DE164385C - - Google Patents

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DE164385C
DE164385C DENDAT164385D DE164385DA DE164385C DE 164385 C DE164385 C DE 164385C DE NDAT164385 D DENDAT164385 D DE NDAT164385D DE 164385D A DE164385D A DE 164385DA DE 164385 C DE164385 C DE 164385C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/04Starch derivatives
    • C09J103/10Oxidised starch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES A
PATENTAMT.
Das wesentlich Neue des vorliegenden Verfahrens besteht nicht so sehr darin, daß der eine oder andere der bisher zu ähnlichen Zwecken verwendeten Stoffe durch andere Stoffe ersetzt wird oder in anderen Gewichtsm en gen zur Anwendung kommt. Die Erfindung besteht vielmehr in der Anwendung ""eTnesTür den vorliegenden Zweck unbekannten Verfahrens, und zwar eines Verfahrens, bei
ίο welcheji^_dje_Ver\veiicliiHg_„xon_Wasser_
wässcrige^^^Lösungen^ vollständig ausgeschlossen ist.
Nach ' den bisherigen Verfahren war es nicht möglich und auch nicht bekannt, die bei der Herstellung von Kleb- und Bindemitteln zu verwendende lösliche Stärke auf vollständig trockenem Wege herzustellen. Es .wurde stets mit Lösungen unter Zusatz großer Wassermengen gearbeitet. Da das verlangte Produkt, aber möglichst trocken sein muß, denn nur in trockenem Zustande ist es vertriebsfähig, waren große und kostspielige Trockenanlagen erforderlich, deren Betrieb nicht minder kostspielig war.
So müssen z. B. bei dem Verfahren gemäß Patent 114978, Klasse 221, zu 10 Litern einer 25-bis 5oprozentigcn Lösung noch 90 Liter Wasser zugesetzt werden. Wenn man nun bedenkt, daß es sich hier um ein Produkt handelt, welches jeweilig in'Mengen von 5 bis 10 000 kg hergestellt wird, so ist ohne weiteres zu ermessen, wieviel Wasser auf künstlichem Wege entfernt werden muß und welche Kosten die Anlagen und der Betrieb dieser Anlagen verursachen. Da nun bei· dem vorliegenden Verfahren jeder Trockenprozeß und daher auch jede Trockenanlage in Wegfall kommt, so läßt sich das nach diesem Verfahren erzeugte Produkt auch erheblich wohlfeiler verkaufen. Es läßt sich dann auch für solche Zwecke verwenden, wo das nach altem Verfahren hergestellte Produkt seines hohen Preises wegen nicht zu verwenden ist. Es ist also mit dem neuen Verfahren auch ein ganz besonderer technischer Vorteil verbunden.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren besteht darin, daß die zu verwendende h^mlelsübljche_nicht.lö.sl.iche.._Stärke mit solchen Stoffen .gemischt wird, welche entweder infolge ihrer großen Affinität zum' Wasserstoff das in der Stärke enthaltene Wasser zersetzen, indem sie sich mit dem Wasserstoff verbinden und dabei den Sauerstoff freigeben oder bei der Mengung mit der Stärke zerfallen, wodurch der in ihnen gebundene Sauerstoff frei wird. In beiden Fällen wird der freiwerdende Sauerstoff die Stärketeilchen oxydieren, und es bildet sich die gewünschte lösliche Stärke.
Das Verfahren wird z. B. in der Weise ausgeführt, daß man 100 kg Stärke innig mit 6 kg Chlorkalk mischt.
Vermischt man künstlich getrockneteStärke,, die einen FeucnHgFerEsgehalt von etwa 3,5 Prozent hat, in kleinen Mengen mit Chlor- ~kalk,;"dan~n "tritt gar keine oder nur eine ganz geringe Reaktion ein. Die gewöhnliche handelsübliche Stärke besitzt aber einen hohen Feuchtigkeitsgrad, den man nach König,
Chemie der Nährungs- und Genußmittel, Berlin 1903, Seite 655, im Mittel zu 17 bis 20 Prozent annehmen kann. Vermischt man große Mengen solcher Stärke mit entsprechenden Mengen von Chlorkalk möglichst innig, so verbindet sich das Chlor mit dem im Wasser der Stärke enthaltenen Wasserstoff,. und zwar unter großer Wärmeentwicklung, und, begünstigt durch diese hohe Reaktionswärme, bewirkt der freiwerdende Sauerstoff bei seinem Entstehen die Oxydation der Stärketeilchen. : , ·
Die Wirkung des Chlorkalkes kann man durch Zusatz von Natriumbicarbonat noch steigern, wodurch man gleichzeitig eine gar ·: nicht oder nur wenig hygroskopische lösliche
: Stärke gewinnt. Die nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Stärke enthält noch
: überschüssigen Chlorkalk bezw. Chlorcalcium,' die hygroskopisch sind. Durch den Zusatz von Natriumbicarbonat wird dieser Überschuß in Kreide und Kochsalz umgewandelt, welche ■ Stoffe gar nicht oder nur unbedeutend hygroskopisch sind. Bei Anwendung von Natriumbicarbonat mischt man 100 kg Stärko mit 6 kg Chlorkalk und 1 kg Natriumbicarbonat. ■''
ι Das Produkt enthält kein freies Chlor.
Vermischt man die Stärke...mit Natrium-..
superoxyd, so verbindet sich dieses mit dem in""der"Stärke enthaltenen Wasser. Es ent-, steht eine Lösung von Wasserstoffsuperoxyd,
; welches sehr schnell wieder zerfällt und seinen Sauerstoff an die Stärke abgibt.
Nach dem beschriebenen Verfahren wird also eine lösliche Stärke hergestellt ohne Zu-
■ satz oder Verwendung von Wasser oder wässerigen Lösungen. Es handelt sich also um ein vollständig trockenes Verfahren im Gegensatz zu allen bisher bekannten Ver-
■ fahren, nach welchen zur Herstellung der : erforderlichen löslichen Stärke mit Wasser gearbeitet und welches Wasser durch irgendwelche Mittel wieder entfernt werden mußte.
Daß das nach dem vorliegenden Verfahren erzeugte Produkt neben einigen Verunreinigungen auch nichtlösliche ^Stärke enthält, kommt nicht in Frage, denudes soll nur ganz bestimmten Zwecken der Tcif inik dienen, bei welchen die vorhandenen Verunreinigungen und ■ nichtlöslichen Stärketeilchen ohne Bedeutung sind. Die hergestellte lösliche Stärke wird vornehmlich "zu solchen Schifcht-~und " Appreturmitteln für die Weberei verwendet, welche teilweise die Fäden durchziehen und teilweise die Fäden mit einem schleimigen •Überzug versehen sollen. Außerdem wird das hier hergestellte! Produkt mit großem Vorteil für Appreturzwecke in der Papierfabrikation , als Bindemittel für gewöhnliche Farben (Erdfarben) und andere ähnliche Zwecke verwendet.
Für diese besonderen Zwecke war die nach den bisherigen nassen Verfahren hergestellte lösliche Stärke ihrer hohen Herstellungskosten wegen nicht zu gebrauchen. Die nach dem vorliegenden trockenen Verfahren hergestellte Stärke dagegen stellt sich sehr wohlfeil und erfüllt ihren Zweck vollkommen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines Kleb- und Bindemittels, dadurch gekennzeichnet, daß nichtlösliche handelsübliche, etwa 17 bis 20 Prozent Wasser enthaltende 75-Stärke ohne Zusatz von Wasser mit ' Oxydationsmitteln, wie trockener Chlor-, kalk, Natriumsuperoxyd oder dergl., innig gemischt wird, durch welche Stoffe Sauerstoff mittelbar oder unmittelbar frei und die Oxydation der Stärketeilchen zu löslicher Stärke bewirkt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den genannten Stoffen Natriumbicarbonat zugesetzt wird zum Zwecke der Herstellung einer nicht oder nur unbedeutend hygroskopischen löslichen Stärke. :
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