DE1602180C - Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes - Google Patents

Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes

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DE1602180C
DE1602180C DE19671602180 DE1602180A DE1602180C DE 1602180 C DE1602180 C DE 1602180C DE 19671602180 DE19671602180 DE 19671602180 DE 1602180 A DE1602180 A DE 1602180A DE 1602180 C DE1602180 C DE 1602180C
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DE19671602180
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Inventor
Günther Dipl.-Ing. 5930 Hüttental-Geisweid Funke
Original Assignee
Stahlwerke Südwestfalen AG, 5930 Hüttental-Geisweid
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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes durch mindestens ein nachgeschaltetes Walzgerüst, dadurchgekennzeichnet, daß die Kalibriereinrichtung mehrere Gerüste mit Walzen gleicher Mantelform und einem gemeinsamen Antrieb mit gleicher Übersetzung aufweist, wobei das zweite und alle gegebenenfalls folgenden Gerüste mit einer Überholkupplung ausgestattet sind.
    Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes durch mindestens ein nachgeschaltetes Walzgerüst.
    Aus der USA.-Patentschrift 2 105 258 ist ein Walzwerk bekannt, das mindestens drei in der Drehzahl starr miteinander gekuppelte, verformende Hauptgerüste und ein diesen Gerüsten nachgeschaltetes ebenfalls verformendes, als Präzisionskalibriergerüst bezeichnetes Zusatzgerüst hat. Dieses Zusatzgerüst hat die Aufgabe, das aus dem letzten Hauptgerüst austretende, im Querschnitt ovale Walzgut auf seiner gesamten Länge rund zu formen. Dieses Zusatzgerüst ist also ein notwendiger Bestandteil des gesamten Walzwerkes, denn ohne dieses Gerüst würde das Walzgut nicht die gewünschte Querschnittsform haben. :
    Im übrigen sind Mehrscheibenwalzwerke zur Fertigung von Rundmaterial aus »Stahl und Eisen«, 81 (1961), S. 879, und 82 (1962), S. 1877, und der deutschen Auslegeschrift 1 051 226 bekannt, deren verschiedene Kaliberformen aufweisenden Gerüste in der Drehzahl starr miteinander gekuppelt und alle verformend auf das Walzgut über dessen gesamte Länge einwirken.
    Aus der deutschen Patentschrift 4970 ist ein Drahtwalzwerk bekannt, das zwei hintereinandergeschaltete angetriebene Mehrscheibenwalzgerüste besitzt, die unterschiedliche Kaliberformen haben und den Draht über dessen gesamte Länge verformen..
    Im übrigen ist auch der Einsatz von Rutsch- und Überholkupplungen bei Walzwerken aus den deutschen Patentschriften 45 865 und 851940 sowie der deutschen Auslegeschrift 1 001 660 bekannt. Diese Kupplungen haben die Aufgabe, die Abweichungen von den voreingestellten Peripheriegeschwindigkeiten der Walzen infolge der unterschiedlichen Kaliberformen der Walzen auszugleichen.
    Bei der derzeitigen Herstellung von warmgewalztem, stabförmigem Walzgut, vor allem auf Duo-Walzwerken, fallen z. B. bei Vierkant-, Sechskant- und Rundstahl die Abweichungen der Seiten-, Schlüsselweiten- und Durchmesserabmessungen über eine Walzlänge und die Unterschiede zwischen den größten und kleinsten Profilabmessungen — gemessen in einer Querschnittsebene — aus verschiedenen walztechnischen Gründen so groß aus — unter anderem, weil der Walzstab nicht zentrisch in das Endkaliher des Walzwerkes einläuft, sondern sich vor dem F.ndkalibcr hin und her bewegt, einseitig eiiiliiiil't und somit das Kaliber auch nicht zentrisch füllt —, daß die vom Verbraucher zugelassenen Maß- und Profilabweichungen, die teilweise kleiner sind als die nach den einschlägigen Normen, für einen erheblichen Teil der Walzmenge nicht erreicht werden, und die den Maßanforderungen nicht entspre-. chenden Stäbe ausgeschieden werden müssen.
    Eine genauere Untersuchung der Walzgutabmessungen ergab beispielsweise folgendes Bild:
    Es wurde auf einer herkömmlichen Duo-Straße ίο während einer ganzen Schicht die Abmessung 40 mm rundgewalzt. Dabei wurden unterschiedliche Werkstoffe durchgesetzt, die von unlegierten Kohlenstoffstählen bis zu schwer verformbaren warmfesten austenitischen Stählen reichten. Es ergaben sich teilweise Stäbe, die genau der vorgegebenen Abmessung entsprachen. In der Mehrzahl der Fälle traten jedoch Abweichungen auf, die sich — insgesamt gesehen — ■ in drei Hauptgruppen einordnen ließen:
    a) zu große Querschnittsfläche des Walzgutes, d. h., der Solldurchmesser wurde sowohl in senkrechter wie in waagerechter Richtung überschritten. Diese Erscheinung ergab sich insbesondere bei Werkstoffen mit hohem Verformungswiderstand.
    b) Bei vorschriftsmäßiger Querschnittsfläche war entweder nur der waagerechte Durchmesser oder nur der senkrechte Durchmesser größer als das Sollmaß. Die Querschnittsform war also ein stehendes oder liegendes Oval.
    c) Die Querschnittsfläche entsprach dem Sollmaß; die Form des Querschnittes wich aber sowohl von der Kreis- wie von der Ellipsenform dadurch ab, daß z. B. Walznähte auftraten oder daß bei einer seitlichen oder axialen Verschiebung der Oberwalze gegen die Unterwalze zwei gegeneinander versetzte Halbkreise entstanden.
    Durch derartige fehlerhafte Walzungen und durch Ausschuß wird die Herstellung· von warmgewalzten Stäben erheblich verteuert.
    Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nachkalibriereinrichtung so auszubilden, daß mit ihr warmgewalztes, stabförmiges Walzgut maßgenauer und mit geringerem Ausschuß hergestellt werden kann, als es mit bekannten Walzwerken möglich war.
    Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
    Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines' Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes durch mindestens ein nachgeschaltetes Walzgerüst dadurch gelöst, daß die Kalibriereinrichtung mehrere Gerüste mit Walzen gleicher Mantelform und einem gemeinsamen Antrieb mit gleicher Übersetzung aufweist, wobei das zweite und alle gegebenenfalls folgenden Gerüste mit einer Uberholkupplung ausgestattet sind.
    Bei der erfindungsgemäßen Nachkalibriereinrichtung wirkt die Gerüstgruppe mit durchgehend gleichen Kalibern in mehreren Ebenen auf das aus dem letzten Walzgerüst des Warmwalzwerkes austretende Walzgut ein. Zum Zwecke des zug- und druckfreien Maßwalzens ist ein gemeinsamer Antrieb und gleiche Antriebsübersetzung für alle Walzen vorgesehen, so daß kein Zug auf das Walzgut ausgeübt wird. Überholkupplungen in den Walzenantrieben des zweiten und der eventuell folgenden Gerüste verhindern, daß auf das Walzgut axialer Druck ausgeübt wird. Der
    3 4
    Diese selektive Nachkalibrierung behebt die oben Rundes Walzgut, das aus hergeschilderten Fehler a), b), c) und wirkt auf folgende kömmlichen Walzenstraßen in
    Weise: die Nachkalibriereinrichtung
    a) Stäbe mit zu großer Querschnittsfläche, d. h. mit eintritt:
    zu großem Metergewicht, werden im Querschnitt 5 Durchmesser 50 mm
    reduziert, d. h. gestreckt. Toleranz +1,5 mm
    b) Stäbe, deren Querschnittsform ein liegendes oder ,-, ^ , . , . , ~~ mm
    stehendes Oval ist, werden unabhängig von der J^remwerte des einlaufenden
    Art des Fehlers auf eine runde Querschnittsform Uuerscnnittes.
    ohne Verringern des Metergewichtes gebracht. 10 Durchmesser 50 mm = .196 mm*
    N _.., . 5, „ u ■ τ. λ Durchmesser 51,6 mm = 208 mm2
    c) Stabe mit anderen Formabweichungen werden
    gleichfalls auf die runde Querschnittsform ge- Die Querschnittsdifferenz, die beim Nachkalibrie-
    bracnt· ren behoben werden muß, beträgt bei diesem Beispiel
    Für einige, in einer herkömmlichen Walzenstraße 15 maximal 12 mm2, entsprechend einer Querschnittseingesetzte Mehrscheibenwalzgerüstgruppen ist auch abnähme über alle drei Gerüste von maximal 6 %>.
    schon vorgeschlagen worden, die einzelnen Gerüste Erfahrungsgemäß gehen bei Dreischeiben-Walzüber einen Differentialantrieb miteinander zu kup- werken etwa 80% des zu verdrängenden Stoffes in pein, um eine Anpassung an die erforderlichen unter- die Streckung, etwa 20% in die Breitung des Maschiedlichen Drehzahlen der einzelnen Gerüste zu er- 20 terials. Das erste Dreischeibengerüst mit dem einmöglichen. Eine solche Kupplung über ein Diffe- beschriebenen Durchmesser 50 mm verformt theorentialgetriebe hat sich bei der herkömmlichen retisch mit einer Abnahme maximal etwa 9 mm2.
    Walzenstraße, in der eine verhältnismäßig große Ver- Das zweite Gerüst mit dem einbeschriebenen formung (15 bis 20 %) je Gerüst stattfinden soll, be- Durchmesser des einbeschriebenen Kreises 50 mm währt. Der Einsatz eines Differentialantriebes bei 25 verformt theoretisch mit einer Abnahme maximal einer mehrere Gerüste mit gleicher Mantelform der etwa 2,6 mm2, wobei die Überholkupplung es ermög-Walze aufweisenden Nachkalibriereinrichtung ist aber licht, daß eine Drehzahl entsprechend der Längung, bisher nicht erprobt. Dieser Einsatz erscheint aber die das Material im ersten Gerüst erfahren hat, größer auch aus vielen Gründen unzweckmäßig: Differential- ist als die des ersten Gerüstes,
    antriebe sind sehr aufwendig in der Anschaffung und 30 Das dritte Gerüst mit dem einbeschriebenen DurchUnterhaltung, sie sind störanfällig und versprechen messer 50 mm verformt mit einer Abnahme von auch keine ausreichend genaue Arbeitsweise in Nach- maximal etwa 0,4 mm2, wobei sich die Drehzahl entkalibriereinrichtungen mit dem beim Nachkalibrieren sprechend des Streckgrades im zweiten Gerüst über geforderten kleinen (maximal etwa 6%) Verfor- die Überholkupplung stellt,
    mungsgrad. 35 Damit verbleibt theoretisch nach dem Nach-
    Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der kalibrieren eine Querschnittsabweichung von höch-
    Erfindung. Es zeigt stens 0,08 mm2.
    F i g. 1 eine Nachkalibriereinrichtung in Aufsicht
    und
    Fig. 2 die Nachkalibriereinrichtung nach Fig. 1 40 Patentanspruch:
    in Ansicht.
    In der Zeichnung bedeutet 1 das Walzgut, 2 die
    Kalibriergerüste, 3 die Uberholkupplungen, 4 den ge- Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibriemeinsamen Antrieb für Kalibriergerüste, 2 und 5 das ren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmletzte Gerüst der herkömmlichen Walzenstraße zum 45 Walzwerkes austretenden Walzgutes durch min-Warmwalzen von Profilen. destens ein nachgeschaltetes Walzgerüst, d a _.'.,,.. ,. ,., _ , „r , durch gekennzeichnet, daß die Kalibrier-Beispiel fur die Maße des Walzgutes: einrichtung mehrere Gerüste mit Walzen gleicher
    Sollmaß des runden Walz- Mantelform und einem gemeinsamen Antrieb mit
    gutes nach dem Nach- 50 gleicher Übersetzung aufweist, wobei das zweite
    kalibrieren, Durchmesser 50 mm und alle gegebenenfalls folgenden Gerüste mit
    Toleranz + 0,2 mm einer Überholkupplung ausgestattet sind.
DE19671602180 1967-08-23 1967-08-23 Einrichtung zum unmittelbaren Nachkalibrieren des aus dem letzten Gerüst eines Profilwarmwalzwerkes austretenden Walzgutes Expired DE1602180C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DEST027268 1967-08-23
DEST027268 1967-08-23

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Publication Number Publication Date
DE1602180A1 DE1602180A1 (de) 1970-02-26
DE1602180B2 DE1602180B2 (de) 1971-04-22
DE1602180C true DE1602180C (de) 1973-03-22

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