DE19927386A1 - Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung und Werkzeug hierfür - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung und Werkzeug hierfürInfo
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Abstract
Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung, mit einem Werkzeug, das einen länglichen Schaft aufweist, der an seinem Umfang mindestens eine mit Schneidstollen versehene Gewindefräserschneide aufweist und an seinem unteren Ende einen Bohrfräskopf, mit den folgenden Schritten: DOLLAR A - Mit Hilfe des Bohrfräskopfes, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des die Gewindefräserschneide aufweisenden Schaftbereichs, wird durch zirkulares Bohrfräsen eine Kernbohrung von gewünschtem Durchmesser erzeugt und DOLLAR A - nach Erreichen der Bohrtiefe wird durch seitliches Versetzen des Werkzeugs und eine schraubenlinienförmige Bewegung um die Bohrungslängsachse mit den Schneidstollen ein Gewinde erzeugt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung
mit einem Werkzeug nach dem Patentanspruch 1.
Aus DE 36 27 798 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung von Gewindebohrungen mit
einem Kombinationswerkzeug bekanntgeworden. Das Werkzeug ist ein sogenannter
Bohrgewindefräser, dessen Schaftspitze als Bohrwerkzeugabschnitt ausgebildet ist
und dessen Schaft an seinem Umfang Gewindefrässchneiden aufweist. An dem der
Bohrspitze abgewandten Ende ist ein Anfaswerkzeug am Schaft vorgesehen. Das
bekannte Kombinationswerkzeug formt zunächst eine Gewindekernbohrung. Nach
Erreichen der Bohrtiefe wird durch Zurückziehen des Werkzeugs um eine Gewinde
steigung der Gewindeeinlauf hergestellt. Anschließend wird das Bohrwerkzeug in eine
zur Bohrungsachse exzentrische Stellung verfahren, und zwar radial oder entlang
einer Spitale. Anschließend wird das Werkzeug zirkular bewegt entsprechend einer
Schraubenlinie um mindestens 360°, um alle Gewindegänge gleichzeitig durch Fräsen
zu erzeugen. Nach Formung des Gewinde wird das Werkzeug wieder in die zentrische
Stellung zurückgefahren und in die Ausgangsstellung zurückgezogen.
Ein ähnliches Bohrgewindefräsen ist in der WO 88/05361 beschrieben. Auch das
Gewindefräsen nach der DE 39 22 707 A1 beschreibt ein derartiges Verfahren, wobei
jedoch ein Zurückziehen des Werkzeugs nach dem Erreichen der tiefsten Kernloch
bohrstellung nicht stattfindet. Dies wird dadurch erreicht, daß das Kombinationswerk
zeug in Richtung quer zur Längsachse seitlich versetzt und schraubenlinienförmig um
die Bohrungslängsachse nach außen bewegt wird. Ein derartiges Verfahren hat den
Vorteil, daß das sonst erforderliche Zurückziehen des Werkzeugs aus der tiefsten
Bohrstellung wegfällt und das Werkzeug sogleich in die Fräsposition verfahren wer
den kann. Damit sind die Totzeiten verringert.
Aus EP 0 334 002 ist ein Kombinationswerkzeug bekanntgeworden, bei dem das
untere Ende als Stirnfräser ausgebildet ist. Die Herstellung der Kernlochbohrung bzw.
des Gewindes findet in der oben beschriebenen Art und Weise statt. In dieser Druck
schrift ist jedoch auch ein Verfahren beschrieben, das es ermöglicht, mit dem Ge
windefräser einen Nenndurchmesser herzustellen, der größer ist als der Fräserdurch
messer, so daß unterschiedliche Gewindedurchmesser mit gleichen Steigerungen
erzeugt werden können. Dies ist mit den oben beschriebenen bekannten Verfahren und
Werkzeugen nicht möglich. Im zuletzt beschriebenen Fall wird das Werkzeug durch
seitliches Verfahren auf eine Kreisbahn gebracht und hierbei um eine Steigung ange
hoben. Es ist auch möglich, das Werkzeug nur um ein verhältnismäßig geringes Maß
seitlich zu versetzen, im Grenzfall nur um das Maß der Ganghöhe. Der erzielbare
maximale Gewindedurchmesser wird lediglich durch den Werkzeugdurchmesser
begrenzt. Das seitliche Versetzmaß ist kleiner als der Außendurchmesser des Ge
windefräsers.
Aus EP 0 780 182 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung sowie
ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens beschrieben, bei dem das Kombi
nationswerkzeug die Aufgabe hat, eine Gewindebohrung unabhängig von seiner
Gewindetiefe durch Zirkularfräser anzufasen. Hierzu wird das Werkzeug nach dem
Bohrprozeß aus der Bohrung axial so weit zurückgezogen, bis die Schneiden des
Anfaswerkzeugabschnitts sich in Höhe der herzustellenden Senkung befindet.
Anschließend wird der Bohrgewindefräser außermittig verfahren und auf einer Kreis
bahn um 360° um die Bohrungsmittelachse bewegt. Die Herstellung des Gewindes
erfolgt wiederum auf die oben beschriebene Art und Weise. Ist das Kernloch tief
genug, kann gleichzeitig mit dem Bohrvorgang eine Ansenkung am Außenrand des
Kernlochs hergestellt werden.
Aus EP 0 432 621 ist ein Schaftgewindefräser bekanntgeworden, bei dem ein Vorboh
ren eines Kernlochs entfällt. Das Kombinationswerkzeug weist um eine zentrale Aus
sparung herumgruppierte Stirnschneiden zum Erzeugen des Kernloches auf, Schaft
schneiden, die sich in Axialrichtung an den Stirnschneidenbereich anschließen sowie
an den Schaftfräsbereich anschließende, in einer zur Fräserachse rechtwinklig verlau
fenden Umfangsebene positionierte Umfangsschneiden zur Erzeugung der Gewinde
gänge. In mehreren, vorzugsweise in drei axial voneinander beabstandeten Umfangs
ebenen sind Umfangsschneiden zum Erzeugen der Gewindegänge angeordnet, wobei
die unterschiedlichen Umfangsebenen zugeordneten Umfangszähne ein unterschied
liches Zahnprofil, aber in derselben Umfangsebene liegende Umfangszähne dasselbe
Zahnprofil aufweisen. Mit dem bekannten Kombinationswerkzeug werden durch zir
kulares Einfahren auf Gewindetiefe sofort in einem Arbeitsgang das Kernloch und das
Gewinde hergestellt. Dieser Formprozeß läßt sich zwar in kürzester Zeit bewerkstel
ligen, kann jedoch wegen der unvermeidlich erzeugten Späne zu Nachteilen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer
Gewindebohrung nach dem Gewindebohrfräsverfahren herzustellen, mit dem unter
schiedliche Gewindedurchmesser bei gleicher Steigung mit einem Werkzeugdurch
messer hergestellt werden können, ohne daß die beschriebenen Nachteile auftreten.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Im Gegensatz zum zuletzt beschriebenen bekannten Verfahren wird mit Hilfe eines
Bohrfräskopfes, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Schaftes
durch zirkulares Bohrfräsen zunächst eine Kernbohrung von gewünschtem Durchmes
ser erzeugt. Anschließend findet durch eine Zirkularbewegung in bekannter Weise die
Formung des Gewindes in die Bohrungswandung statt, wobei auf ein Zurückziehen
des Werkzeugs in Höhe einer Gewindesteigung, wie das bei dem eingangs beschrie
benen bekannten Verfahren der Fall ist, verzichtet wird.
Während bei den bekannten Verfahren die Kernlochbohrung durch reine axiale Vor
schubbewegung erzeugt wird, sieht das erfindungsgemäße Verfahren einen außermit
tigen Bohrfräsprozeß vor. Dadurch kann ein beliebiger Kerndurchmesser erzeugt wer
den. Da der Durchmesser des Bohrfräskopfes größer ist als der Durchmesser des
Gewindefrästeils, werden die Gewindefräszähne beim Bohrprozeß nicht belastet.
Außerdem kann durch die Ausbildung des Bohrfräskopfes mit dem größeren Durch
messer dieser auch zum Anfasen von Durchgangsgewindelöchern auf der gegenüber
liegenden Seite verwendet werden, indem das Werkzeug um ein gewisses Maß
zurückgezogen wird bei gleichzeitiger zirkularer Bewegung in der oben beschriebenen
Art und Weise.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß unterschiedliche Gewinde
durchmesser bei gleicher Steigung mit einem Werkzeugdurchmesser erzeugt werden
können.
Wird der Durchmesser des Bohrfräskopfes um eine Gewindehöhe im Durchmesser
größer ausgebildet, wird zusätzlich ein Gewindefreistich in die Gewindebohrung ein
gebracht.
An dem dem Bohrfräskopf abgewandten Ende des Schaftes kann ein Anfaswerk
zeugabschnitt vorgesehen werden. So kann bei voller Gewindetiefe der Bohr- und
Senkprozeß in einem Arbeitsgang erfolgen. Bei geringeren Gewindetiefen wird das
Werkzeug nach dem Bohrprozeß aus der Bohrung axial so weit zurückgezogen, bis
sich die Schneiden des Anfaswerkzeugabschnitts am Bohrfräskopf in Höhe der
herzustellenden Senkung befinden. Anschließend wird durch zirkulare Bewegung des
Anfaswerkzeugabschnitts die Ansenkung erzeugt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Gewindefräswerkzeug zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Fig. 2 zeigt vergrößert das untere Ende des Werkzeugs nach Fig. 1.
Das Kombinationswerkzeug nach Fig. 1 weist einen Schaft 10 auf mit einem glatten
zylindrischen Abschnitt 12 und einem Werkzeugabschnitt 14. Dieser weist mehrere
gewendelte Stollen 16 auf, die durch gewendelte Spannuten 18 in Umfangsrichtung
voneinander getrennt sind und eine Reihe von Gewindefrässchneiden 20 aufweisen.
Am unteren freien Ende ist ein Bohrfräskopf 22 vorgesehen, der im einzelnen nicht
dargestellt ist. Er weist Schneiden auf zum Bohren eines Kernlochs, in dem das Werk
zeug um seine Längsachse und gleichzeitig zirkular bewegt wird. Der Durchmesser
des Bohrfräskopfes 22, der mit D1 in Fig. 2 bezeichnet ist, ist größer als der Durch
messer D2 des Gewindefräsabschnitts. Bei der beschriebenen Bohrbewegung werden
daher die Schneiden 20 nicht mit der Bohrungswandung in Berührung gebracht. Nach
Herstellung des Kernloches erfolgt durch zirkulare Bewegung des Werkzeugs in der
weiter oben beschriebenen Art und Weise die Herstellung eines Gewindes von
gewünschtem Nenndurchmesser.
Bei 24 ist an dem dem Abschnitt 12 abgewandten Ende des Kopfes 22 ein Anfaswerk
zeugabschnitt vorgesehen, mit dem durch Zurückziehen des Werkzeugs aus dem
Kernloch eine Ansenkung geformt werden kann. Auf der dem Werkzeugabschnitt 14
gegenüberliegenden Seite des Kopfes 22 ist ein weiterer Anfaswerkzeugabschnitt 26
vorgesehen. Er dient zum Anfasen der Gewindebohrung auf der unteren Seite bei
durchgehenden Gewindebohrungen, indem das Werkzeug entgegen der Vorschub
bewegung beim Bohren etwas zurückgezogen wird.
Schließlich können anschließend an die Stollen 16 Anfasgewindeabschnitte am Schaft
10 vorgesehen werden (nicht gezeigt), um bei Erreichen der Bohrtiefe gleichzeitig die
Ansenkung zu erzeugen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung, mit einem Werkzeug, das einen
länglichen Schaft aufweist, der an seinem Umfang mindestens eine mit Schneid
stollen versehene Gewindefräserschneide aufweist und an seinem unteren Ende
einen Bohrfräskopf, mit den folgenden Schritten:
- - mit Hilfe des Bohrfräskopfes, dessen Durchmesser größer ist als der Durch messer des die Gewindefräserschneide aufweisenden Schaftbereichs, wird durch zirkulares Bohrfräsen eine Kernbohrung von gewünschtem Durchmes ser erzeugt und
- - nach Erreichen der Bohrtiefe wird durch seitliches Versetzen des Werkzeugs und eine schraubenlinienförmige Bewegung um die Bohrungslängsachse mit den Schneidstollen ein Gewinde erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines Anfas
werkzeugabschnitts an dem dem Bohrfräskopf abgewandten Ende der Gewinde
fräserschneide durch die zirkulare Bewegung des Schaftes eine Ansenkung
erzeugt wird, wenn die Bohrtiefe erreicht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines
Anfaswerkzeugabschnitts (26) am Bohrfräskopf (22) auf der der Gewindefräser
schneide (16, 20) zugewandten Seite eine Ansenkung in einer durchgehenden
Gewindebohrung erzeugt wird, indem der Schaft (10) unter zirkularer Bewegung
zurückbewegt wird.
4. Werkzeug für das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem läng
lichen Schaft (10), der an seinem Umfang mindestens eine mit Schneidstollen (16)
versehene Gewindefräserschneide (20) aufweist sowie einen Bohrfräskopf (22) am
freien Ende des Schaftes (10), wobei der Durchmesser des Bohrfräskopfes (22)
mindestens dem Durchmesser des Schaftes im Bereich der Frässchneide plus einer
Gewindehöhe entspricht.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (D1)
um einen Korrekturfaktor erhöht ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999127386 DE19927386A1 (de) | 1999-06-16 | 1999-06-16 | Verfahren zur Herstellung einer Gewindebohrung und Werkzeug hierfür |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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