DE1629286B1 - Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen - Google Patents

Description

• Die Erfindung betrifft ein Nerfahren zum Herstellen von Schichtstoften aus im Tauziehverfahren verformten Kunststoff-Folien und an diese angeschäumten Schaumstoffen auf der Basis von Polyester- oder Polyätherurethan-Schäumen.
• Es ist bekannt. die ausvakuumverformbaren Folien hergestellten Tiefziehteilc mit Polyester- oder insbesondere Polyätherurethan-Schäumen auszuschätimen. Man erhält dadurch gepolsterte Formteile. die beispielsweise im-Automobilbau. z. B. äls Armaturenbrettverkleidungen, verwendet werden. Die Formteile der genannten Art haben sich in der Praxis gut bewährt. doch besteht bis jetzt der Nachteil, daß beim Ausschäumen leicht eine nur ungenügende Haftung zwischen Schaumstoff und Folie auftritt. Beim Prüfversuch läßt sich daher in diesen Fällen die Folie wieder glatt von der Schaumstoffschicht trennen.
• Beim Gebrauch kann sich die ungenügende Haftung dadurch bemerkbar machen. daß sich die Folie stellenweise abhebt, wodurch störende Hohlräume zwischen Folie und Schaumstoffschicht entstehen. Es ist zwar versucht worden, die Haftung zwischen Folie und Schaumstoffschicht zu verbessern, indem man die Folienoberfläche mit einer Aufrauhung versehen hat.
• Diese Versuche haben aber zu keiner nennenswerten Verbesserung geführt. da die Aufrauhung bei dem der Ausschäumung vorangehenden Tiefziehvorgang weitgehend verloren geht. Es ist bei der Herstellung von Schichtstoffen bereits bekannt. die Haftfähigkeit von Polyurethan-Hartschaumstoffen auf Deckschichten dadurch zu verbessern, daß man die Oberflächen der Deckschichten vor dem Aufbringen der Schaummasse mit Reaktionsbeschleunigern für den Verschäumungsprozeß vorpräpariert. Dieses Verfahren, das von Blechen oder Sperrholz als Deckschichten Gebrauch macht, hat den Nachteil, da# durch das Aufbringen des Reaktionsbeschleunigers-vor vor dem Hinterschäumen ein gesonderter Arbeitsgang erforderlich wird. Es ist weiter bekannt, Schichtstoffe auf der Basis von Polyurethanen herzustellen: indem man in einer Form zunächst eine kompakte Deckschicht aus einem Polyester-Polisocyanat-Gemisch herstellt und anschließend in der gleichen Form mit einem schaumfähigen Polyester-Polyisocyanat-Gemisch hinterschäumt. Haftungsprobleme, wie sie zwischen Kunststoffolien und Schaumstoffen bestehen, stellen sich hier nicht, da der in der Form herzustellende Körper aus dem gleichen Grundmaterial besteht.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen aus im Tiefziehverfahren verformten Kunststoffolien und an diese angeschäumten Schaumstoffen auf der Basis von Polyurethansehaumstoffen zu schaffen, das zu einer festen Haftung zwischen den einzelnen Schichten führt, ohne daß die Folien einer gesonderten Vorbehandlung bedürfen Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemä# dadurch gelöst. daß man zur Verbesserung der Haftung zwischen den Kunststoffolien und dem Schaumstoff bei der Herstellung der Folien in diese reaktive, mit wenigstens einer schaumbildenden Komponente reaktionsfähige Gruppen einarbeitet und an diese Folien in an sich bekannter Weise die Schaumstoffe auf Polyurethanbasis anschäumt.
• Die gemä# der Erfindung zu verwendenden funktionellen Gruppen können in Form von reaktive Gruppen enthaltenden Hochpolymeren oder in Form von solche Gruppen aufweisenden Weichmacher in die Folie eingebracht werden. So eignen sich beispielsweise Hochpol ymere oder Weiehmacher mit freien Hydroxyl- Carboxyl-, Amino- oder Alkvlaminogruppen. Beispiele für derartige Verbindungen sind z. B. teilverseifte Vin~lchlorid -Vinylacetat-Copolymere. teilverseifte ternäre Polvmere aus Vinylchlorid; Vinylacetat - und Maleinsäureestern, teilverseifte Polymere oder Copolymere auf Basis von Acryl- oder Methacrylsäureestern oder Polyester mit freien OH- oder COOH-Enderuppen. Es ist hierbei bemerkenswert. daß relativ geringe Mengen an reaktiven Gruppen ausreichen, um eine ausgezeichnete Haftung zwischen Folie und Schaumstoff herbeizuführen. So erwies sich. um ein Beispiel zu geben, bei einer aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS-Polymere) mit einem Anteil an 30 % Suspensions-Polyvinvlchlorid bestehenden Tiefziehfolie die Haftung mit einem Polyurethanschaum als unzurei- -chend. Wenn man jedoch 5 bis 10 Teile des venvendeten Polyvinylchlorids durch ein Copolymeres aus 90 % Vinylchlorid, 5 OIo Vinylacetat und 5 °/o Vinylalkohol ersetzt, ergibt sich eine allen Erfordernissen entsprechende Haftung.
• Die Anwendung des neuen Verfahrens ist insbesondere bei solchen tiefziehfähigen Kunststoffolien vorteilhaft,- -die Copolymere aus Acrlnitril, Butadien und Styrol (ABS-Polymere). gegebenenfalls zusammen mit anderen Polymeren, als Filmbildner aufweisen.
• Die Erfindung ist an Hand der F i g. 1 und 2 näher veranscl7aulicht.
• F i g. 1 zeigt eine Kunststoffolie 1. an die ein Polyurethan-Schaumstoffkörper 7 angeschäumt ist, und zwar in herkömmlicher Weise. Wie F i g. 1 erkennen läßt. wird beim Rei#versuch die Folie 1 glatt vom Schaumstoffkörper 2 getrennt.
• In Fig. 2 ist : zum Vergleich eine Foliel dargestellt, an die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung der PalSlurethan-Sch aumstoffkörper angeschäumt -wurde-. Der Reißversuch zeigt hier, daß die Haftung zwischen Folie und Schaumsloffkörper eine derart starke ist. daß es zum Reißen des Schaumstoffes kommt, während die Verbindung zwischen Folie und Schaumstoffkörper erhalten bleibt.

Claims (1)

1. Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen von Schichtstoffen aus im Timefziehverfahren verformten Kunststofffolien und an diese angeschäumten Schaum--stoffen auf der Basis von Polyester- oder Polyätherurethan-Schäumen, d a d u r c h gekennz ei ch n e t. daß man zur Verbesserung der Haftung zwischen den-Kunststoffolien und dem Polyurethan-Schaumstoff bei der Herstell-ung der Folien- in diese reaktive. mit wenigstens einer schaumbildenden Komponente reaktionsfähige Gruppen einarbeitet und an diese Folien in an sich bekannter Weise die Schaumstoffe ansclläumt.