DE1618884C2 - Verfahren air Herstellung von 3-Methylmercaptopropionaldehyd - Google Patents

Verfahren air Herstellung von 3-Methylmercaptopropionaldehyd

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DE1618884C2
DE1618884C2 DE19671618884 DE1618884A DE1618884C2 DE 1618884 C2 DE1618884 C2 DE 1618884C2 DE 19671618884 DE19671618884 DE 19671618884 DE 1618884 A DE1618884 A DE 1618884A DE 1618884 C2 DE1618884 C2 DE 1618884C2
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methyl mercaptan
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acrolein
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DE19671618884
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Takesaburo; Yamagishi Akio; Sada Masao; Shiozaki Hasunaga; Manabe Mitsuyoshi; Niihama Shima (Japan)
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Sumitomo Chemical Co Ltd
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Sumitomo Chemical Co Ltd
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Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 3-Methylmercaptopropionaldehyd, im folgenden mit M-Aldehyd bezeichnet, in hoher Ausbeute. Diese Verbindung ist ein wertvolles Zwischenprodukt zur Herstellung von Methionin.
Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von M-Aldehyd bekannt, z. B. ein absatzweises Verfahren, bei dem ein Katalysator zu einem flüssigen Gemisch aus Acrolein oder Methylmercaptan gegeben wird und dann Methylmercaptan oder Acrolein als Flüssigkeit oder Gas direkt in diese Flüssigkeit unter Kühlen und Rühren eingespeist wird (vgl. J. Am. Chem. Soc, Bd. 70 [1948], S. 1450). Die Umsetzung verläuft mit etwa 14 kcal/Mol exotherm. Sowohl das eingesetzte Acrolein als auch der gebildete M-Aldehyd sind thermisch instabil. Insbesondere unterliegt das Acrolein leicht der Polymerisation. Bei der Umsetzung von Acrolein mit Methylmercaptan ist deshalb eine Einrichtung zur Regelung der Reaktionstemperatur erforderlich. Um die Reäktionstemperatur bei diesem Verfahren unterhalb eines bestimmten Wertes zu halten, wurde das Reaktionssystem gekühlt oder die Zugabegeschwindigkeit der Ausgangsverbindungen gesteuert. Da jedoch die Umsetzung anfänglich von einer besonders kräftigen Wärmeentwicklung begleitet ist, treten lokale Wärmestauungen auf, wodurch Nebenreaktionen begünstigt werden. Das Verfahren hat ferner den Nachteil, daß es schlecht reproduzierbar ist.
Um die vorgenannten Schwierigkeiten zu überwinden, wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem die Reaktionsteilnehmer mit Lösungsmitteln, wie Acetalen oder Dioxanen, verdünnt werden, um die örtliche Wärmeentwicklung im Reaktionssystem zu mäßigen (vgl. französische Patentschrift 9 76 673). Das Verfahren erfordert infolgedessen die Rückgewinnung der Lösungsmittel und ist daher technisch nicht vorteilhaft.
Aus der USA.-Patentschrift 26 76 190 ist ein Verfahren bekannt, bei dem 67 bis 90% der theoretischen Menge des Acroleins zuerst zu dem Methylmercaptan zugegeben werden und dann der Rest des Acroleins rasch zugefügt wird. Nach diesem Verfahren wird die technische Herstellung von M-Aldehyd in der Weise ausgeführt, daß eine Reaktionsflüssigkeit unter Verwendung eines langen rohrförmigen Reaktionsgefäßes im Kreislauf geführt und ein Flüssigkeitsgemisch aus Methylmercaptan, Katalysator und Acrolein getrennt und anteilsweise unter Druck durch eine oder mehrere öffnungen in diesen Kreislaufstrom eingespeist wird. Bei dem Verfahren wird die Reaktionswärme durch Kühlen des Reaktionsgefäßes mit Wasser abgeführt. Um jedoch die Reaktionswärme wirksam abzuführen, muß das Reaktionsgefäß verhältnismäßig englumig und die Menge der im Kreislauf geführten Flüssigkeit größer gemacht werden. Somit hat das Verfahren nicht nur betriebliche und wirtschaftliche Nachteile, weil die für die Kreislaufführung erforderliche Energie groß ist, sondern zeigt auch noch den Nachteil, daß das Innere des Reaktionsgefäßes leicht durch Polymere verstopft wird.
Wie vorstehend ausgeführt, wird bei den üblichen Verfahren zur Herstellung von M-Aldehyd die Regelung der Reaktionstemperatur lediglich durch physikalische Maßnahmen bewirkt. Deshalb erwies sich die Regelung nicht zufriedenstellend, und die Ausbeute an M-Aldehyd betrug gewöhnlich 92 bis 95% und nicht mehr als etwa 98%, selbst wenn Methylmercaptan in großem Überschuß eingesetzt wurde.
Weiterhin mußte bei den technischen kontinuierlichen Verfahren die Umsetzung unter Druck durchgeführt werden, während bei dem absatzweisen Verfahren die Umsetzung bei Atmosphärendruck erfolgte. Dies ist vermutlich auf die Tatsache zurückzuführen, daß Methylmercaptan bei 60C siedet und es deshalb leicht verdampft. Die Ausbildung einer heterogenen Gas-Flüssigkeit-Phase in einem dünnen Reaktionsrohr wurde als nachteilig für den gründlichen Kontakt der Reaktionsteilnehmer sowie für die wirksame Entfernung der Reaktionswärme angesehen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von 3-Methylmercaptopropionaldehyd durch Umsetzung von Acrolein und Methylmercaptan bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines Katalysators in flüssiger Phase unter Wärmeabführung in zwei Stufen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in der ersten Stufe gasförmiges Methylmercaptan und flüssigen 3-Methylmercaptopropionaldehyd in einem Molverhältnis von 1:1,5 bis 200 bei Temperaturen von 10 bis 900C umsetzt, bis die Wärmeentwicklung praktisch beendet ist, das erhaltene Reaktionsprodukt in der zweiten Stufe bei Temperaturen von 10 bis 100° C in flüssiger Phase mit Acrolein umsetzt und beide Verfahrensstufen bei Atmosphärendruck durchführt.
In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Methylmercaptan mit M-Aldehyd umgesetzt. Hierbei wird vermutlich das Hemithioacetal oder Thioacetal gebildet. Die Menge der in diesem Fall gebildeten Wärme beträgt etwa zwei Drittel (9 kcal/ Mol) der Wärmemenge bei direkter Umsetzung von Methylmercaptan mit Acrolein. Deshalb gestaltet sich die Kühlung einfacher.
In der ersten Stufe ist kein Katalysator erforderlich. Die Reaktionsteilnehmer werden gewöhnlich in einem Mischtank gründlich miteinander vermischt.
M-Aldehyd ist eine hochsiedende Verbindung und wird infolgedessen in flüssiger Form in den Mischtank eingespeist. Methylmercaptan wird als Gas zugeführt. Selbstverständlich ist mechanisches Rühren sehr wirksam. Zur Kühlung kann das Reaktionsgefäß mit einem Kühlmantel oder einer Kühlschlange versehen sein. Man kann die Reaktionsflüssigkeit auch durch einen Wärmeaustauscher im Kreislauf führen.
Bei der vorstehend geschilderten Umsetzung wird der M-Aldehyd in einer Menge von 1,5 bis 200MoI, vorzugsweise 10 bis 100 Mol, M-Aldehyd je Mol Methylmercaptan eingesetzt.
Die Temperatur bei dieser Umsetzung in der ersten Stufe beträgt 10 bis 90"C, vorzugsweise 40 bis 80"C. Falls die Umsetzung bei niedrigeren Temperaturen als 100C ausgeführt wird, ist ein Kühlmedium notwendig, um das Reaktionsgemisch zu kühlen. Bei höherer Umsetzungstemperatur als 90"C kann das Methylmercaptan nur in geringer Menge gelöst werden, und der M-Aldehyd zersetzt sich.
Die Umsetzung wird bei Atmosphärendruck durchgeführt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Methylmercaptan in flüssigem M-Aldehyd (Kp. etwa 1500C bei 760 mm Hg) gelöst und umgesetzt. Deshalb ist nicht nur der Teildruck des Methylmercaptans oberhalb der Reaktionsflüssigkeit niedrig, sondern auch die gebildete Wärme ist gering und leicht entfernbar. Es ist deshalb kein röhrenförmiges Reaktionsgefäß erforderlich, und die Umsetzung kann erfolgreich bei Atmosphärendruck ausgeführt werden.
In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 den Partialdruck des Methylmercaptans über der Methylmercaptan-M-Aldehyd-Reaktionsflüssigkeit. Die Kurve (1) zeigt die Beziehung zwischen der Konzentration von umgesetztem Methylmercaptan in der Methylmercaptan-M-Aldehyd-Reaktionsflüssigkeit und der Temperatur dieser Flüssigkeit, wenn der Partialdruck des Methylmercaptans 200 mm Hg beträgt. Die Kurve (2) zeigt diese Beziehung, wenn der Partialdruck praktisch 0 mm Hg beträgt.
Die Kurve (2) kann etwa durch folgende Gleichung wiedergegeben werden:
35 X = -5,28 · ΙΟ"5 t2 + 1,25 · 10"3 t + 0,385.
40
X bedeutet die Molarfraktion von Methylmercaptan in der Methylmercaptan-M-Aldehyd-Reaktionsflüssigkeit
y _ Mol Methylmercaptan, eingebracht in M-Aldehyd ~~ Gesamt-Mol von M-Aldehyd
und Methylmercaptan, eingebracht in M-Aldehyd
45
r ist die Temperatur (0C) der Methylmercaptan-M-Aldehyd-Reaktionsflüssigkeit.
In der Fig. 1 wird in der Fläche unterhalb der Kurve (2) der Partialdruck des Methylmercaptans auf der Methylmercaptan-M-Aldehyd-Reaktionsflüssigkeit praktisch 0 mm Hg, und die Umsetzung kann in einem offenen System bei Atmosphärendruck ausgeführt werden.
Die Umsetzung von Methylmercaptan und M-Aldehyd wird durchgeführt, bis die Reaktionswärmeentwicklung in dieser Stufe praktisch beendet ist, so daß ein Teil der Bildungswärme von M-Aldehyd vorhergehend in Anteilen freigesetzt wurde. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die beiden Reaktionsteilnehmer gewöhnlich 0,1 bis 60 Minuten, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten, zusammenzubringen.
Anschließend wird das erhaltene Reaktionsprodukt aus Methylmercaptan und M-Aldehyd mit Acrolein in der zweiten Stufe in Gegenwart eines Katalysators zur Umsetzung gebracht. Das entstandene Produkt, vermutlich das Hemithioacetal oder Thioacetal, reagiert dabei mit Acrolein unter Bildung von M-Aldehyd. Bei dieser Umsetzung werden nur etwa 5 kcal/Mol Wärme gebildet, und das Methylmercaptan ist mit M-Aldehyd verdünnt, so daß es einfacher ist, örtliche überhitzung zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig, da Acrolein sehr leicht polymerisiert und ein Anstieg der Reaktionstemperatur in dieser Stufe soweit als möglich vermieden werden soll. In dieser Stufe kann das Acrolein entweder direkt in das flüssige Reaktionsprodukt unter Kühlung eingespeist werden oder die Reaktionsflüssigkeit und das Acrolein können kontinuierlich in ein anderes Reaktionsgefaß unter Rühren und Kühlen eingeleitet werden. Schließlich können die beiden Komponenten auch in ein röhrenförmiges Reaktionsgefaß eingeleitet und miteinander unter äußerer Kühlung zur Umsetzung gebracht werden. Die Reaktionstemperatur während der Umsetzung kann dadurch gesteuert werden, daß die Komponenten vorgekühlt und dann miteinander vermischt und umgesetzt werden, so daß der Temperaturanstieg unter: halb eines bestimmten Wertes gehalten wird. Wenn ein Teil des nach den vorstehenden Verfahren erhaltenen M-Aldehyds in die Reaktionszone der ersten Stufe zurückgeführt wird, ist es möglich, das erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich auszuführen.
Beispiele für die in der zweiten Reaktionsstufe verwendbaren Katalysatoren sind Quecksilber-methylmercaptid, Kupfer(II)-acetat, organische Peroxide, organische Basen, Gemische von organischen Basen und organischen Säuren und Ionenaustauschharze. Katalysator und Acrolein können entweder zusammen oder getrennt geführt werden. Gewöhnlich wird das Acrolein in einer etwa der Menge an Methylmercaptan äquivalenten Menge eingesetzt, es kann jedoch auch in einer etwas kleineren oder etwas größeren Menge als der äquivalenten Menge verwendet werden. Falls Acrolein in einer kleineren Menge als der äquivalenten Menge verwendet wird, diffundiert das Meihylmercaptan in den M-Aldehyd, und wenn das Gemisch im Kreislauf geführt wird, ist es möglich, das Einbringen von Acrolein in die Reaktionszone der ersten Stufe zu vermeiden. Hierdurch kann die starke Wärmeentwicklung auf Grund der direkten Umsetzung von Methylmercaptan mit Acrolein vermieden werden. Falls andererseits Acrolein im Überschuß eingesetzt wird, wird nicht umgesetztes Methylmercaptan praktisch nicht in dem M-Aldehyd aufgenommen. Da geringe Mengen von in dem M-Aldehyd aufgenommenem Methylmercaptan nur schwierig abtrennbar sind, ist die Anwendung eines gewissen Überschusses an Acrolein ausgesprochen vorteilhaft, wenn man die Reinigung in Betracht zieht. Wenn das Verfahren kontinuierlich durchgeführt wird und die überschüssige Menge an Acrolein zu groß ist, wird die in die Reaktionszone der ersten Stufe eingeführte nicht umgesetzte Acroleinmenge größer, die direkt mit Methylmercaptan reagiert, wodurch sich unter Umständen eine örtliche überhitzung des Reaktionssystems ergeben kann. Deshalb beträgt die Uberschußmenge vorzugsweise nur 0,5 bis 20 Molprozent.
Die in der zweiten Stufe angewandten Reaktionsbedingungen sind praktisch die gleichen wie in der ersten Stufe. Die Umsetzung wird also bei Atmosphärendruck bei Temperaturen von 10 bis 1000C, vorzugsweise 30 bis 700C, durchgeführt und fortgesetzt, bis die Bildung von M-Aldehyd praktisch beendet ist. Die Umsetzungsdauer beträgt 1 bis 180 Minuten, vorzugsweise 1 bis 60 Minuten.
Der M-Aldehyd wird durch fraktionierende Destillation der Reaktionsflüssigkeit gewonnen.
Wenn das Verfahren in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt wird, kann die.Reaktionstemperatur leicht geregelt werden, und es wird praktisch keine örtliche überhitzung erhalten. ■ Die Ausbeute beträgt dann mindestens 99% der Theorie.
Ein Beispiel für eine im erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Reaktionsvorrichtung wird in Fig. 2 erläutert. Methylmercaptan wird als Gas durch eine Düse 9 in M-Aldehyd in dem Tank 1 eingedüst. Der Tank 1 ist an seinem oberen Teil mit einer Füllkörperkolonne 2 versehen, die eine vollständige Absorption von Methylmercaptan ermöglicht. Der Oberteil der Kolonne 2 steht mit der Leitung 12 mit der Atmosphäre in Verbindung. Die Reaktionsflüssigkeit wird vom Boden des Tanks 1, durch die Leitung 8, die Pumpe 7, die Leitung 5, den Wärmeaustauscher 4 und die Leitung 3 in der Kolonne 2 im Kreislauf geführt. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit aus dem Tank 1 wird durch die Leitung 6 an der Austrittsseite der Pumpe abgezogen, um festzustellen, daß keine Wärmeentwicklung verursacht wurde.
Kühlwasser wird durch die Leitung 13 in den Wärmeaustauscher 4 eingeleitet und durch die Leitung 14 abgeleitet. Acrolein und ein Katalysator werden durch die Leitungen 11 bzw. 10 eingespeist. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wird durch die Leitung 15 abgezogen, so daß der Flüssigkeitsspiegel im Tank 1 auf einer bestimmten Höhe gehalten wird. Die Umsetzung von Methylmercaptan und M-Aldehyd wird in dem Tank 1 und der Kolonne 2 bewirkt und die darin gebildete Wärme mittels des Wärmeaustauschers 4 entfernt. Die Umsetzung von Acrolein mit der Reaktionsflüssigkeit aus Methylmercaptan und M-Aldehyd wird in der Leitung 3 durchgeführt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Ein 1 Liter fassender Vierhalskolben wurde mit einem Rührer, Flüssigkeitseinleitungsrohr (für M-Aldehyd), Gaseinleitungsrohr (für Methylmercaptan), Thermometer und einem sich an die Atmosphäre öffnenden Rohr ausgestattet. In den Kolben wurden 388 g M-Aldehyd (Reinheit 99,5 Gewichtsprozent) eingebracht. Der gesamte Kolben wurde in Eiswasser eingetaucht, und 96,5 g Methylmercaptan (Reinheit 99,5 Gewichtsprozent) wurden in Form eines Gases in den M-Aldehyd unter Rühren eingeleitet. Die Temperatur in dem Kolben wurde bei 30° C gehalten. Nach Beginn des Einleitens von Methylmercaptan begann die Temperatur anzusteigen. Es wurde kein Methylmercaptan in die Atmosphäre freigegeben. Nach beendetem Einleiten wurde die Temperatur des Kühlwassers innerhalb etwa 15 Minuten auf 300C erhöht und der Kolbeninhalt bei 300C gehalten.
Die gebildete Flüssigkeit wurde mit 1,7 g eines Katalysators (25 Gewichtsprozent Pyridin + 75 Gewichtsprozent Essigsäure) gründlich vermischt, und dann wurden 120,0 g Acrolein (Reinheit 96,3 Gewichtsprozent) dem Gemisch zugesetzt. Während der Zugabe wurde die Temperatur des Kolbeninhalts durch äußere Kühlung auf einem Wert unterhalb 40° C gehalten. Es wurden 606 g einer farblosen durchsichtigen Flüssigkeit erhalten. Die Analyse der erhaltenen Flüssigkeit ergab, daß der Anstieg der M-Aldehyd-Menge 206 g und die Ausbeute, bezogen auf Methylmercaptan, 99,1% der Theorie betrug. Wenn zum Vergleich das Methylmercaptan direkt mit Acrolein unter Kühlung des Systems mit Eiswasser von 00C umgesetzt wird, beträgt die Ausbeute an M-Aldehyd nur 92% def Theorie.
Der Gehalt an M-Aldehyd in der Flüssigkeit wurde durch Gaschromatographie bestimmt.
Beispiel 2
Ein 1 Liter fassender Vierhalskolben wurde mit einem Rührer, Rückflußkühler, Thermometer, Flüssigkeitseinleitungsrohr (Für M-Aldehyd) und Gaseinleitungsrohr (für Methylmercaptan) ausgestattet. Mit dem Boden des Kolbens war ein Rohr verbunden, so daß die Reaktionsflüssigkeit durch überlauf abgezogen werden konnte. Ein zweiter Vierhalskolben wurde mit einem Rührer, Thermometer, drei Flüssigkeitseinleitungsrohren (für die Flüssigkeit aus dem ersten Kolben, Acrolein und Katalysator) und einem Rückflußkühler ausgestattet. Mit dem Boden des zweiten Kolbens war ein Rohr zum Abziehen der Produktflüssigkeit durch überlauf und ein Rohr zum Abziehen der zu dem ersten Kolben zurückzuführenden Flüssigkeit verbunden. Die beiden Kolben wurden einzeln in getrennte Thermostatenbehälter eingetaucht und mit einer Leitung verbunden, so daß Flüssigkeit vom Boden des zweiten Kolbens abgezogen und mit einer Pumpe in den ersten Kolben eingespeist werden konnte. 359 g M-Aldehyd wurden jeweils in dem ersten Kolben und dem zweiten Kolben vorgelegt. In den ersten Kolben wurden 294,4 g/Std. Methylmercaptan als Gas (Reinheit 99,5 Volumprozent) eingeleitet. In den zweiten Kolben wurden 400g/Std. Acrolein (Reinheit 95,7 Gewichtsprozent) und 7,2 g/Std. eines Katalysators (25 Gewichtsprozent Pyridin + 75 Gewichtsprozent Essigsäure) kontinuierlich eingespeist. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit des ersten Kolbens wurde durch das Rohr vor dem Einleiten der Flüssigkeit in den zweiten Kolben abgezogen. Dabei wurde festgestellt, daß praktisch keine Wärmeentwicklung erfolgte. Die Temperatur in jedem Kolben wurde bei 50 ± 2° C durch Regelung der Temperatur jedes Thermostatenbehälters gehalten. Nach 4stündiger Umsetzung wurde die Produktflüssigkeit in einer Menge entsprechend der in einem Zeitraum von 30 Minuten gebildeten Menge abgezogen. Es wurden 348 g einer farblosen, durchsichtigen Flüssigkeit erhalten. Die Produktflüssigkeit wurde gemäß Beispiel 1 analysiert. Die Menge an M-Aldehyd in der Flüssigkeit betrug 90,4 Gewichtsprozent und die Ausbeute — bezogen auf .Methylmercaptan — 99,2% der Theorie. Weiterhin war die Materialbilanz (Menge an Produkt je Menge Beschickung) praktisch 100%, und Methylmercaptan und Acrolein hatten sich kaum verflüchtigt trotz der.Tatsache, daß das Reaktionssystem gegenüber der Atmosphäre geöffnet war.
Beispiel 3
Eine Reaktionsvorrichtung gemäß Fig. 2 mit einem Gesamtvolumen von etwa 10 Litern wurde aufgebaut. In die Reaktionsvorrichtung wurden etwa 4 Liter M-Aldehyd so eingebracht, daß ein Teil des Tanks 1, die Pumpe 7, der Wärmeaustauscher 4 und die Leitungen gefüllt waren. Die Pumpe 7 wurde in Gang gesetzt, um die Flüssigkeit im Kreislauf zu führen. Die Menge der im Kreislauf geführten Flüssigkeit betrug etwa das 20fache der Menge der Produktflüssigkeit. Anschließend wurden Methylmercaptan als Gas (Reinheit 99,5 Volumprozent), ein Katalysator (25 Gewichtsprozent Pyridin + 75 Gewichtsprozent Essigsäure) und Acrolein (Reinheit 96,0 Gewichts-
prozent) in den in der Tabelle angegebenen Mengen durch die Leitungen 9,10 bzw. 11 eingeführt. Ein Teil der Reaktionsflüssigkeit wurde aus dem Tank 1 durch das Rohr 6 abgezogen um festzustellen, ob die Wärme-.entwicklung beendet war. Das Reaktionsprodukt wurde durch die Leitung 15 so abgezogen, daß der Flüssigkeitsspiegel des Tanks auf einer bestimmten Höhe gehalten wurde. Kühlwasser wurde durch den Wärmeaustauscher geführt, um die Reaktionstemperatur konstant zu halten, wobei gleichzeitig eine ge- ίο wisse Unterkühlung der umlaufenden Reaktionsflüssigkeit stattfand: die restliche Reaktionswärme, welche in der Leitung 3 entstand, wurde durch Wärmeabstrahlung vernichtet. Die Reaktionstemperatur betrug etwa 52° C in dem Tank 1 und etwa 500C in der Leitung 3. Nach 8stündiger Umsetzung wurde eine Probe entsprechend der in einem Zeitraum von 15 Minuten gebildeten Menge abgenommen und einer Berechnung der Materialbilanz und der Analyse an M-Aldehyd unterworfen. Das Analysenverfähren war das gleiche wie im Beispiel 1.
Die Umsetzungen der Versuche 1 bis 3 wurden unter Verwendung der Kolonne 2 durchgeführt. Die Umsetzung des Versuchs 4 wurde mit einer leeren Kolonne durchgeführt.
Ver
such
Nr.
Acrolein
(A)
Methyl
mercaptan
(B)
Katalysator MoI-
verhältnis
Tank
tempe
ratur
Menge der
Produkt
flüssigkeit
Konzentration
an M-AIdehyd
in der Produkt
flüssigkeit
Material
bilanz
Aus
beute*)
(g/Std.) (g/Std.) (g/Std.) A/B ("C) (g/15 Minuten) (%) (%) (%)
1 2190 1820 40 0,995 50 1008 95,9 99,7 99,0
2 2200 1800 40 1,011 50 1005 95,8 99,5 99,2
3 1100 900 20 1,011 80 500 95,0 99,0 96,9
4 2200 1800 40 1,011 50 1000 95,6 99,0 97,5
*) Die Ausbeute bei Versuch 1 ist auf Acrolein bezogen und die Ausbeuten der Versuche 2 bis 4 auf Methylmercaptan.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 609617/371

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 3-MethyI-mercaptopropionaldehyd durch Umsetzen von Acrolein mit Methylmercaptan bei erhöhten Temperaturen in Gegenwart eines Katalysators in flüssiger Phase unter Wärmeabführung in zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Stufe gasförmiges Methylmercaptan und flüssigen 3-Methylmercaptopropionaldehyd in einem Molverhältnis von 1: 1,5 bis 200 bei Temperaturen von 10 bis 900C umsetzt, bis die Wärmeentwicklung praktisch beendet ist, das erhaltene Reaktionsprodukt in der zweiten Stufe bei Temperaturen von 10 bis 1000C in flüssiger Phase mit Acrolein umsetzt und beide Verfahrensstufen bei Atmosphärendruck durchführt.
DE19671618884 1966-04-25 1967-04-25 Verfahren air Herstellung von 3-Methylmercaptopropionaldehyd Expired DE1618884C2 (de)

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JP2649866 1966-04-25
DES0109534 1967-04-25

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