DE1617996A1

DE1617996A1 - Medizinisches Verbandmaterial

Info

Publication number: DE1617996A1
Application number: DE19661617996
Authority: DE
Inventors: Miller Jordan Emanuel; D Melvin Spira M
Original assignee: Dow Corning Corp
Current assignee: Dow Silicones Corp
Priority date: 1965-07-07
Filing date: 1966-07-05
Publication date: 1972-01-05
Also published as: US3327705A; IT998005B; NL6609425A; GB1136664A; JPS508275B1; FR1503572A; AT285038B

Description

München, den 4. Juli 1966

Zt. Pass, Rechtsanwalt .Wg/sch 1617996

in Gen. VoIIm. (HL-Nr. 52/,64Ji ^UT ^wS/^scn der Fa DOW CORNING Corp. Midland/Mich. (USA);

DC 1174/759

Medizinisches Verbandmaterial

Es gibt viele Literaturberichte, die die physiologische Unbedenklichkeit von Siliconölen betreffen, die in Salben und Hautschutzcremen, sowie in verschiedenen Formen von Siliconimplantaten zur Einführung in den menschlichen oder tierischen Körper verwendet werden. Außerdem wurden Silicone bereits für Verbandmaterial verwendet. Für die Untersuchung von Einsatzmöglichkeiten der Silicone für die Behandlung von Hautkrankheiten und Brandwunden bei Mensch und Tier wurde viel Arbeit aufgewendet, und nach medizinischer Ansicht gibt es verschiedene Siliconarten, die für derartige Behandlungen geeignet sind.

Besonders bei der Behandlung von Brandwunden ist es wünschenswert, die Wunden so steril wie möglich zu halten. Bei schweren Verbrennungen ist es außerdem wünschenswert, dem Patienten etwas Bewegungsfreiheit zu geben, damit die verbrannten Körperstellen in Bewegung gehalten werden können, um die Steifheit oder

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den Verlust der Bewegungsfähigkeit von Gelenken bei verbrannten Gließmaßen zu verhindern. Besonders wichtig ist dies bei Brandwunden an Händen, Armen, Füßen oder Beinen, , bei welchen häufig eine dauernde Behinderung als Ergebnis von Verbrennungen zu beobachten ist.

Es wurden bereits Gazebandagen verwendet, um den Kontakt von siliaonhaltigen Salben und Cremes oder anderen Behandlungsmitteln mit den verbrannten Flächen zu ermöglichen. Diesen Gazebandagen haften jedoch verschiedene Mangel an. Sie schränken die Körperbewegungsmöglichkeit ein, und sie müssen in irgend einer Weise am Applikationsort befestigt werden, üblicherweise durch Klebstreifen, die jedoch nicht direkt auf die Brandwunde gelegt werden können. Außerdem neigen sie dazu, die flüssigen Exsudatabsonderungen aus der Brandwunde zu verkleben und sind nur schwierig und schmerzhaft zu entfernen. Darüberhinaus sind sie nur schwer steril zu halten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher medizinische Verbände, die besonders für Brandwunden an Körperextremitäten geeignet sind, und mit welchen die genannten und andere Nachteile vermieden werden können.

Das erfindungsgemäße medizinische Verbandmaterial besteht aus einer flüssigkeitsundurchlässigen, sackähnlichen Hülle

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aus biegsamem Material, die im Inneren Siliconöle, gegebenenfalls* zusammen mit anderen üblichen Wundbehandlungsmitteln und Bündel aus saugfähigen, faser- oder schwammartigem, zusammendrückbarem Material enthält.

Im Gebrauch wird die Umhüllung an einer Seite aufgeschnitten und über das verbrannte Glied gestülpt, so daß die verbrannte Stelle lose davon umhüllt wird. An einer von der Wunde entfernten Stelle wird die Umhüllung am Körper befestigt. Durch Bewegung des verletzten Gliedes durch den Patienten wird das saugfähige Material zusammengepreßt, wodurch einmal das verletzte Glied in Bewegung gehalten wird, und zum anderen die Flüssigkeit über die verbrannten Flächen zirkuliert.

Einzelheiten des erfindungsgemaßen Verbandmaterials seien anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert:

Figur 1 ist eine perspektivische Ansicht eines abgedichteten sterilen Verbandmaterials und

Figur 2 ist eine perspektivische Ansicht des Verbandmaterials im Gebrauch auf der Hand eines Patienten.

Aus Figur 1 ist die sackähnliche Hülle 11 aus dem flüssigkeitsundurchlässigen Material, z.B. aus Kunststoffen, ersichtlich. Im Inneren der Hülle 11 ist eine bestimmte Menge Flüssigkeit 12 und ein Bündel des saugfähigen, faserartigen

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oder schwammartigen Materials Ij5, z.B. saugfähige Baumwolle, zu sehen.

Vorzugsweise ist die Flüssigkeit 12 ein Siliconöl von ausreichend niedriger Viskosität, damit ein leichtes Fließen möglich ist.

Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Verbandmaterials wird die Hülle 11 und ihr Inhalt sterilisiert und dann die Hülle abgedichtet. Bei der Anwendung wird die Hülle an einem Ende aufgeschnitten und der zu behandelnde Körperteil in das offene Ende eingelegt. Dann wird das offene Ende am Körper des Patienten befestigt, z.B. durch Klebstreifen 14, was aus Figur 2 ersichtlich ist. Die Befestigungsstelle am Körper befindet sich zweckmäßig in einiger Entfernung von der Wunde. Das Bündel des Fasermaterials I^ kann durch Greifen ausgedrückt werden. So werden beispielsweise durch Ausdrücken mit der Hand die Handmuskeln in Übung gehalten. Durch diesen Vorgang wird jedoch noch eine weitere Funktion erfüllt, da die Flüssigkeit aus den Fasern herausgepreßt und über die geschädigten Flächen geleitet wird. Bei Nachlassen des Druckes wird die überschüssige Flüssigkeit leicht von dem saugfähigen Material aufgenommen. Das Ergebnis ist -also eine Pumpwirkung. Hierbei wird zusätzlich eine Fiitrierwiukung erzielt, da aus der Flüssigkeit beim Hinein- und Herausfließen aus dem Fasermaterial suspendierte Partikel abgefangen werden, so daß die Flüssigkeit sauber ge-

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halten wird. Auf diese Weise werden Feuchtigkeit und Exsudatabsonderungen absorbiert und durch das saugfähige Material festgehalten.

Bei einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbandmaterials besteht die Hülle aus Polyäthylen, das Fasermaterial aus saugfähiger Baumwolle, und die Flüssigkeit ist ein SiliconÖl mit einer Viskosität von 100 cSt/25⁰ C (Dow Corning Medical Fluid J56O). Diese Flüssigkeit ist ein mit Trimethylsiloxy-Einheiten endblockiertes Dimethylpolysiloxanöl, das unter die allgemeine Bezeichnung "Silicone" oder "Organosiloxane" fällt. Es entspricht der allgemeinen Formel (CH,),Si0[(CH,)_oSi0l Si(.CH,),, worin der Wert von

J? P ^> ti X J? _p

χ die Kettenlänge anzeigt und in direkter Beziehung zu der Viskosität steht. Siliconöle dieser Art sind in der Literatur beschrieben, so daß sich die Beschreibung im einzelnen hier erübrigt.

Selbstverständlich sind von dem erfindungsgemäßen Verbandmaterial zahlreiche Modifikationen und Variationen möglich, da sowohl das Material der Umhüllung als auch das Fasermaterial und die Art der Flüssigkeit variiert werden können. Zusammen mit der Flüssigkeit können gegebenenfalls verschiedene medizinische Mittel, die üblicherweise für die Wundbehandlung Verwendung finden, eingesetzt werden. Die Größe der Umhüllung kann außerdem dem Jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden. Die Flüssigkeitsmenge in der Umhüllung muß zum

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Bedecken der Wundflachen ausreichen. Es sollte jedoch ein Überschuß vorhanden sein, damit die Flüssigkeitszirkulation gut möglich ist.

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Claims

Pat entanspruch

Medizinisches Verbandmaterial bestehend aus einer flüssigkeitsundurchlässigen, sackähnlichen Hülle'aus biegsamem Material, die im Inneren Siliconöle, gegebenenfalls zusammen mit anderen üblichen Wundbehandlungsmitteln und Bündel aus saugfähigem, faser- oder schwammartigem,
zusammendrückbarem Material enthält.

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