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Die Erfindung betrifft einen Schacht, insbesondere Kabelschacht, bestehend
aus einem oder mehreren Schachtschüssen, gegebenenfalls mit Abzweigstutzen, sowie
einer Schachtabschlußplatte mit eingesetztem Deckel.
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Bekannte Schächte dieser Art bestehen aus Beton. Das ist einerseits
insofern nachteilig, als ein verhältnismäßig hohes Transportgewicht besteht, im
übrigen sind derartige Schächte aus Beton zumindest während des Transportes gegen
Transportbeanspruchungen empfindlich. Insbesondere stört, daß bekannte Schächte
aus Beton nie vollständig dicht sind. Das ist einerseits auf Undichtigkeiten im
Beton selbst zurückzuführen, andererseits darauf, daß an den Stoßstellen der Schachtschüsse
leicht Undichtigkeiten entstehen. Das gilt auch dann, wenn Dichtungsmittel zwischengelegt
werden. Im übrigen werden nachträgliche Undichtigkeiten insbesondere bei Einsatz
der bekannten Schächte in Erdsenkungsgebieten beobachtet, da der Werkstoff Beton
nicht hinreichend nachgiebig ist, um Verwerfungen auszugleichen, so daß Rißbildungen
entstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schacht, insbesondere
einen Kabelschacht, zu schaffen, der leicht und sicher zu transportieren ist und
sich durch absolute Dichtigkeit, auch bei Einsatz in Erdsenkungsgebieten, auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch gelöst, daß der Schachtschuß
bzw. die Schachtschüsse, der Schachtboden und die Schachtabschlußplatte in Sandwich-Bauweise
aus einer Kunststoffaußenschale, einer Kunststofinnenschale und einer Schaumstoffausfüllung
bestehen. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Anordnung
so getroffen, daß auch der eingesetzte Dekkel inSandwich-Bauweise ausKunststoffaußenschale,
Kunststoffinnenschale und Schaumstoffausfüllung besteht. Die Wanddicke kann 100
bis 200 mm betragen. Dann weisen nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Schachtschuß bzw. die Schachtschüsse, der Schachtboden und die Schachtabschlußplatte
in Sandwich-Bauweise aasgeformte äußere Anschlußflansche auf. Zur Vereinigung der
Anschlußflansche kann eine Klebverbindung verwirklicht sein. Nach einem anderen
Vorschlag der Erfindung ist die Anordnung so getroffen, daß in die Anschlußflansche
mit der Kunststoffinnenschale bzw. Kunststoffaußenschale vereinigte Buchsen, vorzugsweise
Kunststoffbuchsen, eingesetzt und dadurch Schraubenlöcher gebildet sind. Um in festigkeitsmäßiger
Hinsicht allen Anforderungen zu genügen, ist eine bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoffinnenschale und Kunststoffaußenschale
eine Armierung, vorzugsweise eine Glasfaserarmierung, aufweisen. Der Werkstoff,
aus dem der erfindungsgemäße Schacht aufgebaut wird, ist grundsätzlich beliebig.
Es existieren verschiedene Kunststoffe, die eingesetzt werden können. Bewährt hat
sich eine Ausführungsform, die dadurch gekennzeichnet ist, daß Kunststoffinnenschale
und Kunststoffaußenschale aus Polyesterharz (Gießharz) mit Glasfaserarmierung bestehen
und mit Polyuretanschaum ausgeschäumt sind. Gerade diese Ausführungsform zeichnet
sich durch hohe Beständigkeit und hohe mechanische Werte bei absoluter Wasserdichtigkeit
aus. Darüber hinaus erzielt man hinreichende Nachgiebigkeit, so daß in Erdsenkungsgebieten
auftretende Versetzungen nachgiebig ausgeglichen werden. Auch an den Anschlußflanschen
ist vollständige Abdichtung gewährleistet, es können jedoch Dichtungsmittel zwischengelegt
werden.
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Der Querschnitt des Schachtes nach der Erfindung ist aus statischen
Gründen zweckmäßigerweise nicht rechteckig, sondern rund oder oval. Dabei zeichnet
sich die ovale Ausführungsform deshalb aus, weil beispielsweise bei einem größeren
Durchmesser von zwei Meter der kleinere Durchmesser so weit eingezogen werden kann,
daß die im Bereich des kleineren Durchmessers verlegten Kabel für einen Monteur;
der in Schachtmitte einsteigt, leicht zugänglich sind.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigt F i g. 1 perspektivisch einen Schachtschuß
aus einem Schacht nach der Erfindung, F i g. 2 den Schacht nach F i g. 1 als Winkelschacht,
F i g. 3 den Schacht nach F i g. 1 als Kreuzschacht, F i g. 4 in gegenüber den F
i g. 1 bis 3 wesentlich vergrößerter Darstellung einen Schnitt in Richtung A-A durch
den Schacht nach F i g. 1, F i g. 5 entsprechend der F i g. 4 einen Schnitt in Richtung
B-B durch den Schacht nach F i g. 1, F i g. 6 im Maßstab der F i g. 4 die Aufsicht
auf den Schacht nach F i g. 1 und F i g. 7 einen Schnitt in Richtung C-C durch den
Schacht nach F i g. 6.
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Der in den Figuren dargestellte Schacht ist insbesondere als Kabelschacht
bestimmt und wird aus einem oder aus mehreren der dargestellten Schachtschüsse 1
zusammengesetzt. Den oberen Anschluß bildet eine Schachtabschlußplatte 2 mit eingesetztem
Deckel 3, den unteren Abschluß ein entsprechend gestalteter Schachtboden
4. Gemäß der Erfindung bestehen der Schachtschuß 1 bzw. die Schachtschüsse,
gegebenenfalls mit Abzweigstutzen 5, aus Kunststoff. Sie sind dazu in Sandwich-Bauweise
aus Kunststoffaußenschale 6, Kunststofinnenschale 7 und Schaumstoffausfüllung 8
aufgebaut. Das ergibt sich insbesondere aus der F i g. 4 und 5. Auch die Schachtabschlußplatte
2 und der Schachtboden 4 sowie gegebenenfalls der eingesetzte Deckel 3 bestehen
aus Kunststoff in Sandwich-Bauweise mit Kunststoffaußenschale, Kunststoffinnenschale
und Schaumstoffausfüllung. Die einzelnen Schachtschüsse 1 und auch die Schachtabschlußplatte
2 bzw. der Schachtboden 4 sind mit Anschlußflanschen 9 versehen. Die Anschlußflansche
9 sind aasgeformt und bilden also mit den übrigen Teilen des Schachtes ein einheitliches
Bauelement. In die Anschlußfansche 9 sind mit der Kunststoffinnenschale 7 bzw. Kunststoff
außenschale 6 vereinigte Buchsen 10, vorzugsweise Kunststoffbuchsen,
eingesetzt, die Schraubenlöcher bilden. In den Schnittfiguren ist angedeutet, daß
Kunststoffinnenschale 7 und Kunststoffaußenschale 6 eine Armierung 11, vorzugsweise
eine Glasfaserarmierung, aufweisen können. Im allgemeinen wird man Polyesterharze
für den Aufbau von Kunststoffinnenschalen 7 und Kunststoffaußenschale 6 verwenden,
wobei eine Glasfaserarmierung ohne Schwierigkeiten eingelegt werden kann. Für die
Ausschäumung eignet sich insbesondere Polyuretanschaum.
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Der Querschnitt der einzelnen Schachtschüsse 1 kann, wie in F i g.
4 angedeutet, oval ausgeführt sein. Das ist statisch vorteilhaft und ermöglicht
eine besonders materialsparende sowie darüber hinaus in
montagetechnischer
Hinsicht vorteilhafte Gestaltung. Der Schacht nach der Erfindung kann nach F i g.
2 als Winkelschacht und nach F i g. 3 als Kreuzschacht ausgeführt werden.
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Wie insbesondere die F i g. 1 erkennen läßt, ist die Schachtabschlußplatte
2 in besonderer Weise gestaltet, sie ist nämlich konisch eingezogen. Das ist aus
statischen Gründen vorteilhaft. Aus formungstechnischen Gründen sind die einzelnen
Schachtschüsse 1
vom Bereich der Mitte aus querschnittsmäßig leicht erweitert,
was die F i g. 5 erkennen läßt.