DE1605221C - Bremssystem, insbesondere fur Schienenfahrzeuge im untertagigen Grubenbetrieb - Google Patents
Bremssystem, insbesondere fur Schienenfahrzeuge im untertagigen GrubenbetriebInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bremssystem, insbesondere für Schienenfahrzeuge im untertägigen Grubenbetrieb,
z.B. Schmalspur- oder Einschienenbahnen, mit mindestens einer durch Druckmittel in Offenstellung
haltbaren Bremsbacke, die durch Rückstellelemente im Bremssinne belastet ist.
Zur Überwachung von Bremssystemen sind Ventile bekannt, deren Absperrkörper beim Überschreiten
eines vorbestimmten Druckmitteldruckes innerhalb des Systems vom Ventilsitz abheben und das
unter Überdruck stehende Druckmittel so lange abströmen lassen, bis der am Ventil jeweils eingestellte
maximal zulässige Druck wieder erreicht ist. Danach werden die Absperrkörper durch geeignete Federelemente
wieder auf den Ventilsitz zurückgedrückt und schließen den Raum bzw. das System druckmitteldicht
ab.
ίο Derartige Ventile lassen sich nur dann verwenden,
wenn es darauf ankommt, das Druckmittelsystem gegen Überdruck zu schützen. Sie sind jedoch in den
Fällen nicht geeignet, in denen das Unterschreiten eines vorbestimmten Druckmitteldruckes kontrolliert
oder bei Unterschreiten dieses Druckes gegebenenfalls Schalt- und/oder Regelfunktionen des Bremssystems
ausgelöst werden sollen.
Ein derartiges Überwachen des Mindestdruckes ist beispielsweise bei Bremssystemen der eingangs genannten
Art erforderlich, wenn vermieden werden soll, daß die Bremsen sich infolge allmählichen Absinkens
des Druckmitteldruckes — etwa bei kleinen Leckverlusten — langsam auf die Räder oder Schienen
absenken und hierdurch in unkontrollierter Weise schleifen und sich abnutzen.
Es ist deshalb der Erfindung die Aufgabe zugrunde gelegt, das Bremssystem der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß der im Bremssystem zum Offenhalten der Bremsen erforderliehe
Mindestdruck überwacht wird und bei Unterschreiten dieses Mindestdruckes Schalt- und/oder
Regelfunktionen ausgelöst werden.
Diese Aufgabe ist ausgehend von einem Bremssystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst worden,
daß ein bei Unterschreiten eines vorbestimmten Druckmitteldruckes innerhalb des Bremssystems öffnendes
Ventil vorgesehen ist, das von einem Differentialkolben gesteuert ist, dessen größere Kolbenfläche
durch den Druckmitteldruck im Schließsinne entgegen der Kraft mindestens einer Feder belastet
ist, während zumindest ein Teil der der größeren Kolbenfläche im Abstand gegenüberliegenden erheblich
kleineren Kolbenfläche durch den Druckmitteldruck im Öffnungssinne des Ventils beaufschlagbar
ist, wobei die den Kolbenflächen zugeordneten Räume über einen Abströmkanal kleinen Querschnittes
druckmittelleitend miteinander verbunden sind. Die den Differentialkolben belastende Feder isi
vorzugsweise stark bemessen.
Dadurch, daß der Differentialkolben des Ventils an seiner größeren Kolbenfläche durch den Druckmitteldruck
im Schließsinne beaufschlagt ist, während im Öffnungssinne die Kraft der vorzugsweise
stark ausgebildeten Feder sowie der die erheblich kleinere Kolbenfläche beaufschlagende Druckmitteldruck
wirken, wird der Differentialkolben bis zum Erreichen eines gegebenenfalls einstellbaren Druckmitteldruckes
mit verhältnismäßig großer Kraft gegen den Ventilsitz angepreßt, während bereits ein geringfügiges
Unterschreiten des jeweils eingestellten Druckmitteldruckes bewirkt, daß der Differentialkolben
schlagartig in die Öffnungsstellung bewegt wird, so daß das Druckmittel durch das Ventil abströmt
und der Druck des Bremssystems gänzlich zusammenbricht. Hierdurch wird das Fahrzeug stillgesetzt
und das Bedienungspersonal auf den Schaden des Bremssystems aufmerksam gemacht. Ein ungewolltes
Abschleifen der Bremsbeläge bzw. ein unmerkliches
sowie unkontrollierbares Absinken des Druckmitteldruckes innerhalb des Systems ist somit nicht mehr
möglich, da bei Erreichen des jeweils eingestellten minimal zulässigen Druckmitteldruckes1 das Fahrzeug
bewegungsunfähig wird.
Gemäß einem weiteren Merkmal nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der Abströmkanal als Drosselkanal
ausgebildet ist, wobei das Flächenverhältnis von großer Kolbenfläche zur Querschnittsfläche des
Abströmkanals etwa 160 — 120 : 1 beträgt. Durch dieses verhältnismäßig große Flächenverhältnis wird
erreicht, daß der Differentialkolben trotz Abfließens des Druckmittels durch den Abströmkanal wieder in
seine Schließstellung, d. h. gegen den Ventilsitz, bewegt werden kann, wenn der Druckmitteldruck innerhalb
des Bremssystems nach Ansprechen des Ventils wieder aufgebaut werden soll. Dies kann dadurch
bewirkt werden, daß nach Ansprechen des Ventils zusätzliche Schalt- und/oder Steuer- bzw.
Regelfunktionen, beispielsweise zum Betätigen eines hydraulischen Pumpaggregates zum Auffüllen des
Bremssystems, ausgelöst werden, um den Druckmitteldruck wieder aufzubauen. Sobald der Druckmitteldruck
den jeweils eingestellten minimal zulässigen Wert überschritten hat, schließt das Ventil wieder.
Zweckmäßig ist die Querschnittsfläche des Abströmkanals einstellbar ausgebildet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform nach der Erfindung ist das Ventil innerhalb eines etwa zylinderförmig
ausgebildeten Gehäuses angeordnet und bildet eine einbaufähige Einheit. Ein solchermaßen
ausgebildetes Ventil weist den Vorteil auf, daß sich bei Reparaturen das gesamte Ventil durch Ausbauen
des zylinderförmigen Gehäuses innerhalb kürzester Zeit auswechseln läßt. Dies ist insbesondere in den
Fällen wichtig, in denen längere Betriebsunterbrechungen durch Stillsetzen von Fahrzeugen erhebliche
Kosten verursachen würden. Das jeweils ausgebaute zylinderförmige Gehäuse kann dann in Ruhe zu einer
meist übertägigen Spezialwerkstatt gebracht und dort repariert werden, während der Betrieb des Schienenfahrzeuges
unter Tage längst wieder aufgenommen worden ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
auch ungelernte Kräfte den Ausbau des Ventils und damit die Reparatur des Bremssystems vornehmen
können, da keinerlei komplizierte Einzelteile od. dgl. freigelegt bzw. eingebaut zu werden brauchen.
Außerdem sind die verhältnismäßig hochwertig bearbeiteten Ventilteile innerhalb des zylinderförmigen
Gehäuses gegen Verschmutzungen und mechanische Beschädigungen sowie aggressive Wasser geschützt
angeordnet.
Ein weiteres Merkmal nach der Erfindung besteht darin, daß die Federvorspannung der den Ventilkörper
im Öffnungssinne belastenden Feder einstellbar ist. Das Ventil kann hierdurch auf unterschiedliche
Minimaldrücke eingestellt werden.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes nach der Erfindung ist der Ventilkörper
mit einem stangenförmigen Fortsatz versehen, der zur Lagerung der Feder sowie zur Führung des Absperrkörpers
dient.
Ferner hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Abströmkanal über den die Feder enthaltenden
Raum an eine Abströmleitung anschließbar ist.
Die Erfindung ist an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch eine Einschienenbahn
im untertägigen Grubenbetrieb,
F i g. 2 den Schnitt nach der Linie H-II der F i g. I ,■';
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Ventil nach der Erfindung,
Fig.4 die Anordnung von Bremsbacken an Hand eines waagerechten Schnitts durch den Steg einer
Laufschiene in schematischer Darstellung und
Fig. 5 ein Schaltschema für das Bremssystem
ίο nach Fig. 4.
Im Rahmen eines Fahrzeuges 1 sind Achsen 2 für Laufräder 3 gelagert. Die Laufräder 3 sind auf den
Oberflanschen 4 α bzw. 4 b von U-Eisen verfahrbar, die mit ihren Flanschen zueinander angeordnet und
fest miteinander verbunden sind und in ihrer Gesamtheit die Schiene bilden, auf der das Fahrzeug 1
in Richtung X bzw. Y verfahrbar ist.
Innerhalb des durch die U-förmigen Schienen gebildeten Hohlraumes befinden sich Führungsrollen
oder Führungsräder 5, die mit den Stegen der U-Profile zusammenwirken.
Am Rahmen des Fahrzeuges 1 bzw. in dessen Aufbau sind drei Bremszylinder 6,7 und 8 angeordnet
(Fig. 1), die Bremsbacken9 bzw. 10 aufweisen, welche gegen die Flansche der U-Profile der Schiene
anpreßbar sind. Hierzu wird den Bremszylindern 6,7 und 8 über eine Anschlußleitung 11 ein Druckmittel,
beispielsweise eine hydraulische Flüssigkeit, zugeführt, welches die Zylinder im Öffnungssinne der
Bremsbacken 9 bzw. 10 gegen die Rückstellkraft von Federn 12 beaufschlagt. Zum Bremsen werden die
Zylinder 6,7 und 8 druckmittelentlastet, so daß die Federn 12 die Bremsbacken 9 und 10 zangenförmig
gegen die Flansche 4 α bzw. 4 b anpressen.
Innerhalb des in der Zeichnung im einzelnen nicht dargestellten hydraulischen Bremssystems ist ein
Ventil angeordnet, dessen patronenförmiges Gehäuse 13 praktisch sämtliche Einzelteile des Ventils enthält
und somit eine einbaufähige kompakte Einheit bildet. Das patronenförmige Gehäuse 13 besteht aus
den beiden Gehäuseabschnitten 13 a bzw. 13 b, die bei der aus der Zeichnung ersichtlichen Ausführungsform
mittels Gewinde 14 druckmitteldicht miteinander verbunden sind.
An den Gehäuseabschnitt 13 0 ist das Bremssystem
über eine Bohrung 15 angeschlossen. Durch diese Bohrung 15 pflanzt sich der Druckmitteldruck,
der innerhalb des Bremssystems bzw. innerhalb der Bremszylinder 6,7 und 8 herrscht, bis in einen Zylinderraum
16 des Gehäuseabschnittes 13 b fort, in welchem ein als Differentialkolben 17 ausgebildeter
Absperrkörper längsverschieblich geführt ist. Der Absperrkörper 17 weist eine große Kolbenfläche 17 a
auf, die durch den Druckmitteldruck im Bremssystem beaufschlagt ist.
An den Zylinderraum 16 ist ein Abströmkanal 18 druckmittelleitend angeschlossen (F i g. 3), der mit
einem Raum 19 in Verbindung steht, so daß sich der Druckmitteldruck über den Abströmkanal 18 bis in
den Raum 19 fortpflanzen und auf die erheblich kleinere Kolbenfläche 20 auswirken kann. Auf diese
Kolbenfläche 20 wirkt somit der Druckmitteldruck in Richtung Y. Ein Ventilsitz 21 wirkt mit dem Absperrkörper
17 dichtend zusammen.
Der Absperrkörper 17 weist einen stangenförmigen oder stößelartigen Fortsatz 17 c auf, auf dem
eine beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Tellerfeder ausgebildete Feder 22 angeordnet ist, die
den Absperrkörper 17 ebenfalls im Öffnungssinne, d. h. in Richtung Y, belastet. Mit dem stangenförmigen
Fortsatz 17 c ist ein Widerlager 23 für die Feder 22 fest verbunden, während ein als Schraubstopfen
ausgebildetes Widerlager 24 in Richtung X bzw. Y verstellbar ist. Mit diesem ist die Vorspannung der
Feder 22 und damit der Öffnungsdruck des Absperrkörpers 17 bzw. des Ventils veränderbar.
Das schraubstopfenförmige Widerlager 24 weist eine zylinderförmige Aussparung 25 auf, in welcher
der stangenförmige Fortsatz 17 c des Absperrkörpers 17 geführt ist. An einen Zylinderraum 26 großen
Durchmessers ist eine Abströmleitung 27 druckmittelleitend angeschlossen.
Die Wirkungsweise des Bremssystems ist wie folgt: Der innerhalb des Bremssystems herrschende Druckmitteldruck
pflanzt sich durch die Bohrung 15 und den Zylinderraum 16 sowie die Abströmleitung 18
fort und beaufschlagt einerseits die große Kolbenfläche 17 a in Richtung X und andererseits die erheblich
kleinere Kolbenfläche 20 in Richtung Y. Hierdurch wird der Absperrkörper 17 in Richtung X mit
einer verhältnismäßig großen Differenzkraft gegen den Ventilsitz 21 angepreßt.
Gleichzeitig wirkt auf den Absperrkörper 17 die Öffnungskraft der Feder 22 in Richtung Y, die auf
den jeweils zulässigen Minimaldruck innerhalb des Bremssystems eingestellt ist. Sinkt der Druckmitteldruck
innerhalb des Bremssysterns, beispielsweise innerhalb der Bremszylinder 6,7 und 8 unterhalb eines
Minimaldruckes ab, so hat dies infolge des erheblichen Unterschiedes zwischen den Kolbenflächen 17 a
bzw. 20 zur Folge, daß der Absperrkörper 17 durch die Feder 22 kurzseitig in Richtung Y, d. h. in die
Öffnungsstellung bewegt wird, so daß das Druckmittel über den Abströmkanal 18, den Raum 26 und die
Abströmleitung 27 ausströmen kann. Baut sich der Druckmitteldruck innerhalb des zu überwachenden
Bremssystems od. dgl. wieder über den minimal zulässigen Druckmitteldruck auf, so wird der Absperrkörper
in Richtung X bewegt und gegen den Ventilsitz 21 gepreßt. Das Schließen des Absperrkörpers
17 nach Überschreiten eines Minimaldruckes trotz des gleichzeitigen Abfließens des Druckmittels wird
dadurch ermöglicht, daß das Flächenverhältnis zwischen Absperrkörper 17 und Abströmkanal 18 beim
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 134 : 1 beträgt.
In den F i g. 4 und 5 ist ein Bremssystem für Einschienen-Hängebahnen,
wie sie insbesondere in untertägigen Grubenbetrieben Verwendung finden, dargestellt.
Beiderseits des Steges 29 einer I-förmigen Laufschiene 28 sind Bremsbacken 30 bzw. 31 koaxial
zueinander angeordnet, so daß sie mit ihren Bremsflächen 32 bzw. 33 mit den Stegseitenwänden
in Berührung gebracht werden können. Die Bremsflächen 32 und 33 können aus einem Werkstoff bestehen,
der bei gleitender Reibung mit dem Schienenprofil das Entstehen von Funken verhindert.
Die Bremsbacken 30 bzw. 31 sind senkrecht zum Steg 29 verschiebbar. Sie sind über Kolbenstangen
34 bzw. 35 mit Kolben 36 bzw. 37 verbunden, die in Zylindern 38 bzw. 39 beweglich sind und werden
durch die Wirkung von Federn 40 bzw. 41 in ihrer Arbeitsstellung gegen den Steg 29 der Laufschiene
28 gepreßt. Zum Lösen der Bremsen wird ein Druckmittel, beispielsweise hydraulische Druckflüssigkeit,
in den den Federn 40 bzw. 41 gegenüberliegenden Raum 42 bzw. 43 eingeleitet, so daß der Kolben 36
bzw. 37 sich gegen die Wirkung der Feder 40 bzw. 41 verschiebt und die Bremsbacke 32 bzw. 33 vom
Steg 29 der Laufschiene 28 abhebt.
Die Bremszylinder 38 bzw. 39 bzw. deren Zylinderräume 42 und 43 sind durch eine Sammelleitung 44 druckmittelleitend bzw. druckflüssigkeitsleitend miteinander verbunden (F i g. 5). Mit der Sammelleitung 44 ist eine Druckmittelpumpe 45, die als Handpumpe ausgebildet sein kann, verbunden. Aus einem gemeinsamen Sammelbehälter 46, der das Druckmittel, z.B. Öl, enthält, saugt die Pumpe 45 Druckmittel an.
Die Bremszylinder 38 bzw. 39 bzw. deren Zylinderräume 42 und 43 sind durch eine Sammelleitung 44 druckmittelleitend bzw. druckflüssigkeitsleitend miteinander verbunden (F i g. 5). Mit der Sammelleitung 44 ist eine Druckmittelpumpe 45, die als Handpumpe ausgebildet sein kann, verbunden. Aus einem gemeinsamen Sammelbehälter 46, der das Druckmittel, z.B. Öl, enthält, saugt die Pumpe 45 Druckmittel an.
Mit der Sammelleitung 44 ist ebenfalls das Ventil 13 verbunden, das bei Unterschreiten eines vorgegebenen
Druckmitteldruckes in der Sammelleitung 44 das Druckmittel über die Leitung 13 a in den Sammelbehälter
46 abströmen läßt.
Eine von der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges betätigte Sicherheitsvorrichtung 47, welche aus
einem nach Art eines Fliehkraftreglers arbeitenden Vorrichtungsteil bestehen kann, öffnet bei Überschreiten
einer vorgegebenen Fahrgeschwindigkeit ein Ventil in den Behälter und macht die Sammelleitung
44 drucklos, so daß die Bremsbacken 30 und 31 zur Wirkung gelangen und das Fahrzeug zum Stillstand
bringen. Mit der Vorrichtung 47 kann über ein Zugmittel (Seil oder Kette) ein Handhebel gekuppelt
sein, durch den die Vorrichtung 47 auch unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit von Hand betätigt werden
kann und das Fahrzeug abgebremst wird.
Ein unmerkliches Nachlassen des Druckmitteldruckes in der Sammelleitung 44 bzw. in den Zylinderräumen
42 und 43 hat bei Einschienen-Hängebahnen die unangenehme Folge, daß die Bremsbeläge
bereits nach verhältnismäßig kurzem Verschiebeweg an dem Steg der Laufschiene schleifen und
sich unmerklich abnutzen. Dieses unmerkliche und ungewollte Abschleifen wird noch dadurch vergrößert,
daß infolge der Schienenstöße sowie gegebenenfalls im Steg der Laufschiene vorhandene Verwerfungen
oder Wellungen die Bremsbeläge während der Bewegung des Fahrzeuges unbemerkt gegen diese
Hindernisse anstoßen.
Dieses unbemerkte und ungewollte Abschleifen der Bremsbeläge führt nicht nur zu erhöhten Kosten,
da die Bremsbeläge entsprechend häufig ausgewechselt werden müssen, sondern birgt auch die Gefahr in
sich, daß bei gewolltem Bremsen, beispielsweise bei einer Notbremsung, die Bremsbacken nicht mehr in
der erforderlichen Weise greifen, was insbesondere bei Personentransport zu folgenschweren Unfällen
führen kann. Auch beim Materialtransport kann dieses unmerkliche Abschleifen der Bremsbeläge dazu
führen, daß die Bremsen ein solchermaßen beladenes Fahrzeug nicht mehr an der vorgesehenen Stelle abzubremsen
vermögen, so daß das Fahrzeug unter Umständen gegen Hindernisse fahren kann, was
gleichfalls zu Unfällen bzw. Verletzungen der in der Strecke beschäftigten Personen führen kann.
Claims (8)
1. Bremssystem, insbesondere für Schienenfahrzeuge im untertägigen Grubenbetrieb, z. B.
Schmalspur- oder Einschienenbahnen, mit mindestens einer durch Druckmittel in Offenstellung
haltbaren Bremsbacke, die durch Rückstellelemente im Bremssinne belastet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein bei Unterschreiten eines vorbestimmten Druckmitteldruckes innerhalb
des Bremssystems (6,7,8 bzw. 11) öffnendes Ventil vorgesehen ist, das von einem Differentialkolben
(17) gesteuert ist, dessen größere Kolbenfläche (17 α) durch den Druckmitteldruck
im Schließsinne (X) entgegen der Kraft mindestens einer Feder (22) belastet ist, während zumindest
ein Teil der der größeren Kolbenfläche (17 a) im Abstand gegenüberliegenden erheblich
kleineren Kolbenfläche (20) durch den Druckmitteldruck im Öffnungssinne (Y) des Ventils beaufschlagbar
ist, wobei die den Kolbenflächen (17 a und 20) zugeordneten Räume über einen Abströmkanal
kleinen Querschnittes (18) druckmittelleitend miteinander verbunden sind.
2. Bremssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abströmkanal (18) als
Drosselkanal ausgebildet ist.
3. Bremssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Flächenverhältnis
von großer Kolbenfläche (17 a) zur Querschnittsfläche des Abströmkanals (18) etwa 160 — 120 : 1
beträgt.
4. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querschnittsfläche des Abströmkanals (18) einstellbar ist.
5. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil innerhalb eines etwa zylinderförmig ausgebildeten Gehäuses (13) angeordnet ist.
6. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federvorspannung der den Ventilkörper (17) im Öffnungssinne (Y) belastenden Feder (22) einstellbar
ist.
7. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilkörper (17) mit einem stangenförmigen Fortsatz (17 c) versehen ist, der zur Lagerung der
Feder (22) sowie zur Führung des Ventilkörpers (17) dient.
8. Bremssystem nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abströmkanal (18) über den die Feder (22) enthaltenden Raum (26) an eine Abströmleitung
(27) anschließbar ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0092468 | 1967-05-11 | ||
DEB0092468 | 1967-05-11 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1605221A1 DE1605221A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1605221C true DE1605221C (de) | 1973-07-26 |
Family
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