DE1622999C3 - Leuchtschirm, insbesondere zur Verwendung in Bildwandler- oder Bildverstärkerröhren - Google Patents
Leuchtschirm, insbesondere zur Verwendung in Bildwandler- oder BildverstärkerröhrenInfo
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Description
Ein Leuchtschirm nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist bereits bekannt aus der DT-PS 9 65 706.
Die Leuchtstoff enthaltende Schicht ist dabei auf einem Träger angebracht. Solche Leuchtschirme können auch
auf der Seite, auf der der Träger liegt, ausnutzbare Strahlen abgeben, wenn dieser transparent ist.
Als Trägermaterialien werden nach obengenannter Patentschrift Aluminium auch Metalle niedriger Atomnummern,
wie etwa Beryllium verwendet. Nach der US-PS 25 55 423 können aber auch transparente Stoffe,
wie etwa Glimmer, Glas oder organische Substanzen wie Kunststoffe benutzt werden. Für bekannte Durchsichtleuchtschirme
werden in der Regel Glas-, Glimmerund Aluminiumoxidfolien verwendet. Glimmer weist
dabei den Nachteil auf, daß er etwa bei der Verwendung im Hochvakuum bei erhöhten Temperaturen und bei
Beschüß mit Elektronen Kristallwasser abgibt und so neben der Verschlechterung des Vakuums eine Verminderung
der Transmission erfährt. Durch die Kristallwasserabgabe wird der Glimmer nämlich trübe. Außerdem
besitzt Glimmer nur geringe Härte und stellt so ein Material dar, das schon bei der Beschichtung mit
Leuchtstoffen leicht beschädigt werden kann. Insbesondere an den Kanten treten wegen der Schichtstruktur
leicht Absplitterungen auf.
Aluminiumoxidfolien sind bekanntlich sehr schwer lochfrei und in optisch einwandfreier Qualität zu
erhalten. Außerdem haben diese Folien nur geringe mechanische Festigkeit, so daß auch ihre Handhabung
bei der Verarbeitung Schwierigkeiten macht.
Kunststoffträger haben sich in Hochvakuumröhren bisher nicht durchsetzen können, weil bei allen
Versuchen der Leuchtschirm in der Regel schon das erforderliche Ausheizen nicht überstanden hat.
In den meisten Fällen werden daher als Träger Folien aus Aluminium und wenn sie transparent sein sollen
solche aus Glas verwendet. Beide Materialien haben für Röntgenbildverstärker den Nachteil, daß sie beachtliche
Mengen der durchdringenden, etwa Röntgenstrahlen absorbieren. Bei Folien aus Glas ist es weiter nachteilig,
daß sie bei hinreichender Festigkeit, die sie für die Handhabung haben müssen, eine Kontratsverschlechterung
hervorrufen. Diese beruht darauf, daß das Lumineszenzlicht der Leuchtschicht an den Grenzflächen
des Trägers reflektiert wird, so daß quer zur Bildfläche eine störende Lichtausbreitung im Träger
entsteht. Die dadurch hervorgerufene Aufhellung des Untergrunds bewirkt eine Verschlechterung der Abbildung
wegen der mit der Aufhellung verbundenen Beeinträchtigung des Kontrasts. Da diese Beeinträchtigung
der Abbildung hauptsächlich von der Dicke des Trägers abhängt, ist man bestrebt, möglichst dünne
Glasfolien zu verwenden. Die Herabsetzung der Schichtdicke ist aber im Hinblick auf die erforderliche
mechanische Festigkeit und auf die Methoden ihrer Herstellung begrenzt auf eine Größenordnung von
etwa 100 μ.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Leuchtschirme gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 ein
Trägermaterial anzugeben, das transparent und dabei in dünner Schicht mechanisch fest und bei den während
der Herstellung von Vakuumröhren, insbesondere von Bildwandlerröhren, anzuwendenden Ausheiztemperaturen
beständig ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
angegebene Maßnahme gelöst.
Folien, die nach der Erfindung aus Polyimid bestehen, haben sich auch im Hochvakuum als Träger für
Leuchtschichten sehr gut bewährt, weil sie bis zu Temperaturen von 3500C im Vakuum beständig sind,
bei Belastung mit ionisierender Strahlung, also bei Verwendung in Röntgenbildverstärkern keine Veränderungen
erleiden und gegen die bei der Beschichtung mit Leuchtstoffen angewandten Chemikalien beständig
sind. Polyimidfolien weisen außerdem auch noch bei Materialstärken, die unterhalb von 15 μ liegen, noch
hinreichende Festigkeit auf. Sie bieten daher die Möglichkeit, den erzielbaren Kontrast zu verbessern.
Polyimidfolien sind außerdem verformbar bzw. verschieden geformt herstellbar, so daß die bei Trägern von
Leuchtschirmen üblichen Formen leicht erhältlich sind, z. B. diejenigen einer Kugelkalotte, die in der Regel bei
Vakuumbildverstärkern angewandt werden.
Leuchtschirme mit einer Polyimidfolie als Träger können unter Verwendung verschiedener Klebstoffe,
z. B. Polyimidlacke und Polysiloxane mit dem bei Bildverstärkern üblichen Glaskolben oder auch mit
anderen Werkstoffen hochvakuum- und temperaturbeständig verbunden werden. Auf diese Weise ist
außerdem unter mindestens weitgehender Vermeidung reflektierender Flächen guter optischer Kontakt erreichbar.
Damit wird wegen der Vermeidung von Reflexionen eine zusätzliche Bildverbesserung erhalten.
Ein weiterer Vorteil der Polyimidfolien ist, daß sie gasdurchlässig sind. Dies wirkt sich insbesondere dann
als Vorteil aus, wenn die freie Fläche der Leuchtschicht mit einer dichten, reflektierenden Aluminiumschicht
bedeckt werden soll. Dies erfolgt bekanntlich dadurch, daß die Oberfläche der Leuchtschicht zuerst mit einer
glättenden Lackzwischenschicht bedeckt und anschließend mit Aluminium bedampft wird. Die so mit
Aluminium bedeckte Lackzwischenschicht wird daraufhin durch Erhitzung wieder entfernt. Bei Verwendung
der Polyimidfolie können die auftretenden Zersetzungsprodukte der Lackschicht durch die Folie hindurch
abdiffundieren. Dadurch wird sowohl eine Störung des Leuchtschichtgefüges als auch das Auftreten von Blasen
an der Aluminiumhaut vermieden. Polyimidfolien sind weitgehend undurchlässig für kurzwellige UV-Strah-
lung. Bei ihrer Verwendung mit Leuchtschichten, die Zinksulfid enthalten, ist daher eine Schädigung der
Leuchtstoffschicht durch die kurzwelligen Strahlen vermieden. Da die Polyimidfolien in der Form
großflächiger Kunststoffbahnen erhältlich bzw. herstellbar sind, können Leuchtschirme großer Fläche gemacht
werden, aus denen man dann Leuchtschirme gewünschter Form herausschneidet.
Eine Polyimidfolie, die im Sinne der Erfindung anwendbar ist, wird z. B. durch Polykondensation einer
vierbasischen aromatischen Säure mit einem aromatischen Diamin erhalten. Solche Folien werden wegen
günstiger Kombination mechanischer und elektrischer Eigenschaften insbesondere als elektronisch isolierendes
Mittel vorzugsweise als Isolationsband für die Spulen von Elektromotoren angeboten.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand des in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Bei dem Vakuumbildverstärker 1 befindet sich in gläsernen Kolben 2 die Fotokathode 3 hinter dem
Strahleneintrittsfenster 4. Auf die Kathode 3 folgen die Elektroden 5 und 6, die aus ringförmig gebogenen
Blechstreifen bestehen. An dem dem Eingangsfenster 4 gegenüberliegenden Endfenster 7 des Kolbens 2 liegt
der Leuchtschirm 8. Vor dem Leuchtschirm liegt, dem Inneren des Kolbens zugewandt, die Anode 9, welche
zusammen mit der Fotokathode 3 und den Elektroden 5 und 6 das elektronenoptische System des Bildverstärkers
darstellt. Unter Anlegung geeigneter Spannungen wird dadurch das an der Fotokathode 3 ausgelöste
Elektronenbild auf dem Leuchtschirm 8 abgebildet. Die Fotokathode 3 besteht aus dem weniger als 10 μ starken
Träger 10 aus Polyimid. Dieser Träger 10 ist an seiner dem Fenster 4 zugewandten Fläche mit der Leuchtschicht
11 bedeckt, die neben Cadmiumsulfid als Leuchtstoff Polysiloxane als Bindemittel enthält und
deren freie Fläche mit der reflektierenden Weißpigmentschicht 12 aus Magnesiumoxid abgedeckt ist. An
seiner dem Eintrittsfenster 4 abgewandten Seite ist der Träger 10 mit der Fotokathodenschicht 13 überzogen,
die in bekannter Weise aus Antimon besteht, welches mit Cäsium aktiviert ist. Die Fotokathode 3 ist mittels
Halterungen an den Wänden des Kolbens 2 befestigt. Zu beiden Seiten der im Schnitt dargestellten Fotokathode
3 sind zwei Stützen dargestellt und mit 14, 15 bezeichnet.
Der Leuchtschirm 8 umfaßt den Träger 16, die eigentliche Leuchtschicht 17, die mit Silber aktiviertes
Zink-Cadmiumsulfid und Kieselsäure als Bindemittel enthält, und die Aluminiumschicht 18. Der gesamte
Schirm ist mit der freien Fläche des Trägers 16 unter Vermittlung der Klebeschicht 19, die aus Polyimidlack
besteht, an der Innenseite der Endwand 7 des Kolbens 2 in gutem optischem Kontakt angebracht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Leuchtschirm, dessen den Leuchtstoff enthaltende Schicht auf einen im Hochvakuum gegen
Beaufschlagung mit Elektronen und gegen erhöhte Temperaturen resistenten Träger aufgebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Träger eine Polyimidfolie ist.
2. Verwendung eines Leuchtschirms nach Anspruch 1 als Ausgangsleuchtschirm einer Bildwandler-
oder Bildverstärkerröhre.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger des Leuchtschirms mittels
einer Klebeschicht, insbesondere mittels eines Poiyimidlacks, mit der Endwand des Kolbens der
Bildwandler- oder Bildverstärkerröhre in optischen Kontakt gebracht ist.
4. Verwendung eines Leuchtschirms nach Anspruch 1 als Eingangsleuchtschirm einer Röntgenbildwandlerröhre
mit einer Fotokathodenschicht auf der der Leuchtschicht gegenüberliegenden Seite des
Trägers.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681622999 DE1622999C3 (de) | 1968-03-14 | Leuchtschirm, insbesondere zur Verwendung in Bildwandler- oder Bildverstärkerröhren | |
GB12578/69A GB1198597A (en) | 1968-03-14 | 1969-03-10 | Improvements in or relating to Screens Capable of Fluorescing. |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19681622999 DE1622999C3 (de) | 1968-03-14 | Leuchtschirm, insbesondere zur Verwendung in Bildwandler- oder Bildverstärkerröhren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1622999A1 DE1622999A1 (de) | 1971-01-14 |
DE1622999B2 DE1622999B2 (de) | 1976-12-30 |
DE1622999C3 true DE1622999C3 (de) | 1977-08-11 |
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