DE1629628C - Tragflügel, insbes. Hubschrauberrotorblatt, sowie Verfahren und Einrichtung zu seiner Herstellung - Google Patents
Tragflügel, insbes. Hubschrauberrotorblatt, sowie Verfahren und Einrichtung zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tragflügel, insbesondere ein Hubschrauberrotorblatt, mit einem aus glasfaserverstärktem
Harz bestehenden Holm, einem aus einem leichten Füllstoff aufgebauten Flügelkern und
einer aus glasfaserverstärktem Harz bestehenden Deckhaut. — Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren sowie eine Einrichtung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tragflügels.
Tragflügel der vorstehend beschriebenen Gattung sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt
(,vgl. zum Beispiel USA.-Patentschriri 2 588 570). Bei
der bekannten Ausführungsform erfolgt der Aufbau so, daß mehrere kunstharzgetränkte Glasgewebestücke
durch Kleben auf dem Flügelkern miteinander vereinigt werden. Die Verbindung des so hergestellten
Tragflügels mit dem stets erforderlichen Flügelwurzelbeschlag erfolgt durch Einschieben des Tragflügels
in Anschlußgabeln des Flügelwurzelbeschlages und anschließende Befestigung mittels Verbindungsbol- ,
zen. Die bekannte Ausführungsform führt zu verhältnismäßig materialaufwendigen Tragflügeln. Darüber
hinaus führen die Verbindungsbolzen zu einer Schwächung
des tragenden Querschnittes. Insbesondere ist das Problem der Kraftübertragung von der Tragfläche
auf den Flügelwurzelbereich nicht befriedigend gelöst.
Bei einem anderen bekannten Tragflügel der eingangs beschriebenen Gattung (vgl. deutsche Patentschrift
1045810 und U.Hütter, »Luftschrauben aus faserverstärkten Kunstharzen«, Jahrbuch 1960 der
WGL, S. 374 bis 381), ist der Aufbau so getroffen, daß um einen Flügelkern in Längsrichtung des Flügels
verlaufend und aneinander anschließende faserarmierte Kunststoffstränge angeordnet werden, die zumindest
an einem Ende Strangschlaufen bilden. Entsprechend der Flügelform werden dabei die einzelnen
Kunststoffstränge in bezug auf ihre Höhe oder ihre Breite mehr oder weniger verformt. Die Schlaufen
sind ferner im wesentlichen rechtwinklig abgewinkelt und aneinander, einen Flügelwurzelflansch bildend,
angeschlossen. Dieser bekannte Tragflügel weist den Nachteil auf, daß der Tragflügelwurzelbereich in
mehreren und relativ zeitraubenden Arbeitsgängen hergestellt werden muß bzw. in einer anderen Ausführungsform
eine ungünstige Übertragung der auf den Tragflügel wirkenden Kräfte bedingt.
Ferner ist es bekannt, hohle Bauteile wie Leitungsrohre durch Wickeln von Glasfäden herzustellen (vgl.
British Plastics, Dezember 1951, S. 415 bis 420).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tragflügel der eingangs beschriebenen Gattung in einfachster
Weise so zu gestalten, der er bei geringem Eigengewicht sich durch hohe Festigkeit in der Hauptbelastungsrichtung
auszeichnet und zusammen mit dem Wurzelbereich in möglichst wenig Arbeitsgängen gefertigt werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Holm aus vorgespannten, harzgetränkten durch Wikkeln
in Flügellängsrichtung auf einen Wickelkern aufgebrachten Glasfäden besteht, wobei diese den fest
mit dem Wickeldorn verbundenen Flügelwurzelbeschlag umschlingen.
Der erzielte Vorteil ist vor allem darin zu sehen, daß ohne Schwächung des tragenden Tragflügelquerschnittes
der Flügelwurzelbeschlag fest mit dem Tragflügel verbunden und praktisch in diesen integriert
wird, wobei durch das gleichzeitige Wickeln von Tragflügel und Flügelwurzelbeschlag eine einfache und
schnelle Fertigung erzielt wird.
Der beschriebene Tragflügel kann dahingehend weiter ausgebildet werden, daß der Holm in an sich
bekannter Weise zweiteilig als vorderer und als hinterer Holm ausgebildet ist, wobei die den hinteren Holm
bildenden Fadenstränge an der Flügelprofilober- und -Unterseite jeweils zwischen dem Flügelkern und der
Deckhaut angeordnet sind. Ein einfaches und wohldefiniertes Auswuchten der Tragflügel kann dadurch erreicht
werden, daß innerhalb des vorderen Holmes nahe der Flügelvorderkante ein Rohr angeordnet ist,
welches Metallmassen zur Auswuchtung des Flügels enthält.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Tragflügels, welches durch die folgenden
nacheinander auszuführenden Verfahrensschritte gekennzeichnet ist:
a) Wickeln von Glasfäden auf einen langgestreckten Wickelrahmen jeweils um einen an jedem
Ende des Wickelrahmens angeordneten Flügelwurzelbeschlag, wobei der Abstand der Flügelwurzelbeschläge
voneinander größer als die Länge des herzustellenden Flügels ist;
b) Befestigen der gewickelten Fadenschichten an den Flügelwurzelbeschlägen durch Bügel;
c) Formen und Polymerisieren des gewickelten Glasfaserauf baus;
d) Überziehen des gewickelten Glasfaseraufbaus und des Flügelkerns mit die Deckhaut bildenden
Glasfasermatten aus schräg zur Flügellängsachse verlaufenden harzgetränkten Glasfäden;
e) erneutes Formen und Polymerisieren des Glasfaseraufbaus;
f) Abschneiden eines der beiden Flügelwurzelbeschläge und Aufbringen eines die Flügelspitze
bildenden, aus dem gleichen Harz hergestellten Abschlußansatzes auf den Flügel.
Handelt es sich um die Herstellung eines Tragflügels geringer Spannweite, so wird zweckmäßig der mit
Glasfasermatten überzogene und polymerisierte Flügelaufbau zur Bildung je eines Flügels mit einem Flügelwurzelbeschlag
in der Mitte durchtrennt.
Gegenstand der Erfindung ist endlich eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche gekennzeichnet
ist durch eine vierteilig ausgeführte, hohle, an den Flügelwurzelbeschlägen des Wickelrahmens
zentrierte Form mit dem Profil des herzustellenden Flügels, deren hintere, den Flügelkern enthaltenden
Teile während des Wickelvorganges am Wickelrahmen befestigt sind, wobei der Wickelrahmen um
eine rechtwinklig zu seiner Längsachse verlaufende Achse drehbar zur Aufnahme des von einer Abwikkelvorrichtung
zugeführten Glasfadens angeordnet ist. Zweckmßig umfaßt die Abwickelvorrichtung einen Regler zur Aufrechterhaltung der Vorspannung
des Glasfadens, wobei der Glasfaden durch einen belasteten Tänzer zwischen an der Abwickelvorrichtung
befestigten Rollen auf die gewünschte Spannung gebracht wird, und wobei an der letzten den Glasfaden
führenden Rolle eine Einrichtung zum Tränken und Abtropfen des Glasfadens angeordnet ist, welche an
einem in Querrichtung verschiebbaren Schlitten befestigt ist, wobei dieser durch eine das vorgegebene Flügelprofil
abtastende Anordnung gesteuert wird. Zweckmäßig ist dazu der Aufbau so getroffen, daß ein
an dem Halter des Schlittens befestigter, mit dem Hai-
ter um eine zur Drehachse des Wickelrahmens parallele Achse schwenkbarer Führungsarm sich bei umlaufenden
Wickelrahmen abwechselnd an jeweils einer an jedem Ende des Wickelrahmens befestigten
Rolle abstützt. Eine sichere Funktionsweise bei gerin- ;5
gern Platzbedarf läßt sich dadurch erreichen, daß die das herzustellende Flügelprofil abtastende Anordnung
eine dieses Profil wiedergebende Schablone aufweist, deren Fläche waagerecht von einem Schalter
überstrichen wird, welcher an dem Schlitten angeordnet ist, und daß die Bewicklung mit zu der Wickelachse
parallelen Schichten dadurch erfolgt, daß der Schlitten jeweils um einen dem Durchmesser des Glasfadens
entsprechenden Schritt vorrückt, wobei dieser Vorschub durch einen Kontakt gesteuert wird, weleher
von einem Taster bei jedem Vorbeigang des Wikkelrahmens geschlossen wird. In verfahrensmäßiger
Hinsicht wird dabei so vorgegangen, daß zur Wicklung eines vorderen und eines hinteren Holms nach
der Wicklung des vorderen Holms die Flügelwurzelbeschläge von dem Wickelrahmen abgenommen und
zur Wicklung des hinteren Holms umgedreht am Wikkelrahmen befestigt werden. Dabei kann das Rohr vor
dem ersten Formvorgang entweder vor oder nach der Bewicklung an dem Flügelwurzelbeschlag angeklebt
werden. In weiterer Ausbildung geht ein Vorschlag dahin, daß bei Einbau des Rohres nach der Bewicklung
das Profil der Schablone derart ausgebildet ist, daß nach dem Einbau des Rohres die aufgewickelten
Fadenschichten dem Profil der Flügeloberfläche entsprechen.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen Querschnitt durch ein Hubschrauberrotorblatt,
F i g. 2 in perspektivischer Darstellung ein Hubschrauberrotorblatt,
F i g. 3 in perspektivischer Darstellung eine Einrichtung
zur Herstellung des Gegenstandes nach F i g. 1 und 2,
F i g. 4 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die Tränkeinrichtung des Gegenstandes nach
Fig. 3,
F i g. 5 in größerem Maßstab eine von der Seite gesehene Teilansicht des Wickelrahmens des Gegenstandes
nach F i g. 3 in der Zone, in welcher er mit einem Flügelwurzelbeschlag, dem Flügelkern und den
beiden hinteren Abschnitten der Form versehen ist,
F i g. 6 eine Aufsicht auf den Gegenstand nach F i g. 5, wobei der hintere obere Teil der Form entfernt
ist,
F i g. 7 eine schaubildliche Ansicht der Steuerung des die Tränkeinrichtung tragenden Schlittens,
F i g. 8 eine schaubildliche Ansicht eines Abschnitts des Schlittens, welche die gedruckte Schablone zeigt,
welche das herzustellende Profil wiedergibt und die Umsteuerung der Bewegungseinrichtung des Schlittens
ermöglicht,
F i g. 9 eine Aufsicht auf einen Flügelwurzelbeschlag,
Fig. 10 bis 13 Schnitte durch den Gegenstand nach
F i g. 9 längs der Linien X-X bzw. XI-XI bzw. XII-XII bzw. XIII-XIII nach der Bewicklung des die
Vorderkante bildenden Holms.
Das in F i g. 1 und 2 dargestellte Hubschrauberrotorblatt, welches eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit
besitzt, weist einen die Vorderkante bildenden vorderen Holm 1 auf. Dieser C-förmige Teil wird durch
U-f örmige Lagen 2 von Glasfaden 27 gebildet, welche
den Flügelwurzelbeschlag 3 umfassen und mit Hilfe von unter Vorspannung stehenden Glasfaden hergestellt
sind, welche in der Richtung der Spannweite senkrecht zu der Tiefe des Profils angeordnet sind.
Dieser Längsteil des Holms ist an dem vorderen Abschnitt 4 eines Flügelkerns 5 aus einem leichten Füllstoff
angebracht, z. B. einem Kunststoff schaum, z. B. Polyurethanschaum, dessen Form die des vorderen
Holms 1 ergänzt und das Profil des Rotorblattes definiert. An dem hinteren Abschnitt des Flügelkerns 5 ist
ein hinterer Holm 6 angeordnet, welcher in der gleichen Weise wie der Holm für die Vorderkante 1 ausgeführt
ist, d. h. mit Hilfe von unter Vorspannung stehenden Glasfaden, welche in der Richtung der Spannweite
angeordnet sind und U-förmig einen in diesen Figuren nicht sichtbaren Wickelkern übergreifen, welcher
fest mit dem Flügelwurzelbeschlag 3 verbunden ist. Die Anordnung ist mit einem Glasgewebe als
Deckhaut 7 mit unter 45° gekreuzten Fasern überzogen, welche mit dem gleichen thermoplastischen Harz
getränkt sind.
Falls das Rotorblatt nur eine verhältnismäßig geringe Steifigkeit aufzuweisen braucht, fällt der hintere
Holm 6 fort, so daß dann das Rotorblatt nur den vorderen Holml, den Flügelkern 5 und die Deckhaut 7
aufweist.
In dem der Vorderkante benachbarten Abschnitt des vorderen Holmes 1 ist ein Rohr 8 aus Glasfasern
angeordnet, in welchem Metallmassen zur statischen und dynamischen Auswuchtung des Flügels untergebracht
sind.
Zur Herstellung eines Rotorblattes der unter Bezugnahme auf F i g. 1 und 2 beschriebenen Gattung
mit oder ohne hinteren Holm wird eine Wickelapparatur benutzt, welche in F i g. 3 bis 8 zur Herstellung
eines Rotorblattes ohne hinteren Holm dargestellt ist. Diese Apparatur enthält einen drehbaren Wickelrahmen
9, der genügend steif ist, um die auf den Glasfaden ausgeübten Vorspannungskräfte auszuhalten,
welche z. B. zwischen 10 und 30 kg/mm2 liegen. Der Wickelrahmen wird um eine zu ihm senkrechte Drehachse
10 mittels eines Motors 11 in Umdrehung versetzt (F i g. 3).
An diesem Wickelrahmen sind zwei Flügelwurzelbeschläge 3 α und 3 b in einer durch die Drehachse 10
gehenden Ebene angebracht. Jeder Flügelwurzelbeschlag ist an dem Wickelrahmen 9 durch eine Achse
12 (F i g. 5 und 6) befestigt, welche durch den Schenkel 13 des Flügelwurzelbeschlages tritt, welcher auf
der Seite der Hinterkante des herzustellenden Rotorblattes liegt. Stellschrauben 14 stützen sich an diesen
Flügelwurzelbeschlägen ab und gestatten die Einstellung ihrer Ausrichtung bei der Anbringung an dem
Wickelrahmen 9 durch Drehung der Flügelwurzelbeschläge um ihre Achsen 12. Jeder Flügelwurzelbeschlag
läuft in eine Flügelkernhälfte 15 aus, welche an ihn angeklebt ist, und auf welche der Glasfaden aufgewickelt
wird.
Der drehbare Wickelrahmen 9 trägt eine Traverse 16, an welcher die hintere Teile 17 und 18 einer vierteiligen
Form befestigt sind, deren vordere Teile 19 und 20 während der Bewicklung nicht benutzt werden.
Diese Formteile bilden einen Hohlraum, in welchem eine den Flügelkern 5 bildende Füllung 21 angeordnet
wird. Die Füllung wird an dem drehbaren Wickelrahmen vor der Vornahme der Bewicklung an-
gebracht und durch die hinteren Formteile 17 und 18 in ihrer Stellung gehalten. Der drehbare Wickelrahmen
9 trägt außerdem gegenüber den Flügelwurzelbeschlägen 3 α und 3 b auf der diesen abgewandten Seite
Achsen 22, welche zu dem Wickelrahmen senkrecht liegen und eine am Ende angeordnete Rolle 23 tragen
(Fig. 3).
Gegenüber dem drehbaren Wickelrahmen ist die an einem Gestell 24 angebrachte Abwickelapparatur angeordnet
(F i g. 3). Diese Apparatur weist eine eine Glasfadenspule 26 tragende Waage 25 auf, wobei ferner
ein Regler 28 für die Spannung des Fadens vorgesehen ist. Der von der Spule abgewickelte Glasfaden
27 läuft zwischen Rollen 28 a hindurch, welche von Flanschen 28 b gehalten werden, welche von einem
Hebel 29 getragen werden, welcher mit einem Gegengewicht 30 versehen und an Armen 31 um eine zu der
Drehachse 10 parallele Achse schwenkbar ist, um den Faden unter Spannung zu setzen. ,
Hinter den Rollen 28 α läuft der Faden nacheinander
über eine erste feste Rolle 32, über eine Rolle 33 eines durch Gewichte 35 belasteten Tänzers 34, über
eine zweite feste Rolle 36, über die zweite Rolle 37 des belasteten Tänzers und schließlich über eine dritte feste
Rolle 38. Diese feste Rolle 38 ist fest mit einer Welle 39 verbunden, welche zu der Drehachse 10 parallel
angeordnet ist, und an welcher ein Halter 40 schwenkbar ist. Der Halter 40 trägt zwei Führungsstangen 41 für einen Schlitten 42, welcher in der Querrichtung
mittels einer von einem Getriebemotor 44 angetriebenen Schraubenspindel 43 verschieblich ist
(Fig. 7 und 8).
An dem Schlitten ist eine Einrichtung 45 zum Tränken des Glasfadens 27 in Form eines Gefäßes angebracht,
in welche der Glasfaden nach Vorbeigang an der Rolle 38 durch eine Düse 46 eintritt, welche eine
nach außen erweiterte Öffnung besitzt (Fig.4). Der Glasfaden 27 tritt aus dem Gefäß durch eine Düse 47
aus, welche im Querschnitt die Form eines Venturirohres besitzt und das Abtropfen des mit dem in dem
Gefäß enthaltenen flüssigen thermoplastischen Harz 48 getränkten Glasfadens 27 bewirkt. Nach dem Austritt
aus dem Gefäß wickelt sich der Glasfaden 27 auf die an dem drehbaren Wickelrahmen 9 angebrachten
Flügelwurzelbeschläge 3 α und 3 b auf. Die Schwenkbewegung des Halters 40 des Schlittens 42 und des
Gefäßes der Einrichtung 45 um die Welle 39 wird durch einen Führungsarm 49 herbeigeführt, welcher
an diesem Halter befestigt ist und sich mit seinem Ende nacheinander an den beiden an dem drehbaren
Wickelrahmen befestigten Rollen 23 abstützt (F i g. 3). Ein Rückgewinnungsgefäß 50 ist unter der
Einrichtung 45 angeordnet.
Die seitliche Verschiebung des mit thermoplastischem Harz getränkten Glasfadens 27 zur Bewicklung
der an den Flügelwurzelbeschlägen 3 α und 3 b befestigten
Wickelkernhälften 15 erfolgt durch eine Translationsbewegung des von dem Schlitten 42 getragenen
Gefäßes der Einrichtung 45. Die Aufwicklung des Glasfadens 27 auf die Flügelwurzelbeschläge
3 a und 3 b erfolgt in zu der Achse der Wickelkernhälften 15 parallelen Schichten und wird durch einen
schrittweisen Vorschub des Schlittens 42 um einen dem Fadendurchmesser entsprechenden Schritt erzielt.
Dieser Vorschub wird durch einen Kontakt 51 gesteuert, welcher beim Vorbeigang des Flügels während
der Bewicklung durch einen Taster 52 geschlossen wird, welcher um eine zu der Drehachse 10 parallele
Achse 53 schwenkbar ist, welche an einem fest mit dem Schlitten 42 verbundenen Halter 54 angebracht
ist (F i g. 7 und 8). Dieser Taster ist fest mit einem axial verschieblichen Schalter 55 verbunden, welcher
mit Reibung in einem festen Halter 56 verschieblich ist und waagerecht die Fläche bestreicht, welche von
einer mit einer Schaltungsanordnung bedruckten Schablone 57 begrenzt wird, welche von einem an
dem Halter 40 befestigten Teil 58 getragen wird. Diese Schablone 57 gibt das Profil der herzustellenden
Bewicklung unter Berücksichtigung des Verhältnisses der Hebelarme des Tasters 52 und des axial verschieblichen
Schalters 55 wieder und hat eine waagerechte Erstreckung C, welche der gesamten Translationsbewegung
des Schlittens 42 entspricht. Jedesmal wenn der axial verschiebliche Schalter auf einen
Schenkel der Schablone 57 trifft, bewirkt er die Umkehr des Speisestroms des Getriebemotors 44 und somit
die Bewegungsumsteuerung des Schlittens 42.
Die Herstellung eines Rotorblattes unter Benutzung der Einrichtung der F i g. 3 bis 8 geht folgendermaßen
vor sich.
Der vorher bearbeitete Flügelkern 5 wird an dem drehbaren Wickelrahmen 9 angebracht, an welchem
er durch die hinteren Teile 17 und 18 der Form gehalten wird. Die Flügelwurzelbeschläge 3 α und 3 b werden
an dem drehbaren Rahmen angebracht. Hierauf wird der Glasfaden 27, welcher während seines
Durchlaufs durch das Gefäß der Einrichtung 45 mit thermoplastischem Harz getränkt wurde und bei dessen
Austritt aus dem Gefäß der überschüssige Kunststoff abgetropft wurde, auf die Wickelkernhälften 15
und die Flügelwurzelbeschläge durch Drehung des Wickelrahmens 9 mittels des Getriebemotors 11 aufgewickelt.
Die Kontrolle des Glasfadenvolumens erfolgt durch Wägen der Spule 26 mittels der Waage 25.
Die Kontrolle der Verteilung längs der Sehne des Profils erfolgt unter der kombinierten Wirkung des Tasters
53, des axial verschieblichen Schalters 55 und der gedruckten Schaltung der Schablone 57. Wenn
eine Stauchung in dem bereits bewickelten Abschnitt auftritt, wird der Glasfaden mehrmals über die besondere
Stelle gewickelt, und der Kontakt 51-52 wird erst wieder hergestellt, wenn der aufgewickelte Faden von
neuem die Stelle des benachbarten Fadens erreicht hat.
Die Schichthälften aus dem mit Harz getränktem Glasfaden, welche nach der Bewicklung zwischen den
beiden Flügelwurzelbeschlägen 3 a und 3 b angeordnet sind, werden durch Anbringung der vorderen
Teile 19 und 20 der Form sowie mit Hilfe von Bügeln 59 (F i g. 2 und 5) gepreßt und auf dem Abschnitt 4
des Flügelkerns 5 auf ihre endgültige Form gebracht. Die Längsfugen der Form sind so angeordnet, daß sie
als Führungen dienen, und für die Abfuhr des überschüssigen Harzes sind entsprechende Austrittslöcher
vorgesehen. Die durch den Rahmen, die Form und den Inhalt derselben gebildete Anordnung wird dann
im Ofen polymerisiert.
Nach der Polymerisierung wird die Form auseinandergenommen und der Überzug wird dadurch hergestellt,
daß auf den polymerisierten Teil nach der Entfernung der Bügel 59 mehrere Schichten von Glasfasergewebe
als Deckhaut 7 mit unter 45° gekreuzten, mit Harz getränkten Fasern aufgewickelt werden. Der
Überzug mit dem Gewebe erfolgt an der Hinterkante des Profils so, daß bei jeder Aufwicklung eine Verschiebung
um eine geringe Strecke längs der Sehne
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vorgenommen wird. Die Bügel 59 werden dann wieder
auf dem Überzug festgezogen, und die Gesamtanordnung wird in der Form gepreßt und in den Ofen gebracht.
Nach der Polymerisierung wird der erhaltene Teil entgratet und mit Wasser mit Hilfe von Schnurgelpapier
abgeschliffen.
Der so hergestellte Teil kann je nach der gewünschten Flügelart auf zwei verschiedene Weisen benutzt
werden. Wenn es sich um einen Flügel großer Länge handelt, wird der Teil in der Nähe eines der Flügelwurzelbeschläge
3 α oder 3 b abgeschnitten, wobei der mit dem Flügel fest verbundene Flügelwurzelbeschlag
unmittelbar als Flügelwurzelbeschlag benutzbar ist. Wenn dagegen ein Flügel verhältnismäßig geringer
Länge hergestellt werden soll, kann der Teil in seiner Mitte zerschnitten werden, so daß zwei Flügel geringer
Länge mit ihren Flügelwurzelbeschlägen entstehen. In beiden Fällen wird mit dem abgeschnittenen
Abschnitt des Flügels durch Formen ein aus dem deichen thermoplastischen Harz hergestellter Abschlußansatz
kombiniert.
Wenn ein Flügel mit einer verhältnismäßig großen Steifigkeit infolge des Vorhandenseins eines hinteren
Holms im hinteren Abschnitt des Profils hergestellt werden soll, kann ein Flügelwurzelbeschlag der in
F i g. 9 bis 13 dargestellten Art benutzt werden. Dieser
Flügelwurzelbeschlag 3 c unterscheidet sich von dem Flügelwurzelbeschlag 3 der F i g. 5 und 6 dadurch,
daß er eine Verlängerung 60 in Richtung auf die Hinterkante des herzustellenden Flügels besitzt. An diesem
Beschlag werden dann ein Wickelkern 15 c zur Wicklung des vorderen Holms sowie der Vorderkante
und eine Wickelkernhälfte 61 zur Wicklung des hinteren Holms angebracht. Diese Wickelkernhälften übergreifen
wechselseitig den Steg 62 des Flügelwurzelbe-Schlages 3 c und die Verlängerung 60 desselben. Zum
Abgleich der Formänderungen zur Herstellung einer stabilen Unterlage für jede Bewicklung werden Zwischenstücke
63 aus bewehrtem Kunstharz auf den Flügelwurzelbeschlag geklebt. Derartige Zwischenstücke
können mit dem Flügelwurzelbeschlag 3 benutzt werden.
Zur Herstellung eines Flügels mit hinterem Holm bei Benutzung von zwei Flügelwurzelbeschlägen der
dem Flügelwurzelbeschlag 3 c der F i g. 9 entsprechenden Art wird das erhaltene Gebilde nach Bewicklung
des Holms und Polymerisierung vor der Anbringung des Überzuges entgratet und hierauf an dem
drehbaren Wickelrahmen 9 umgedreht, wobei die Flügelwurzelbeschläge
mittels der beiderseits der Vorderkante angeordneten Befestigungslöcher 64 befestigt
werden. Hierauf wird der hintere Holm auf die Wikkelkernhälften 61 aufgebracht, während die anderen
Herstellungsschritte unverändert bleiben.
Die durch die Teile 17 bis 20 gebildete Form kann innen entsprechend der endgültigen Form des Profils
ausgearbeitet und für die der Anbringung des Überzuges vorausgehenden Arbeitsgänge mit Blechen ausgekleidet
werden, deren Dicke gleich der des Überzuges ist. Es können auch zwei Formen hergestellt werden,
deren Innenformen dem Profil ohne Überzug bzw. dem Profil mit Überzug entsprechen.
Für die statische und dynamische Auswuchtung des Flügels wird ein Rohr aus einem geschichteten Material,
z. B. das Rohr 8 der F i g. 6, welches durch eine V-förmige Passung mit der Spitze 66 der Verstrebung
der Aufwicklung der Fäden auf den Flügelwurzelbeschlag fest verbunden ist, an diesen Beschlag angeklebt.
Bei vorheriger Bestimmung der Verteilung und der Werte der Auswuchtungsmassen kann das Rohr
mit Metall gefüllt sein, es kann jedoch auch leer eingesetzt werden und nach dem Zerschneiden der hergestellten
Anordnung mittels einer Stange gefüllt werden, deren Gewicht bedarfsgemäß verringert wird, um
die statische Auswuchtung in der Tiefe und in Richtung der Spannweite des Flügels herzustellen. Das
Rohr kann zwischen die Flügelwurzelbeschläge entweder vor der Bewicklung oder nach der Bewicklung
eingesetzt werden, jedoch dann vor der ersten Einbringung in die Form. In diesem letzteren Fall wird
das Profil der Schablone 57 so verändert, daß der aufgewickelte Glasfaden bei der Anbringung des Rohrs
entsprechend dem Außenprofil des Flügels zurückgedrückt werden kann.
Wenn sich das Flügelprofil im Grundriß oder der Dicke nach ändert, wird es durch den Formungsvorgang
nach der Herstellung des Überzuges hergestellt, wofür eine es wiedergebende Form benutzt wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Tragflügel, insbesondere Hubschrauberrotorblatt, mit einem aus glasfaserverstärktem Harz
bestehenden Holm, einem aus einem leichten Füllstoff aufgebauten Flügelkern und einer aus glasfaserverstärktem
Harz bestehenden Deckhaut, dadurch gekennzeichnet, daß der Holm aus vorgespannten, harzgetränkten, durch Wikkein
in Flügellängsrichtung auf einen Wickelkern aufgebrachten Glasfaden besteht, wobei diese den
fest mit dem Wickelkern verbundenen Flügelwurzelbeschlag (3, 3 c) umschlingen.
2. Tragflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Holm in an sich bekannter
Weise zweiteilig als vorderer (1) und als hinterer (6) Holm ausgebildet ist, wobei die den hinteren
Holm bildenden Fadenstränge an der Flügelprofilober- und -Unterseite jeweils zwischen dem FHigelkern
(5) und der Deckhaut (7) angeordnet sind.
3. Tragflügel nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des vorderen
Holms (1) nahe der Flügelvorderkante ein Rohr (8) angeordnet ist. welches Metallmassen
zur Auswuchtung des Flügels enthält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Tragflügels nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch die folgenden, nacheinander auszuführenden Verfahrensschritte:
a) Wickeln von Glasfaden auf einem langgestreckten Wickelrahmen (9) jeweils um
einen an jedem Ende des Wickelrahmens angeordneten Flügehvurzelbeschlag (3 a,
3 b), wobei der Abstand der Flügelwurzelbeschläge voneinander größer als die Länge
des herzustellenden Flügels ist;
b) Befestigen der gewickelten Fadenschichten an den Flügelwurzelbeschlägen durch Bügel
(59);
c) Formen und Polymerisieren des gewickelten Glasfaseraufbaus;
d) Überziehen des gewickelten Glasfaseraufbaus und des Flügelkerns mit die
Deckhaut bildenden Glasfasermatten aus schräg zur Flügellängsachse verlaufenden harzgetränkten Glasfaden;
e) erneutes Formen und Polymerisieren des Glasfaseraufbaus;
f) Abschneiden eines der beiden Flügelwurzelbeschläge und Aufbringen eines die Flügelspitze bildenden, aus dem gleichen Harz
hergestellten Abschlußansatzes auf den Flügel.
5. Verfahren nach Anspruch 4 zur Herstellung eines Tragflügels geringer Spannweite, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit Glasfasermatten überzogene und polymerisierte Flügelaufbau zur
Bildung je eines Flügels mit einem Flügelwurzelbeschlag in der Mitte durchtrennt wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 4 bis 5, gekennzeichnet
durch eine vierteilig ausgeführte, hohle, an den Flügelwurzelbeschlägen (3 a, 3 b) des Wikkelrahmens"
(9) zentrierte Form (17. 18, 19, 20)
45 mit dem Profil des herzustellenden Rügeis, deren hintere, den Flügelkern (5) enthaltenden Teile
(17, 18) während des Wickelvorganges am Wikkelrahmen befestigt sind, wobei der Wickelrahmen
um eine rechtwinklig zu seiner Längsachse verlaufende Achse (10) drehbar zur Aufnahme
des von einer Abwickelvorrichtung zugeführten Glasfadens (27) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickelvorrichtung einen
Regler (28) zur Aufrechterhaltung der Vorspannung des Glasfadens (27) umfaßt, wobei der Glasfaden
durch einen belasteten Tänzer (34, 35) zwischen an der Abwickelvorrichtung befestigten
Rollen (32, 36, 38) auf die gewünschte Spannung gebracht wird und daß an der letzten, den Glasfaden
führenden Rolle (38) eine Einrichtung (45) zum Tränken und Abtropfen des Glasfadens angeordnet
ist, welche an einem in Querrichtung verschiebbaren Schlitten (42) befestigt ist, wobei dieser
durch eine das vorgegebene Flügelprofil abtastende Anordnung gesteuert wird.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein an dem Halter (40) des
Schlittens (42) befestigter, mit dem Halter um eine zur Drehachse (10) des Wickelrahmens (9) parallele
Achse schwenkbarer Führungsarm (49) sich bei umlaufenden Wickelrahmen abwechselnd an
jeweils einer an jedem Ende des Wickelrahmens befestigten Rolle (23) abstützt.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die das herzustellende
Flügelprofil abtastende Anordnung eine dieses Profil wiedergebende Schablone (57) aufweist,
deren Fläche waagerecht von einem Schalter (55) überstrichen wird, welcher an dem Schlitten
(42) angeordnet ist, und daß die Bewicklung mit zu der Wickelachse parallelen Schichten dadurch
erfolgt, daß der Schlitten jeweils um einen dem Durchmesser des Glasfadens (27) entsprechenden
Schritt vorrückt, wobei dieser Vorschub durch einen Kontakt (51) gesteuert wird, welcher
von einem Taster (52) bei jedem Vorbeigang des Wickelrahmens (9) geschlossen wird.
10. Verfahren zur Herstellung eines Tragflügels nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Wicklung eines vorderen (1) und eines hinteren (6) Holms nach der Wicklung
des vorderen Holms die Flügelwurzelbeschläge (3 c) von dem Wickel rahmen (9) abgenommen
und zur Wicklung des hinteren Holms umgedreht am Wickelrahmen befestigt werden.
11. Verfahren zur Herstellung eines Tragflügels
nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (8) vor dem ersten
Formvorgang entweder vor oder nach der Bewicklung an dem Flügelwurzelbeschlag (3) angeklebt
wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Tragflügels nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
bei Einbau des Rohres (8) nach der Bewicklung das Profil der Schablone (57) derart ausgebildet
ist, daß nach dem Einbau des Rohres die aufgewickelten Fadenschichten dem Profil der Flügeloberfläche
entsprechen.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR10437A FR1443155A (fr) | 1965-03-24 | 1965-03-24 | Perfectionnements apportés aux pales d'hélicoptère et à leurs procédés et appareillages de fabrication |
FR10437 | 1965-03-24 | ||
DES0102637 | 1966-03-19 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1629628A1 DE1629628A1 (de) | 1971-08-26 |
DE1629628C true DE1629628C (de) | 1973-05-10 |
Family
ID=
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