"Verfahren zur Verbesserung der Knitter-v Reiss- und Sche-uerfestigkeit
von cellulosehaltiges Fasermaterial enthaltenden textilen
Flächengebilden"
Bekanntlich erhalten aellulosehaltige Tairtilgewebeg insbesondere Baumwollgewebeg
durch die Behandlung mit Kunst-'harzvorkondensaten, insbesondere Methylolverbindungin
von Harnstoff und Haristoffderivaten sowie Melamin, welche in die Callulosefasern
eindringen-und dann durch ErhitZen in Gegenwaxt eines Katalysators sich in und auf
der Faser durch Polykondensation in unlÖsliche Harze verwandeIng die Eigenschaft,
sich nach dem Knittern in troakenem Zustand nach kurzer Zeit 10-,Oder
du erholen. Dagegen verschwinden Knitter2 diebeiz Waspheng also wenn
sich das Gewebe in nassem Zustand befindstg entsteheng nur unvollkommen. Derartig
behandelte Gewebe sinde soweit die Knitterung im trockenen-Zustand eefolgt, als
knitterscht anzusprecheng aber sie besitzen keine befriedigende Gegenstand der Erfindung
ist nun ein Verfahren zur Verbesserung der Knitter-9 Reiss- und Scheuerfestigkeit
von cellulosehaltiges Fasermaterial enthaltenden te2zgilen Wohengebilden durch lufpfropfung
monomerer
=gesättigter Verbindungen, insbesondere ä
Vinyl- oder Allylverbindungen sowie
nicht polymerisierbarer Verbindungen, insbesondere Alkohole, Aldehyde, Ketone, Sulfone,
Aoetale unter Einwirkung ionisierender Strahleng das dadurch gekennzeichnet ist,
dass das Textilgut zunächst mit Lösungen oder Dispersionen von organischen Verbindungen
mit Doppelbindungen, sekundären oder tertiären C-Ätomen in Mengen von hÖchstens
5-Gewichtsprozent, bezogen auf die LÖsung oder Dispersion, behandelt werden, darauf
der ionisierenden Strahlung unterworfen und die aufzupfropfende Verbindung auf das
Textilgut, vorzugsweise bei erhÖhter Temperatur, aufgebracht wird. Es sind zwar
bereits Verfahren bekanntl gemäss welchen polymerisierbare monomere Substanzen oder
nicht polymerisierbare bzw. polymerisiert-e Substanzen unter Einwirkung ioni3ierender
Strahlen auf Substrate verschiedener Art, aus vollsynthetischem Material, insbesondere
Platten sowie Folien aufgeDfropft werden. Ferner ist von der ünmelderin bereits
ein Verfahren zur Verbesserung der Knitter-, Reiss- und Scheuerfestigkeit von cellulosehaltigem
Textilgut durch :#,rini.,-jirkung ionisierender Strahlung vorgeschlagen ivorden,
gemLnss welchem das Textilgut vor der Bestrahlung mit die Übertragung der Strahlungsenergie
auf das Gellulosemolek-Ul begünstigenden organischen VerbinduziGen behandelt wurde.
Es war aber auf Grund dieses Stemdes der Technik nicht zu erwa--ten, dass durch
die erfindungsgemässe Kombination der Vorbehandlung des TeI,ctilr",utes mit sol
chen organischen. Verbindungen und der Aufpfropfung von polymerisierbaren monomeren
oder von nicht polymerisierbaren chemischen Substanzen nach der Bestrahlung bei
cellulosehaltigen textilen Flächengebilden eine ausgezeichnete Nass- und Trockenknitterfestigkeit
erzielbar Jsto
Es wird angenommeng dass die Fähigkeit von gewissen
organischen Verbindungen, die Ubertragung der -Strahlungsenergie auf das Gellulosemolekäl
zu begünstigen, darauf beruht, dass die Elektronen der Atome dieser Verbindungen
durch eine ioniSierende Strahlung leicht, zu Schwingungen angeregt werden, wobei
diese Elektronen die Strahlungsenergie weitgehend akkumulieren und sie darauf auf
die Elektronen der Atome im Gellulosemolekül abgeben, ähnlich wie-ziim Beispiel
die Schwingungsenergie von einer schwingenden Stimmgabel auf eine andere übertragen
wird. Diese Bedingungen erfüllen z.B. aromatische KÖrper mit 1 - 3 Ringen
und aliphatische Verbindungen mit 4 - 2o C-Atomen und mit 1 - 3 Doppelbindungen
in isolierter oder konjungierter Form, wobei bei isolierten Doppelbindungen zwischen
denselben maximal 2 C-Atome liegen dürfen. Es kommen insbesondere aromatische Kohlenwasserstoffe
mit mehreren kondensierten Benzolkernen wie z.Bo Pyren und normale aromatische Kohlenwasserstoffe
in nicht kondensiertem Zustand mit mindestens 2 Benzolringen wie z.B. aromatische
gesättigte und unge-sättigte Ketone wie z.B. 1$4-Diketöl 2,3 dihydronaphthalin
in Betracht. -Weitere für das vorliegende Verfahren geeignete organische Verbindungen-sind
a) ungesättigte aliphatische Aldehyde wie z.B. Grotonäldehyd.-Oltral ete.;
b) ungesättigte aliphatische Ketone wie z.B. Phoron, 2-Viethylheptenon; c)
primäre und sekundäre Amine aromatischer oder ali:phatischer Natur wie z.B. Anilin"
Diphenylaming Tributylamin, Cyclohexylamiu.
Als polymerisierbare
monomere Substanzen eignen sich =gesättigte Verbindungen, insbesondere Vinyl- bzw.
Allyl-Verbindungen, z*B. Acrylamid, Acrylate, Methacrylatel Styrole, Vinylacetatg
Vinylchlorid, Vinylidenehlorid, ferner Tetrafluoräthylen, Aethylent Butadien'j Isopren
sowie Gemische der genannten Monomeren miteinander.
Diese Monomeren werden in Form wässriger Lösungen oder Dispersionen
auf das Textilmaterial aufgebracht. Als nicht polymerisierbare bzw.-auspolymerisierte
Substanzign eignen sich inerster Linie Alkohole, Aldehyde, Ketoneg Sulfone, u--nd
Acetale. Es kommen aber auch halogenierte Substanzen, Amine, Aether, Ester, Phenole,
Poly.-merisate wie Polyäthylen, Polymetacrylate, Polyvinylchlorid ete. in Form von
Lösungen in organischen Lösungsmitteln oder wässrigen Dispersionen in Betracht.
,Das mit der die Übertragung der Strahlungsenergie begünstigenden organischen Verbindung
behandelte Textilgut wird in der Regel zuerst bestrahlt und hierauf vorzugsweise
bei'erhöhter Temperatur doh. bei Temperaturen zwischen 4o0 0 und Kochtemperaturg
mit der Lösung oder Dispersion der aufzupfropfenden Substanz behandelt; bei Verwendung
wässriger Lösungen oder Dispersionen ist in gewissen Fällen auch eine gleichzeitige
Bestrahlung und Pfropfung mögliche Alsionisierende Strahlen kommen in Betracht,
elektromagnetische Strahlen wie Gemma- oder Roentgenstrahlen; als Strahlungsquelle
für die Gammastrahlen können z.B. 6o Co und 1370s dhien. Ferner eignen sich für
das'erfindungsgemässe Verfahren beschleunigte Elektronen mit einer Teilchenenergie
zwischen
0,05 und o,6 Millionen Elektronenvolt (MeY). Sie
kÖnnen den üblichen Elektronenbeschleunigungsapparaten, z.B. Kaskaden-9 Van de Graaf-
oder Linearbeschleunigern, entnommen-werden; es kÖnnen aber auch radioaktive Substanzen,
z*B, 9oSr verwendet werden. Das textile Flächengebilde wird mit den beschleunigten
Elektronen zweckmässig unter einem spitzen Winkel zu seiner Oberfläche bombardiert;
infolge des schrägen Durchgangs durch das Flächengebilde beschreiben die Elektronen
einen etwas längeren Weg im Cellulosematerial, wodurch ein besserer Wirkungsgrad
erreicht wird. Die in das Flächengebilde eingestrahlte Totaldosis liegt vorzugsweise
zwischen 5 x 10 4 und 3 x 10 6
REP. Das erfindungsgemässe Verfahren
lässt sich-auf cellulosehaltiges Fasermaterial enthaltenden textilen Flächengebilden
aller Ärt anwenden. Es eignen sich in erster Linie Gewebe oder Gewirke aus nativer
Gellulose wie Baumwolle oder auch Gewebe und Gewirke aus regene.#-rierter Gellulose
oder Gellulosederivaten sowie Mischgewebe aus diesen Faserarten. Es hat sich ausserdem
gezeigt, dass auch bei feinen Geweben'aus Baumwolle und regenerierter Gellulose,-die
durch Behandlung mit konzentrierter Schwe-felsäureg Kupferoxydammoniak-LÖsung oder
Natriumzinkat-GelluloselÖsung einer Versteifung und Transparentierung unterworfen
worden sind und bei Feingeweben aus relativ hochgedrehten Garnen wie Voile und Marquisette
eine gute Nass-Knitterfestigkeit ohne Verminderung der Faserfestigkeit erzielt werden
kann.
Die Erfindung ist anhand der nachfolgenden AusfÜhrungsbeispiele
näher erläutert: Beispiel 1
Ein Baumwoll"Popelinegewebe wird in einem
wässrigen Badj welches ca. 1%q 1,4-Diketoi 2,3 Dihydronaphthalin enthält,
bei ca. 2o 0 0 behandelt und anschliessend bei 6o -?0 00 getrocknet.
Darauf wird das Gewebe der Einwirkung der Gammastrahlung einer 6oCo-Quelle ausgesetzt
und eine Totaldosis von ca. jj_106 REF eingestrahlt, dann mit einer wässrigen Lösung
enthaltend 5 Gewichtsprozent Acrylamid bei 9o 0 0 mittels eines Foulards
behandelt, ausgewaschen und bei ca. 6o 0 0 getrocknet. Das Gewebe zeig t
gegenüber dem Ausgangsmaterial verbesserte Nass-und Trockenknitterwinkel sowie eine
Erhöhung der Scheuer-und Reissfestigkeit. Beispiel 2
Ein Baumwoll-Popelinegewebe
wird wie in Beispiel 1 beschrieben mit einer 19o'igen wässrigen Lösung
von 1,4-Diketo, 2,3 Dihydronaphthalin behandelt und hierauf der Einwirkung
der Gammastrahlung einer 6o Co-W.,uelle ausgesetzt, wobei Totaldosen von 1.25.1o5
- 79511o 5 REp eingestrahlt werden. Hierauf wird das Gewebe mit einer
wässrigen Lösung enthaltend 5 Gewichtsprozent eines Glycol-Polyacetals der
allgemeinen Formel
wobei X und Y entweder H oder -OH 2 OH bedeutens
(Die Herstellung
dieser Verbindung ist z03. im US-Patent Nr, 2 1786 o81 beschrieben) mittels eines
Foulards bei go 0 behandelt-, ausgewaschen und getrocknet. Das Gewebe zeigt
gegenÜber dem Ausgangsmaterial verbesserte Nass- und Trockenknitterwinkel sowie
eine Erhöhung der Saheuer- und Zerrfest igkelte