DE1660576B - Verfahren zur Herstellung von gekräuselten Fasern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gekräuselten FasernInfo
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Description
stärkeren Wärmeschrumpfvermögen über eine den.
rauhe Oberfläche unter Spannung in Reckrichtung Hierzu ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß
des Films mit gleitender Reibung geführt wird. die Filmoberfläche mit dem stärkeren Wärme-
2. Verfahren nach Ansprach 1, dadurch ge- schrumpfvermögen über eine rauhe Oberfläche unter
kennzeichnet, daß als Film mit zu beiden Seiten 15 Spannung in Reckrichtung des Films mit gleitender
unterschiedlichem Wärmeschrumpfvermögen ein Reibung geführt wird.
Film verwende, wird, dessen eine Seite durch Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis
gleitende Reibung mit scharfen Kanten vorbehan- zugrunde, daß es bei der Herstellung von Kräusel-
delt wurde. fasern durch Zerfaserung vorbehandelter Filme ent-
20 scheidend darauf ankommt, weiche der beiden unterschiedliches Wärmeschrumpfvermögen aufweisenden
Seiten des Films mit der die Zerfaserung und Kräuselung herbeiführender Spaltvorrichtung in Berührung
gebracht wird.
25 Die der Erfindung zugrunde liegenden ausgedehn-
25 Die der Erfindung zugrunde liegenden ausgedehn-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- ten Versuchsarbeiten haben nämiich gezeigt, daß die
lung von gekräuse'ten Fasern aus einem in einer Verwendung eines gestreckten Films mit unterschied-
Achsrichtung gereckten Film mit zu beiden Seiten lichem Wärmeschrumpfvermögen auf seinen beiden
unterschiedlichem Wärmeschrumptvermögen durch Seiten allein noch keine ausreichende Kräuselung
mechanische Zerfaserung und anschließende Wärme- 30 gewährleistet, vielmehr zusätzlich noch die besondere
behandlung ohne Spannung. Bedingung erfüllt sein muß, daß die Filmoberfläche
Ein Verfahren dieser Art zur Herstellung gekräu- mit dem höheren Wärmeschrumpfvermögen zur Be-
selter Fasern durch Spalten, d. h. mechanisches Zer- rührung mit der rauhen Oberfläche gebracht wird,
fasern eines Films ist bereits vorgeschlagen. Hierbei So wurde z. B. bei dem bereite erwähnten Verfah-
wird ein in einer Achse gestreckter dünner Film mit 35 ren zur Herstellung gekräuselter Spaltfasern, bei wel-
gleitender Reibung unter Spannung über die rauhe chem mit gleitender Reibung ein gestreckter dünner
Oberfläche einer sich drehenden Feile oder derglei- Film unter Spannung zur Zerfaserung (und Kräuse-
chen geleitet und der Film hierdurch in Fasern ge- lung) über die rauhe Oberfläche einer sich drehenden
spalten, die gleichzeitig eine Kräuselung zeigen. Feile oder dergleichen geleitet wird, durch Versuch
Umgekehrt wurden auch bereits verschiedene Ver- 40 festgestellt, daß im Falle der Verwendung eines
fahren zur Erzielung einer Kräuselung bei im Spinn- unsymmetrisch koagulierten und nachgereckten dünverfahren
hergestellten Kunstfasern vorgeschlagen. nen Films der durch Erwärmen erhaltene Kräuse-
Beispielsweise läßt sich bei der Herstellung gespon- lungsgrad entscheidend davon abhängt, ob die stärker
nener Kunstfäden nach dem sogenannten Viskose- schrumpfbare Oberseite des Films oder seine geringer
verfahren, bei welchem auf der aus einer Düse im 45 schrumpfbare Rückseite mit der Oberfläche der Feile
Koagulationsbad ausgepreßte viskose Faden Koagu- in Berührung gebracht wird. Bei Behandlung der
lationsflüssigkeit im rechten Winkel zur Spinnrichtung stärker schrumpfbaren (beispielsweise stärker ge-
des Fadens aufgebracht wird, erreichen, daß die reckten) Seite des Films mit der rauhen Oberfläche
Koagulation asymmetrisch auf beiden Seiten jedes der Feile wird eine weitaus bessere Kräuselung erzielt
Fadens vor sich geht. In diesem Falle kann man bei 50 als bei Führung der weniger schrumpf baren (beispiels-
Ausübur.g einer geeigneten Spannung auf den Faden weise weniger gereckten) Seite des Films über die
auf der rasch koagulierenden Seite eine bessere rauhe Feilenfläche.
molekulare Orientierung des Fadens als auf der Dieses Ergebnis kann vermutlich wie folgt erklärt
langsam koagulierenden Seite erhalten. Es ist be- werden. Wird ein gereckter Film unter Spannung in
kannt, daß ein derartig asymmetrisch koagulierter 55 Reckrichtung mit Reibung über eine rauhe Fläche
Faden leicht dadurch gekräuselt werden kann, daß bewegt, so wird die molekulare Orientierung in der
diesem Wärme zugeführt wird. mit der rauhen Fläche in Berührung gelangenden
Ferner ist es bei einem Verfahren zum Schmelz- Filmoberfläche infolge der Reibungsbewegung er-
spinnen feiner Fäden aus Verbindungen wie Poly- höht. Wird daher die Filmoberfläche mit dem höheren
vinylidenchlorid und Polyäthylen und dergleichen 60 Wärmeschrumpfvermögen, d. h. mit der besseren
bekannt, daß man eine unsymmetrische Koagulation molekularen Orientierung zur Zerfaserung mit Rei-
auf beiden Seiten der Fäden dadurch erzielen kann, bung über die Feile geführt, so wird der Unterschied
daß den Spinnfäden im rechten Winkel zu ihrer zwischen den beiden Oberflächen des Films im Grad
Spinnnchtung unmittelbar nach dem Austritt aus der der molekularen Orientierung noch verstärkt, wodurch
Düse Kaltluft zugeführt wird. Nach dem Strecken 65 eine besonders starke Kräuselung erzielt wird, wenn
lassen sich beim Entspannen der Fäden und Erwär- die so erzeugten gespaltenen Fasern nachfolgend
mung Kräuselungen erzielen. erwärmt werden. Wird dagegen die Filmoberfläche
Rrner ist es bekannt, daß man einen Verbund- mit dem geringeren Wärmeschrumpfvermögen unter
gleitender Reibung über die Feile zur Zerfaserung
geführt, so kann es zu einem Ausgleich des Unterschieds in der molekularen Orientierung zwischen den
beiden Seiten kommen, so daß die gewünschte Kräuselung nicht erreicht wird.
Zur Herstellung des Ausgangsmaterials für die Zwecke der Erfindung eignet sich grundsätzlich jedes
herkömmliche Verfahren, mit welchem den beiden Seiten des Films ein unterschiedliches Wärmeschrumpfvermögen
verliehen werden kann. Beispielsweise wird bei der Verwendung einer kreisförmigen
Spritzform der ausgepreßte und aufgeblasene schlauchförmige Film unter Spannung rasch in der
Weise abgekühlt, daß der Außenfläche des Films Kaltluft zugeführt wird, wodurch die Außenfläche
und die Innenfläche des Films jeweils unterschiedlich koagulieren.
Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann jedoch vorgesehen sein, daß als
Film mit zu beiden Seiten unterschiedlichem Wäimeschrumpfvermögen
ein Film verwendet wird, dessen eine Seite durch gleitende Reibung mit scharfen Kanten
vorbehandelt wurde.
Der auf diese Weise erhaltene Film wird dann auf eine geeignete Breite geschnitten, in der einen Achsrichtung
in der herkömmlichen Weise gereckt, dem erfindungsgemäßen Verfahren unterzogen, d. h. die
stärker orientierte Fläche mit gleitender Reibung zum Spalten in Fasern über eine rauhe Oberfläche geleitet
und sodann zur Erzielung der gewünschten Krauselung der gespalteten Fasern erwärmt.
Die Reihenfolge der Reckbehandlung und der Behandlung zur Erzeugung eines unterschiedlichen
Würmeschrumpfvermögens der beiden Seiten des Films ist beliebig. Beispielsweise kann ein herkömmlicher
Film zuerst in der einen Achsrichtung gereckt und dann die eine Seite des gereckten Film durch
Berührung mit einer sich drehenden rauhen festen Oberfläche reibungsbehandelt werden, wodurch die
molekulare Orientierung der reibungsbehandelten Seite gegenüber der auf der anderen Seite des Films
erhöht wird; wird dann die reibungsvorbehandelte Seite des Films zum Spalten des Films in Fasern über
die Feilenoberfläche geführt, erhalten die ProduKte eine ausgezeichnete Kräuselung; wird hingegen die
nicht reibungsbchandelte Seite des Films mit der Feilenoberfläche in Berührung gebracht, so zeigt das
gespaltene Gut nur eine sehr schwache Kräuselung.
Im folgenden werden Ausführungsbeispicle der Erfindung an Hand der Zeichnung beschrieben; in
der Zeichnung zeigt
F i g. 1 in schematischer Ansicht eine bevorzugte Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
F i g. 2 in vergrößertem Maßstab eine schematisehe
Ansicht der Diffusorvorrichtung zum Ausbreiten der gespaltenen Fasern.
Vor der Zufuhr zu der Behandlungsvorrichtung wird ein Polymerfilm in Streifen geschnitten und in
einer Achsrichtung gestreckt.
Hochkristallines Polypropylen wurde zuerst durch eine T-Spritzform bei 240° C mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von 20 m je Minute ausgepreßt und
der auf diese Weise hergestellte Film in Streifen von je 50 Mikron Dicke und 2U mm Breite geschp:*.ten.
Dieser Filmstreifen wurde dann in der einen Richtung um das Achtfache seiner uisprünglichen Länge in gesättigtem
Dampf bei 118° C gestreckt, um einen in einer Achsrichtung gereckten FUm zu erhalten, dessen
Dicke und Breite 20 Mikron und 7,5 mm betragen.
Dieser Filmstreifen wurde in einer Spannvorrichtung 2 gemäß F i g. 1 mittels Zuführwalzen 1, die
auf 115°C beheizt werden, zugeführt und durch Förderwalzen 3 vorbewegt und mit Reibung unter
Spannung über die umlaufenden scharfen Kanten einer Anzahl von Messern bewegt, die in gleichen
Abständen um den Umfang einer drehbaren Walze 4 angeordnet sind. Der auf diese Weise behandelte
Streifen wurde dann einer sich drehenden Feile 7 durch zwei Zufuhrklemmwalzen 5 zugeführt und in
Fibrillen gespalten. Durch Regelung der relativen Oberflächengeschwindigkeit der Abzugsklemmwalzen
6 mit Bezug auf die Zuführklemmwalzen 5 wurde dem Film, der mit gleitender Reibung über die Feile 7
in F i g. 1 bewegt wird, eine Spar ing mitgeteilt. Während dieser Verfahrensstufe betrug die Streifengeschwindigkeit
60 m je Minute und die Umfangsgeschwindigkeit der Feile 7 dreihundert Meter je Minute.
Die auf diese Weise gespaltenen Fasern wurden dann zur Jlingangsseite einer Heizkammer mit Hilfe
von Druckluft geführt, die dem Diffusor 8 über ein Rohr 10 von einer (nicht gezeigten) Druckluftquelle
zugeführt wird; siehe F i g. 2.
Nach der Bildung von Kräuselungen und nach dem Fixieren der gespaltenen Fasern während sie sich
innerhalb der Heizkammer auf einem Förderband 12 bewegen, das durch zwei sich drehende Zahnräder 15
und 16 angetrieben wird, wurden die fixierten gekräuselten Fasern, mittels Abzugswalzen 14 abgezogen.
Wenn die Behandlung des Filmstreifens mit den sich drehenden Kanten 4 weggelassen werden würde
und der Streifen unmittelbar der Feile 7 über die Zuführklemmwalzen S zugeführt werden würde, würde
das fertige Produkt keine Kräuselung aufweisen, da ein Unterschied des Wärmeschrumpfvermögens auf
den beiden Seiten der Filmflächen fehlt.
An Stelle des vorangehend erwähnten Reibbehandlungsverfahrens kann ein anderes geeignetes Verfahren
verwendet werden, welches den gewünschten Unterschied des Wärmeschrumpfvermögens auf den
beiden Seiten des Films ergibt. Zum Beispiel kann ein in Spritz- oder Laminationsverfahren hergestellter
konjugierter Film aus zwei verschiedenen miteinander verbundenen Schichten verwendet werden.
Die Erfindung kann mit Erfolg bei jedem Polymerisat-Film angewendet werden, vorausgesetzt, daß der
FiIn1 iii einer Achsrichtung nach einem herkömmlichen
Verfahren gereckt werden kann. Praktische Versuche wurden erfolgreich beispielsweise mit folgenden
Polymeren durchgeführt: Polyäthylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyvinyl Alkohol, Polystyrol,
Polyacrylnitrl, Polyvinylidenchlorid oder Kopolymere hiervon, Poly-4-Fluoräthylen, Kopolymere
von 6-Fluorpropylen und 4-Fluoräthylen oder anderen
Fluorkunstharzen, 6-Nylon, 6.6-Nylon, PoIyäthylenterphthalat
Polykarbonat, Polyurethan, kristalliner Kautschuk bei tiefer Temperatur, regenerierte
Zellulose oder deren Jerivate.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern.
Hochdruck-Polyäthylen wurde durch eine kreisförmige Spritzform ausgepreßt und zu einem schlauchförmigen
Film mit einer gleichmäßigen Dicke von 60 Mikron aufgeblasen, worauf ein Kaltluftstrom auf
die Außenfläche des Films geblasen wurde. Nach dem Schneiden des Films in Streifen (20 mm Breite), wurden
diese Streifen in der Längsrichtung bis zum Neunfachen ihrer ursprünglichen Länge in gesättigten
Dampf von 107° C gestreckt, um die in einer Achsrichtung gereckten Filme zu erhalten, von denen jeder
eine Breite von 7 mm und eine Dicke von 20 Mikron hatte. Durch die Verwendung einer Feile (6 mm
Durchmesser) mit einer Umlaufgeschwindigkeit von der fünffachen Streifengeschwindigkeit wurde der vorangehend
erwähnte gereckte Streifen in Fasern gespalten und dann wärmebchandelt. Bei diesem Spalten
ergaben die erhaltenen gespaltenen Fasern gut gekräuseile Fasern, wenn die während der Extrusion
durch Kaltluft gekühlte Seite über die Feile geleitet wurde. Wenn die andere Seite über die Feile mit
Reibung geleitet wurde, wurde eine sehr schwache Kräuselung auf dem fertigen Produkt festgestellt.
Ein zweischichtiger Film wurde durch Auspressen von Lösungen aus einem Polymer von 100 Gewichtsprozent
Acrylnitril und dessen Copolymeren von 92 Gewichtsprozent Acrylnitril und 8 Gewichtsprozent
Methylacrylat durch eine T-Spritzform hergestellt und dieser erhaltene Film in Streifen geschnitten und in
der Längsrichtung bis zum Vierzehnfachen der ursprünglichen Länge in Dampf von HO0C gestreckt.
Dieser gereckte Filmstreifen war 20 Mikron dick und 6 mm breit. Beim Erhitzen eines Probestreifens
krümmte sich die Filmoberflächc aus Acrylnitril- und Methylacrylatcopolymerem an der Innenseite. Der
Filmstreifen wurde dann mit Reibung über die Feile in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 beschrieben
geleitet, indem die Oberfläche aus den erwähnten Copolymeren auf die Feile aufgebracht und dann die
ίο gespaltenen Fasern erhitzt wurden. Hierdurch wurden ausgezeichnet gekräuselte gespaltene Fasern erhalten.
Ein hochkrislalliner Polypropylenstreifen wurde in der einen Richtung bis zum Zehnfachen seiner ursprünglichen
Länge in gesättigtem Dampf bei 118° C gestreckt. Der in einer Achsrichtung gereckte auf
115° C erhitzte Film wurde mit Reibung unter Spannung
über drei umlaufende scharfe Messerkanten ao bewegt, die in gleichen Abständen um den Umfang
eines Rotors angeordnet waren. Der auf diese Weise behandelte Streifen krümmte sich, wobei die reibungsbeh..1
adelte Fläche auf der Innenseite gehalten wurde. Diese Fläche wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben,
über eine Feile geleitet, um den Streifen in Fasern zu spalten und dann zu erhitzeii. Es wurden gekräuselte
gespaltene Fasern erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von gekräuselten eine einzige Düse ausgepreßt und den auf diese Weise
Fasern aus einem in eiaer Achsrichtung gereckten 5 ausgepreßten Verbundfaden wärmebehandelt.
Film mit zu beiden Seiten unterschiedlichem Durch die Erfindung soll bei einem Verfahren der
Wänneschrumpfverniöff'jn durch mechanische eingangs genannten Art zur Herstellung von Kräusel-
Zerfaserung und anschließende Wärmebehand- fasern durch Spalten vorbehandelter Filme bzw.
lung ohne Spannung, dadurch gekenn- Bänder die Erzielung eines besonders hohen, bisher
zeichnet, daß die Filmoberfläche mit dem io nicht erreichbaren Kräuselungsgrades ermöglicht wer-
Family
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