Spiral-Gewindebohrer Die Erfindung bezieht sich auf einen Spiral-Gewindebohrer
für Durchgangslöcher geringer Gewindelänge, insbesondere für Bleche. Die bekannten
kombinierten Spiral-Gewindebohrer bestehen aus einem abgesetzten zylindrischen Spiralbohrerteil,
einem Gewindebohrerteil mit kegeligem Anschnitt und einem zumeist zylindrischen
Schaft. Ihre Baumaße werden durch die hänge und Art des zu bohrenden Gewindes bestimmt.
Bei. großen Gewindetiefen ist ihr Anwendungsbereich begrenzt, weil der dann erforderliche
lange Spiralbohrerteil beim Anbohren sehr labil ist. Kombinierte Spiral-Gewindebohrer
üblicher Ausführung können infolgedessen nur auf starren Bohrmaschinen eingesetzt
werden, , und zwar wirtschaftlich möglichst mit unterschiedlichen Drehzahlen für
Bohren und Gewindeschneiden.
Die Erfindung bezweckt, einen Spiral-Gewindebohrer
derart auszubilden, daß er besonders günstig und wirtschaftlich für das Gewindebohren
bei Blechen und ähnlichen Bauteilen anwendbar ist, bei denen Durchgangslöcher mit
geringer Gewindelänge herzustellen sind. Geeignete Anwendungsgebiete für solche
Spiral-Gewindebohrer sind beispielsweise der Behälterbau, der Flugzeugbau und das
Baugewerbe, etwa zur Herstellung von mit Gewinde versehenen Bohrlöchern an Metallfensterrahmen
und dergleichen; bei allen diesen Anwendungsgebieten besteht ein Bedürfnis dafür,
einwandfreie Arbeiten mit Handbohrmaschinen ausführen zu können. Der erfindungsgemäße
Spiral-Gewindebohrer läßt sich jedoch auch bei ortsfesten Bohrmaschinen vorteilhaft
anwenden.
Die vorstehend umrissene Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Spiralbohrerteil des Spiral-Gewindebohrers kegelig ausgebildet ist und stufenlos
in den Gewindebohreranschnitt übergeht. Die kegelige Ausbildung-von Bohrerwerkzeugen
ist bei Kegelsenkern und bei Stiftlochbohrern zwar bereits bekannt; neu ist jedoch
ihre Anwendung in Verbindung mit anschließendem Gewindebohren. Gerade auf diesem
Anwendungsgebiet sind aber die spezifischen Vorteile, die kegeligen Werkzeugen vorgenannter
Art eigen sind, nutzbar zu machen, insbesondere die Möglichkeit der Ausführung solcher
Arbeiten im Handbohrbetrieb. Die erfindungsgemäß erzielten Vorteile haben besondere
Bedeutung für die Anwendung der neuen Spiral-Gewindebohrer bei
verhältnismäßig
dünnen Blechen, insbesondere bei solchenmit
einer Blechdicke bis
zu etwa 0,8 D, wenn D den Gewindenenndurchmesser bedeutet. Die robuste und verhältnismäßig
kurze Spitze des neuen Spiral-Gewindebohrers ermöglicht eine gute Zentrierung des
Werkzeugs, die mit dazu beiträgt, den Spiral-Gewindebohrer im Handbohrbetrieb anwenden
zu können. Die Verwendung des erfindungsgemäßen kombinierten Spiral-Gewindebohrers
bei Handbohrmaschinen ergibt auch keine Schwierigkeiten insofern, als beim Übergang
von Bohren zum Gewindeschneiden auf eine geringere Drehzahl umgeschaltet werden
müßte, weil der erfindungsgemäße Spiral-Gewindebohrer mit durchgehend gleichmäßiger
Drehzahl betrieben werden. kann. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Spiral-Gewindebohrers besteht darin, daß der kegelige Spiralbohrerteil stärker hinterschliffen
ist als der Gewindebohreranschnitt. Hierdurch ergibt sich beim Bohren des Kernloches
r ein freier, den lxialvorschub-erleichtender Schnitt, während der Gewindebohrerteil
besonders laufruhig, ratterfrei und sauber arbeitet. Die Erfindung wird an Hand
der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 eine Seitenansicht
des vorderen Teiles des neuen Spiral-Gewindebohrers und Fig. 2 eine Draufsicht auf
das stirnseitige Ende des Spiral-Gewindebohrers gemäß Fig. 1 von links gesehen.
In, der Zeichnung bedeuten 1 den Spiralbohrerteil, 2 den Gewindebohreranschnitt
und 3 den Gewindebohrerteil, an den sich der für die Erfindung unwesentliche und
daher
nicht gezeichnete Schaftteil anschließt. Der Spiralbohrer
teil 1 ist kegelig ausgebildet, er geht stufenlos in den Gewindebohreranschnitt
2 -über. d ist der kleine Spiralbohrerdurchmesser, d1 der Gewindebohrerkerndurchmesser
und d2 der lediglich als Bezugmaß eingetragene Kernbohrerdurchmesser für die übliche
Kernbohrung nach DIN 336.
ist der Spiralbohrer-Spitzenwinkel.
ist der Drallsteigungswinkel der Nute, deren Drallsteigung für den Spiralbohrerteil
und den Gewindebohrerteil gleich groß ist. Der unter dem Neigungswinkel
verlaufende Kegel ist derart hinterschliffen, daß am Spiralbohrerteil 1 ein Freiwinkel
entsteht, der größer ist als der Freiwinkel
am Gewindebohreranschnitt 2. Da der kleine Spiralbohrerdurchmesser d wesentlich
kleiner ist als der übliche Kernbohrerdurchmesser d2 nach DIN 336, sind eine bessere
Zentrierung, ein leichteres Anbohren, ein besonders hoher Traganteil des geschnittenen
Gewindes und ein sauberes Bohren gewährleistet, was vorzugsweise bei dünnen Blechen
besonders vorteilhaft ist. Zu den mit dem erfindungsgemäßen.Spiral-Gewindebohrer
erzielten Vorteilen gehören ferner die einfache Herstellung und der geringe Preis
des Werkzeuge, zumal das Werkzeug als gewalzter Bohrer herstellbar ist. Die gedungene
und stabile Ausführung des Bohrers ermöglicht seinen Einsatz mit Handbohrmaschinen,
was besonders für den Baustellenbetrieb.bedeutsam ist. Die kegelige Ausführung des
Spiralbohrerteils ergibt ein ruhiges Arbeiten. Die verhältnismäßig geringe
Länge
des erfindungsgemäßen Spiral-Gewindebohrers und damit seine geringe Durchtritts.länge
ergeben günstige Voraussetzungen für das Arbeiten an Hohlkörpern und ermöglichen
solche Arbeiten in vielen Fällen erst. Es bedarf keiner Drehzahländerung der Maschine,
um von Bohren auf Gewindeschneiden überzugehen.