DE1933012A1 - Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffkoerpern mit thermoplatischer Aussenhaut - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Schallmatoffkörpern mit thermoplastischer Außenhaut Die Herstellung von Forinkörpern aus Schaumstoffen durch Ausschäumen verschäumbarer Kunststoffmassen in offenen oder geschlossenen Formen ist bekannt. Die auf diese Weise hergestellten Formkörper, seien sie offenzellig oder mit geschlossenen Zellen, kommen für viele Verwendungszwecke mit Vorteil zur Anwendung. Bei anderen Verwendungszweeken stört jedoch die Oberflächenstruktur dieser Schaumstoffkörper und man ist daher schon dazu übergegangen, eine nachträgliche Vergütung der Oberlächen vorzunehmen. Bekannt ist die Kaschierung von fertigen Schaumstoffkörpern mit Kunststoffolien' oder das Aufbringen einer Lackschicht. Hierdurch kann beispielsweise eine Farbgebung vorgenommen werden oder aber man kann dem Schaumstoffkörper eine größere Lichtbeständigkeit erteilen.
• Das Kaschieren ist jedoch nur bei laufenden Bahnen wirtschaftlich. Bei kleineren dreidimensionalen Formkörpern wUrde es darüber hinaus fertigungstechnische Schwierigkeiten mit sich bringen.
• DieErSindung-geht ,daher von der Aufgabe aus, ein Verfahren zu schaffen, das die Möglichkeit bietet, dreidimensionale Sorakörper aus Kunststoff rnit-nahtloser thermoplastischer Außenhaut in einem Arbeitsgang herzustellen.
• Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine schäumbare Kunststoffmasse in einem thermoplastischen Kunststoffschlauch, dessen Enden ganz oder teilweise abgeklemmt sind und der sich im Inneren einer Form befindet, zur Aussehäumung gebracht. Bei Anwendung dieser Verfahrensmaßnahmen kommt es infolge der bei der Ausschäumung entstehenden Reaktionswärme zu einer Aufweichung des Kun'ststoffschlauches, der plastisch verformt wird und sich unter dem Druck der expandierenden Schaumstoffmasse gegen die Innenwand der geschlossenen Formdrück0 Man erhält dabei einen dreidimensionalen Schaumtoffkörper, der von einer nahtlosen thermoplastischen Kunststoffhaut allseits umgeben ist. Verwendet man hierbei einen farbigen oder pigmentierten Kunststoffschlauch, so weist der als Endprodukt angefallene Schaumstoffkörper eine entsprechende glatte farbige Oberfläche auf. Eine Nachbehandlung zum Zwecke der Farbgebung erübrigt sich daher. Durch Wahl entsprechender Formen hat man es weiter in der Hand, der Oberfläche des Formkörpers eine Profilierung oder Strukturierung zu erteilen.
• Pur die praktische Ausführung des neuen Verfahrens ist es zweckmäßig, das Abklemmen der Schlauchenden durch die Form selbst vorzunehmen. Diese kann mit Ausnehmungen versehen sein, die ein nur teilweises Abklemmen unter Belassung einer Einfüllöffnung gestatten. Es empfiehlt sich weiter, die Form mit Kapillaröffnungen zu versehen, um den Luftaustritt aus der Vorm während des Schäumungsvorganges zu ermöglichen.
• Die Erfindung ist anhand der Figuren näher erläutert, die verschiedene Phasen des erfindungsgemäßen Verfahrens veranschaulichen. Als Beispiel ist die Herstellung eines kugelförmigen Schaumstoffkörpers mit thermoplastischer Aufenhaut gewählt.
• Zur Herstellung des kugelförmigen Schaumstoffkörpers dient eine aXs den Backen 1a und 1b bestehende bestehende Form 1, von denen aus Gründen der Anschaulichkeit in Fig. 1 jeweils nur die hintere Hälfte dargestellt ist. Die Backen ia und 1b der Form sird-mit Kapillaröffnungen 2 versehen, die beim Forngebung ein Entweichen der Luft aus der Form ermöglichen. Die Backen 1a und 1b sind weiter mit leinec Ausnehmunge 3 versehen, die bei geschlessener Form eine Einfüllöffnung bilden. Zwischen den beiden Bachen 1a und 1b, die in Fig. 1 in geöffnetem Zustand d-er Form dargestellt sind, befindet s'ch der thermoplastische Kunststeffschlauch 4. Schlie@t man die Form.
• so wird, wie dies Fig. 2 zeigt, daß eine Ende des Kunststoffschlauches ahgeklemmt, währers das andere Ende, bedingt durch die Ausnehmungen 3, eine kleine Öffnung bildet, durch die eine schaumbildende Masse 5 eingefüllt wird. Bei der nun eintretenden chemischen Reaktion expandiert die schaumfähige Masse unter Schaumbildung und Wärmeentwicklung. Der Kunststoffschlauch wird hierdurch plastisch und legt sich, wenn der Schaumstoff das Forminnere ausgefüllt hat, als Eaut an die Innenwandung der Form an. Nach Abschluß des Schäumungsvorganges und Abkühlung erhält man, wie dies Fig. 3 zeigt, ein Formteil 6, das eine mit dem Schaumstoffkörper fest verbundene geschlossene Außenhaut aus Kunststoff aufweist. Verwendet man bei diesem Schäumungsvorgang eingefärbte Kunststoffschläuche, so werden Formkörper erhalten, die bereits ihre Farbgebung erfahren haben und daher keiner weiteren färbenden Nachbehandlung bedürfen. Auch hat man es durch Wahl entsprechender Formen in der Hand, Formkörper mit strukturierter Oberfläche herzustellen. Ein Beispiel einer derartigen Form 7 ist in Fig. 4 dargestellt.
• Die bei den bisherigen Schäumungsverfahren häufig festzustellenden Lufteinschlüsse machen sich bei den erfin---dungsgemäß hetgestellten Formkörpern nicht störend bemerkbar, da sie von der Auenhaut abgedeckt werden. Außerden bildet die Äur.enliaut zusammen mit dem Schaumstoffkörper ein---Veround3yotem, das die erforderliche Stabilität gewährleistet.
• Um beim Schäumungsvorgang eine gleichmäßiger Struktur des Schaumstoffes zu erkalten, kann es zweckmäBig sein, die zum Schäumen verwendete Form während des Reaktionsvorganges zu bewegen, beispielsweise rotieren zu lassen.
• Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu verwendende Schlauchteil kann im Extrusionsverfahren, Blasverfahren sowie auf sonstige Weise z.B. aus Platten- oder Folienmaterial hergestellt sein. Je nach Wahl der zur Anwendung kommenden Form lassen sich beispielsweise Flachprofile wie Möbeltüren mit Ornamentik, Schubkastenvorderstücke, Sitzschalen, Geländersprossen usw. herstellen. Je nach Wahl des Schaumsystems und der Außenhaut können die Formkörper starr oder auch elastisch sein. Es ist deshalb ohne weiteres möglich, abgepolsterte Teile oder Polsterteile nach dem Verfahren der Erfindung herzustellen.

Claims (4)

1. Patentanspruche Oi Verfahren zur Herstellung von Schaumstoffkörpern mit thermoplastischer Außenhaut, dadurch gekennzeichnet, daß-man eine schäumbare Kunststoffmasse in einem durch die Reaktionswärme des Schäumungsvorganges sich plastisch verformenden thermoplastischein Kunststoffschlauch, dessen Enden ganz oder teilweise abgeklemmt sind und der sich im Inneren einer geschlossenen Form befindet, zur Aussctäumung bringt.
2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

   daß man die Ausschäumung unter äußerer mechanischer Bewegung vornimmt.
3. 3) Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einer zwei- oder mehrteiligen Form (1) besteht, die AuSnehmungen (3) aufweist, welche das Abklemmen des einen Endes eines thermoplastischen Kunststoffschlauches unter Belassung einer Einfüllöffnung ermöglichen.
4. 4) Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese Kapillaröffnungen (2) aufweist, welche das Entweichen von Luft aus der Form während des Schäumungsvorganges ermöglichen.

   L e e r s e i t e