DE1623554C - Reflexionsseismisches Meßverfahren - Google Patents
Reflexionsseismisches MeßverfahrenInfo
- Publication number
- DE1623554C DE1623554C DE1623554C DE 1623554 C DE1623554 C DE 1623554C DE 1623554 C DE1623554 C DE 1623554C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- observation
- recording
- channels
- switching
- time
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 238000000691 measurement method Methods 0.000 title 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 claims description 7
- 230000036962 time dependent Effects 0.000 claims 1
- 238000000034 method Methods 0.000 description 11
- 238000005259 measurement Methods 0.000 description 7
- 230000002349 favourable Effects 0.000 description 6
- 230000035939 shock Effects 0.000 description 4
- 238000009434 installation Methods 0.000 description 3
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 2
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 2
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 2
- 238000005516 engineering process Methods 0.000 description 1
- 238000011156 evaluation Methods 0.000 description 1
- 238000005562 fading Methods 0.000 description 1
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein reflexionsseismisches Meßverfahren mit an der Erdoberfläche
liegenden Beobachtungsstellen und einem Sendepunkt, an welchem kurzdauernde Erschütterungen
erzeugt werden. Auf Grund dieser Erschütterungen können an verschiedenen Stellen der Erdoberfläche
komplexe Schwingungsbilder beobachtet werden, aus denen von unterirdischen Grenzflächen reflektierte
Signale ausgesondert werden können. Die Erfindung betrifft ferner eine Meßanordnung, zur Ausführung
des Verfahrens.
Das Erkennen der reflektierten Signale wird dadurch erschwert, daß die Erschütterungsquelle nicht
nur diese erwünschten Signale erzeugt, sondern auch Störwellen, und zwar gibt es besonders häufig einerseits
sehr langsam laufende Oberflächenwellen und Schallwellen, im folgenden mit O-Wellen bezeichnet,
und andererseits schnellaufende direkte oder Refraktionswellen, im folgenden mit D-Wellen bezeichnet.
Wenn die Erschütterungsquelle nur einen Impuls von kurzer Dauer aussendet, den man als quasi-momentan
bezeichnen kann, wenn es sich z. B. um eine Sprengung handelt, so gibt es zu jeder Zeit t, die
vom Beginn der Erschütterung ab zählen soll, einen Entfernungsbereich zwischen Erschütterungsquelle
und Beobachtungspunkt, der am wenigsten von den O- und D-Wellen gestört wird; meist handelt es sich
dabei um die Abstände zwischen Erschütterungsquelle und Beobachtungspunkt, bei denen die
O-Wellen noch nicht eingetroffen sind, die D-Wellen aber bereits abgeklungen sind. Dieser günstigste Entfernungsbereich
sei durch die Maximalentfernung smax(t) und die Minimalentfernung smin(t) bestimmt.
Wegen der endlichen Geschwindigkeit, mit der sich die O- und D-Wellen ausbreiten, verschiebt sich der
zwischen smai} (t) und smi„ (t) gelegene günstigste Entfernungsbereich
offenbar mit der Zeit t.
Bei einer speziellen Technik der Reflexionsseismik, nämlich dem Mehrfachüberdeckungsverfahren,
welches geeignet ist, gewisse multiple Reflexionen auszulöschen, verschiebt sich der für die richtige
Wirkung erforderliche Entfernungsbereich ebenfalls mit wachsendem t zu größeren Werten. Dabei braucht
der jeweilige Abstand zwischen entferntester und nächster Beobachtungsstelle sich nicht notwendigerweise
mit der Zeit zu ändern. Auch für dieses spezielle Verfahren ist daher die im folgenden beschriebene
Erfindung von großem Wert, was sich aus den folgenden Ausführungen näher ergibt.
In der bisherigen Meßpraxis ist es üblich, mit einer begrenzten Zahl von η Verstärkern — meist handelt
es sich um 24 — in n, meist verschiedenen, aber konstant gehaltenen Entfernungen sv s2 bis Sn von der
Erschütterungsquelle den gesamten Schwingungsablauf zu registrieren, der sich über mehrere Sekun-
den erstreckt. S1, S2 bis Sn bleiben also unabhängig
von t. Das bedeutet aber, daß die Registrierung eines Verstärkers nur für einen gewissen Teil der Registrierzeit im günstigsten Entfernungsbereich liegt. Für
kleine Zeiten t sind die D-Wellen möglicherweise noch mit recht starker Amplitude vorhanden, für
große t möglicherweise schon die O-Wellen, oder
aber es sind für die richtige Wirkung der Mehrfachüberdeckung für große t die Abstände nicht groß
genug.
Die während dieser ungünstigen Zeiten gemachten Registrierungen sind entweder völlig wertlos, oder
es können nur mit großen Anstrengungen, z. B. durch digitale Bearbeitung, gewisse nützliche, aber
oft nicht ausreichende Informationen, d. h. Reflexion nen, aus ihnen entnommen werden. Das bedeutet,
daß der betreffende Verstärker nur während eines Teiles der Registrierzeit wirtschaftlich ausgenutzt
wird. ■
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, diesen Nachteil ganz oder zumindest weitgehend abzustellen
und von vornherein schon möglichst ungestörte Signale zu beobachten.
Es sind bereits Verfahren und Anordnungen bekannt, welche es ermöglichen, bei reflexionsseismischen
Messungen unter Verwendung von Geophongruppen die ersten Einsätze auf den Seismogrammen
ungestört von der durch die Geophonbündelung sich ergebenden Mischung aufzuzeichnen.
Ein bekanntes Verfahren zu diesem Zweck sieht 6p vor, daß die Signalspannungen einer weiteren, parallel
und am Ort der Hauptaufstellung mit nur einem Geophon pro Spur besetzten Aufstellung über je
einen die Signalübertragung unmittelbar nach der ersten eintreffenden Halbwelle beendenden Torverstärker
je entsprechender. Spur der Hauptaufstellung zugeleitet werden. Eine andere, für den gleichen
Zweck vorgesehene Anordnung sieht am Ort jeder Gruppe von Reflexionsgeophonen ein zusätzliches
Refraktionsgeophon vor. Das Refraktionsgeophon und die Gruppe der Reflexionsgeophone sind an denselben
Kanal über ein Relais anschließbar, und zwar derart, daß bei Beginn der Beobachtung zunächst das
Refraktionsgeophon angeschlossen ist und das Relais nach Empfang der Refraktionswelle auf die
Gruppe der Reflexionsgeophone umschaltet.
Gegenüber diesem Stand der Technik bezweckt die Erfindung, bei einer reflexionsseismischen Messung
dafür zu sorgen, daß auf einer Profillinie bevorzugt diejenigen Abschnitte für die Registrierung
verwendet werden, die jeweils in dem Zeitintervall zwischen D- und O-Wellen liegen. Die Erfindung
geht aus von einem reflexionsseismischen Meßverfahren mit an der Erdoberfläche liegenden Beobachtungsstellen
und einem Sendepunkt, an welchem kurzdauernde Erschütterungen erzeugt werden, die
als Signalfolgen an den einzelnen Beobachtungsstellen empfangen werden, an die Beobachtungskanäle
anschließen, die mit Aufzeichnungskanälen, deren Anzahl kleiner als die der Beobachtungsstellen ist, so
verbunden werden, daß nacheinander mindestens zwei Teilgruppen der Beobachtungskanäle mit derselben
Gruppe von Aufzeichnungskanälen verbunden werden, so daß ein Aufzeichnungskanal mit jeweils
genau einem der Beobachtungskanäle verbunden wird. Zur Lösung der Erfindungsaufgabe ist ein solches
reflexionsseismisches Meßverfahren dadurch gekennzeichnet, daß die Beobachtungsstellen in bekannter
Weise mit zunehmenden Abständen von dem Sendepunkt entlang einer im wesentlichen geraden
Linie gewählt werden und daß mindestens ein Aufzeichnungskanal an mindestens einem Zeitpunkt des
Registrierungszeitraumes von einem mit ihm verbundenen Beobachtungskanal einer ersten Beobachtungsstelle auf einen Beobachtungskanal einer örtlich, davon
getrennt liegenden zweiten Beobachtungsstelle umgeschaltet wird. Vorzugsweise wird bei in gleichen
Abständen voneinander aufgebauten Beobachtungsstellen so verfahren, daß bei jeder Schaltzeit
die jeweils der Erschütterungsquelle zunächst liegende Beobachtungsstelle abgeschaltet und dafür
die Beobachtungsstelle angeschlossen wird, die auf die am weitesten von der Erschütterungsquelle abgelegene
und. bereits angeschlossene Beobachtungsstelle folgt. Eine andere Ausführungsform bei in
gleichen Abständen aufgebauten Beobachtungsstellen sieht nach der Erfindung vor, daß bei der, ersten
Schaltzeit der Abstand zwischen zwei benachbarten angeschlossenen Beobachtungsstellen verdoppelt, bei
der zweiten Schaltzeit verdreifacht wird usw.
Eine reflexionsseismische Meßanordnung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich vor allem durch die folgenden, einzeln oder in Teilkombinationen bekannten Merkmale aus, nämlich
durch an der Erdoberfläche im wesentlichen entlang einer Profillinie mit zunehmenden Abständen
von einer Erschütterungsquelle angeordnete Geophone oder Geophongruppen, durch eine Schaltvorrichtung
zur Verbindung der Geophone oder Geophongruppen mit Aufzeichnungskanälen einer Aufnahmeapparatur,
deren Anzahl kleiner als die Anzahl der Geophonanordnungsstellen ist, und durch eine Steuerung für die Schaltvorrichtung zum aufeinanderfolgenden
Anschließen von örtlich auseinanderliegenden Geophonen oder Geophongruppen an dieselben Aufzeichnungskanäle.
Nach der Erfindung werden an der Erdoberfläche nicht nur η Beobachtungsstellen eingerichtet, d. h.
Geophongruppen aufgebaut, sondern eine etwas größere Anzahl, nämlich mn; z.B. könnte m — 36
sein, wenn η =■ 24 ist. Bei der heute überwiegend angewandten Technik der Mehrfachüberdeckung
entsteht dadurch keine oder nur eine unerhebliche Mehrbelastung, da bei dieser Methode sowieso mindestens
36 oder mehr Beobachtungsstellen eingerichtet werden. Zwischen die m Beobachtungsstellen
und die η Verstärker wird nun nach der Erfindung eine Schaltvorrichtung eingefügt, die es ermöglicht,
immer eine solche Auswahl aus den m Beobachtungsstellen an die η Verstärker zu schalten, daß
entweder alle geschalteten Beobachtungsstellen oder aber möglichst viele von ihnen innerhalb des
für die vorliegenden Verhältnisse günstigsten Entfernungsbereiches liegen. Zum Beispiel kann dieser
Entfernungsbereich derjenige sein, bei dem das Verhältnis von Nutz- zu Störenergie am größten ist.
Im Falle stärker O- und D-Wellen erstreckt er sich also von s„ün(t) bis smex(t). Der Entferhungsbereich
kann aber bei Anwendung des Mehrfachüberdeckün'gsverfahrens auch dadurch gegeben sein, daß
die Ausloschung multipler Reflexionen'am wirkungsvollsten werden soll.
Allgemein formuliert soll für 1 < ν <
η zur Schaltzeit isw ν der v-te Verstärker von der Beobachtungsstelle
λ (ν) ab- und an die Beobachtungsstelle μ (ν) angeschaltet werden, wobei
1 = λ(ν) <m,
1 < μ (»') < m
1 < μ (»') < m
Die Werte tswv brauchen nicht für verschiedene ν
verschieden zu sein; es können also auch mehrere Beobachtungsstellen gleichzeitig an- bzw. abgeschaltet
werden.
Zu diesem ersten Schaltvorgang können weitere Schaltvorgänge hinzukommen, z.B. derart, daß zur
Zeit t}wp der v-te Verstärker von der Beobachtungsstelle μ(ν) abgeschaltet und an die Beobachtungsstelle κ (ν) angeschaltet wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird folgendermaßen vorgegangen:
Zu Anfang der Registrierung, d. h. bei Beginn der Erschütterung, sind die Beobachtungsstellen 1 bis
24 in gleicher Reihenfolge an die Verstärker 1 bis 24 geschaltet. Die Entfernungen zwischen dem Erschütterungsort
und den m Beobachtungsstellen seien in wachsender Reihenfolge J1, J2 ... sm, mit
Sv < sM für ν'<ζ μ.
Nach der Zeit tsw v die als erste Schaltzeit bezeichnet
werde', wird der Verstärker 1 von der Beobachtungsstelle 1 abgeschaltet und an die Beobachtungsstelle (n + .1) angeschaltet. Nach der zweiten Schaltzeit.
iSW2-wird der Verstärker 2 von der Beobachtungsstelle
2 abgeschaltet und an die Beobachtungsstelle (n -f 2) angeschaltet. Und allgemein wird nach
der r-teh Schaltzeit tswv der Verstärker ν von der
Beobachtungsstelle abgeschaltet und an die Beobachtungsstelle (n + v) angeschaltet. Es ist also
I (v) = ν und μ (ν) = η + ν. Offenbar sind {m — η)
Schaltzeiten möglich, für m = 36 und η = 24, also
12. Wie bereits erwähnt, können diese Schaltzeiten auch teilweise identisch sein, was bedeuten würde,
daß mehrere Beobachtungsstellen gleichzeitig ab- bzw. angeschaltet werden.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung beruht auf der Tatsache, daß die Differenz
[51Hi(U-(O — 3,ηίη(()]>
d- h. die Strecke für die günstigste Beobachtungsentfernung, im allgemeinen mit /
wächst. Danach wird zu einer Schaltzeit tsw der Verstärker
ν von der Beobachtungsstelle ν abgeschaltet und an die Beobachtungsstelle (2 ν+ ρ1) angeschaltet,
ίο und zwar soll das für alle Verstärker, also für alle ν
mit 1 < ν < η gleichzeitig geschehen. Durch diese Operation wird offenbar zur Schaltzeit tsw die Beobachtungsstrecke
verdoppelt und je nach der Größe von ρ1 verschoben. In diesem Fall mußm j>
(2 η-{-ρ1) sein, wenn man an der üblichen Praxis festhalten
wll, daß die Beobachtungsstellen in gleichen Abständen im Gelände aufgebaut werden. Man kann weitere
entsprechende Schritte anschließen, durch die zur Zeit //,„ die Beobachtungsstrecke verdreifacht
wird, zur Zeit t}l vervierfacht wird usw. Die Anzahl
der aufzubauenden Beobachtungsstellen steigt hierbei aber sehr rasch auf wirtschaftlich nicht mehr zu vertretende
Werte an.
Die technische Durchführung der Schaltvorgänge geschieht am besten mit Hilfe elektronischer
Torschaltungen, speziell Flip-Flop-Schaltungen. Hierbei kann das Schaltzeitprogramm vom Beobachter
vor Beginn der, Registrierung eingelesen werden. Es ist aber auch möglich, daß die erwähnten Schaltzeiten
von geeigneten Beobachtungsstellen selbst geliefert werden.
Hierzu können einmal die O-Wellen dienen. Wenn
es sich bei den O-Wellen vorwiegend um Oberflächenwellen handelt, so eignen sich dazu z. B. Ho:
rizontalgeophone besonders gut, da Oberflächenwellen eine starke Bewegungskomponente in horizontaler
Richtung besitzen. Beim Eintreffen dieser O-Wellen treten also starke horizontale Schwingungen
auf, und wenn die quadrierten oder gleichgerichteten Ausgangsspannungen, die von den Horizontalgeophonen
geliefert werden, einen bestimmten Schwellwert überschreiten, es läßt sich damit der
Schaltvorgang steuern, wobei gleichzeitig dieser Zeitmoment in der Registrierung festgehalten werden
muß, was z. B. bei digitaler Registrierung in bekannter Weise erfolgen kann.
Wenn es sich bei den O-Wellen vorwiegend um
Schallwellen handelt, so wird man an Stelle der Horizontalgeophone Schallempfänger benutzen.
Wenn man die D-Wellen zur automatischen Bestimmung der Schaltzeiten benutzen will, so kann
man das Unterschreiten eines gewissen Schwellwertes der Eingangsenergie an den entfernteren Beobachtungsstellen
für den Schaltvorgang ausnutzen,
d. h. das Ausklingen der D-Wellen. Dazu darf aber dieser Schaltvorgang erst möglich werden, nachdem
vorher ein gewisser Schwellwert überschritten worden ist, damit die Umschaltung nicht schon vor
dem Eintreffen der ersten Schwingungen erfolgt.
Diese Forderungen können in an sich bekannter Weise durch die Aufeinanderfolge von zwei Torschaltungen
realisiert werden. In vielen Fällen, besonders wenn das Ausklingen der D-Wellen für eine
automatische Steuerung der Schaltvorgänge ausgenutzt wird, wird man keine besonderen Beobachtungsstellen
aufzustellen brauchen, sondern kann die üblichen m Beobachtungsstellen ausnutzen, die für
die eigentlichen Reflexionsmessungen dienen.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung wird nachstehend
an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
A b b. 1 eine Meßanordnung zur Ausführung der Erfindung,
A b b. 2 ein vereinfacht dargestelltes Seismogramm und
A b b. 3 eine Schaltanordnung zur Ausführung der Erfindung.
In Abb. 1 stellen I1, I2 ... In, In + 1 ... In, Beobachtungsstellen
für reflexionsseismische Messungen dar. Die Beobachtungsstellen bilden im wesentlichen
eine Reihe, an deren Anfang eine Erschütterungsquelle 2 liegt, die im allgemeinen auch als Schußoder
Sendepunkt (SP) bezeichnet wird.
An die Beobachtungsstellen I1 ... In, In + 1 ... I1n
schließen Beobachtungskanäle an, die mit Aufzeichnungskanälen verbindbar sind.
Abb. 2 stellt die Aufzeichnung einer quasi-momentanen
Erschütterung dar, wie sie nach der bisherigen Technik aussieht. In dieser Aufzeichnung m,
die als Seismogramm bezeichnet wird, sind η Registrierungen oder Spuren 3V 32 bis 3„ dargestellt, die
den zeitlichen Ablauf der Vertikalbewegung an den festen Beobachtungsstellen I1, I2 bis In der A b b. 1
für mehrere Sekunden wiedergeben. Die Zeitzählung 4 fängt mit dem Beginn der Erschütterung an.
5 bezeichnet den Beginn der O-Wellen und 6 das
Ausklingen der D-Wellen. Der erwähnte günstigste Entfernungsbereich liegt für die Zeit t = 1 Sekunde
nach Abb. 2 offenbar zwischen den Entfernungen der Beobachtungsstelle I9 und der Beobachtungsstelle In-1, denen die Spuren 39 und 3n_j entsprechen.
In A b b. 3 wird gezeigt, wie für einen den Verstärker 7 enthaltenden Kanal die Umschaltung von
der Beobachtungsstelle ljw auf l„m erfolgt, mit
1 < ν < n. Diese Abbildung ist nur für einen der η Verstärker durchgeführt, um das Bild nicht zu
verwirren, obwohl die m verschiedenen Beobachtungsstellen I1 bis lm in ihrer Gesamtheit angedeutet
sind. 8,. stellt die Schaltvorrichtung für den Verstärker 7V dar. Sie kann vorzugsweise aus einer Flip-Flop-Schaltung
bestehen. Kanäle 9;.(v) und 9„w
führen von den Beobachtungsstellen lj(v) bzw. 1,,,,.)
nach den beiden Eingängen der Schaltvorrichtung 8„. Die Schaltvorrichtung hat einen Ausgangskanal
10,., der zum Verstärker 7,, führt, und ist durch einen Schaltimpulsübertragungskanal 11,,, der die Umschaltung
von 9i(,.) auf 9μ(ν) zur Zeit tsn,v durchführt,
an einen Schaltimpulserzeuger 12„ angeschlossen. Der Schaltimpulserzeuger 12„ ist über einen Kanal
13,, mit einer Uhr 14„ verbunden, bei der es sich vorzugsweise
um eine elektronische Uhr handelt. Diese Uhr beginnt ihre Zeitzählung mit dem Beginn der
Erschütterungserzeugung. :
Nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung
wird vor Beginn der Messung die Schaltzeit. tswv in
die Uhr 14„ eingelesen. Der Schaltimpulserzeuger 12„ kann aber auch über einen Kanal 15,, mit einem
Meßgerät 16„ verbunden sein, z. B. einem Horizontalgeophon oder einem Schallempfänger, das an der
Beobachtungsstelle Ij w oder in geeigneter Entfernung
von lj(v) aufgebaut ist; das Meßgerät 16„ kann
aber auch an der Beobachtungsstelle l,((v) oder in
geeigneter Entfernung von 1μ(ν) aufgebaut sein. Bei
diesem Meßgerät kann es sich außerdem um das normale an einer der m Beobachtungsstellen aufgebaute
Gerät handeln, ein übliches Geophon oder eine Geophongruppe. Wenn die von diesem Meßgerät
aufgenommene Energie ein gewisses Maß über- oder unterschreitet, so wird im Schaltimpulserzeuger
12,, der Schaltimpuls erzeugt und über den Kanal 11,, auf das Schaltgerät 8„ gegeben. Außerdem wird der
elektronischen Uhr 14„ und 13V dieser Zeitpunkt mitgeteilt
und in einem nicht dargestellten Speicher festgehalten, um später auf Lochkarte oder auf einer
Magnetregistriereinrichtung aufgeschrieben zu werden. Falls eine analoge oder digitale magnetische
Registrierung des Erschütterungsvorganges erfolgt, so ist es natürlich empfehlenswert, die Schaltzeiten
auf dem gleichen magnetischen Aufzeichnungsträger festzuhalten.
Daß die Schaltzeiten in dieser oder ähnlicher Weise festgehalten werden, ist erforderlich, um eine
richtige Auswertung und weitere Verarbeitung der registrierten Meßdaten, z. B. mit Hilfe von Elektronenrechnern,
zu ermöglichen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
τ r\n rno /00
Claims (12)
1. Reflexionsseismisches Meßverfahren mit an der Erdoberfläche liegenden Beobachtungsstellen
und einem Sendepunkt, an welchem kurzdauernde Erschütterungen erzeugt werden, die
als Signalfolgen an den einzelnen Beobachtungsstellen empfangen werden, an die Beobachtungskanäle anschließen, die mit Aufzeichnungskanä-
len, deren Anzahl kleiner als die der Beobachtungsstellen ist, so verbunden werden, daß nacheinander
mindestens zwei Teilgruppen der Beobachtungskanäle mit derselben Gruppe von Aufzeichnungskanälen
verbunden werden, so daß ein Aufzeichnungskanal mit jeweils genau einem der Beobachtungskanäle verbunden wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Beobachtungsstellen in bekannter Weise mit zunehmenden
Abständen von dem Sendepunkt entlang einer im wesentlichen geraden Linie gewählt
werden und daß mindestens ein Aufzeichnungskanal an mindestens einem Zeitpunkt des Registrierungszeitraumes
von einem mit ihm verbundenen Beobachtungskanal einer ersten Beobachtungsstelle
auf einen Beobachtungskanal einer örtlich davon getrennt liegenden zweiten Beobachtungsstelle umgeschaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Beobachtungsstellen in gleichen Abständen
voneinander aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder Schaltzeit die jeweils der
Erschütterungsquelle zunächst liegende Beobachtungsstelle abgeschaltet und dafür die Beobachtungsstelle
angeschlossen wird, die auf die am weitesten von der Erschütterungsquelle abgelegene
und bereits angeschlossene Beobachtungsstelle folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Beobachtungsstellen in gleichen Abständen
voneinander aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei der ersten Schaltzeit der Abstand zwischen zwei benachbarten angeschlossenen
Beobachtungsstellen verdoppelt, bei der zweiten Schaltzeit verdreifacht wird usw.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltzeiten für den Anschluß
der Aufzeichnungskanäle an die Beobachtungskanäle bzw. -stellen jeweils durch den Beginn
und das Ende eines Abschnittes der empfangenen Signalfolge bestimmt werden, in dem
das Verhältnis von Nutz- zu Störenergie über einem Schwellwert liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Aufzeichnungskanäle
angeschlossenen Beobachtungsstellen in einem Entfernungsbereich liegen, in dem Oberflächen-
und Schallwellen noch nicht eingetroffen und die Refraktions- und direkt gelaufene Wellen
schon abgeklungen sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bei Mehrfachüberdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Aufzeichnungskanäle gleichzeitig diejenigen Beobachtungsstellen angeschlossen werden, bei
denen die in den aufzunehmenden Signalfolgen zu erwartenden multiplen Reflexionen sich im
wesentlichen gegenseitig auslöschen.
7. Reflexionsseismische Meßanordnung zur
Ausführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
folgende, einzeln oder in Teilkombinationen bekannte Merkmale, nämlich durch an der Erdoberfläche
im wesentlichen entlang einer Profillinie mit zunehmenden Abständen von einer Erschütterungsquelle
angeordnete Geophone oder Geophongruppen, durch eine Schaltvorrichtung zur Verbindung der Geophone oder Geophongruppen
mit Aufzeichnungskanälen einer Aufnahmeapparatur, deren Anzahl kleiner als die Anzahl der Geophonanordnungsstellen ist, und
durch eine Steuerung für die Schaltvorrichtung zum aufeinanderfolgenden Anschließen von örtlich
auseinanderliegenden Geophonen oder Geophongruppen an dieselben Aufzeichnungskanäle.
8. Meßanordnung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch eine mit dem Beginn der Erschütterungserzeugung
auslösbare Schaltuhr, die eine Speichervorrichtung für die Schaltzeiten der Schaltvorrichtung enthält.
9. Meßanordnung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur automatischen
Bestimmung der Schaltzeiten aus der von den Geophonen empfangenen Energie und durch
eine an die Vorrichtung angeschlossene zeitabhängige Registriervorrichtung.
10. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch eine elektronische
Uhr.
11. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen
Aufzeichnungskanal und eine zusätzliche Aufzeichnungsspur auf dem Aufzeichnungsträger
für die Schaltzeiten.
12. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch Horizontalgeophone
oder Schallempfänger zur Bestimmung der Schaltzeiten.
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1474135B2 (de) | Verfahren und Einrichtung zur Verarbeitung seismischer und akustischer Aufzeichnungen | |
DE3302390A1 (de) | Magnetische aufzeichnungs- und/oder wiedergabeanordnung | |
DE3103570A1 (de) | System zur durchfuehrung seismographischer forschungsaufgaben | |
DE2628261C2 (de) | Ultraschallwellen-Sende- und -Empfangsvorrichtung | |
DE2724729C2 (de) | ||
DE1623554C (de) | Reflexionsseismisches Meßverfahren | |
DE1623393B1 (de) | Schwingungsseismisches verfahren zum erforschen des erdinneren und einrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens | |
DE3490745C2 (de) | ||
DE3035757C2 (de) | ||
DE1138557B (de) | Verfahren un Vorrichtung zur selektiven Wiedergabeund Aufzeichnung bestimmter Abschnitte. | |
DE2845164A1 (de) | Ziel-ortungs- und entfernungs- messystem | |
DE1623554B2 (de) | Reflexionsseismisches messverfahren | |
AT274409B (de) | Einrichtung zur Kompensation von Verzerrungen in einem zu korrelierenden, insbesondere seismischen Signal | |
DE2017687A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Aufzeichnung seismischer Bodenuntersuchungssignale | |
EP0143485B1 (de) | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Vergrösserung des Signalrauschabstandes eines periodischen elektrischen Signals | |
DE1516760A1 (de) | System zur automatischen Zielverstellung | |
DE3222664A1 (de) | Elektronischer durchleseschalter | |
DE2005936C3 (de) | Verfahren zur visuellen Verdeutlichung seismischer Reflexionen | |
DE2448719C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Wiedergeben von aufgezeichneten Signalfolgen hoher Informationsdichte | |
DE1901341A1 (de) | Seismisches Aufschlussverfahren | |
DE3024614C1 (de) | Radar-Simulator fuer Flugziele und elektronische Stoermassnahmen (ECM) | |
DE1449601C (de) | Vielkanal Datenverarbeitungsgerat zur Eltmimerung von Storsignalen | |
DE1623511C2 (de) | Verfahren zur Ermittlung der für die NMO-Korrektur erforderlichen seismischen Geschwindigkeit | |
DE1773649B1 (de) | Vorrichtung zur digitalen verarbeitung der von radaranlagen gelieferten dopplermodulierten videosignale | |
DE2947224A1 (de) | Anordnung zu aufzeichnen von funkaktivitaeten |