungsverfahren verarbeitet werden.
Die Formmassen haben ein gutes Fließvcrhalten mit einem relativ breiten Plastizitäisbcreich. Die aus den
Formmassen hergestellten Formkörper, z. IJ. folien,
zeichnen sich durch eine gegenüber den Finzclkomponenten
verbesserte Transparenz aus.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente. Der Schmcl/index wurde nach ASTMD 1238-b5T bestimmt.
M|: - Bestimmung bei einem Auflagegewicht von 2 kg, M).»ο 'N.ullagegewieht 20 kg.
80 Teile chloriertes Hochdruckpolyäthylen, das durch Chlorieren von Hochdruckpolyäthylenpiilver der
Dichte 0,918 und dem Molekulargewicht 80 000 in der Gasphase hergestellt worden war, mit einem Chlorgehalt
von 25"/(i und einer Schmelzviskosität M).' von 3 werden mit 20 Teilen eines chlorierten Niederdruckpolyäthylens,
das durch Chlorieren von Nicderdruckpolyäthylenpulver der Dichte 0,950 und lies Molekulargewichts
300 000 in Ciasphase hergestellt worden war, mit einem Chlorgehalt von 251Vn und einer Schmelzviskosität
MJ.'o von 0,5 haben, in einem Schnellmischer gemischt.
Das erhaltene Gemisch wird in einem Extruder
homogenisiert (L/D = 20) und bei einer Temperatur von 160 C in Form von Strängen exlmdiert. die durch
eine Abschälmaschine in Granulat überführt werden. Die Formmasse hat eine Schmcl/viskosiliit M]: von
0,15.
Bei der Verarbeitung des Gemisches im Extruder beirägi
der Durchsalz pro Stunde 940 Teile, der damit weit höher ist als nach der Schmclzviskosiiät /u erwarten
wäre. Das chlorierte Hochdruckpolyäthylen allein cxtrudiert ergibt einen Durchsatz von 800 Teilen pro
Stunde, das chlorierte Niederdruckpolyäthylen von 180 Teilen pro Stunde. Die Fommasse wird mittels eines
Extruders mit Folicnblastopf bei einem Aufblas verhältnis von 1 :20 zu Folien von 5 μ Durchmesser verarbeitet.
Es werden Folien mit glatter, nichtklebcnder Oberfläche
unrl hoher Transparenz erhalten.
Verarbeitet man die Komponenten der Formmassen für sich allein, so erhält man Folien, deren Oberflächen
kleben und die eine geringe Transparenz haben.
70 Teile chloriertes Niederdruckpolyälhylen, das durch Chlorieren eines Niederdruckpolyäthylens vom
Molekulargewicht 280 000 und der Dichte 0,954 in Gasphase hergestellt worden war, mit einem Chlorgehalt
von 20% und einer Schmclzviskosität MJj von 1 werden
mit 30 Teilen chloriertem Hochdruckpolyäthylen, das durch Chlorieren von Hochdruckpolyäthylen mit
dem Molekulargewicht 50 000 und der Dichte 0,920 in Gasphase hergestellt worden war, mit einem Chlorgehall
von 25% und einer .Schmelzviskosität M]: von 3 in
einem Schnellmischer gemischt. Das erhaltene Gemisch gibt bei Verarbeitung auf einem Extruder
(L/D = 20) einen Durchsalz von 710 Teilen pro Stunde, das chlorierte Niederdruckpolyäthylen unter gleichen
Bedingungen 200 Teile und das chlorierte Hochdruckpolyäthylen 800 Teile pro Stunde. Aus den Formmassen
hergestellte Folien sind gut transparent.
Claims (1)
- Patentanspruch:16 IFormmassen, bestehend ausA) IO bis 90 Gewichtsprozent chloriertem Hochdru.ckpolyäthylen im Molekulargewichtsbercich von 20 000 bis 180 000 und mit Dichten von 0,900 bis 0.938 g/cm' und mit Chlorgehalten von 5 bis 50 Gewichtsprozent Chlor sowieB) 90 bis 10 Gewichtsprozent chloriertem Niederdruckpolyälhylen im Molekulargewichtsbereich von 300 000 bis 3 000 000 und mit Dichten von 0,930 bis 0.960 und mit Chlorgehalten von 10 bis 30 Gewichtsprozent Chlor.
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