-
Schleichgangantriebsvorrichtung für Spindelstillsetzeinrichtungen
an Drehautomaten, insbes. an Mehrspindel-Drehautomaten Spindelstillsetzeinrichtungen
an Ein- und lehrspindel-Drehautomaten sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt,
darunter auch solche, bei denen die stillzusetzende Spindel nach dem Abkuppeln vom
Haupt- oder Arbeitsantrieb mit geringer Drehzahl (Schleichdrehzahl) angetrieben
wird, bis ein Sperrglied die Spindel in der gewünschten dinkelstellung verriegelt.
Die zu diesem Zweck bekanntgewordenen Antriebsmittel haben den Nachteil, daß sie
sehr aufwendig sind, nicht nachträglich in bereits fertiggestellte Drehmaschinen
eingebaut und nur in einer bestimmten Spindellage eingesetzt werden können.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schleichgangantriebavorrichtung
für Spindelstillsetzeinrichtungen an Drehautomaten, insbes. an kehrapindel-Drehautomaten
zu schaffen, die sich durch einfachen Aufbau auszeichnet, sich in jeder beliebigen
Spindellage eines Mehrspindel-Drehautomaten einsetzen läBt und außerdem einen nachträglichen
binbau in bereits fertiggestellte Maschinen gestattet.
Die Lösung
dieser dufgabe besteht erfindungsgemäß im wesentlichen darin, daß das Schleichgangantriebsaggregat
als in sich geschlossene Baueinheit austGebildet ist und ein beim Lin- und Äusschalten
axial bewegtes Antriebszahnrad aufweist. bei einer Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
besteht das Schleichgangantriebsaggregat aus einem elektrischen oder hydraulischen
Anlasser, wie er beispielsweise zum anlassen von Brennkraftmaschinen bekannt ist.
-
Keitere binzelheiten der brfindung sind aus er nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen zweier Ausführungsbeispiele sowie aus den Unteransprüchen zu
entnehmen.
-
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist achsparallel zur Drehspindel
1 im Maschinengestell 2 ein Schleichgangantriebsagßregat 3 angeordnet, das aus einem
hydraulischen Anlasser bekannter Bauform besteht, wie er beispielsweise zum Anlassen
von Brennkraftmaschinen bekannt ist.
-
Das .Antriebaritzel 4, das beim ßinschalten des Anlassers durch Axialverschiebung
mit einem auf der Drehspindel 1 festsitzenden Zahnrad 5 in ßingriff kommt, überträgt
die Schleichgangdrehzahl auf die Drehspindel 1. bin Anschlagschieber 6, der durch
en Hydraulikzylinder 7 gesteuert wird, fixiert über die Indexscheibe 8 die
Drehspindel in einer bestimmten Winkelstellung. Mit dem Menßenre.gelventil 16 läßt
sich die Schleichganßdrehzahl des Anlassers 3 stufenlos einstellen.
-
Wehrend des Betriebes eines Mehrspindel-Drehautomaten kommen
nacheinander
alle-Drehspindeln in die Stillsetzlage. Vor Erreichen dieser Stillsetzlage wird
die Drehspindel 1 während der Trommelschaltung in bekannter Weise mittels der Muffe
ld über die Kupplung K vom Arbeitsantrieb A der Spindel 1 gelöst . und über die
bremse B abgebremst. Daraufhin wird die Muffe M in eine %ittelstellung bewegt, so
daB sie die Drehspindel 1 freigibt. Die Steuerung der Muffe Mt geschieht über einen
fest im Maschinengestell eingebauten Kurvenstrang, durch den ein Schieber y die
Bewegung auf die Muffe M -Überträgt. Der Kurvenstrang
wird durcn einen Schieber
10 unterbrochen, in dessen Nute eine Rolle 11 in der kittelstellung des Schiebers
9 zum Schluß der Trommelschaltung einläuft. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich das
Zahnrad 4 des antriebsaggregates 3 in seiner linken ßndstellung, d.h. es ist nicht
mit dem Zahnrad 5 der Drehspindel 1 im zingriff. erst nach einem von der Steuerwalze
der Maschine ausgehenden Impuls wird über den Steuer-* schieber 12 das äntriebsaggregat
3 mit Drucköl beaufschlagt,
wodurch das Zahnrad 4 mit dem Zahnrad 5 3n Lingriff
gebracht und somit die Drehspindel 1 in langsame Umdrehung versetzt wird. Der gleiche
Steuerimpuls
bewirkt über eine Steuerschieber 13 wund den Hydraulikzylinder
7 das Vorschieben des änschlagstchiebers 6, der in dar bestimmten Winkelstellung
der Dreh-
Indezacheibe 8 einfällt und somit die Drehspindel 1 lagegenau stillsetzt. Die so
blockierte Drehspindel 1
wird in dieser-Lage einerseits durch den Anschlagschieber
6 und andererseits durch das dauernd anstehende Drehmoment des auch im blockierten
Zustand
unter Betriebsdruck stehenden Antriebsaggreöates 3 gehalten.
-
Die Indexscheibe 8 ist gegenüber dem fest auf der Drehspindel ängebrachten
Zahnrad 8 mittels Langlöcher 17 justierbar.
-
Um während eines Schalttaktes der Maschine mehrere lagegenaue Stellungen
der Drehspindel 1 erreichen zu können, kann die Indexscheibe mit einer entsirechenden
Anzahl von Anschlagnuten 18 ausgerüstet werden.
-
Nach Beendigung der an der stillgesetzten Drehspindel anfallenden
Arbeiten werden über eine maschinenabhängige Steuerung die Steuerschieber 12 und
13 umgesteuert. Damit wird einerseits das ,&ntriebsaggregat 3 drucklos gemacht
und andererseits der &nschlagschieber 6 über den Zylinder 7 zurückgezogen. Als
Folge dieses Zurückziehens von Anschlagschieber 6 wird über einen nicht dargestellten
Endschalter der Steuerschieber 14 umgesteuert. Diese Umsteuerung des Schiebers 14
bewirkt auch eine@Umsteuerung der Druckölzufuhr zum Zylinder 15, so daß über die
Schieber 10 und_.9 und die Muffe M die Kupplung, K beaufschlagt und die Drehspindel
1 wieder mit dem Arbeitsantrieb A gekuppelt wird. Das dadurch in Umdrehung versetzte
Zahnrad 5 treibt nun das Ritzel 4 an und bewirkt damit über einem den Antriebsaggregat
3 eigenen Mechanismus eine rückläufige Verschiebung des Ritzels 4, so daß es mit
dem Zahnrad 5 außer Eingriff kommt. Das &uskuppeln des Ritzels 4 wird über einen
nicht dargestellten :Endschalter abgetastet. , Der Abtastimpuls wird als Steuerkommando
an den Steuerschieber 14 weitergegeben. Durch Umsteuern des Zylinders 15 wird dann
über
die Schieber 10 und 9 die puffe M wieder in Mittelstellung gebracht, so daß die
Drehspindel 1 bei der nächsten Spindeltrommelschaltung über die Muffe M und die
Kupplung K wieder mit dem normalen Spindelantrieb A verbunden wird.
-
Gemäß Fig. 3 und 4 besteht das Schleichgangantriebsaggregat aus einem
Hydraulikmotor 23 beliebiger Bauart, auf dessen Antriebswelle 24 ein Zahnrad 25
axial verschiebbar befestigt ist. Im Motorgehäuse 23 ist ein Hydraulikzylinder 26
angeordnet, in dem ein auf einer Rohrhülse 19 festsitzender Kolben 27 axial verschiebbar
gelagert ist. Die Hubbewegungen dieses Kolbens 27 werden über die Rohrhülse 19 und
zwei Äxialrillenkugellager 28 auf das Zahnrad 25 übertragen. Bei &xialbewegung
des Kolbens 26 nach rechts (Fig.3) wird somit das Zahnrad 25 mit dem auf der Drehspindel
1 festsitzenden Zahnrad 9 in Eingriff gebracht und damit die Drehspindel 1 mit einer
Schleichdrehzahl angetrieben.
-
Das äußere Ende der Welle 24 ist zur Stabilisierung durch einen Lagerbock
30 abgestützt.
-
Mit dem Zahnrad 25 ist eine zylindrische Fixierscheibe 31 festverbunden,
während an einer Seite des auf der Drehspindel 1 befestigten Zahnrades 9 eine am
Umfang mit einem Anschlagnocken 33 versehene Scheibe 34 mittels Langlöcher 35 in
Umfangsrichtung verstellbar befestigt ist.
-
Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt:
Vor
Erreichen der ätillsetzlagc wird die Drehspindel 1 während der Trommelschwenkung
in bekannter .leise mittels der Muffe über die Kupplung K vom normalen Spindelantrieb
.A gelöst und über die bremse B abgebremst. Darauf wird die Muffe k. in mittelstellung
gebracht, so daß sie die Drehspindel 1 freiibt. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich
der Kolben 27 des hydraulikmotors 23 in seiner linxen .1ndlage, d.h. im hinteren
Teil des Zylinders 26.
-
Durch einen elektrischen Impuls ,der von eixMr steuerwellenabhängigen
Steuerwalze ausgeht, wird über den Steuerschieoer 14 die Druckmittelzufuhr zum Zylinder
26 ungesteuert, so daß der Koben 27 nach rechts verschoben wird und damit das Zahnrad
25 mit dem auf der Drehspindel 1 festsitzenden Zahnrad j in zingriff kommt. Jetzt
wird mithin die Drehspindel 1 mit einer Schleichgangdrehzahl angetrieben. Die Spindel
1 mit der Scheibe 34 wird solange gedreht, bis der rinschlagnocken 33 der Scheibe
34 gegen die mit dem Zahnrad 25 fest verbundene Scheibe 31 stößt. Die Spindel 1
wird auf diese Weise lagegenau fixiert. Diese bestimmte Ninkellage der Drehspindel
'# wird einerseits durch den, Kocken 33 und andererseits durch das dauernd anstehende
Drehmoment des auch im blockie2ten Zustünd unter Betriebsdruck stehenden hydraulikmotors
23 gehalten.
-
Die Schleichgangdrehzahl des Antriebsmotors 23 ist über ein Mengenregelventil
16 regulierbar.
Nach Beendigung der an der stillgesetzten Drehspindel
anfallenden arbeiten wird über eine maschinenabhängige Steuerung das Stazerentil
14 umgesteuert, so daß der Kolben 27 und damit das Zahnrad 25 mit der Scheibe 31
nach links verschoben wird. .Bei dieser Verschiebung kommen die Zahnräder 25 und
9 wieder außer- eingriff, so daß die Drehspindel 1 bei der nächsten Spindeltrommelschaltung
über die Muffe M und die Kupplung k wieder mit dem normalen Spindelantrieb verbunden
werden kann.
-
ßs ist auch möglich, die Drehspindel 1 vor dem Schwenken der Spindeltrommel
wieder anlaufen zu lassen, indem man den Kolben 27 nicht bis in die linke bndlage,
sondern nur soweit rückläufig verschiebt, daß zwar die Scheiben 31 und 54 nicht
mehr in .Lingriff stehen, die Zahnräder 25 und 9 aber noch im eingriff bleiben.
Dies ist möglich, weil die Zahnräder. 25 und 9 breiter bemessen sind als die Scheiben
31 und 34.
-
Zur Absicherung der kaschine und der Stillsetzeinrichtung tastet ein
in der Zeichnung nicht dargestellter lndschalter die Stellung des Zahnrades 25 ab
und gibt bei ordnungsmäßigem äblauf der Funktionen die Vorschübeinrückung frei.