DE1616411C3 - Hinsichtlich der Resonanzfrequenz einstellbarer aktiver Vierpol - Google Patents
Hinsichtlich der Resonanzfrequenz einstellbarer aktiver VierpolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hinsichtlich der Resonanzfrequenz einstellbaren Vierpol (Vierpolschaltung)
mit /?C-Gliedern als frequenzbestimmenden passiven Schaltungselementen, bestehend aus zwei Transistorverstärkerstufen,
bei denen jeweils im Emitter- und Kollektorkreis ein Arbeitswiderstand vorgesehen ist
und an deren Emitter- und Kollektoranschlußpunkte je ein ÄC-Glied angeschlossen ist, derart, daß bei der
ersten Transistorverstärkerstufe der Kondensator am Kollektorpunkt liegt und der Widerstand am Emitterpunkt
und bei der zweiten Transistorverstärkerstufe der Kondensator am Emitterpunkt und der Widerstand am
Kollektorpunkt und bei denen der Verbindungspunkt der ÄC-Glieder jeweils mit dem Basisanschluß des
anderen Transistors verbunden ist und daß das Eingangssignal über einen Widerstand der Schaltungsanordnung
zugeführt wird, während das Ausgangssignal wahlweise an einem der vier Arbeitswiderstände
entnommen wird.
Aktive Vierpolschaltungen, die nur mit ÄC-Gliedern
als frequenzbestimmenden Bauelementen arbeiten, sind bekannt. Zum Beispiel die Wienbrückenschaltung oder
das Doppel-T-Filter. Andere Schaltungen verwenden komplizierte Netzwerke. Diesen Schaltungen haftet der
Nachteil an, daß zur Frequenzbestimmung meist zwei Widerstände oder Kondensatoren verstellt werden
müssen, falls ein größerer Frequenzbereich überstrichen werden soll.
In ENT, Heft 4,1936, S. 137, ist in Fig. 9 eine ähnliche
Röhrenschaltung bekanntgeworden. Jedoch muß hierbei die Frequenz mit zwei Kondensatoren eingestellt
werden. Zudem ist diese Schaltung nur als Oszillatorschaltung ausgelegt und hierbei nichts über etwaige
Filtereigenschaften offenbart.
In »Elektronische Rundschau«, Heft 10, 1956, S. 275 bis 277, ist in Fig. 14 ebenfalls eine entsprechende
Schaltung bekanntgeworden, jedoch ist die Frequenzeinstellung mit nur einem Widerstand nicht erwähnt.
In der deutschen Patentschrift 9 75 007 ist ebenfalls eine ähnliche Schaltung publiziert, die jedoch nur aus
einer Verstärkerstufe besteht, um damit wie in der vorliegenden Erfindung die Phasenschiebung zu erreichen.
In dieser Schaltung wird zwar ebenfalls nur ein Widerstand zur Phaseneinstellung benutzt, jedoch ist
eine Erweiterung der Schaltung auf zwei Verstärkerstufen nicht naheliegend, jedenfalls nicht, daß bei einer
derartigen Erweiterung ebenfalls nur ein Widerstand zur Phaseneinstellung benutzt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung anzugeben, die es
ermöglicht, mit nur einem passiven Bauelement die Frequenz oder die Durchlaßcharakteristik des Filters
einzustellen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Die theoretischen Grundlagen über das Prinzip der Phasenschiebung mit ÄC-Gliedern sind in den oben
angegebenen Fundstellen ausführlich beschrieben, so daß sich die weitere Beschreibung der Erfindung auf den
wesentlichen Erfindungsgedanken beschränken kann. Dies geschieht an Hand der Figur.
Das Eingangssignal wird über einen relativ hochohmigen
Widerstand Rvdem Transistor Ti zugeführt. Über
die Koppelleitung KL liegt das Eingangssignal zusätzlich am Innenwiderstand des Transistors Ti, so daß die
Eingangsspannung stark bedämpft wird. Die jedoch zunächst am Punkt A verbleibende Restspannung wird
in Ti verstärkt Eine echte Spannungsverstärkung findet jedoch nicht statt, da der Emitterwiderstand nicht
überbrückt ist und als Gegenkopplung wirkt (Äi = Ä2).
An den beiden Widerständen Ri und R2 fallen jedoch
dem Betrag nach die gleichen Wechselspannungen ab, aber in der Phasenlage um 180° verschieden. An /?i und
/?2 liegt nun ein RC-GWed, an dessen Verbindungspunkt B für eine bestimmte Frequenz eine bestimmte
Phasenlage auftritt von z. B. 90°, wenn R gleich — ist.
OtC
Der angenommene Phasenwinkel sei im Beispiel negativ. Der Punkt B ist nun an eine zweite gleichartige
Transistorverstärkerstufe angeschlossen, an deren Ausgang wiederum in der beschriebenen Weise ein
RC-GWed angeschlossen ist, jedoch so, daß der Phasenwinkel das entgegengesetzte Vorzeichen hat. Im
Beispie! also positiv. Durch Abgleich eines der RC-GWeder hat man es nun in der Hand, die
Gesamtphasenlage so einzustellen, daß sich die beiden entgegengesetzten Vorzeichen gerade aufheben, womit
der Phasenwinkel zu Null wird, also phasengleich der j Eingangsspannung ist. Diese phasengleiche Spannung
wird nun über die Koppelleitung dem Eingang von Γι wieder zugeführt. Durch den Wegfall der wechselstrom-
; mäßigen Gegenkopplung durch die nunmehrige Phasengleichheit kommt der Nebenschluß von Γ2 in Wegfall
und die Eingangsspannung wird unterstützt, bis sie sich j zur Höhe der Eingangsspannung aufgeschaukelt hat. Es.
ist somit klar ersichtlich und nachgewiesen, daß jeweils zur Frequenzeinstellung nur eines der passiven Bauelemente
der ÄC-Glieder verändert werden muß, was die j Erfindung bezweckte. Die Erfindung weist gegenüber
j den bekannten Schaltungen jedoch noch andere j bemerkenswerte Vorteile auf: Wie in der Figur gezeigt,
ist die Verkopplung im ganzen System kreisförmig, d. h. vollkommen in sich geschlossen. Dies gilt auch für die
Gleichstromverhältnisse, womit sich eine außerordentii- ! ehe Stabilität der Schaltungsanordnung ergibt. Besonders
hochohmige Bauelemente der Halbleitertechnik, wie z. B. Feldeffekttransistoren, geben ausgezeichnete
Ergebnisse hinsichtlich des Aussteuerbereiches. Je nach Struktur anderer Halbleitermaterialien kann es notwendig
sein, den Gleichstromarbeitspunkt dadurch zusatzlieh
zu stabilisieren, daß in die Koppelleitung ein Widerstand eingefügt wird.
Da die Kopplung im ganzen System immer gleich fest ist, ist es prinzipiell auch gleichgültig, wo die
Eingangsspannung zugeführt wird und wo sie abgenommen wird. Lediglich die Impedanzverhältnisse gilt es
dann zu beachten.
Eine weitere Eigenschaft der Erfindung ist die einfache Regelung der Bandbreite als Durchlaßfilter, die
ganz einfach durch Änderung des Vorwiderstandes Rv erfolgen kann, denn durch eine Verkleinerung des
Vorwiderstandes wird (bei kleinem Generatorwiderstand) die Gegenkopplung gedämpft bzw. das Spannungsteilerverhältnis
zum Nebenschluß durch Ti geändert. Die Trennschärfe der Anordnung sinkt.
Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit. Vergrößert man einen der Arbeitswiderstände am
Kollektor, so hat die ganze Anordnung nicht mehr die Verstärkung NULL und die rückgeführte Spannung ist
größer als die Eingangsspannung. Die Schaltung erregt sich selbst in der eingestellten Frequenz und wird somit
zum Generator mit außerordentlich großer Frequenzkonstanz. Der gleiche Effekt ergibt sich naturgemäß
auch, wenn man einen der Emitterwiderstände verkleinert. Erhöht man die Verstärkung jedoch gerade so
weit, daß noch keine Selbsterregung eintritt, steigt die Trennschärfe außerordentlich hoch an.
Durch die geschilderten Maßnahmen sind demnach Frequenz und Bandbreite der erfindungsgemäßen
Schaltung einfachst zu bestimmen. Andererseits läßt sich die gleiche Anordnung als Schwingungserzeuger
über einen großen Frequenzbereich verwenden.
Weitere besondere Anwendungen der Schaltung ergeben sich aus der Tatsache, daß die Widerstände in
der Schaltung nicht aus rein ohmschen Widerständen bestehen müssen. Sie können z. B. auch aus spannungstemperatur-
oder lichtempfindlichen Widerständen bestehen oder aus einem als veränderbaren Widerstand
geschalteten Transistor. Auch die Kapazitäten in der Schaltung können z. B. aus Halbleiterkapazitätsdioden
bestehen. Hierdurch ergibt sich eine einfache elektrische Regelung der Schaltung hinsichtlich der Frequenz
oder Durchlaßcharakteristik.
Ein Sperrfilter aus der gezeigten Anordnung erhält man dadurch, daß man das zweite RC-GWed der
Schaltung nicht wieder direkt mit dem Eingang verbindet, sondern einer weiteren Verstärkerstufe
zuführt, die eine Phasendrehung von 180° erbringt, und
deren Ausgangsspannung auf Γι zurückgeführt wird.
Die somit auftretende Phasenopposition ergibt das Sperrfilter.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß in der grundlegenden Ausführungsform der Erfindung, wie in
der Figur die beiden RC-GWeder auch so angeschlossen werden können, daß die Kondensatoren ihre Plätze mit
den Widerständen vertauschen.
Es ergibt sich ferner von selbst, daß die Transistoren in der Schaltung nicht aus Einzelhalbleitern bestehen
müssen, sondern auch aus sogenannten integrierten Verstärkern bestehen können. Dies wird zu beachten
sein, falls die gesamte Schaltungsanordnung ihrerseits als integriertes Bauelement hergestellt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Aktive Vierpolschaltung mit ÄC-Gliedern als frequenzbestimmenden passiven Bauelementen, bestehend
aus zwei Transistorverstärkerstufen, bei denen jeweils im Emitter- und Kollektorkreis ein
Arbeitswiderstand vorgesehen ist und an deren Emitter- und Kollektoranschlußpunkte je ein ÄC-Glied
angeschlossen ist, derart, daß bei der ersten Transistorverstärkerstufe der Kondensator am Kollektorpunkt
liegt und der Widerstand am Emitterpunkt und bei der zweiten Transistorverstärkerstufe
der Kondensator am Emitterpunkt und der Widerstand am Kollektorpunkt und bei denen der
Verbindungspunkt der ÄC-Glieder jeweils mit dem Basisanschluß des anderen Transistors verbunden ist
und daß das Eingangssignal über einen Widerstand an den Basisanschluß eines der Transistoren
zugeführt wird, während das Ausgangssignal wahlweise an einem der vier Arbeitswiderstände
entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung der Resonanzfrequenz nur
mit einem einstellbaren Widerstand (Pi, Pi) oder
Kondensator (Ci, d) eines der beiden ÄC-Glieder
vorgenommen wird und daß die Resonanzschärfe nur mit einem der Arbeitswiderstände (Äi, R2, Ri, Ra)
,im Kollektor- oder Emitterkreis der Transistorverstärkerstufen
(Ti, Ti) eingestellt wird.
2. Aktive Vierpolschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Arbeitswiderstände (Äi, Ä2, A3, A4) der Transistorverstärkerstufen
(Ti, T2) so bemessen ist, daß die gesamte Schaltung als Oszillator arbeitet.
3. Aktive Vierpolschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Transistoren der
Verstärkerstufen (Ti, T2) Feldeffekttransistoren sind.
4. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
beiden ÄC-Gliedern an den Transistorverstärkerstufen jeweils der Kondensator (G, Ci) und der
Widerstand (Fi, P2) vertauscht sind.
5. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Koppelleitung (KL) ein zusätzlicher Widerstand (Rk) eingefügt ist.
6. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Widerstände der Schaltung als licht-, temperatur- oder spannungsempfindliche Widerstände ausgebildet
sind.
7. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Widerstände der Schaltung durch einen als veränderlichen Widerstand geschalteten Transistor
ersetzt ist.
8. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kondensatoren der ÄC-Glieder als Kapazitätsdioden ausgebildet sind.
9. Aktive Vierpolschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltung in integrierter Technik hergestellt wird.
Applications Claiming Priority (2)
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