DE161067C - - Google Patents
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H59/00—Electrostatic relays; Electro-adhesion relays
Landscapes
- Investigating Or Analyzing Materials By The Use Of Electric Means (AREA)
Description
mtma
n-v.
KAISERLICHES 7k
PATENTAMT.
Cr
In einem elektrostatischen Relais werden die Bewegungen durch Anziehung bezw. Abstoßung
von elektrostatischen Ladungen erzeugt. Die im Relais zur Geltung kommenden Ladungen werden von einer Elektrizitätsquelle
mittels einer Kontaktvorrichtung dem Relais zu- oder von demselben abgeleitet. Diese Ladungen
sind gewöhnlich nur sehr geringe, und es ist bekannt, daß selbst ganz kleine Einwirkungen
den Ladezustand eines elektrostatisch geladenen Systems zu ändern vermögen. Die erwähnte Kontaktvorrichtung braucht daher
nicht unbedingt aus Metallteilen, die miteinander in Berührung gebracht werden, zu be-·
stehen, sondern es g'enügt Berührung zwischen solchen Substanzen, die gewöhnlich als Nichtleiter
betrachtet werden, z. B. von Holzstückchen oder dergl., oder man kann die .Verbindung
durch ionisierte Luft, z. B. eine Flamme herstellen.
Die , vorliegende Erfindung betrifft eine Kombination, bestehend aus einem Elektroskop,
einer Elektrizitätsquelle, einer geeigneten Kontaktvorrichtung und einem sehr großen
Widerstand und bezweckt die Ausnutzung obengenannter Verhältnisse für praktische
Zwecke.
In den Fig. 1 bis 3 sind verschiedene Anwendungsbeispiele
vorliegender Erfindung schematisch veranschaulicht worden.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anordnung hat das elektrostatische Relais eine bewegliche
Platte ι und eine feste Platte 2. Denselben kann eine beliebige Gestalt gegeben werden, je
nach dem Zwecke, zu welchem das Relais dienen soll, ohne daß dies das Wesen der Anordnung
berührt. Der eine Pol 4 der Elektrizitätsquelle 3 ist mit einem sehr großen Widerstände 5 verbunden, dessen anderes Ende
mit der Platte 1 verbunden ist. Die Platte 2 ist mit demselben Pole 4 der Elektrizitätsquelle
verbunden. Wenn an der Unterbrechungsstelle 7 eine leitende A^erbindung zwischen dem
Pole 6 und der Platte 1 hergestellt wird, wird diese angenähert dasselbe Potential erreichen
wie dieser Pol, während die Platte 2 das Potential des Poles beibehält. Der Strom, der
vom Pole 4 nach dem Pole 6 durch den Widerstand 5 fließt, ist wegen der Größe desselben,
z. B. 100 Millionen Ohm oder mehr, äußerst gering. Die Platte 1 wird einen Ausschlag
liefern, der in verschiedener Weise benutzt werden kann, z. B. wie auf der Zeichnung angedeutet,
kann ein Lokalstromkreis geschlossen bezw. unterbrochen werden. Wird die Verbindung
bei der Unterbrechungsstelle 7 unterbrochen, so wird die Platte 1 dasselbe Potential
erhalten wie der Pol 4, also wie die Platte 2; der Platte 1 wird daher eine neue Gleichgewichtslage
erteilt. Es ist leicht ersichtlich, daß ein absoluter Kurzschluß bei 7 nicht erforderlich
ist, es genügt schon, daß eine Verbindung durch einen Widerstand, der im Vergleich
zu dem Widerstände 5 klein ist, hergestellt wird, um erhebliche Potentialänderungen
in der Platte 1 hervorzubringen. Da der Widerstand S beliebig groß gemacht
werden kann, wird der Übergangswiderstand bei 7 ganz bedeutend sein können, ohne daß
dies die Größe des Ausschlages der Platte 1 wesentlich verringert.
Die in Fig. 2 schematisch dargestellte An-
Ordnung der Elektrizitätsquelle io, des großen
Widerstandes ii und des elektrostatischen Relais 8, 9 weicht von der in Fig. ι angegebenen
dadurch ab, daß, während in Fig. ι die Platte ι
mit dem einen Pole der Elektrizitätsquelle durch den Widerstand 5 und die Platte 2
unmittelbar mit demselben Pole verbunden sind, die Platten 8 und 9 hier jede mit einem
Pole der Elektrizitätsquelle 10 verbunden sind, und zwar die Platte 8 durch den großen
Widerstand 11. Ist bei 14 unterbrochen, so haben die Platten 8 und 9 dasselbe Potential
wie die Pole 13 bezw. 12, während dieselben bei Schließung der Unterbrechungsstelle 14
dasselbe Potential wie der Pol 12 haben werden. Während die Anordnung nach Fig. 1
mit »Arbeitsstrom« wirkt, d. h. die Platten ausschlagen,
wenn bei7 geschlossen wird, wirkt die Anordnung nach Fig. 2 mit »Ruhestrom«, d. h.
die Platten 8 ziehen einander nicht an, wenn bei 14 geschlossen wird, während sie sich anziehen,
wenn bei 14 unterbrochen wird. Wie im vorigen Falle wird auch hier nicht vollkommene
Schließung und Unterbrechung bei 14 erforderlich sein, um Potentialänderungen
in den Platten hervorzurufen, sondern nur eine solche Änderung des Übergangswiderstandes
bei 14, daß sich das Verhältnis zwischen diesem Widerstand und dem großen Widerstand 11
umkehrt.
Von den verschiedenen Anwendungsarten letztgenannter Anordnungen wird erwähnt,
daß man durch die bloße Berührung eines isolierten Gegenstandes, z. B. eines isolierten
Geldschrankes, Alarm bewirken kann. Denkt man sich, daß die Platte 1 durch ihren Ausschlag
die Schließung eines Stromes durch ein elektrisches Läutewerk bewirkt, während die
von der Platte 1 und dem Widerstände 5 kommende Leitung in Verbindung mit dem
Geldschränke gesetzt und der Pol 6 zur Erde abgeleitet ist, so wird eine leise Berührung
des Schrankes mit einem Finger von Seiten einer auf der Erde (dem Fußboden) stehenden
Person genügen, um augenblicklich ein Läuten hervorzubringen, indem die Platten sich anziehen.
Ferner kann man den Apparat auch zum Signalgeben bei Taupunktbestimmungen benutzen.
Man braucht nur die zwei Leitungen bei 7 oder 14 (Fig. 1 und 2) gegen die Außenseite
eines trockenen Glasbehälters, welcher ein Thermometer und z. B. Äther enthält, sich
anlehnen zu lassen. Solange das Glas außen völlig trocken ist, wird von keiner der Platten
des Relais Elektrizität abgeleitet werden, und die Platten werden eine gewisse Gleichgewichtslage
einnehmen. Kühlt man jetzt den Glasbehälter ζ. Β. durch Hindurchblasen von
Luft oder in anderer Weise ab, so wird der Taupunkt bald erreicht werden, eine sehr feine
Lage von Feuchtigkeit wird sich auf das Glas niederschlagen und eine genügend leitende
Verbindung zwischen den auf dem Glas ruhenden Drähten herstellen, um die Gleichgewichtslage
der Platte zu ändern, was leicht beobachtet werden kann, oder es kann dadurch ein Strom
durch ein Läutewerk geschlossen werden und dergl.
Der erforderliche große Widerstand 5 oder 11 (Fig. ι bezw. 2) kann ζ. B. aus einem außen
lackierten, mit Alkohol gefüllten Kappillarrohr aus Glas, in welches Platindrähte eingeschmolzen
oder eingekittet sind, bestehen, oder man kann Graphitstriche oder dergl. anwenden.
Wegen der Leichtigkeit, mit welcher die Spannungsdifferenzen eines solchen elektrostatischen
Relais geändert werden können, eignet sich eine solche Anordnung vorzüglich als Relais bei selbstregistrierenden Apparaten
und dergl., wo man nur sehr geringe Kraft zur Verfügung hat, und wo es bis jetzt mit
großen Schwierigkeiten verbunden gewesen ist, reine und haltbare Kontakte zu beschaffen,
so bei Barographen, Thermographen usw.
Nachstehend werden noch einige Mittel, die zur Änderung der. Spannungsdifferenz der
Relaisplatten dienen können, angeführt. Man kann das betreffende Organ des primären
Relais, also eine Galvanometernadel oder dergl., die mit den betreffenden Belegungen
in Verbindung steht, wie bereits erwähnt, in einer Flamme oder in auf andere Weise
ionisierten Luftarten schwingen lassen. Hierdurch wird zwischen den Platten des Elektroskops
mit Leichtigkeit und augenblicklich eine große Spannungsdifferenz hergestellt; es ist
also nicht einmal Berührung zwischen zwei festen Körpern erforderlich.
Eine solche Alarmvorrichtung ist in Fig. 3 schematisch gezeigt. Die Nadel eines Relais
15 oder dergl. schwingt mit ihrer Spitze in einer Flamme 16. Hierdurch werden die,
Platten 17 und 18 angezogen, und die Batterie 20 wird mittels der Kontakte 21 durch das
Läutewerk 19 geschlossen. Auch kann man bei 16 statt einer Flamme eine kleine Metallplatte
anbringen, auf welche eine kleine Menge irgend einer radioaktiven Substanz gelegt
wird. Die Luft wird hierdurch leitend genug gemacht, damit ein Übergang von Elektrizität stattfinden kann, wenn die Nadel
des Relais 15 darüber gelangt, ohne daß eine Berührung stattfindet. Auch kann man auf
photoelektrischem Wege, ζ. Β. mittels einer Selenzelle, die bei 7 oder 14 (Fig. 1 oder 2)
eingeschaltet wird, eine leitende Verbindung herstellen.
Da man auf die beschriebene Weise durch geringe Ursachen eine beliebig große Wirkung
hervorbringen kann, so wird man ein Signal
überall da erhalten können, wo man überhaupt nur die geringste oder schwächste Bewegung
hat, die zum Schließen eines gewöhnlichen Kontaktes oder zum Verrichten einer anderen
Arbeit nicht genügen würde. Um einen Telegraphenapparat durch die beschriebenen oder
ähnliche Anordnungen in Tätigkeit zu setzen, braucht der Linienstrom, der das primäre Relais
beeinflußt, nur äußerst schwach oder von
ίο kurzer Dauer zu sein. Man kann daher in
dieser Weise die Arbeitsgeschwindigkeit beim Telegraphieren durch submarine Kabel bedeutend
vergrößern, was von großer ökonomischer Bedeutung ist.
Da man Elektrodynamometer so empfindlich bauen kann, daß dieselben von den schwächsten
Telcpiionströmen beeinflußt werden, so hat man hierdurch ein Mittel, um ein Signal durch
solche schwache Ströme zu erhalten, ein Mittel,' das bei. der drahtlosen Telegraphie und in
anderen Fällen von Interesse ist.
Da nur eine äußerst geringe Elektrizitätsmenge bei der Spannungsänderung des elektrostatischen
Relais zu- und abgeleitet zu werden braucht, und der Widerstand, durch welchen dies geschieht, wie erwähnt, praktisch genommen
außerordentlich groß sein kann, kann von Funkenbildung und unsauberen Kontaktflächen
niemals die Rede sein, da die Ladung bezw. die Entladung auch durch Stoffe, die in
gewöhnlicher, galvanischer Bedeutung als Isolatoren betrachtet werden, wie Holz oder
dergl., stattfinden kann.; die Kontaktflächen brauchen also nicht metallisch zu sein.
Die Empfindlichkeit der Apparate kann so hoch gesteigert werden, daß besondere Vorsichtsmaßnahmen
zur Erreichung genügender Isolation angewendet werden müssen.
Selbstverständlich können das elektrostatische Relais und dessen feste und bewegliche
Organe verschieden gestaltet und angeordnet werden, je nach den jeweiligen Verhältnissen
und den zu erzielenden Zwecken. So werden die Konstruktion und die Abmessungen des Apparates verschieden zu wählen sein, je
nachdem man die größtmögliche Empfindlichkeit oder die größte Arbeitsgeschwindigkeit
erreichen will.
Claims (5)
1. Elektrostatisches Relais, bestehend aus einem Elektroskop beliebiger Art, dadurch
gekennzeichnet, daß dessen eine Belegung mit dem einen Pol einer Stromquelle durch einen großen Widerstand und
mit dem anderen Pol durch eine Kontaktvorrichtung verbunden ist, während die andere
Belegung in unmittelbarer Verbindung mit dem einen Pol der Stromquelle steht, so
daß bei Herstellung einer leitenden Verbindung durch die Kontaktvorrichtung der bewegliche Teil des Elektroskops eine
starke Änderung des Ausschlages erfährt, die zum Schließen eines Stromes, zur Führung
der Feder eines Registrierapparates oder dergl. verwendet werden kann, und welche bei Wiederherstellung der Unterbrechung
wieder rückgängig gemacht wird.
2. Eine Ausführungsforin des in Anspruch ι angegebenen elektrostatischen
Registrier- und Signalapparates, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Kontaktvorrichtung
ein elektromagnetisches Relais ist.
3. Eine Ausführungsform des in Anspruch
ι angegebenen elektrostatischen Registrier- und Signalapparates, dadurch
gekennzeichnet, daß eine leitende Verbindung durch mittels einer Flamme, radio-
. aktiver Substanzen oder dergl. ionisierte Luft stattfindet.
4. Eine Ausführungsform des in Anspruch ι angegebenen elektrostatischen
Registrier- und Signalapparates, dadurch gekennzeichnet, daß eine leitende Verbindung
durch eine Selenzelle stattfindet.
5. Eine Ausführungsform des in Anspruch ι angegebenen elektrostatischen
Registrier- und Signalapparates, dadurch gekennzeichnet, daß eine leitende Verbindung
,.durch eine Schicht von Feuchtigkeit stattfindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5728897A (en) * | 1995-06-06 | 1998-03-17 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for the preparation of benzyl alcohol |
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US5728897A (en) * | 1995-06-06 | 1998-03-17 | Bayer Aktiengesellschaft | Process for the preparation of benzyl alcohol |
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