-
Mittel zum Entfetten und Säubern von lebenden Haaren Die vorliegende
Erfindung betrifft ein Mittel zum Säubern und Entfetten lebender Haare auS basis
der an sich bekannten Puderstoffe, zeichnet sich aber diesen gegenuber dadurch aus,
daß das Puder durch eine stabile, wasser- und lösungsmittelunlösliche Anfärbung
der jeweiligen Haarfarbe angepa#t werden. kann und dadurch wesentliche Vorteile
aufweist.
-
Es ist bekannt, daß das menschliche Haar aus dem Haarfollikel herauswächst.
Die Haarfollikel sind unterhalb der aumersten Schicht der Kopfhaut angeordnet, wobei
jedem Sollikel eine oder mehrere Talgdrüsen zugeordnet Bind, deren substrat, das
ebum, sich in den Follikel ergießt und nach
kurzer Zeit aus ihm
heraustritt. Dieses Sebum hat die Aufgabe, die Kopfhaut und das Haar zu überziehen
und zu schützen. Sowohl von Mensch zu Mensch als auch bei gleichen Menschen zu verschiedenen
Zeitabschnitten, können dabei Unterschiede hinsichtlich der Konsistenz und der Menge
des produsierten Sebums beobachtet werden, die sichtbar und kosmetisch durchaus
störend sind und das Erscheinungsbild negativ beeinflussen.
-
Wird von den Talgdrüsen eine anormal große Menge dünnflüssigen Sebums
produziert, das aufgrund seines Spreitvermögens sich über die Oberfläche der Haut
und der Haare verteilt, dann erscheint die Frisur nicht mehr locker und gepflegt,
sondern macht einen fettigen strähnigen Eindruck, und es ist unmöglich eine Frisur
zu erstellen, da jedes einzelne Haar durch die Belastung mit dem Sebum niedergehalten
wird0 Dieses Erscheinungsbild kann durch eine Haarwäsche mit einem Shampoo beseitigt
werden, die aber nach heute geltenden modischen Gesichtspunkten mit einer Wasserwelle
verbunden werden muß. Diesem Zeit und Geldaufwand steht häufig leider nur ein kurzfristiger
Erfolg gegenüber, da schon nach kurzer Zeit das durch die Haarwäsche entfernte Sebum
durch neugebildetes ersetzt worden ist.
-
Als wirksames Mittel gegen diese übermäßige Produktion von ebum haben
sich die sogenannten Trokenhaarwäschen immer mehr durchgesetzt. Dabei werden fettadsorbierende
Stoffe, wie Starke, Silicagel u.a. auf das Haar aufgetragen und
nach
einer kurzen Einwirkungszeit mit einer Bürste wieder entfernt, wobei je nach Adsorbtionsfähigkeit
des verwendeten Grundstoffes eine mehr oder weniger starke ntfettung stattgefunden
hat. Dieses Verfahren kann zwischen bei normalen Raarwäschen mit Shampoo zwei bis
dreimal durchgeS-hrt werden und gewährleistet, daß das Haar nicht etwa alle zwei
bis drei Tage gewaschen werden muß. Das adsorbierende Puder kann natürlich auch
aus einer Aerosoldose auf das Haar aufgesprüht werden.
-
Technisch gesehen ist nach heute Bekanntem eine Verbesserung des Prinzips
der Trockenhaarwäsche nicht möglich, wohl aber erstrebenswert, da von den Frauen
als Nachteil angesehen wird, daß das Haar nach der Behandlung stumpf aussieht und
jeglichen Glanz vermissen läßt, und daß darüber hinaus Dunkelhaarige einen grauen
Schimmer wahrnehmen.
-
Ursache dafür ist, daß bei aller Sorgfalt wohl nicht alle Puderpartikel
vom Haar entfernt werden können und daß aufgrund der ungerichteten Lichtreflexion
das Haar stumpf erscheint. Die weißen Puderpartikel sind natürlich besonders deutlich
auf dunklem Haar zu erkennen, das dadurch den natürlichen Glanz einbüßt. Es hat
deshalb nicht an Versuchen gefehlt, natürlich gefärbte Puderkörper, wie z.34 Veilchenwurzelmehl,
Korkmehl und gemahlene Eukalyptusblätter zu verwenden. Diese Adsorbentien wiesen
aber andere gravierende jiachteile auf, die ihre Verwendung nicht gestatteten.
-
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß es moglich ist, Stärke
und zwar vorzugsweise Reisstärke in jedem gewünschten Farbton anzufärben, wodurch
die auf dem Haar unter Umständen verbleibenden Partikel nicht mehr direkt sichtbar
sind.
-
Überraschend ist weiterhin, daß die derart angefärbte Stärke in ihrem
Adsorbtionsvermögen der unbehandelten Stärke zumindest gleichwertig ist.
-
Daneben sind noch eine ganze Reine von anderen Forderungen, die an
eine gefärbte Stärke gestellt werden, wichtig So darf z.B. der Farbstoff nicht wasserlöslich
sein, ds durchaus die Möglichkeit besteht, da# durch flüchtiges, oberflächliches
Ausbürsten Puderpartikel auf der Kopfhaut verblsiben und hier mit Schweiß in Berührung
kommen können. Anderserseits können auch auf der Gberfläche des Haares verbliebene
Puderreste durch R~egen und extrem hohe Luftfeuchtigkeit den Farbstoff an das Wasser
abgeben und damit färbend wirken. Eine wichtige Forderung, die an die gefärbte Stärke
gestellt werden, mu#ist,da# sie wasser- und schweißecht sein muß.
-
Im Zusammenhang mit der Schweißeohtheit muß noch darauf verwisen werden
daß Schweiß normalerweise einen pH-Wert unterhalb 7 aufweist und daß folglich der
zur Einfärbung verwendete Farbstoff in diesem Ph-Bereich stabil sein muß, damit
nicht im Laufe der Zeit die im Haar verbleibenden Partikel ihre Farbe irerändern
und damit sichtbar werden.
-
Bei der Abfüllung des Trockenshampoos in der Aerosoldose gilt für
die gefärbte Stärke, daß der Farbestoff fest und unlösbar auf das Stärkekorn aufgezogen
iet und daß er sich nicht etwa in den Lösungsmitteln, wie z.B. Methylenchlorid,
Propan, Butan und den halogenierten Kohlenwasserstoffen löst, da das gefärbte Lösungsmittel
beim Versprühen sowohl das Baar, die Kopfhaut als auch die Umgebung anfärben würde.
-
Beim Aufsprühen des Trockanshampoos aus der Aerosoldose muß die gefärbte
Stärke die gleiche Versprühbarkeit autweisen, wie die unbehandelte Stärke.
-
Obwohl der Anteil der nach dem Ausbürsten auf dem Haar verbleibenden
Stärke gering und aufgrund der Anfärbung praktisch unsichtbar ist, sollte doch das
Ausbürsten der gefärbten Stärke mindestens in gleichem Ma#e möglich sind wie bei
der unbehandelten Stärke.
-
Esmmu# weiterhin vorausgesetzt werden, daß das mit Trockenshampoo
behandelte Haar nach der Entfernung der gefärbten Stärke sowohl im Griff als auch
visuell sauber jät.
-
»ber hinaus verbleibt bei der Anwendung von Trookenshampoo ein geringer
Teil desselben auch nach der Entfarnung auf dem Haar und ist damit der Einwirkung
des Lichtes ausgesetzt. Es ist daher also notwendig, daß der zur Färder der stärke
verwendete Farbstoff außerdem liohtecht ist, damit nicht im Laufe der Zeit durch
Verschiebung der Farbnuance die Stärketeilchen auf dem Haar wieder sichtbar- werden.
-
2it anderen Worten hat das gefärbte Adsorbtionsmittel alle Forderungen,
die an das ungefärbte Produkt -gestellt werden, mindestens gleichwertig zu erfüllen
WNd muß danüber binaus auch in Bezug auf die anfärbung alle notwendigen Echtheitseigenschaften
aufweisen.
-
Das Adsorbtionsmittel und speziell die Reisstärke läßt sich nach bereits
bekannten Verfahren unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften, wie z.B. ihres Quellvermögens
in Wasser, mit den folgenden aus der Woll- und Baumwollfärbung bekannten Farbstoffen
anfärben.
-
1. Säurefarbstoffe 20 Chromier- und Beizenfarbstoffe 3. Schwefelfarbstoffe
4. Küpenfarbstoffe 5. Anfärbung durch Jod 6. direktziehende Farbstoffe 7. Oxydationsfarbstoffe
Dabei ist besonders überraschend, daß auch die Jod-Stärke-Reaktion in der Lage istt
eine angefärbte Reisstärke zu liefern, die den gegebenen Anforderungen in jeder
Beziehung entspricht.
-
Beispiel ir 5 g Supraminblau FB (Herstellers Farbfabriken Bayer AG)
werden 15 Minuten lang in 95 g entsalztem Wasser bei Zimmertemperatur gerührt und
anschließend filtriert. Dem Filtrat werden 4 g konzentrierte Schwefelsäure und 5
g Natriumsulfat zugesetzt. In dieses Färbebad werden 100 g Reissärke eingebracht
und über einen Zeitraum von 15 Minuten bei Zimmertemperatur gerührt und anschließend
filtriert.
-
Die Reißstärke wird dann abfiltriert und mit entsalztem Wasser so
lange gewasahen, bis das Filtrat neutral reagiert.
-
Anschließend wird die Reißstärke getrocknet. Bie ist hellblau angefärbt
und kann als rockenshampoo vorzugsweise für modisch gefärbte oder getönte Haare
verwendet werden.
-
Beispiel 2: 5 g Basolan-chromblau G (Hersteller: BASF) werden 15 Minuten
in 95 g entsalztez Was@er bei zimmertemperatur gerährt, anschleiwend riltriert und
mit 1,2 g konzentrierter Essisäure und 7,5 g Natriumsulfat versetzt. 1Ou g Reisst@rke
Verden zu diesem Färbebad gegeber und nach einer Reastionszeit von 15 nuten bei
Ziemnertemperatur wird die Reisstarke abfiltriert und anschile#end 15 Minuten lang
iüit g 100g einer 1-pigen Kaliumbichromatlüsung behanaelt.
-
@ac. der Filtration wira nit entsalztem Wasser so lange genaschen,
bis das Filtrat neutral reagiert und die ueisste wira anschlie#ena getrocknet. Die
nach aiesem Verlahren ueilaudelte Reisstärke ist dunkelblau gefärbt.
-
Reissiel 3: 5 ff Immedial-leukobraun (ersteller: Farbenfabrik Casella)
werden mit 2 g Natriumcarbonat, 5 g Natriumsulfat und 0,2 g Natriunsulfid in 87,8
g eztsalzten Wasser gelöst und anschlie@end filtriert. Diesem Färbebad werden 100g
Reisstärke zugesetzt und bei Zimmertemperatur nach einer Xeaktionszeit von 15 Minuten
wird die Reisstärke abfiltriert und mit entsalzten Wasser so lange gewaschen, bis
das Fintrat neutral abläuft. Nach den Trocknen ist die Reisstärke hellbraun gefärbt.
-
Beispiel 4: 5 g Indanthrenbraun LG ( Hersteller: BASF) werden zusammen
mit 0,02 g Natriumhydroxyd und 0,0025 g Natriumdithionit in 12 g entsalztem Wasser
gelost, anschliebend filtriert und mit weiteren 88 g entsalztem Wasser, 1,8 g Isatriumhydroxyd
und 0,) g Natriumdithionit versetzt. Dieses
Farbbad wird mit 100
g Reisstärke versetzt und c einer Rea@tionszeit von 15 l Rinuten bei Zimmertemperatur
wird Ilri Reisstärke abfiltriert uid anschließend mit 100 & einer 3%igen Natriumperboratlösung
behandelt, wiederum filtriert und mit entsalztem Wasser bis zur eutralreaktion gewaschen.
Es resultiert eine gelb gefärbte Reisstärke.
-
Beispiel 5: 100 g Reisstärke werden in 1u g Isopropylalkohol suspendiert
und mit 10 g ü,1n normaler Jodlösung versetzt.
-
Nach einer Reaktionszeit von 15 Minuten bei einer Temperatur von 20°
C wird die Reisstärke Filtriert, mit Isopropylalkohol anschlie#end gewaschen und
getrocknet. Lie Reisstärke ist blau-violett ge@rbt.
-
Beispiel 6: 5 g Benzoblauschwarz BH (Hersteller: Farbenfabriken Bayer)
werden in 95 ,g absolutem Alkohol gelöst und 50 g Reisstärke in dieses Farbbad eingebrac@t.
@ ch einer Einwirkungszeit von 30 @inuten bei Zimmertemperatur wird die Reisstärke
abfiltriert und nach dem Waschen mit absolutem Alkohol getrocknet. :Die Reisstärke
ist blauschwarz gef@rbt.
-
Beispiel 7: 5 g 2,4-Diaminophenoldihydrochlorid und 1,0 g 2,5-Diaminoanisol
* HCl werden in 97,5 g entsalztem Wasser gelöst und anschließend mit 1 g konzentriertem
Ammoniak versetzt.
-
In dieses Parbbad werden 100 g Reisstärke gegeben und nach einer Einwirkungszeit
von 5 Minuten abfiltriert und anschließend 24 Stunden an der Luft getrocknet. Diese
lange Trockenzeit ist notwendig, damit sich der Oxydationsfarbstoff stabilisieren
kann. Dic Farbe der Reisstärke ist sienabraun.
-
Die nach den Beispielen 1 bis 7 angefärbte Reisstärke entspricht den
an sie gestellten Forderungen voll und ganz und kann nach den folgenden Beispielen
weiterverarbeitet werden.
-
Beispiel 8: Reisstärke (angefärbt nach Beispiel 3) 23,95 g Bentonit
0,25 g Talkum 0,8 g Parfäm 0,5 g Methylenchlorid 5,0 g Äthylalkohol 10,0 g Monofluortrichlormethan
42,0 g Difluordichlormethan 17,5 g 100,00 g Die Trockensubstanzen werden in eine
Aerosoldose überführt mit Methylenchlorid und Äthylalkohol und Parfüm versetzt und
nach Verschließen der Dose mit den Treibgasen versetzt. dieses Trockenshampoo aus
der Aerosoldose wird verwendet, in dem es nach kurz ein Schütteln aus einer entfernung
von 30 cm auf das Haar aufgesprüht wird, wobei die Dose im Halbkreis um den Kopf
herumgeführt wird. Nach einer SprUhzeit von ca. 7 bis 8 Sekunden, wobei dieser Wert
sowohl von der Menge des zu entfernenden Fettes ala auch von der Haarfülle und der
Haarlänge abhängt, ist eine ausreichende Menge Puder ausgetreten. Nach einer Einwirkzeit
von 3 bis 5 Minuten wird das Haar mit einer Bürste ausgebürstet und anschließend
frottiert. Das Haar ist sichtbar entfettet
und gesäubert und kann
jetzt filtriert werden. Diese Farbnuance ist besonders für dunkles Haar geeignet.
-
Beispiel 9t Reisstärke (angefärbt nach Beispiel 7) 85,5 g Kieselsäure,
kolloidal 12,0 g Borax 2,0 g Parfüm o,5g 100,0 g Sämtliche Bestandteile dieses Beispiels
werden zusammengegeben und in einer Trommel über längeren Zeitraum vermischt, damit
das Parfum sich ausreichend verteilen kann.
-
Das Beispiel ist typisch für die Herstellung von Trockenshampoos,
die aus einer Streudose auf das Haar aufgetragen werden. Die Entfernung des Trockenshampoos
vom Haar entspricht dem Beispiel 8.
-
Beispiel 10: Reisstärke (angefärbt nach Beispiel 4) 61,1 g Zinkstearat
5,a g Borax 2, g Parfüm 0,4 g Magnesium-Al-Silikat 1,5 g Wasser 30,0 g 100,0''g
Das Parfüm wird mit der Reisstärke und dem Zinkstearat gemischt und anschließend
das Borax zugesetzt. Das Magensium-Aluminium-Silikat wird in der angegebenen Menge
Wasser ge löst, diese Lösung dem Pudergemisch zugesetzt und gründlich mit diesem
gemischt, bis ein flie#fähiges Produkt entsteht, das in Form gegossen, nach dem
Trocknen einen festen Puderstift ergibt. Angewendet wird dieser Stift, in dem er
mehr@le
Kräfvig @er das n@ar gefänrt wird, damit eine a@sreionende men e Puder abelöst wird
und auf den Haar das Sebum sdsorbieren kam. nach kurser Einwirkungszeit wird nacneiuanaer
mit Bärste und Frotteetuch das Puder wieder entfernt. Dieser Puderstift, der gefärbte
Reisstrake H@ Deisgiel 4 enthält, ist besonders für blonaes @a@ @ei @net.